Wilde Pfade im öffentlichen und private Wald dokumentieren??

Würdest Du dann eigentlich auch Wildwechsel eintragen? Sind keine Wege, sehen aber wie ein Trampelpfad aus und sind für Fußgänger benutzbar (weil diese keine Wegepflicht haben).

Man kann manchmal Wildwechsel und Trampelpfade nicht eindeutig unterscheiden. Ich habe gerade neulich an so manchem Wildwechsel gestoppt und genauer hingeschaut. Aber hier geht es doch um Pfade und Trails, denen man die menschliche Nutzung eindeutig ansieht, oder?

Grenzschneise gibt es nicht, aber Schneise allgemein gibt es: man_made=cutline. Wird auch gerendert.

Vermutlich ist das Problem, dass wir hier sehr unterschiedliche Bilder von dem Weg im Kopf haben. Wenn hier von “illegal angelegter MTB Trial (sic)” gesprochen wird, dann gehe ich davon aus, dass dort zumindest ein eindeutiger Pfad mit MTB spezifischen Abnutzungsspuren erkennbar ist, eher sogar noch mit (künstlichen) Anliegern und Hindernissen. Als Minimum aber zum Beispiel, dass querliegende Bäume entweder durchtrennt oder so präperiert wurden, dass diese überfahrbar sind. Das alles wären für mich Gründe den Weg in OSM aufzunehmen und was diese auch eindeutig von einem Wildwechsel unterscheiden würden. Wobei ja je nach Vegetation und Jahreszeit auch so mancher Qualitätswanderweg kaum von einem Wildwechsel zu unterscheiden ist. :wink: Das müsste dann jemand entscheiden der den Weg auch wirklich kennt. Ich würde ihn natürlich auch nicht eintragen wenn es so aussieht, als wäre da nur jemand zum Pilzesammeln abgebogen, nach den Hinweisen zu Urteilen haben die Wege aber eine gewisse Relevanz.

Ich wollte auch mehr darauf hinaus, dass ein gut als solcher erkennbarer Weg definitiv in der Karte erscheinen sollte, auch wenn er möglicherweise zum Beispiel für Radfahrer gesperrt ist. Umgekehrt ist es ja so: In BaWü gilt die Zwei-Meter-Regel nach der man mit dem Fahrrad nur auf Wegen breiter zwei Meter verkehren darf, es sei denn diese sind eindeutig als für Fahrradfahrer erlaubt markiert. So herum könnte man ja auch alle Wege kleiner < 2 m aus der Karte diskutieren, weil diese ja dann ohnehin nur für Fußgänger zugänglich sind, die sich aber auch nicht daran halten müssen. Auch hier liegt die Verantwortung nicht bei OSM wenn sich Leute nicht daran halten.

Eine andere Frage:
Ich weiß nicht, wer von den Befürworter einen eigenen Garten hat, vielleicht auch noch mit einem ökologisch nutzlosen Rasen.
Wenn jetzt ein MTB-Vandale den als Abkürzung benutzt, dabei noch einen kleinen Zaun niedertrampelt um in den Wald zu kommen und der nächste die Spur im Gras sieht und auch durchfährt. Ein weiterer trägt nun hier einen “MTB Trail” in OSM ein.
Wenn der Eigentümer den als “illegal angelegten MTB Trail” bezeichnet, darf er ihn nach hier vorherrschender Meinung nicht löschen.
Wenn im Wald, insbesondere in Naturschutzgebieten, illegale Pfade angelegt werden und auch noch als MTB-Trail gekennzeichnet werden, damit MTB-Vandalen durch die Natur brettern können und dabei den Waldboden mit den darin enthaltenen ökologisch wertvollen Pilzstrukturen und andere Pflanzen zerstören ist das zumindest eine Ordnungswidrigkeit oder sogar Straftat (Eingriff in die Natur, Sachbeschädigung).
Nochmal für Ignoranten: Pfade sind keine Wege und dürfen nicht zum Radfahren benutzt werden, auch nicht mit MTB.

OSM ist nicht nur für Radfahrer, sondern z.B. auch für Wanderer. Und die dürfen den Weg nutzen.
Außerdem werden Zutritts- und Fahr-Verbote in OSM korrekt dokumentiert. Wenn andere diese Verbote missachten, dann ist das kein OSM-Problem.

Er darf:

  • Anzeige gegen Unbekannt wg. Sachbeschädigung stellen
  • seinen Zaun reparieren
  • den Rasen neu einsäen
  • und dann den Weg in OSM löschen :wink:

Ist ein ganz anderes Rechtsgebiet, da hier der Weg auch für Fußgänger nicht legal nutzbar wird durch die Beseitigung des Zauns ganz im Gegensatz zum Wald ohne Zaun und ohne Ausschilderung als Naturschutzgebiet.

Sollte sich der Eigentümer eines verfallenen Geländes monate- oder jahrelang nicht um entstandene Pfade kümmern, wird’s womöglich langsam doch interessant für OSM …

Das Beispiel ging von einem privaten, umfriedeten Grundstück aus.
Diesen Weg dürften auch Wanderer nur mit Duldung des Besitzers nutzen.
Da dieser Weg vom öffentlichen Grund aus zu sehen wäre, könnte er in OSM eingetragen werden.
Wenn klar ist, dass der Weg nicht genutzt werden darf, kann dies von jedem Mapper, der das weiß, insbesondere auch dem Besitzer, dementsprechend getaggt werden.
Einfaches Löschen ist nicht zielführend, da sonst jeder Mapper, der vorbeikommt, den Weg wieder eintragen könnte (insbesondere wenn der Zaun nicht repariert wird).

Ich weiß. Ich habe auch nur auf den letzten Satz geantwortet, der sich auf Pfade im Wald allgemein bezieht:

Wobei in Naturschutzgebieten auch Wanderer die Wege nicht verlassen dürfen. Gerade dann ist eine Karte aber sinnvoll, die einem die Frage beantworten kann, ob man einen Pfad/Weg benutzen darf oder nicht (–> access tags).

Dann hat er das bereits ohne OSM geschafft.

dann macht der zweite Fahrer das ebenfalls ohne OSM. Du hast den Zusammenhang selber erkannt: “die Spur im Gras”.

ein Eintrag in OSM ist weder eine Aufforderung zur Benutzung, noch eine Rechtfertigung.
Bei access=no sogar ein explizites Verbot.

Interessante illegale MTB-Trails gibt es auf diversen Plattformen, und sind oft beschränkt zugänglich, damit der MTB-Trail nicht “verbrennt”. Sie sind bewußt nicht öffentlich.

Für mich als Mapper ist aber die folgende Frage noch ungeklärt:

Wurde bereits erwähnt:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE%3AKey%3Ainformal

er schrieb aber “als Mapper”. Und wie weiß dieser das?
beim Besitzer/Eigentümer fragen?

oder gibt es eine Definitive Map, wie in GB?

Ich meinte, wie kann ich einen Weg entsprechend vor Ort identifizieren.

Durch Vor-Ort Kenntnis. Bei uns hat sich zB vor einigen Jahren eine Abkürzung über eine Wiese gebildet, irgendwann hat die Stadt dann einen offiziellen Weg draus gemacht.

Bei einem Waldpfad geht das wie? Indem man den befugten Jäger, Förster oder Besitzer kennt, und seine bevorzugte Route durch den Wald? Ohne diese Kenntnis könnten den Weg auch illegale Beeren-Schwammerlsucher gebildet haben.

Ja und? Dann ist da aber auch ein Weg. Ob der weg legal oder illegal ist, ist ja für OSM relativ uninteresssant. Er soll aber eingezeichnet werden und dann mit den korrekten Tags versehen werden, die eben die Beschränkung aussagen.

In Bayern ist das erlaubt? Dann besteht auch kein Grund hier ein access=* einzutragen. Es ist nicht erlaubt, abseits der Wege zu gehen? Dann ein access=no eintragen. Dann wirds auch nicht mehr für Routing berücksichtigt. Aber das ändert ja nichts daran, dass der Weg einfach vorhanden ist. Vor Ort. Wenn das nicht eingetragen wird, kommt der nächste und trägt das ein, weil er diesen Thread nicht kennt. Ich kontrollier doch nicht jedes mal, wenn ich wo einen Weg einzeichne, ob es dazu einen Thread gibt. Wenn er aber eingezeichnet ist, mit korrekten access=* tagging, dann brauche ich nichts machen und es ist klar, dass man da nicht langgehen darf. (dürfte / sollte).

Manchmal wünschte ich mir aber, dass man etwas mehr hinterfragt, was man da tut:
https://www.openstreetmap.org/way/657953141/history
Der Pfad ist vor Ort auch kaum zu erkennen (aber vorhanden und daher nicht gelöscht). Eingetragen hätte ich den aber nicht. Er dient weder der Orientierung noch ist er nutzbar :roll_eyes:

Auch die sind wohl wenig sinnvoll:
https://www.openstreetmap.org/way/658670155
https://www.openstreetmap.org/way/658670147

Danke. Sehr hilfreich.

Und das kann ich selbst in dem Wald, den ich seit meiner Kindheit kenne, nicht für alle Wege tun, weil ich nicht weiß, ob es Wege sind, die auch von Radfahrern befahren werden dürfen. Steht nämlich nichts dran an den Wegen. Oder ob der Weg, den ich ein paar Beiträge vorher als Beispiel genannt habe, heute noch ein Waldweg ist oder nicht. Sieht heute nämlich fast aus wie ein Wildwechsel-Pfad. Früher Weg mit Parkplatz.

Dafür gibt’s in fast jedem (Bundes)Land unterschiedliche Regelungen: In Österreich ist Radfahren z.B. auf Forsttragen verboten, falls nicht explizit erlaubt. In Bayern ist jeder geeignete Weg erlaubt, falls nicht explizit verboten. Wenn kein explizites Verbot erkennbar, würde ich access=* weglassen aber alle anderen erkennbaren Eigenschaften ergänzen wie width, surface, trail_visibilty, smoothness und ggf. informal=yes. Damit sollten Router dann die richtigen Schlüsse ziehen können.

Ein echter Wildwechsel müsste an den Trittsiegeln erkennbar sein und daran, dass er irgendwann in einem Dickicht mit maxheight=1 verschwindet :P, so etwas kartieren wir idR eher nicht.