access=yes an highway=track

Ich habe kürzlich einen Mapperkollegen darauf aufmerksam gemacht, dass er mit dem access=yes, das er an einen Waldweg gesetzt hat (ohne jedes spezifischere access-Tagging), den Weg für jeglichen Verkehr freigegeben hat. Denn meiner Ansicht nach werden mit access=yes/no als erstes die access-Defaults außer Kraft gesetzt.

Heute kam Antwort: access=yes heißt seiner Ansicht nach nur „öffentlich zugänglich“, also mehr oder weniger soviel wie „nicht gesperrt“.

Bevor ich weiterflame: Ich lieg doch hoffentlich falsch, oder? Denn sonst könnten wir bald nicht mehr hämisch mit dem Finger auf Leute zeigen, die sich per Navi mit ihrem 24-Tonner auf einen Waldweg verirren, und sagen, mit OSM wäre das nicht passiert. Dann passiert das mit OSM bald auch.

Diskussion läuft hier: https://www.openstreetmap.org/changeset/10728923

–ks

Vieleicht sagt er es weil es im Wiki so klingt?

und im englischen:

Im deutschen findet sich dann noch die Angabe:

Ich sehe hier auch das Problem wie Kreuzschnabel… das sollte so das man access=yes bei waldwegen nimmt nicht verstanden werden imho.
Ich persönlich lese das was Kreuzschnabel anmerkt ja auch aus dem o.g. Zusatz heraus, aber ich finde es auch sehr unglücklich.

edit: Aber ich sehe jetzt auch bei der changediskussion nicht, das ihr beide unterschiedlicher Meinung seid :wink:
edit: typo/umstellung

Hi Kreuzschnabel,

mit access=yes werden alle Fortbewegungsarten erlaubt, d.h. ich könnte dort mit meinem Panzer durchfahren.
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:access

Grüße
Andreas

Es geht nicht um den Wert, sondern um den Key. Dieser besagt, für wen die Einschränkung gilt.
access steht ganz oben in der Hierarchie und steht somit für alle Verkehrsarten.

Grob unterschiedlich nicht, aber wenn er sämtliche zu Fuß benutzbaren Waldwege so taggt, sind OSM-basierte PKW-Router bald nicht mehr zu gebrauchen, weil sie jede Abkürzung durch Wald und Feld nehmen, die sich so anbietet :slight_smile:

–ks

In Sachsen gibt es ein Waldgesetz:
https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/5405-SaechsWaldG#p11

Dort wird das betreten / befahren geregelt. Wenn also access=* dann auch diese Vorgaben berücksichtigen oder die vor Ort vorhanden Schilder:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schild_Waldweg_gesperrt_in_Sachsen.jpg

Natürlich das jeweilige “Land” berücksichtigen.

Alle OSM Wege sind per Default NICHT gesperrt. Ein access=yes ist also in den seltensten Fällen notwendig.

Ja klar, aber ich habe ihn so verstanden das er das weiß :wink: … Nur das er es nicht ändern will - weil er nicht Ersteller sondern nur Änderer war. Vieleicht lese ich das aber auch falsch… Ich gebe dir im übrigen ja recht :wink:

Das access=yes kommt eindeutig von ihm: https://www.openstreetmap.org/way/112872146/history

–ks

“access” sollte auf die No-Go-Liste, es verleitet nur zu Unfug. Es gibt nämlich auch Mapper, die an jeden Waldweg ein access=no klatschen, aber in Wirklichkeit nur motor_vehicle=no meinen.

access=private ist aber sehr sinnvoll und auch weit verbreitet. Ähnlich auch access=permissive (brauchte das letztens erst, als ich an einem Fußweg ein Schild sah “Kein öffentlicher Weg, Betreten auf eigene Gefahr”.

Es gibt einen Fall, einen einzigen, in dem ich bewusst access=yes setze: barrier auf öffentlichen Fuß- oder Radwegen. Finden sich massenhaft in England, weil die öffentlichen Wegerechte permanent Zäune, Hecken oder Mauern queren, und oftmals mit barrier=gate. Das ist AFAIK per default access=no. Da bin ich zu faul, alle Verkehrsarten einzeln zu yes-en, und klatsche daher access=yes dran – denn die Verkehrsarten, die dieses barrier-Element überhaupt erreichen, sind ja über den dahin führenden Weg schon definiert.

–ks

Oh je, bei access=permissive fahre ich mit meinem Panzer oder Omnibus wieder da rum :slight_smile:

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:access

Zum Thema passenderweise eine Frage… da ich auch in Schweden mappe… Hier gibts es ja, wie in vielen anderen Ländern auch, das sogn. Jedermannsrecht (https://de.wikipedia.org/wiki/Jedermannsrecht)

Wenn ich jetzt einen schwedischen Privatweg taggen will müsste ich doch prinzipiell beides also access=private UND access=yes setzen oder sehe ich das falsch, da ansonsten “private” das “jedermannsrecht” quasi ausbo(o)ten würde. Aber nur weil es das Jedermannsrecht gibt, ist es ja nicht automatisch gleich ein öffentlicher weg (er bleibt ja privat)…

Ähnlich müsste es doch auch in Deutschland mit privaten, aber öffentlich (also nicht abgezäunten) zugänglichen Wegen auf Privatgrundstücken sein, oder liege ich da falsch? z.B. Der Weg zu einem Hauseingang.

Aber ich habe schon einen “Kreuzschnabel” im Nacken der mit seinem 40-Tonner bis an meine Haustüre vorfährt :slight_smile: Von daher will ich eigentlich nur eine Antwort auf den schweden-Teil der Frage :smiley:

access=* und seine Unterschlüssel drücken nicht die Eigentumsverhältnisse aus, sondern ausschließlich das Nutzungsrecht. An einem Weg, der dem Jedermannsrecht unterliegt, hat ein access=private daher nichts verloren. Ich würde da gar kein access-Tagging dranmachen, denn ein Weg ist in OSM per default erlaubt.

access=private heißt „Hier darf man, egal auf welche Art, nur lang, wenn man entweder der Besitzer ist oder dessen ausdrückliche Erlaubnis dafür hat“.

–ks

Ah merci nochmal für’s erklären. Dann bin ich durch die Diskussion vollends verwirrt worden.

Wenn der fragliche Fußweg von einer Straße abzweigt, erlaubt das auch meinem hypothetischen 40-Tonner, auf eigene Gefahr da langzubrettern. Per default gilt auf einem hw=footway natürlich hgv=no, aber mit deinem access=permissive hast du auch hgv=permissive gesetzt (sofern du nicht z.B. ein motor_vehicle=no nachschiebst, das den LKW wieder ausschlösse).

Mit access=* auf Wegen sollte man durchaus gut nachdenken.

–ks

@kreuzschnabel
+1

aber kein Router sollte plötzlich den LKW über einen track mit tracktype 3 oder so routen, bloß weil access=yes dransteht. Da müssen die Router auch ein bisschen Intelligenz mitbringen, sowas zu erkennen.

“Betreten auf eigene Gefahr” hat nix mit permissive zu tun. Es ist der (vergebliche) Versuch des Eigentümers seine Verpflichtung zur Verkehrssicherung auf den Wegenutzer abzuwälzen.

Bei einem Fußweg mit “kein öffentlicher Weg” wäre hw=footway + foot=private eher angemessen.