weißes Loch ? ! ?

Soeben fiel mir das hier auf:
http://www.openstreetmap.org/?lat=50.7427&lon=6.9675&zoom=14&layers=B000FTF
ein großes weißes Loch, wo zuvor Felder, Feldwege … zu sehen waren

In dieser Zoomstufe
http://www.openstreetmap.org/?lat=50.7399&lon=6.968&zoom=13&layers=B000FTF
sieht man das Loch nicht

Mit Hilfe von Potlach konnte ich nicht erkennen, was da los ist.

Kann das jemand prüfen und erklären?
Wäre sehr nett.
Danke.

Gruß
tippeltappel

Da hat jemad sinnigerweise Straßen ohne Rolle zu einem multipolygon hinzugefügt. Jetzt heisst das Ackerland Waasemstraße.

Gruß,
ajoessen

Hallo tippeltappel

Das war mir auch schon aufgefallen.

Ich denke, dass die Multipolygon-Relation kaputt ist.
Als Member sind nicht nur Flächen eingetragen, sondern auch Wege
ausserhalb des Outer-Members.

Keine Ahnung, was das soll / wie das passiert ist und ob dies die
Ursache für die kaputte Darstellung ist.

Edbert (EvanE)

Hmmmm - - -
Danke.

Hat das inzwischen jemand korrigiert?
Mapnik zeigt z.Zt. in jeder Zoomstufe etwas anderes an. Es sieht aus, als würde das Loch langsam wieder gefüllt.

@ Edbert
Inwiefern könnte die Multipolygon-Relation kaputt sein?

@ ajoessen
Straßen ohne Rolle zugefügt?

Erst dachte ich, jemand habe versehentlich die Karte dort leer geräumt. Da jedoch in Potlach alle Elemente angezeigt wurden, war schnell klar, daß das nicht der Fall war. Daß die weiße Fläche in die Waasemstraße einmündet/e war mir auch aufgefallen. Dann war/ist auf der Karte also alles weiß, weil Straßen über Landuse und untergeordneten Wegen gezeichnet werden.

Aber warum nur?

Vor einiger Zeit hab ich in dem Gebiet mal einige mit Polygonen “verklebte” Wege bzw. Straßen getrennt. Manche davon waren in Potlach quasi unsichtbar. Kann es sein, daß alle mit dem Polygon verknüpften Elemente automatisch in die Relation eingebunden werden, wenn man das Polygon in ein Multipolygon steckt?

Ich hab schon öfters mit Polygonen verklebte Wege gesehen. Wenn beim Löschen der Verknüpfungen alles “fliegen” geht und weder Tracks noch Sat-Bilder Hilfestellung bieten, lasse ich lieber die Finger davon. Aber Angesichts solcher Effekte, denke ich nun, daß solche offensichtlich falschen Verknüpfungen beseitigt werden müssen.

Oder???

Gruß
tippeltappel

P.S.
Habe gerade versucht way 30324797 (polygon) von dem Weg zu trennen. Nun ist der Weg ganz weg. Mit Revert ließ er sich nicht wiederholen. Gibt es irgendeinen Trick, den ich nicht kenne?

PPS
Hab es mal mit der Undelete-Funktion probiert. Was da auftauchte, war ziemlich unübersichtlich. Ich hoffe, die Wege stimmen jetzt wieder.

Ja, da setzt jemand die Kacheln einzel auf dirty.
Dann werden die (zur Zeit) innerhalb von Sekunden neu gerendert.

Eine Multipolygon-Relation beschreibt die Beziehungen zwischen Flächen,
die ineinander liegen (Wiese in Wald, Gewerbe- in Wohngebiet usw.).
Da hat ein Weg, der ja keine Fläche ist erst einmal nichts verloren.

Bei den advanced multipolygon relations ist auch das zwar im Prinzip
zulässig, aber nur wenn die einzelnen Wege einen geschlossenen Umriss
für outer-Elemente oder inner-Elemente ergeben.

In deinem Beispiel war das nicht der Fall (Wege ohne Rolle, isoliert, keine Fläche).
Das Ergebnis der Auswertung der Multipolygon-Relation ist in so einem Fall schlicht
- undefiniert -
So konnten wir mal live erleben, was das bei Mapnik bedeutet.

Edbert (EvanE)

Ist ganz lehrreich so eine Situation.
Ich hab in der Gegend noch ein paar Wege von den Polygonen getrennt. Ziemlich kniffelige Arbeit.
Solche Änderungen stoßen den Renderer wohl auch an.

Die Waasemstraße lag gar nicht in oder am weißen Gebiet südlich von Brenig, sondern in Hemmerich.
http://www.openstreetmap.org/?lat=50.760414&lon=6.928156&zoom=18&layers=B000FTF

Interessant, daß ihre Eigenschaften das Multipolygon bestimmten und ihr Name mitten auf das landuse=farm Polygon gelegt wurde.

Gruß
tippeltappel

Solche Konstuktionen erzeugen auf jeden Fall einen Fehler im Relationcheck und da ich die komplette Liste eigentlich jede Woche abarbeite dürften solche Fehler nicht lange vorhanden sein.

Ich glaube ich habe vorhin auch in der Gegend so ein Multiolygon gefixt.
Ich weiß beim abarbeiten der Liste eigentlich nie ich gerade in Deutschland bin aber die Gegend kommt mir bekannt vor.

Ach ja da : http://www.openstreetmap.org/browse/relation/284099/history

Nochwas: Relationen auf Straßen sind normal wenn es sich um “routen” Relationen handelt aber nicht bei Multipolygon Relationen.

@ Nightdive
Ja, genau um die Multipolygon-Relation ging es. Da hing offensichtlich eine Straße drin. Warum auch immer.

Relationen auf Straßen und Wegen sind mir durch das Anlegen von Wanderweg-Relationen vertraut.
Da werden auch schon mal ways und nodes kombiniert. Macht Sinn, wenn zum Wanderweg gehörende Infotafeln erfaßt werden.

Gruß
tippeltappel

Grundsätzlich falsch ist es nicht, Straßen und Flächenränder/Polygongrenzen aufeinander zu legen. Wenn das in einem Gebiet konsequent so umgesetzt ist, sollte man das dort beibehalten. Dort dann an einzelnen Stellen davon abzuweichen, macht es umso schlimmer. Das gleiche gilt selbstverständlich auch andersherum!

Das ganze ist ein fast beliebig diskutierbares Thema (wurde auch schon mehrfach diskutiert und ich will keine neue Diskussion dazu starten und enthalte mich auch einer Empfehlung.)

Wenn ich das richtig gelesen habe, nutzt Du dafür Potlach, oder? Falls Du in Zukunft häufiger mit mehreren aufeinander liegenden Elementen arbeiten willst/musst, solltest Du ggf. auf JOSM umsteigen. Dort ist die Arbeit damit kein größeres Problem, auf jeden Fall kommt man mit beiden Methoden gut klar.

Ansonsten, der Vollständigkeit halber noch der bekannte Hinweis, die OpenCycleMap/Radfahrerkarte rendert trotz korrekter Multipolygone ggf. falsch. Das ist aber ein Fehler jener Karte. Dies kann man als Mapper nicht ändern. Es muss direkt durch die Ersteller jener Karte behoben werden. Bis dahin heißt es, das Schlauboot mitzunehmen. Und die Luftpumpe zum Aufpumpen nicht vergessen!

Doch es ist falsch, weil es nicht der Realität entspricht.

  • Der Acker geht nicht bis zur Straßenmitte
  • Der Garten- oder Fabrikzaun steht nicht mitten auf der Straße

Und lästig beim Editieren ist es obendrein.
Viele der Verbindungsfehler, die jetzt durch Skobbler verstärkte Aufmerksamkeit
bekommen, beruhen genau auf solchen Konstruktionen.

Das hast du gerade eben mit deinen Aussagen getan.
Die können einfach nicht ohne Widerspruch bleiben.

Das ist ein anderes und leider sehr düsteres Thema.
Da kann ich dir nur zustimmen.

Die Radfahrerkarte ist dadurch für mich leider unbenutzbar geworden.

Edbert (EvanE)

Ok, aus sportlichem Ehrgeiz einige der Argumente, welche man von der “Gegenseite” dagegen gehört hat:

  • Beim Abbilden der Realität muss man immer abstrahieren. Anders geht es gar nicht, also auch nicht in OSM. Der Linienzug der Straße beschreibt die gesamte Straße inkl. Breite. Deshalb steht z.B. das Breiten-Tag auch direkt darin und nicht daneben. Der Acker grenzt real direkt oder fast direkt an die Straße an, daher grenzt er auch direkt an die Linie an, welche in OSM die Straße darstellt.

  • Das gleiche gilt für eine Straße mit cycleway=lane. Auch jenes Tag gehört zur Straße und liegt auf der Linie der Straßenmitte. Trotzdem geht man nicht davon aus, dass der Radweg genau in der Straßenmitte verläuft. Also geht man äquivalent auch nicht davon aus, dass der Acker bis zur Straßenmitte geht, sondern nur bis zum Rand oder dicht an jenen heran.

  • Der Zusammenhang, dass der Acker direkt oder fast direkt an die Straße angrenzt, ist besonders wichtig. Das wird so klar. Wenn man z.B. die Straße verschiebt, geht jener Zusammenhang nicht verloren und es kommt zu weniger Fehlern. Wenn man mal Straßen mit ihren teilweise inzwischen vielen GPS-Tracks vergleicht, sind viele Straßen überraschend ungenau gemappt, insbesondere deshalb ist jene Beziehung bei notwendigen Korrekturaktionen wichtig.

  • Der Abstand Straßenlinie zum Acker wird ansonsten sowieso nur grob irgendwie gesetzt. Gute freie Satellitenbilder gibt es z.B. in Deutschland nämlich nur für sehr wenige Gebiete. Deshalb ist das Vorgehen mit dem Abstand eher schlechter.

  • Zwischen Straße und Acker ist kein Nichts.

Es gibt sicher noch weitere Argumente. Bei der genannten Sichtweise tritt das Problem mit dem Acker und der Straßenmitte letztendlich gar nicht auf, weil eben schon die Grundlagen anders sind. Das Acker-Argument läuft deshalb einfach ins Leere. Das hat damit sogar fast eine philosophische Komponente. :wink: Hier zeigt sich das Dilemma von OSM, dass oft selbst grundlegende Festlegungen z.B. zum Abstraktionsgrad und zur Objektdefinition fehlen. Nicht umsonst hat die Definition von Ziel, Grundlagen, Schnittstellen, Übergabeparametern bei anderen Projekten einen entscheidenden Stellenwert. Aber die “halbe Anarchie” bei OSM hat ja auch ihre Reize. :slight_smile:

Mir ist es inzwischen tatsächlich egal, ob man Straßen und Flächenränder aufeinander oder nebeneinander mappt. Praktisch ist das zumindest in JOSM reine Gewöhnung. Mal hat das eine Vorteile und geht schneller, mal das andere. Ich komme mit beidem gut klar, solange nicht von einer zur nächsten Fläche andauernd hin und her gewechselt wird. Und beide Sichtweisen haben ihre logische Berechtigung.

Düster ist passend. :slight_smile: Ok, besser :frowning:

Die Waasernstraße war das letzte Element in der multipolygon-Relation, deswegen wurden ihre Eigenschaften (Name, Farbe) für die Darstellung des Gesamtkonstrukts übernommen.

gruß,
ajoessen

@ ajoessen
Danke.
Wieder was gelernt! :slight_smile:

@ Ebbe73
Wenn man mit Potlach arbeitet, ist die Bearbeitung von Linien durch die “Verklebung” mit Polygonen sehr schwierig.

Nachdem ich mehrere Editoren ausprobiert habe, arbeite ich mit Potlach, weil ich damit normalerweise am besten zurecht komme. Dafür gibt es sehr viele Gründe. Die stehen hier aber nicht zur Diskussion. Aufgrund der Tatsache, daß ich nicht der einzige Potlach-Nutzer bin, betrifft die Problematik nicht nur mich, sondern ist als ein grundsätzliches Problem anzusehen.

Vor allem in Wandergebieten werden noch viele Wege im Laufe der Zeit nachbearbeitet werden müssen, weil sie z.B. in Relationen eingebunden werden. Dazu müssen Linien nicht selten geschnitten und kurze Wegstücke aufgerufen werden, um sie in die Relation einzubinden. Unter Polygonen liegende Wege sind in Potlach nur erreichbar, wenn man sie von ihnen trennt. Wer das nicht erkennt, zerschnippelt unter Umständen die Polygonlinien und bindet sie in Wegrelationen ein.

Relationen werden in Potlach durch Einfärbung hervorgehoben. Das macht die Arbeit mit Relationen sehr übersichtlich. Je mehr Relationen und Linien übereinander gelegt werden, um so weniger wird die Einfärbung sichtbar. Unter Polygonlinien gehen sie stellenweise fast völlig verloren.

Wenn auf der Karte sichtbar wird, daß ein Weg offensichtlich falsch klassifiziert wurde, kommt man zur Bearbeitung der Eigenschaften ebenfalls nicht an ihn heran, ohne ihn vom Polygon zu trennen.

Das Problem, daß Polygone nicht exakt an einem Weg entlang laufen, ist angesichts dieser Problematik wohl zu vernachlässigen.

Gruß
tippeltappel