ArcGIS Desktop nach ArcGIS online (Koordinatentransformation)

Hallo liebe Community,

ich brauche bitte dringend Hilfe. Meine Geomatiker Abschlussprüfung ist gefährdet … :frowning:

Bisher habe ich mit OSM Daten eigene Karten erstellt und nun wollte mein Chef das ich eine Hintergrundkarte für ArcGIS online als betrieblichen Auftrag für die Prüfung erstelle.

Folgendes Problem:
ArcGIS Dektop erkennt die OSM Daten als WGS84 geografisch, was ja eigentlich schon falsch ist! Als ich die *mxd Datei (ESRI Format) als Dienst in ArcGIS online freigeben wollte, bekam ich eine Fehlermeldung.

Da ArcGIS online die Daten nach WGS84 Web Mercator Auxiliary Sphere projezieren möchte, prüfte ich ob das evtl. Probleme bereitet … und siehe da. Es funktionert tatsächlich nicht. Nach einer Projektion / Transformation sind die Daten kaputt. Es wird z.B. nur noch ein Bruchteil der Straßen dargestellt.

Der restliche Teil der Straßen kann dann auch problemlos in ArcGIS online überführt werden.

Nun also die Quizfragen!!!

Wie projeziert / transformiert man die OSM Daten?
Wieso stellt ArcGIS sie schon von Beginn an im falschen Koordinatensystem dar?

Am besten wäre natürlich wenn sich jemand mit OSM Daten in ArcGIS online auskennt!?

In der Firma kennst sich niemand mit OSM Daten aus und wenn es nicht klappt scheitert auch meine Prüfung im März.

Bitte bitte sucht mit mir nach einer Lösung.

Vielen vielen Dank

Gruß
Dirk

Nahmd,

Wieso falsch?

Die OSM-Daten sind im WGS84-Bezugssystem angegeben.

Fehlen zufällige Straßen? Oder wird nur noch ein Ausschnitt der Welt dargestellt?

Ein beliebter Fehler, den ich normalerweise nicht kommentiere; für Dich als Fachmann aber bitte “projizieren”.

Siehe oben: WGS84 ist richtig.

Gruß Wolf

Es fehlen zufällige Straßen, total wild durcheinander.

Wie projiziert / transformiert ihr denn eure OSM Daten?

ArcGIS online möchte die Daten in WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere).prj darstellen.

Nahmd,

Dann hat es eher nichts mit einer Projektion zu tun.

Gar nicht.

Die Slippymaps verwenden intern Spherical Mercator; OpenLayers und Leaflet haben entsprechende Konversionsroutinen.

Gruß Wolf

Hallo,

mir kommt so in den Sinn, daß das Ganze irgendwie mit diesem Pseudo-Mercator zu hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/European_Petroleum_Survey_Group_Geodesy
http://georepository.com/crs_3857/WGS-84-Pseudo-Mercator.html

Denn reines WGS 84 ist es nicht, denn dann wären die Daten in Deutschland in Nord-Süd-Richtung gestaucht.

meint Sven,

ArcGis-Nutzer, aber nicht in Zusammenhang mit OSM und ArcGis Online :expressionless:

Warum geht es dann nicht?

Mein Ablauf:

  • Datei Bezirksregierung-Arnsber.pbf von der Geofabrik
  • Mit osmconvert.exe in *.osm konvertiert und AOI über Koordinaten auswählen
  • *.osm Datei mit FME in ArcGIS importieren

Nahmd,

Selbstverständlich sind die OSM-Daten in WGS84. Sonst wäre die Übernahme von Tracks aus GPS-Empfängern kaum möglich.

Ein wenig geschlampt wird bei der Umrechung auf die Slippymap-Positionen, indem die ellipsoiden WGS84-Koordinaten einfach als sphärisch betrachtet werden, bevor sie auf Merkator umgerechnet werden. Der dadurch verursachte Fehler ist aber für unsere Anwendungen zu vernachlässigen.

Gruß Wolf

Hallo Sven,

ja, das denke ich auch.

Es nennt sich in ArcGIS WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere) und wenn man den Layer (Datenrahmen) auf von geografisch WGS84 auf diese Projektion WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere) stellt ändert sich auch die Darstellung. Also kann es nicht das Gleiche sein.

Dann liege ich doch richtig … warum stellt ArcGIS sie als geografisch dar, wenn es eigentlich eine Projektion ist und warum kann man die Daten nicht umprojizieren … bzw. warum zerstört man sie dann???

Hallo Wolf,

du kannst doch eine Projektion nicht mit einer geografischen Abbildung gleichstellen.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/EPSG:3857

http://www.dekho.com.au/wgs-1984-web-mercator-auxiliary-sphere-wkid-changed-at-version-10-for-arcgis-server/

Hallo Wolf,

Die Datenhaltung wir sicher in reinem WGS84 sein. Die Projektion aber nicht:

WGS84 hat den EPSG-Code: http://spatialreference.org/ref/epsg/4326/
Das verwendete “Pseudo-Mercator”: http://georepository.com/crs_3857/WGS-84-Pseudo-Mercator.html

Code 4326 ist unprojiziert
Code 3857 ist projiziert.

z.B. hat JOSM in der Standardeinstellung das EPSG 3857 gesetzt…

Sven

Nahmd,

Das ist die Darstellung von JOSM. So gewählt, damit keine Formen verzerrt werden, also quadratische Objekte auch als quadratisch dargestellt werden. Aber was hat die Anzeige von JOSM mit dem Extrakt der Geofabrik zu tun?

Also noch einmal zum Mitschreiben:

Die OSM-Daten sind im WGS84-Bezugssystem angegeben.

Die OSM-Daten der Extrakte der Geofabrik sind auch in WGS84 angegeben.

Gruß Wolf

genau … und wie liegen die Daten von der Geofabrik vor (Code 4326 oder 3857)? Ich denke die Darstellung in ArcGIS ist mit 4326 richtig, da ArcGIS online auch 3857 nutzt und es dann keine Probleme geben würde.

Stellt sich immer noch die Frage warum ich sie nicht von 4326 nach 3857 projiziert bekomme … sollte doch eigentlich kein Problem sein, da es im gleichen geodätischem Datum ist.

@Wolf
WGS84 ist hier beides … es geht um die Projetion oder um die geografische Darstellung.

@Sven
Kannst Du es bitte mal selbst in ArcGIS testen? Es handelt sich bei mir um einen Datensatz von Dortmund

Nahmd,

In WGS84. Wie oft soll ich das noch schreiben?

WGS84 WGS84 WGS84 WGS84 WGS84 WGS84 WGS84 WGS84

Jetzt oft genug?

Und WGS84 = EPGS:4326

Gruß Wolf

Hallo Wolf,

Da haben wir uns wohl etwas missverstanden…:slight_smile:

genau das macht die Projektion der Daten. Das muß man aber auch vor allem beim Weiterverarbeiten vor allem bei ArcGis immer im Hinterkopf haben.

Ich glaube insgesamt, daß diese Projektionsgeschichte ein durchaus guter Hinweis auf das Problem des Beitragserstellers war. In verschiedener Hinsicht habe ich die Erfahrung gemacht, daß es manchmal am besten ist, aus vorhandenen Daten die Projektionsinformation rauszuschmeißen; z.B. in reines WGS84 umzuwandeln und dann weiter zuverarbeiten… Es kommt aber** immer **darauf an, mit welcher Projektion man arbeitet und wohin die Daten sollen!!! Das ist sein Problem. Mangels Erfahtung mit ArcGis Online kann ich aber nicht weiterhelfen. Ich hab noch keine Zeit gehabt, mich damit auseinanderzusetzen… :frowning:

Sven

Nahmd,

Nein, muss man nicht.

Es ist völlig egal, wie bei OSM etwas dargestellt wird.
Egal ob Slippymap, egal ob JOSM, egal ob irgendwas.

Wichtig ist, in welchem Bezugssystem die Daten vorliegen.
Denn die sollen weiterverarbeitet werden. Und die liegen in WGS84 vor.

Dazu was in ArcGIS oder dessen Importer angegeben werden muss, kann ich nichts sagen.

Ich kann aber sagen, dass die OSM-Daten im WGS84-Bezugssystem vorliegen.
Und das habe ich oft genug gesagt.

Deshalb gebe ich an dieser Stelle auf.

Gruß Wolf

@Wolf
Ja, das bringt schon etwas Licht ins dunkle … aber mein Problem liegt in der Projektion nach WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere).

@Sven
Du kannst mir auch abseits ArcGIS online bitte helfen. Stelle bitte die OSM Daten in ArcGIS Desktop dar und projiziere sie nach WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere). Wenn das klappt, dann geht auch die Überführung ins online System.

Wenn Du das schaffst, ist mein Problem gelöst. :slight_smile:

Ich stelle die Daten übrigens als einzelne Objektklassen (highway, aeroway, railway usw.) in ArcGIS dar und nicht nur als node, line und polygon.

Hallo Wolf,

Solange man sich nur innerhalb OSM bewegt stimmt das sicher. Aber in Bezug auf ArcGis sage ich:
Doch muß man!! Kennst du ArcGis? Ich arbeite täglich damit und habe es oft mit Daten unterschiedlicher Projektionen zu tun: Bessel-Ellipsoid, Gauss-Krüger Streifen 3,4,5, ETRS89 UTM 32,33, 6stellige,7stellige,8tellige x-Koordinaten, GPX-Tracks in WGS84… ect… Alles muß möglichst lagegetreu übereinander.

Es geht dem Beitragsersteller um ArcGis und die korrekte Transformation der Daten, so daß sie in ArcGis Online korrekt angezeigt werden.
Es gibt sehr große Unterschiede im Umgang der Programme (z.B. ArcGis und JOSM oder auch QGis) mit unprojizierten und projizierten Daten.

Zum Thema.

ArcGis bietet doch das entsprechende Koordinatensystem an. zu finden unter: Projizierte Koordinatensysteme-> Welt->WGS 1984 Web Mercator (auxiliary shere) Das hat den EPSG-Code 3857 und entspricht meiner Ansicht nach dessen, was OSM bereitstellt. Getestet hab ich es mit OSM-Extrakten (wie Netzwolf richtig schrieb in WGS84) meiner Heimatstadt.

Was ich jetzt eben nicht mehr weis, was ArcGis Online an dieser Stelle benötigt. An der Stelle fehlt mir das Wissen, auch wenn ich mit ArcGis10.1 die Möglichkeit hätte. Allein die Zeit fehlte mir bisher.

Sven

Sven Du bringst es auf den Punkt!
Ich arbeite nun 1,5 Jahr mit ESRI, vorher 5 Jahre bei der Bundeswehr mit GeoMedia und das ist noch empfindlicher. Dort kann man nicht einfach die Daten per Drag 'n Drop reinziehen. Erst muss das Koordinatensystem angegeben werden und wenn es nicht mit den Daten übereinstimmt ist alles für die Katz. ESRI ist da noch recht einfach zu händeln.

Ja, ich weiß wo ich es finde und genau so habe ich es ja auch gemacht. Danach sind allerdings z.B. die featureClass Straßen defekt (total unvollständig)!!!
Kann morgen gerne ein Screenshot machen und hier einstellen.

Mit diesen restlichen Daten (also nach der Projektion) funktioniert dann auch die Überführung nach ArcGIS online.

Vorher komme ich gar nicht zu der Darstellung im online System, da schon der Upload die Fehlermeldung ausgibt.

Genau da ist das Problem. Anscheinend hat bei dir ja die Projektion geklappt. Stimmt auch noch der Maßstab? Das hatte ich auch mal, die Daten kamen richtig rüber, aber im Maßstab 1 : 0,1

Hallo,

Wie ich schrieb, habe ich auf die Schnelle nur geofabrik-Extrakte zur Verfügung.

Mein Prozess zum Umprojizieren:

ArcGis Starten-> leerer Datenrahmen.
Bei den Eigenschaften des Datenrahmens das Koordinatensystem auf Projizierte Koordinatensysteme-> Welt->WGS 1984 Web Mercator (auxiliary shere)
gesetzt.
Daten werden “entzerrt” dargestellt. (ich teste das immer gerne mit einem Kartenblatt, um zu sehen, daß ich keinen Lageversatz habe) [In diesem Speziellen Fall ist eine Angabe bei “Transformation” nicht nötig]
Dann auf das Thema gehen-> rechte Maustaste-> Daten exprtieren->Option "Gleiches Koordinatensystem verwenden wie: der Datenrahmen wählen… Dateiname vergeben-> fertig.

Neue Daten sind fest umprojiziert.

Wichtig an der Stelle ist (um nicht durcheinader zu kommen), daß zuerst das Zielkoordinatensystem eines leeren Datenrahmens festgelegt wier, erst dann die Daten laden und dann beim Export beachten, daß für die zu exportierenden Daten das Koordinatensystem des Datenrahmens verwendet wird. (übrigens, bei QGis ist das ähnlich)

Wie ich schrieb, hab ich das während des Schreibens mit meinem Geofabrik-Extrakt gemacht… keine Probleme.

Hoffe, das holft.

Sven