Wie tagged man weniger als residential road?

Hintergrund der Frage: Das Navi schickt einen ungeschickterweise durch ein Wohngebiet mit einer zulässigen, aber nur 2m breiten Einbahn-Nebenstraße, die gleichwertig zu den anderen als residential highway getagged ist. Wie kann sie getagged werden, sodaß es noch stimmt, aber diese Wegvariante weniger gewichtet wird und dadurch als Erstvorschlag für Navis entfällt?

Navi SW ist OSMAND

Eigenschaften sind

  • öffentliche Straße ohne einschränkende Schilder (außer Einbahnstraße)
  • nur 2m breit, man fährt auf einer Seite fast an den Haustüren entlang, auf der anderen ist eine kleine Parkanlage
  • Die Gegenrichtung ist analog, die Straßen rahmen die Anlage ein
  • alles geteert

Bei Interesse: http://www.openstreetmap.org/search?query=schwanstetten#map=19/49.30716/11.12736

Die Straßen heißen Kastanienplatz

Würde mich über einen Tipp von Euch freuen :slight_smile:

Ich bin mir nicht sicher, ob das beim Routing auch berücksichtigt wird, aber ich würde zumindest noch ein width=2 mit eintragen. Gibt es für diese Straße ggf. noch eine Geschwindigkeitsbegrenzung - diese würde ich dann ebenfalls noch mit maxspeed=* eintragen…

hey, danke für Deine schnelle Antwort, DoDoMR!

Ja, das tag width probier ich mal, ich kannte das noch garnicht. maxspeed hätte ich dran gedacht, ist aber kein Schild da (wahrscheinlich, weil schneller fahren garnicht geht :wink:

Vom Luftbild her macht es auf mich den Eindruck, dass es sich um residentials handelt. Die Info zur Breite ist in den Daten aber noch nicht eingetragen. Das könntest du erstmal nachholen. Dann würde ich aber besser etwas genauer messen. Bei 2m sollte ein normaler Mittleklassewagen schon deutliche Probleme haben da überhaupt lang zu kommen. :wink:

War kürzlich erst Thema. Wurde auch nicht gelöst. Schuld ist der madige Routing-Algorithmus, der Details (wie z. B. width) unzureichend berücksichtigt.

Ändere die Sachen, die du nicht akzeptieren kannst, und akzeptiere die Sachen, die du nicht ändern kannst.

Es gibt viele Orts-Straßen, wo 50 km/h zwar erlaubt aber baulich gar nicht möglich sind.

Mit maxspeed:practical wäre es im Prinzip zwar möglich, so etwas zu kennzeichnen, leider wurde das Proposal abgelehnt.
Somit wird es schwierig, für Router langsamere Straßen zu kennzeichnen.

Solange sich die bekanntesten OSM Router aber dadurch auszeichnen, dass ihre Daten jahrealt sind
oder sie Abbiegerestriktionen nicht berücksichtigen ist dieses Problem hier sicherlich zu vernachlässigen.

Walter

Ja, OSM Addict,

ich bin grad in der Nähe und hab lieber mal nachgemessen. Dabei auch wieder was gelernt. Also es sind tatsächlich 3m, der Eindruck der Enge entsteht dadurch, dass es keinen Gehsteig gibt, Fußgänger und Auto benutzen also den gleichen Teerstreifen :wink:

@Yggdrasil: Interessanter Link, Ja das ist wirklich ähnlich.

Ok, die 3m sind eingetragen, aber es ist klar, dass damit die Situation unverändert bleibt :wink:

… Es ist an der Stelle sicherlich auch die Frage, ob hier nicht auch eher die Verkehrsbehörde gefragt ist, entweder eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder gar ein “Anlieger frei” an die Straße zu packen, um auch den Verlehrsfluss für nicht Navi-Benutzer entsprechend zu steuern…

So etwas würde ich als highway=service eintragen.

+service=alley
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:service%3Dalley

und schon drin. Hab allerdings zusätzlich asphalt getagged und hoffe, es hat trotzdem die erwünschte Wirkung :wink:

Danke für den Tipp, ich habe service immer auch mit Sackgasse verknüpft, was garnicht stimmt.

Tur mir Leid, aber ich halte das für Tagging für den Router. Zumindest macht die Straße auf mich nicht den Eindruck, als diene sie nur der Erschließung der Grundstücke, sondern den gleichen Eindruck, wie alle anderen Straßen in der Gegend, nur halt das die Fahrbahn durch die Grünfläche aufgeteilt ist.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dservice

Hast du dir die Seite auch durchgelesen und mit dem Luftbild verglichen? Ich sehe auf den ersten Blick mindestens ein Haus, das den Haupteingang auf die fragliche Straße hat. :wink:

Erbsenzähler. :wink:

Nö, :roll_eyes:
weder service=* und schon gar nicht service=alley sind in diesem Fall zu rechtfertigende tags, da die Wiki-Definition absolut nicht passt. Und dafür kannst du mich ggf. auch als Korinthenkacker bezeichnen.
Ich sehe als einzige Möglichkeit, dass die/eine möglicherweise jetzt als residential getaggte Straße in der Umgebung, die aber eher den Charakter einer “Rein innerörtlichen Erschließungsstraße mit Wohnbebauung” (siehe deutsche wiki) hat, auf “unclassified” hochgestuft wird, damit diese von Routern bevorzugt werden kann. ich glaube, vielen ist gar nicht bewusst, dass "“unclassified” zwischen “tertiary” und “residential” einzuordnen ist.
Edit:
Nach den Luftbildern hat aus meiner Sicht die Alte Straße westlich eher den Charakter einer Erschließungsstraße des Wohngebietes. Die ist allerdings mit maxspeed=30 erfasst. Mich wundert, dass die angrenzenden residentials nicht auch 30er-Zone sind. Da sollte man mal vor Ort genauer hinschauen.

Der Router könnte die Breite abfragen. Kleiner als 3 Meter bedeutet eine Abschwächung im Routing, als Beispiel.

Ist der Weg 2 oder 3 Meter breit? Du schreibst 2, in OSM steht 3 :wink:

Der Weg ist mit residential korrekt getaggt.

Hier ist der Router gefragt, eine Priorisierung innerhalb verschiedener residentials aufgrund anderer Tags vorzunehmen. speed und width bieten sich für sowas an.

Auf gar keinen Fall irgendwelche Tags absichtlich falsch setzen, um einen Router zu beeinflussen. Der Weg wird dann auf allen Karten und allen anderen Routern falsch behandelt!

Lieber mit den Routerentwicklern reden oder nach einem anderen Router mit besserem Algorithmus suchen.

bye, Nop

Die Frage ist, was der Router machen soll wenn der Weg ganz normal als residential getaggt ist und sich anhand der Daten nicht von anderen Wegen in der Umgebung unterscheidet. Eine Breite von 3m ist normalerweise auch noch kein Grund, eine (Einbahn-)Straße nicht zu befahren. Nur wenn eben wie in diesem Fall direkt neben der Straße die Häuser stehen, kann es eng werden oder wenn eine Straße regelmäßig zugeparkt wird. Das müsste man für den Router schon irgendwie erkenntlich machen.

Wenn es sich hier um ein allgemeineres Problem bzw. eine Definitionslücke handelt, dann könnte man versuchen ein neues Tag für die Detailunterscheidung zu erfinden, sozusagen eine Art “Verkehrseignung für Router” ähnlich zu sac_scale, das eine weitere Unterscheidung von Wanderwegen ermöglicht. Das erfordert dann aber wohl eine größere Diskussion.

bye, Nop

Man könnte für die Wertigkeit (Bedeutung) einer Straße einen eigenen Typ einführen.

Also z.b.

highway:roadtype=r1 bis r9 für Residential (r5 ist mittel, alles darüber oder darunter ist abweichend davon).
u1 bis u9 für unclassified, p1-p9, s1-s9, t1-t9 wäre dann für primary, secondary, tertiary.

Damit wird es sowohl beim Routing einfacher, wichtige Wege zu bevorzugen,
als auch bei der Planerstellung einfacher, wichtige Wege z.B. dicker und weniger wichtige Wege dünner zu zeichnen.

Auf Luftbildern kann man oft recht gut erkennen, auf welchen Straßen mehr Verkehr ist,
das sind dann oft auch die wichtigeren oder bevorzugten Straßen.

Walter