Altbauten im Ortskern - wie unterscheiden?

Interessante Diskussion, an der ich heute leider nicht teilnehmen konnte, musste erst einen schönen Hirschgulasch schmoren (mit Knödeln und Rotkohl) und als ich fertig war, war das Internet weg, Totalausfall bis 23:00 Uhr … that’s Hessisch Sibirien … Hirsche, Wölfe und kein Internet!

Da die Debatte ein wenig Richtung Baurecht abgedriftet ist, muss ich noch mal darauf hinweisen, dass das NICHT mein Thema war.

Ich habe NICHT behauptet, dass ich alle Häusle, die nicht eindeutig MFH (min. 3 Wohnungen), als “house” oder “detached” mappe, weil dies im deutschen Baurecht so festgelegt ist, sondern auf Grund der Faktenlage bei der dörflichen Bebauung.

Der Verweis darauf, dass dies eine Entsprechung im Baurecht (salopp formuliert) hat, habe ich nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Um diesen Hinweis zu verifizieren, habe ich auf Nachfrage von Mammi71 (und nur deswegen) einen Link bereitgestellt, der die Gebäudeklassen übersichtlich darstellt (allerdings fehlt in dem Link das führende “h”, sorry for that).

Der später noch einmal aufgegriffene Hinweis von SafetyIng, dass es bei den Gebäudeklassen um Nutzungseinheiten geht und nicht um Wohnungen betrachte ich im gegebenen Kontext als verbalakrobatische Spitzfindigkeit, denn bei der dörflichen Bebauung geht es ganz einfach um die Anzahl der (in sich geschlossenen) Wohnungen, die man meistens nur raten kann.

Also bitte diesen Nebenschauplatz nicht überbewerten, Haupthema ist die Einordnung der dörflichen Altbauten und da halte ich nach wie vor das dargelegte Vorgehen für die pragmatischste Lösung.

Der Hinweis auf das englische Wiki, in dem es zum Value “detached” heisst: #

“A detached house, a free-standing residential building usually housing a single family.”

widerspricht dem nicht, denn es definiert nur, dass diese Häuser üblicherweise (aber eben nicht immer) von einer Familie oder Wohngemeinschaft bewohnt werden und genau das ist der Zweck dieser Häuser bei Erbauung gewesen. Wenn dann später die vorhandenen Räume in 2 oder mehr separate Wohnungen aufgeteilt oder durch Anbauten erweitert wurden KANN man das über building:use=* nachführen, MUSS aber vermutlich nicht.

Bei der hier andiskutierten Bebauung handelt es sich um

a) durchgehende Bebauung entlang der Durchgangsstraßen Haus an Scheune an Haus an Scheune, mal mit Lücken und mal mit ohne
b) wilde Konglomerate aus aneinandergebauten Häusern, Scheunen, Schuppen, Stallgebäuden und Remisen in den Ortskernen, so entstanden, wie die meistens arme Landbevölkerung seinerzeit gelebt hat - von der Hand in den Mund - und so wurde auch gebaut.

Alte Ortskerne dieser Struktur kenne ich übrigens aus ganz Europa, nicht nur aus den armen ländlichen Gegenden Deutschlands. Das hat mit den säuberlichen Einfamilienhausreihen in englischen Vororten wenig zu tun.