Wem gehören meine Beiträge zur OSM

Folgende Problemstellung: In einer Intitiative ist es aus verschiedenen Gründen nicht möglich, OSM Daten zu verwenden, sondern es “muss” eine prioritäre Softwarelösung verwendet werden.

Meine Frage 1: Ist es legal, dass ich “meine” Daten filtere und dem anderen Projekt auch zur Verfügung stelle?

(das macht Sinn, weil ich in einem grossen Gebiet fast der einzige Bearbeiter bin und auch der andere Beitragsgeber der hier aktiv war, spenden würde)?

Oder darf ich das auch nicht, weil ich ja die OSM Infrastruktur zur Strukturierung und Aufbewahrung der Daten verwendet hab - und ausserdem die Luftbilder ja ab und zu zur Verbesserung genutzt hab?

(ich kann mit einen NEIN auch gut leben)

Meine Frage 2:

Wenn es nun zu dieser Spende kommt, wurde mir eine Vereinbarung angeboten dass ich die (wahrscheinlich durch rein empirische Beobachtung verbesserten Daten) wieder zurückbekomme und “dann damit machen kann was ich will”. Kann ich diese Daten dann wieder in die OSM Datenbank einspeisen?

------------ nicht unbedingt relevant: Der Hintergrund -----------------
ist hier ein kleiner Verein, der einen Distanzritt (sowas wie ne Ralley zu Pferd) organisieren will
Damit irgendwelche dr. seltsam apps funktionieren wäre die wünschenswerteste Lösung dass wir eigene GPS Daten der App zur Verfügung stellen, die kommt aber mit den Lizensbestimmungen nicht klar.
Wenn das nicht geht ist das kein Drama. Die bisherige Lösung ist eine mit NOPs Werkzeugen erstellte Garminkarte plus Ausdruck auf Papier, wo die notwendigen Ergänzungen einfach reingemalt und dann kopiert bzw. gescannt und dann per email verteilt werden.
Ich bin sowieso für die Abschaffung dieser proporitären Scheisse, aber man kann halt nicht alles ändern.
Ja ich weis, es gibt gute und sinnvolle ffreie Lösungen für das Problem - nur habe ich mich entschlossen, ganz schlicht und ergreifend Logik und Sinn zumindest für dieses Jahr als inkompatibel mit Gewohnheit zu betrachten.
(ich steh dort auch auf dem Event und hab ein Demohandy mit Oruxmap dabei und biete den Leuten an, ihnen das auf ihrem handy zusammen mit den openandroidkarten zu installieren. nur zwingen kann ich ja nicht).

Bin kein Lizenzprofi aber eines kann ich sagen: JA - das ist eine Kernfunktion von OSM. Die Empfänger muss “nur” deutlich darauf hinweisen, dass er Daten von OSM verwendet.

siehe https://www.openstreetmap.org/copyright

es gibt bestimmte Einschränkungen aber dazu müssen sich die Experten äussern.

Klar - wenn es der “Spender” ausdrücklich schriftlich erlaubt und dabei auf eine Namensnennung bei den Objekten verzichtet. OdBL ist das Thema. Da tun sich viele Behörden schwer mit, aber ein Verein? Dem sollte das egal sein.

Gruss
walter

ps: Das gilt für ALLE Inhalte von OSM. Du hast beim Registrieren den OSM-Bedingungen zugestimmt und hast somit auf “deine” Daten verzichtet. “Meine/deine” gibt es bei OSM nicht. Du darfst z.B. “deine” Daten in OSM nicht löschen, wenn du dich von OSM distanzierst.

Ja, wobei das neue Projekt die Daten dann eventuell auch unter die Odbl stellen muss.

“Deine” Daten sind es durch das Hochladen allerdings nicht mehr.

Das ist falsch. Anders als in den USA kann man in Deutschland sein Urheberrecht an seinen eigenen Daten nicht “aufgeben”. Man kann also die Daten, die man in OSM eingetragen hat, auch woanders verwenden, und zwar ohne dass man irgendwelche Lizenzbedingungen einhalten müsste.

Im Grunde geht Dir Dein Urheberrecht an Deinen Beiträgen ja nicht verloren, wenn Du die Daten zu OSM hochlädst. Es sind immer noch “Deine”, und Du kannst damit schon noch machen, was Du willst.

Allerdings gilt das nur dann uneingeschränkt, wenn Du “auf der grünen Wiese” mit dem eigenen GPS was erfasst.

In den meisten Fällen wirst Du Dich bei der Erfassung an anderen, schon existierenden OSM-Daten orientieren - beispielsweise zeichnest Du eine Kneipe an einer Straßenkreuzung ein und hast die Position nicht mit GPS vermessen, sondern setzt den Punkt eben an der Kreuzung der zwei in OSM eingezeichneten Straßen. Dann hast Du ein abgeleitetes Werk geschaffen, das immer unter der ODbL stehen muss und an dem Du nicht das alleinige Urheberrecht hast.

Oder Du hast das Bing-Luftbild benutzt, um davon etwas abzumalen; Bing hat gestattet, dass die Bilder genutzt werden, um zu OpenStreetMap beizutragen, aber nicht, damit jede Privatperson sich ihren eigenen Datenbestand unter eigener Lizenz erstellen kann. Da würdest Du dann also gegen die Lizenzregeln von Bing verstossen, wenn Du die Daten OSM-fremd verwenden würdst.

Bye
Frederik

Genau das ist ja der Knackpunkt, dass das nicht geht. Würde das gehen würde ja das filtern von “meinen” Daten überhaupt garkeinen Sinn ergeben. Es war ja genau die Idee durch das Filtern zu ermöglichen das der technisch nicht umsetzbare Hinweis nicht gegeben werden muss.

Wie ich den anderen Beiträgen entnehme, ist das wohl nicht zu definieren. Ja: Die meisten Daten hab ich tatsächlich auf der grünen Wiese erfasst, weil die Karte im Grunde “weiß” war, als ich angefangen hab (bis auf eine Strasse, die ich aber auch per eigenen GPS Daten überprüft und verbessert hab). Aber ich kann natürlich nicht mehr feststellen, wo ich auf das Luftbild geguckt hab.

Nundenn dann lass ich das mal mache aber nochmal deutlich das ich eine Form von Bagatellregel wirklich sehr begrüssen würde. Hier geht es um einen sehr kleinen, überschaubaren Nutzerkreis und deutlich unter 100 Karten, die aber wegen sportlichem Regelwerk leider öffentlich zugänglich gemacht werden müssen (auch wenn die Zugriffszahlen der entsprechende Seite klar zeigen, dass dies in der Praxis nicht oder nur in Einzelfällen wirklich passiert).

Hier geht es aber (nehme ich an) um Schweden.

Warum ist der Hinweis technisch nicht umsetzbar?

Die ODbL hat wenig mit der Frage zu tun, die OSM Teilnahmebedingunen die du zugestimmt hast geben der OSMF ein nicht exklusives Recht deine Beiträge unter bestimmten Bedingungen weiter zu verbreiten, zu bearbeiten etc. Im Umkehrschluss heisst das: du kannst mit den Daten die du gesammelt hast, unabhängig von OSM, machen was du willst (z.B. für Here und Google verwenden).

Etwas eine Grauzone ist ob du deine unbearbeiteten Beiträge wieder aus OSM herausziehen darfst ohne die ODbL zu beachten (also OSM nur als Speicher zu benutzen).

Eine Attributierung muss es nicht unbeding sein.

Gibt es eine Beschreibung? Handbuch? Zettel? Webseite?
dann halt dahin.

Gruss
walter

ps: wie die Kollegen bereits anmerkten: Wenn “deine” Daten die Rohdaten sind, die du zum Erfassen in OSM verwendest hast (z.B. GPX-Tracks), kannst du die wohl lizenzfrei weitergeben. Es sein denn, du hast da was abgeleitet.

Man kann sein Urheberrecht an (kreativen) Werken nicht aufgeben (von Daten steht da nichts). Ob OSM Beiträge tatsächlich kreative Werke sein könnten ist ein weites Feld und hängt wohl auch stark von der Rechtsprechung im jeweiligen Land ab.

Interessanterweise auch noch von der Frage Bürger eines welchen Landes Du bist :slight_smile: und ich bin Deutscher.

Und genau die Frage von der Du sagst, dass sie leider nicht trivial ist, ist ja die spannende. Aber was die Rechtsprechung damit zu tun hat, verstehe ich nicht. Die Frage ist doch: Betrachtet “Openstreetmap” (was immer das jetzt für ein Rechtssubjekt eigentlich ist) im BINNENVERHÄLTNISS zu mir meine Bearbeitungen als kreatives Werk oder nicht.

Also stellt sich ja auch noch die coole Frage, welches Land eigentlich zuständig ist, den Openstreetmap “gehört” wohl einem englischen Verein.

Alles andere als das Binnenverhältniss dürfta ja irrelevant sein.

Sehr schön zu sehen, dass Du und viele andere in der Community hauptsächlich an dem Sinn interessiert sind. Und deutlicher als mit zur Verfügungstellung von Raum eine Art Infostand mit auslegen von Demohandys etc. kann man ja als kleiner Verein kaum auf Openstreetmap hinweisen - also im Zusammenhang gesehen würde mich das echt wundern, wenn jemand ernsthaft was dagegen haben könnte.

Aber die Daten werden leider in so ne komische Anwendung geladen, die zentral administriert wird. Und den “Funktionärsheinis” vom Sportverband völlig egal dass das inhaltilch okay sein muss, weil die juristisch und nicht inhaltlich denken und weil es natürlich POTENTIELL möglich ist, dass irgendwer hinterher irgendwas mit den Daten macht.

Weil das leider teil eines solchen Sportinformationssystem ist das unter eine völlig komplizierten Lizens steht, die sich aber ganz offensichtlich mit allem was die Openstreetmaplinzens ausdrücken will nicht in Einklang zu bringen ist.

Ist doch egal, unter welcher Lizenz das steht, solange man irgendwo die Quelle der Kartendaten angeben kann.

Geht es hier um lokale Datenkopien oder eigene Daten die man aus OSM wieder rauszieht (nachdem sie eventuell schon von anderen Leuten verändert worden sind) ?

Frage ist auch, wie du „Deine Daten“ definierst. Ich habe zum Beispiel in deiner Gegend auch schon einige Straßen geometrisch optimiert und angeklebte Flächen gelöst, also die von dir (nehm ich an) erst-erfassten Daten weiter bearbeitet. Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn du die spendest, aber es geht ja ums Prinzip. Und das ist vermutlich nur dann gewahrt, wenn du deine GPXe nimmst und sie in der anderen Software neu als Geodaten einpflegst.

–ks

Dein Bürgerrecht hat nichts damit zu tun, sondern das Land/die Länder in dem du dein Werk veröffentlichst (im Detail ist es etwas komplex, da das Land in dem das Werk zuerst veröffentlicht wird speziell behandelt wird, resp. der Fall in dem ein Werk in mehreren Ländern gleichzeitig publiziert wird).

Versuche mich mal an einer Zusammenfassung:

Die Frage, wie eigentlich genau das Binnenverhältniss aussieht ist überhaupt nicht trival und der naheliegende Gedanke einfach seine “eigenen künstlerischen Werke” weiterzuspenden ist in der Praxis ziemlich kompliziert - aus meiner Sicht so kompliziet, dass man das gleich richtig im Sinne von “ich sorge dafür, dass die Instanz offene Daten verwenden kann” oder garnicht machen kann.

Niemand hat gesagt “so mache ich das auch immer” und konnte Praxisbeispiele ähnlicher Lösungen nennen und es wirkt auf mich so, als sei das eine nicht gerade etablierte Frage.

Ich fand das Bild das mir jemand Rechtskundiges folgendes Bild gesagt das ich, ziemlich gut: In einer Band hängt es auch vom Binnenverhältniss ab, wer das Copyright an welchem Song hat weil ja meistens daran mitgearbeitet, umgearbeitet etc wird - und wenn die Frage strittig oder unklar ist kann es sehr viel Energie kosten, dass zu klären.

Da ich im Grunde eine einfache Lösung für ein “einfaches” Problem suchte denke ich, dass ich nun gegügend Informationen habe um zu entscheiden: Nein, so gehts auch ersteinmalnicht und es ist produktiv, meine Energie auf etwas anderes zu verwenden. ich bedanke mich bei allen Hinweisgebern. Zumal ich das ja garnicht will, sondern mein Hauptziel immer war, dass die Instanz OSM Daten “normal” verwendet.

Konkret bin ich damit zufrieden, dass ich durch den Versuch einen Prozess ausgelöst habe, in dem eine gesellschaftliche Instanz jetzt zumindest versprochen hat, sich mal mit der Möglichkeit offene Daten zu nutzen, zu beschäftigen. Die Energie war also nicht für den Mülleimer.

— PS:
@kreuzschnabel: Ich kann Dir per PM gerne weiter Infos zukommen lassen, um welches Gebiet (5x7 km2) es sich handelt. Wenn ich die Analyse technisch richtig gemacht hab, war genau da keiner drann.

Da schlage ich folgende “Lösung” vor:

Wenn die nicht mitspielen, bekommen die die Daten nicht. Basta.

Gruss
walter