Dashcam für Hausnummern

Man hört immer mehr von diesen Dashcams (kleine Videocams, die man im Auto am Rückspiegel oder an der Scheibe oder am Fahrrad or whatever befestigen kann). Ich kam auf die Frage, als ich in einem anderen Thread dies hier las:

Hat jemand Erfahrungen mit diesen Cams? Taugt die Auflösung um damit eine Straße abzufahren und sozusagen on-the-fly die Hausnummern aufzusammeln? Evtl. könnte man sie ja auch so befestigen, daß sie zur Seite schauen statt nach vorne. Die Hauptfrage ist wohl, ob die Auflösung ein nachträgliches (offline) Ablesen der Hausnummern erlaubt.

Gruß,
Zecke

nehme ab und zu mal sowas zum schilder, briefkästen usw. erkennen.
der nachbearbeitungsaufwand ist enorm…

kann mir das bei hausnummern schwer vorstellen.

grüße von lutz

@Zecke

Das Zitierte stimmt tatsächlich! Bewohner hatte mich vom Balkon mit dem Smartphone “fokussieren” gesehen und wollte dann wissen, warum ich Gebäude fotografieren möchte:
Habe dann gesagt, das Bild ist für mich privat, ich arbeite ehrenamtlich an einer “freien Weltkarte” mit.

Der Anwohner (aufgebracht): Keine Bilder von unserem Haus!!! Ja, haben Sie denn einen Ausweis?

Ich so: Wüsste nicht, dass ich einen Ausweis dafür brauche. Schauen Sie doch mal im Internet bei OpenStreetMap vorbei. Dann werde ich mir nur eine Notiz machen und nicht fotografieren.

(und dann war ich weg :slight_smile: )

Wie ist denn das da mit der Panoramafreiheit? Also ich befolge auch eine kleine Mapper-Ethik und mappe eben auch nicht alles, was ich sehe und identifiziere…

Ich hab mit Dashcams keine Erfahrung aber mit div. Geräten mit ähnlichen Objektiven und Auflösung… IMHO kannst du es vergessen.

Ich lasse gerne eine kleine Actioncam im Auto mitlaufen. Um Geschwindigkeitsbeschränkungen, aber auch Hydranten, Briefkästen oder auch Wegkreuze zu erkennen und zu lokalisieren, taugt sie allemal. Mit guten Hintergrundbildern lassen sich brauchbare Ergebnisse erzielen. Für eine einstündige Autofahrt muss man allerdings mit der doppelten Nachbearbeitungszeit rechnen. Ich habe es bisher nur mit Frontalaufnahmen probiert, bezweifle aber, dass man mit seitlichen Aufnahmen gute Ergebnisse erzielt.

Im Auto habe ich zwar keine Dashcam und deshalb keine direkten Erfahrungen damit, stattdessen aber einen Raspberry Pi mit Kameramodul. Die besten Ergebnisse damit habe ich erzielt, wenn ich ein Foto pro Sekunde mit voller Auflösung (5 Megapixel) mache. Damit lassen sich dann auch die Namen von Bushaltestellen lesen - zumindest innerorts. Außerorts kann man Pech haben und wegen der höheren Geschwindigkeit ist man zuerst zu weit vom Schild weg, dann schon vorbei. Allerdings habe ich dabei nach vorne fotografiert und nicht zur Seite. Wenn man seitwärts fotografieren will, muss ein Bild den ganzen Bereich abdecken, den man in einer Sekunde durchfährt, das sind innerorts je nachdem 10-15m.

Höhere Frameraten und deutlich mehr Bilder bekommt man natürlich, wenn man stattdessen ein Video aufnimmt. Das habe ich auch versucht, aber schlechtere Ergebnisse erzielt. Die Auflösung und Bildqualität sind einfach deutlich kleiner (auch wenn es noch 1080p bei 25 fps sind), damit kann man dann nicht mal mehr Wegweiser mit normaler Schriftgröße lesen. (Auch wenn die Videos zugegebenermaßen toll aussehen und man sich fühlt wie bei den russischen Videos auf Youtube, nur dass es hier nicht ganz so wild zugeht wie auf Youtube-Videos.)

Ach ja, die Nachbearbeitungszeit ist wirklich nicht ohne… Wenn man wirklich gründlich vorgehen will (Restaurant auf dem Bild gesichtet, gemappt, Webseite rausgesucht, getaggt…), braucht man dafür deutlich mehr Zeit als für die Autofahrt.

Hallo,
ich hatte auch schon den Gedanken, eine Dashcam (meine: Rollei DVR 110) fürs mappen zu verwenden.
Das ist m. E. nur sinnvoll, wenn man die Koordinaten der entsprechenden Objekte - gut sichtbar sind z. B.Ortsschilder, Geschwindigkeitsbeschränkungen, teilweise Straßennamen, Blitzer - automatisch aus den Videodateien extrahieren kann. Eine Möglichkeit wäre, z. B. das Video-Plugin von JOSM so anzupassen, das mit JOSM zusätzlich zu dem Videobild z.B. ein Cursor die jeweiligen Bildpostionen anzeigt und diese mit Tastendruck übernommen werden können. Dann in einem Fenster die entprechenden tags eingeben.
Muss nur jemand machen:).

Gruß
meppen7

In meiner Erfahrung ist die Verortung mit GPS meistens nicht nötig, vorausgesetzt man hat halbwegs gute Luftbilder und weiss grob wo die Aufnahme stattfand. Fast immer hat es im Video genügend Informationen (Häuser, Abzweigungen, Bäume etc.) das man Objekte eher besser als mit GPS lokalieresen kann (siehe auch http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Video_Mapping_with_the_ContourGPS_Helmet_Camera , ich hab etwas über 8’000 Videoaufnahmen mit der Kamera gemacht).

Aber, nochmals zum Thema, Hausnummern kann man vergessen.

Ich denke auch, die Bildqualität von einer Dashcam ist einfach zu schlecht und die Auflösung zu gering, um eine Hausnummer damit ausfindig zu machen…

Mit einer filmenden Spiegelreflex/Systemkamera mit guter lichtempfindlicher Optik - wäre das zum Beispiel kein Thema! :slight_smile: (ich fotografiere selbst viel)

Die Einzelbilder in Videosequenzen (auch beim Videomode von DSLRs) sind idR viel zu unscharf und verwischt, um feinere Einzelheiten erkennen zu können.
Das menschliche Auge ist bei bewegten Bildern viel toleranter als bei Standbildern, so dass da auch viel brutaler komprimiert werden kann.
Eine Kamera müsste Serienfotos mit genügend kurzer Belichtungszeit schießen (wegen der Bewegungsunschärfe), einige Bilder pro Sekunde (“Ruckelvideo”) müssten genügen. Das halten aber auch teure Kameras nur kurze Zeit durch.
Der Speicherbedarf für diesen Modus ist auch um Größenordnungen höher als bei Videos, da die Abhängigkeiten zwischen Folgebildern (Intraframe-Kodierung) nicht ausgenutzt werden. Entspricht in etwa dem MJPEG bei früheren Digitalkameras (Ruckelbriefmarken).

Mein Fazit: Für Verkehrsschilder u.ä. reicht es, bei (normal großen) Hausnummern wäre ich sehr skeptisch.

Das stimmt auch wieder! Ich dachte jetzt mehr daran, wenn man mit dem Auto/Fahrrad direkt vor dem Haus steht (nicht weit weg)…

Ja, man muss überlegen: FullHD sind auch nur 1920x1080 Pixel! Genau, und wie du bereits sagtest, wenn man weiter weg ist, dann müsste man Einzelbilder machen um eben 16-24 Megapixel rauszubekommen mit einer teuren Spiegelreflex - das wäre dann auch klasse zoombar :stuck_out_tongue: :sunglasses:

Die Verwendung in Dashcams in Deutschland ist mindestens eine rechtliche Grauzone, in anderen europäischen Ländern ist sie bereits verboten.
Udo Vetter zu diesem Thema.

keine Ahnung was ihr euch hier für Fachwörter um die Ohren haut?
seid ihr Fotographen? :laughing:

wenn ich meine Hero3 Super Black Edition vorn draufschraube und nach vorne Filme, bekomme ich immer noch gute Ansichten zur Seite.

und wenn ich mich richtig in die Kurve lege bekomme ich noch bessere Bilder

ich versuche mal zur Seite zu filmen wenn dor Reschn vorbei is :sunglasses:

Edit: für nicht Sachsen,
wenn dor Reschn vorbei is :sunglasses: = wenn es nicht mehr regnet :sunglasses:

ich habe das eine zeitlang einfach mit meinem Handy gemacht. GPX Aufzeichnung gestartet und dann die Kamera. Danach habe ich mit einem GPX Editor den Anfang und Ende des GPX Tracks passend zum Film geschnitten und mir hiermit http://www.registratorviewer.com/index_de.html neben JOSM auf einem zweiten Monitor den Film, inkl. Anzeige der Position auf einer Karte angeschaut. Geht ganz gut wenn man HD aufzeichnet, nur die Datenmengen sind riesig. Nur wenn es regnet, fokusiert die Kamera dann immer auf den Scheibenwischer :slight_smile:

Wenn es mit dem Motorrad war, wären das richtig gute Bilder. Meine Dashcam ist dann offensichtlich nicht super black genug :(.
Bei Fahrrad wäre es nicht so verwunderlich, da dabei die Geschwindigkeiten (und die Bewegungsunschärfe) meist deutlich geringer sind. Dann noch Sonne und die Kamera kann kurze Belichtungszeiten und kleine Blende einstellen.
(Das ist ein zusätzlicher Grund, bei Reeschn nicht zu fahren.)

Danke für eure Einschätzungen! Die GoPro Hero 3 ist natürlich schon der Mercedes, ehe ich mir den zulege, wird’s sicher ein besseres GPS. :smiley: Aber interessant, daß es mit dem richtigen Equipment anscheinend tatsächlich geht, auch wenn die Feld- Wald- und Wiesenkamera anscheinend doch besser den Nebel filmen kann.

Gruß,
Zecke

Sonne und gewackl mach der GoPro nix aus.
Die gab es auch zu Weihnachten für 270 Euro und da auf der Karte noch Guthaben war nach dem ich alle Geschenke zusammen hatte habe ich die gekauft. :roll_eyes:

ich versuche das mal bei verschiedenen Geschwindigkeiten mit dem Motorrad :laughing: , mal sehen wie das wird.

Edit: habe die aber nicht für OSM gekauft. Ist mehr fürn Sport gedacht.

fahr vorsichtig - bei uns im Taunus werden fast jedes Wochenende 1-2 Biker vom Boden gekratzt :frowning:
Sirenenalarm und Hubschrauber am Samstag Nachmittag und wir wissen alle, dass wieder mal was passiert ist.

Gruss
walter

Ich spiele auch mit dem Gedanken mir eine Dashcam zuzulegen, deshalb habe ich in den letzten Tagen schon etwas in Internet gestöbert.

Die GoPro ist eine Actioncam und unterscheidet sich daher deutlich von einer Dashcam.
Actioncams sind getrimmt auf gute Bildqualität und besitzen einen Akku um unabhängig von externen Stromquellen zu sein.
Dashcams haben einen ganz anderen Anspruch. Sie sind auf Dauerbetrieb ausgelegt. D.h. heißt, wenn überhaupt, besitzen sie nur eine sehr geringe Akkuleistung, da sie in der Regel extern mit Spannung versorgt werden (Zigarettenanzünder). Der Akku dient in der Regel nur dazu die letzten Daten zu sichern, falls die Verbindung zur Stromquelle gekappt wird (Thema: Unfall). Wegen des Dauerbetriebs wird hier der Fokus auch auf geringen Speicherbedarf gelegt, d.h. in der Regel schlechter Bildqualität als bei einer Actioncam.

Für die Erfassung von z.B. Hausnummern ist die Actioncam sicherlich die bessere Wahl, liegt aber preislich deutlich über dem einer Dashcam.
Mittlerweile gibt es aber schon Dashcams, die mit höhere Auflösung als Full-HD aufnehmen und das mit bis zu 30 FPS.

@Walter
Du hattest doch letztes Jahr auch schon nach einer Dashcam gesucht. Was ist daraus geworden? Kannst du uns mal deine Erfahrungen mitteilen?

Gruß
Reiner

Das Projekt ist sanft entschlafen. Es kam von jemanden das Killerargument “1 Stunde filmen - 3 Stunden auswerten” und das war es dann. Komme jetzt schon nicht mit meinen Photos nach.

Gruss
walter

Nachtrag: Was eventuell - für mich - Sinn macht, wäre eine Helmkamera zum Photographieren; allerdings bräuchte ich eine Art Fernauslöser.
Anhalten, Handschuh aus, knipsen, Handschuh an, weiter ist wohl nicht so optimal.

Eventuell gehe ich mal ein wenig im Wald spazieren und “entsorge” eine der inzwischen verbotenen Wild-Kameras :wink: