ich stoße immer wieder auf das Problem, dass von einer Sackgasse mit Wendestelle ein Weg oder einer Zufahrt abgeht. Normalerweise setzte ich den Punkt für die Wendestelle ungefähr in die Mitte der Fläche der Wendestelle. Das führt dann aber zu unschönen Wegverläufen mit real nicht vorhandenen Winkeln, wie z.B. hier: https://www.openstreetmap.org/#map=19/52.84842/9.58999
Real verläuft der Gehweg der Straße und der Weg in den Wald auf einer geraden Linie. Man geht nur geradeaus.
Nach dem best-practice-Prinzip “keep straight roads straight” mappe ich so etwas gerade. Niemand verlangt, dass ein highway=turning_circle in der Mitte der Fläche sein muss.
Ich zeichne sowas genau so ein, wie in dem von Dir angeführten Beispiel. Zumal ist in dem Beispiel die tatsächliche Wendefläche zusätzlich als Straßenfläche eingezeichnet. Würde die Standard-Karte solche Flächen anzeigen, sähe das Ganze schon besser aus.
Die Gefahr der Überdeckung kann auch mit Knick passieren, je nach dem, was in der Nähe liegt (z.B. ein Unterflurhydrant), das kann also kein Argument sein.
Ja, das mache ich inzwischen ganz gerne, um die tatsächliche Form und Größe zu erfassen. area:highway=turning_circle wird aber leider noch nicht dargestellt. Gibt bisher auch nur 97 Vorkommen.
Topologisch gesehen müsste man erst abbiegen bevor man den Wendehammer erreicht und benutzen kann. Das entspricht aber nicht der Realität. Somit ist das eine denkbar schlechte Option, ihn so zu modellieren.
Wenn ich den Wendehammer von mir als Beispiel gegebenen Wendehammer nutzen will, sollte ich tatsächlich links blinken, da ich ja nicht geradeaus in die Zufahrtsstraße weiterfahren will. Links abbiegen trifft es insofern schon recht gut.
Würde man die Wendestellt statt dessen auf der Geradeauslinie setzen, würde dies suggerieren, dass man für den Wendevorgang zunächst nach rechts von der geraden Linie abweichen, dafür am besten den Blinker rechts setzen. Dann kurz anhalten, um zu schauen, ob jemand von hinten kommend geradeaus weiter will, dann links blinken und wenden… was natürlich nicht der Realität entspricht, weil sich ja rechts von der geraden Linie kein halber Wendeplatz befindet.
Illustration zu meiner Beschreibung:
Situation mit Wendestellenpunkt auf der geraden Linie Richtung Zufahrt (Wendestelle durch schwarzen Kreis markiert, rot das wendende Fahrzeug, grün ein geradeaus Richtung Zufahrt fahrendes Fahrzeug)
Situation Wendestelle in der tatsächlichen Mitte der Wendefläche mit abknickender Straße
Wenn mir bei der zweiten Situation mein Navi sagte: “Bitte links abbiegen und dann wenden” fände ich das durchaus nicht falsch. Denn wie gesagt wäre es an der Stelle tatsächlich nicht verkehrt, links zu blinken, damit andere Verkehrsteilnehmer sehen, dass man eben nicht geradeaus weiter fahren möchte.
Letztlich ist aber jede Darstellung, egale welche, eine Abstraktion und kann die Realität nicht 1:1 abbilden.
Dann wäre deine Definition von “Wenden” aber (viel) weniger als 180°. Das ist nicht das, was normale Menschen üblicherweise mit dem Begriff verbinden. Ganz zu schweigen von den Navis, die da ganz strikt sind.
Die Ausgestaltung des Wendekreises als Nasenpimmel ist einfach nur dämlich, und die Routingansagen leiden entsprechend drunter. “links einbiegen, wenden, rechts einbiegen” (graphhopper)
Eine Realitätsabbildung wird von Highways auch gar nicht verlangt; gewollt ist, dass sie einer sinnvollen Nutzung zugeführt bzw. ein sinniges Ergebnis am Ende raus kommt. Das ist mit dem NP-Wendekreis nicht gegeben.
Je nu - ich betrachte die (lagerichtigere) Kartendarstellung als deutlich sinnvollere Nutzung als eine - für mich hier absolut nebensächliche - Routingansage.
