Addr:city / Hansestadt / Zusätze / prefix/suffix/official_name?

Bad entfällt nicht, weil es als Teil des Namens angesehen wird. Orte mit “Bad” führen zustätzlich zum Bad ja auch noch einen “Titel”. Wie:
Stadt Bad Berleburg
Kreisstadt Bad Hersfeld
Große Kreisstadt Bad Kissingen
Markt Bad Birnbach
Flecken Bad Bodenteich
Solestadt Bad Dürrenberg
Goethestadt Bad Lauchstädt
Gemeinde Bad Bellingen

Und weil “Bad” eben Teil des Namens ist, verwendet es auch die Post (wie auch Sankt), während Titel (oder allgemeiner “Bezeichnungen”) postalisch nicht relevant sind. Übrigens ist die Post da pragmatisch: Es gibt Essen und Bad Essen, Schwalbach und Bad Schwalbach, Laer und Bad Laer, Homburg und Bad Homburg - also einige gute Gründe.

es gibt sogar “Bad Wildbad”

übrigens, in Baden-Baden ist eins davon ein Plural von “Bad” :slight_smile:

Das “Bad” ist manchmal nicht unbedingt erforderlich für den Namen, “Bad Cannstatt” kann man durchaus auch nur “Cannstatt” nennen,

Und trotzdem führt nicht jede Stadt, die ein staatlich anerkanntes Heilbad ist, das “Bad” in ihrem offiziellen (amtlichen) Namen

Ok, insoweit hast Du recht, Schorndorf führt dies nicht als Namen. Abweichend zur Antwort von @dieterdreist ist das auch nicht wirklich ein Titel, sondern eher ein Rechtsstatus, verbunden mit diversen Aufgaben, Rechten und Pflichten. Damit nicht verbunden ist die Pflicht, dies als Namensbestandteil zu führen - obwohl dies auf allen Ortseingangsschildern drauf steht (also sind auch Ortseingangsschilder nur ein Indiz, aber keine absolut sichere Quelle, was Name, offizieller Name und/oder Ortsbezeichnung der Anschrift ist). Im Gegensatz dazu führt jedoch die Landeshauptstadt Stuttgart ihren Rechtsstatus auch als Namensbestandteil.
Im übrigen kann auch eine Stadt den Zusatz Hansestadt nicht einfach selbst erklären, auch dies muss beantragt und durch die Landesregierung (vertreten durch das entsprechende Fachministerium) genehmigt werden. Im Gegensatz zur Großen Kreisstadt muss dann Attendorn dieses genehmigten Zusatz auch als Namen in offiziellen Dokumenten führen.

Und dennoch bleibt es dabei, dass auch die Hansestadt Attendorn (wie die anderen Hansestädte auch) in der Postanschrift als Zustellort (addr:city) nur Attendorn angibt.

Und sowieso führte das Beispiel mit der Großen Kreisstadt am Thema vorbei, da es weder als Name genutzt wird noch in der Anschrift auftaucht. Es diente lediglich als Beispiel zur Verdeutlichung, woher der nickname “Große Kreiselstadt” für die Stadt der vielen Kreisverkehre herkommt. Somit zurück zum Nebenthema dieses Topics: was machen wir mit den vielen nickname=Hansestadt bei Attendorn und vielen (allen?) anderen Hansestädten?

Ich denke, wir sollten in name das packen, was auch beim Brief benutzt wird (also den gebräuchlichen Namen): Attendorn, Hamburg, Stuttgart, aber in offical_name dann Hansestadt Attendorn, Freie und Hansestadt Hamburg, Landeshauptstadt Stuttgart. Gerne können diese Präfixe dann auch in name:prefix. Ich würde, genau wie die Post, für Sankt und Bad eine Ausnahme machen, wenn diese Teil des gebräuchlichen Namens sind, ihn aber dennoch in name:prefix packen.

Das wird erst recht bei Stadtteilen klar:

Z.B.

name=Hirschau
official_name=“Universitätsstadt Tübingen, Stadtteil Hirschau” (laut OSM und Hauptsatzung der Stadt)

so einen langen Wert wird man sicher nicht wollen auf jeder einzelnen Adresse

auf den Brief würde man wahrscheinlich Tübingen-Hirschau schreiben.

in OSM wären das 2 tags (addr:city und addr:suburb)

Aber da sind wir dann ja auch wieder in der Diskussion - Welche Addressen erfassen wir? Die der Katasterbehörde die die offiziell zuweist, oder die der Post die die möglicherweise abkürzt oder verunstaltet.

Ich erinnere mich da an diesen Thread wo die Kommune umbenannt/zusammengefasst wurde und die Post das stumpf ignoriert hat (Wenn ich richtig entsinne):

https://community.openstreetmap.org/t/hohe-borde-als-addr-city/96322

Und mich interessiert ja an der ganzen Sache nur zu Konsistenzprüfungen wo welcher name ist.

D.h. irgendwas auf dem boundary sollte dem addr:city in den addressen matchen. Und DAS sollte regelbasiert und nicht willkürlich sein.

Flo

Wie bereits geschrieben: es sollte ausreichen, dass irgendein Teil des Namens in addr:city (innerhalb des durch boundary umrissenen Gebietes) mit irgendeinem Teil des Namens in official_name oder name an der boundary oder dem zur Relation gehörenden place-node übereinstimmt. Dabei sollten typische bekannte Zusätze wie Bad, Sankt, Stadt, Hansestadt, Universitätsstadt, Hochschulstadt - wenn möglich - ausgenommen werden. Wenn möglich: da muss man natürlich bei Baden-Baden, Stadtallendorf etc. wieder aufpassen!

Mehr Regeln werden kaum möglich sein, weil einfach die historische Entwicklung, was Eigenname und was ein Zusatz ist, sehr divergent verlaufen ist und immer noch verläuft. Weder der amtliche Name, noch Listen von der Post noch die Bezeichnung auf den Ortseingangsschildern lassen ein-eindeutige Rückschlüsse in jegliche Richtung zwischen name, official_name und addr:city zu. Es werden sich wahrscheinlich immer irgeendwelche Sonderfälle finden lassen. Selbst wenn ich obiges als Regel annehme funktioniert das dort nicht, wo es Zusammenlegungen oder Eingemeindungen gab und sich die Post weigert, das für ihren Bereich zu übernehmen.

Bei addr:city sollte nur der Name stehen, wie ihn die Post schreibt/verwendet. Also ohne “Hansestadt”, “Lutherstadt”, “Kreisstadt”, “Universitätsstadt”, und auch nicht “Schliemanngemeinde” und noch ca. 100 andere amtliche, teilweise lustige Zusätze.
Zusätze wie “(Oder”) oder “am Main” muß man auch nicht mehr schreiben, wenn man einen Brief nach Frankfurt schickt, dafür ist die PLZ ja da.
Ich spare mir auch addr:country und addr:suburb, weil das für einen Brief nicht relevant ist.

Wir als mapper schreiben daten auf Objekt A und Objekt B und wir sehen keine möglichkeit diese Konsistenz zu halten? Hab ich das richtig verstanden?

Andersherum - Wir wollen nicht dem mapper sagen was in addr:city gehört - Da kann der official_name oder der name oder der name:prefix + name oder der name:prefix + name + name:suffix oder der name + name:suffix des boundarys drauf sein. Ganz wie es beliebt.

Hab ich was vergessen?

Wie normalisiert denn das chaos dann nominatim wieder?

Weil am ende führt das dazu das dann der Nominatim für Hamburg nur Meisenweg 3 hat und in Freie und Hansestadt Hamburg Meisenweg 1 und 5. DAS ist das was wir wollen?

Flo

Was hat denn Nominatim jetzt mit addr:city zu tun? Nominatim sucht ja in name, official_name und alt_name (und wohl noch ienige mehr), aber auch in addr:city? Selbst wenn: da alle POIs im selben Ort sind, würde man die alle über die Boundary finden.

Wenn’s nach mir ginge, würde ich addr:city komplett entfernen, weil die Information einfach redundant ist. Und wir reden hier nicht von einer Dopplung, so dass man das als willkommenes Gegenprüfen sehen kann, sondern von tausendfacher Wiederholung, die Fehler schon in sich beinhaltet. Aber ist ein anderes Thema.

Aber zur zitierten Frage: nein, ich hätte das gerne konsistent, aber nicht zwischen name der Boundary und addr:city der Nodes, sondern zwischen addr:city der POIs in derselben Boundary. Und da sich addr:city auf die postalische Anschrift bezieht, kann man ja gut nachgucken, wie das zu sein hat.

Die beiden Bereiche dienen ja auch ganz unterschiedlichen Zwecken. Die Verwaltungsgrenzen bestimmen die Zugehörigkeit eines Gebiets zu einer Gebietskörperschaft, die Einteilung in PLZ-Bezirke einer optimalen Logistik bei der Postverteilung. Die Abgrenzungen beider Bereiche stimmen zwar oft überein, das ist aber nicht zwingend.

Deswegen gibt es ja auch einen eigenen boundary-Subtyp postal_code. Für den Namen der Relation und addr.city sollten die gleichen für den Postversand üblich verwendeten Namen ohne Zusätze verwendet werden (Sankt ist übrigens kein Zusatz, sondern Namensbestandteil). Im Zweifelsfall nach dem PLZ-Verzeichnis der Post.

Diese Regel ist jetzt zwar auch willkürlich, aber aus rationalen, pragmatischen Überlegungen entstanden

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Für die Fans der gepflegten Statistik: “Titel” der Gebietskörperschaften in Deutschland, Quelle: Stat. Bundesamt
8273 x Gemeinde, Stand 2022
1876 x Stadt
386 x Markt (nur in Bayern)
50 x Flecken
29 x Große Kreisstadt (nur Titel in Bayern)
23 x Hansestadt
17 x Ostseebad (nur in MV)
15 x Kreisstadt (Titel in HE und SL)
9 x Universitätsstadt
8 x Landeshauptstadt
6 x Seebad (MV)
5 x Marktflecken (HE)
5 x Marktgemeinde (HE)
4 x Kurort (nur Sachsen)
3 x Hochschulstadt
2 x Ostseeheilbad (MV)
2 x Lutherstadt (S-Anhalt)
2 x Brüder-Grimm-Stadt (HE)
und ca. 70 andere
Highlight unter den siebzig anderen: “Die Mähdrescherstadt Harsewinkel”
Auf Schildern steht „Die Mähdrescherstadt“ | Die Glocke.

Das würde ich nicht tun.

Was davon? „Bad“ und „Sankt“ in name:prefix packen?

Genau. Wenn es zum Namen gehört dann nicht nochmal in prefix.

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…und welche Postquelle darf urheber-/ nutzungsrechtlich sauber in OSM verwendet werden?

Na ja, die Leute, die dort wohnen, wissen ganz sicher, wie Briefe adressiert werden. Bei anderen Orten kann man im Zweifelsfall auch die offizielle Anschrift der Verwaltung nehmen. Aber ich glaube, wir konstruieren uns da ein Problem, welches es gar nicht gibt. Es geht ja darum, wie man prüfen kann, ob addr:city stimmt, nicht, wie wir einen Massenimport vornehmen.

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Da kommen wir wieder zu dieser Disskussion: Sind Adressen in OSM „amtlich“ oder „postalisch“?

Ich walze das hier nicht aus… Ich hätte nur gerne von @lberges gewusst, welche OSM-verwendbaren postalischen Quellen er meint…

Primärer Name für mich ist immer der Name, der üblicherweise in §1 der jeweiligen Hauptsatzung des Ortes steht.

Hauptsatzung meiner Heimatstadt:

§ 1 Name, Stadtgebiet, Ortsteile
(1) Die Gemeinde führt den Namen „Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota)“.

Lübben (Spreewald) wirbt auch immer mit dem Namenszusatz “Paul-Gerhardt-Stadt”, also “Paul-Gerhardt-Stadt Lübben (Spreewald)” das ist aber eine reine touristische Vermarktung.

Wir haben aber weitaus mehr Möglichkeiten bei sauberer Erfassung als andere.

Sven

So ein Mist, Schorndorf hat gar keinen Namen. In der Hauptsatzung steht nix drin :thinking: