Wege auf Friedhof

Die Wege auf Friedhöfen werden meistens alle als footway getaggt.
Ist das überhaupt richtig so?

Es gibt immer Hauptwege, die die Friedhofsgärtner mit mehrspurigen Fahrzeugen befahren. Sollte man also nicht besser track nehmen (access=private)?
Dann gibt es häufig kleine Verbindungswege, die aber nicht beschildert sind. Wäre hier path besser angebracht?
Und den Zugang zum Friedhof noch mit einem barrier=gate versehen?

Ralf

In OSM gibt es kein richtig oder falsch. Es herrscht pure Anarchie. :smiley:

Wenn man es streng nach Wiki taggen wollte, dann würde ich
service für die breiten Hauptwege und path für die kleinen
Nebenwege nehmen.

Für den service-Weg dann noch ein motorcar=no, damit Router
einen da nicht reinlotsen und gut is.

Chris

Hallo,
ich würde Chris weitestgehend zustimmen. Allerdings würde ich bei service, access=no und foot=yes taggen. Auf Friedhöfen sollte man nicht mit Rad oder Pferd lang dürfen.

Ansonsten bin ich auch eher ein Freund von highway=path in Kombination mit foot=yes und bicycle=no in diesem Fall. Horse=no wird fast nie gesetzt, weil kaum jemand durch die Stadt reitet.
Wobei highway=footway mit bicycle=no auch eine Möglichkeit ist, den Weg zu beschreiben. Wie Chris schon sagte: In OSM führen (leider) viele Wege ans Ziel.

Außerdem würd ich sowieso footway komplett verbieten, genau so wie cycleway…

Aber das ist ein anderes Thema :slight_smile:

Ich find das gar nicht lustig. Ich weiß zwar nicht, wo Du Deine Argumentation gegen cycleway und footway her nimmst, aber in meinen Augen hat jeder dieser Tags auch seine Daseinsberechtigung.

Nun zum Thema:

Für mich ist Highway= footway auf dem Friedhof kein schlechter Tip. Damit ist alles erschlagen. Auch das dort keine Fahrräder fahren dürfen. Bei uns dürfen auf den Wegen, die breit genug sind, auch Handwerker fahren. Allerdings nur mit Genehmigung ==> vehicle=permissive.

Es ist also immer abhängig von der jeweiligen Friedhofsordung. In den USA gibt es ja zum Beispiel Drive-in-Friedhöfe, da sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.

Wie gesagt, auch in diesem Fall führen viele Wege nach Rom und auch andere Tags zum Ziel.

Ganz Deiner Meinung :slight_smile:

Gruß

Volker

Hallo,

korrigiert mich, wenn es da auch meine umdefinition gegeben hat, aber für mich war bisher access=permessive => Privatgelände, aber Durchgang wird toleriert. “Durchgang auf eigene Gefahr” oder sowas. access=private => der der reindarf (aus welchem Grund auch immer, z.B. weil er eine Ausnahmegenehmigung hat) darf rein. Was in diesem Fall meines Erachtens die bessere Wahl ist.

Gruß

zorque

Hallo,
nicht ganz: highway=footway sagt erstmal nichts dazu, ob Fahrräder da lang dürfen oder nicht, bzw. lässt dieses offen. Daher sollte dem highway=footway wenigstens noch ein bicycle=no folgen. Soviel Zeit sollte sein.

Ja, access=private ist passender.

Auf vielen Friedhöfen ist das Radfahren verboten, allerdings nicht auf allen. Ok, auch auf letzteren stellt sich die Frage, ob Radfahren sinnvoll ist. Friedhöfe sind ja Orte der “Ruhe und Besinnung”.

Wenn allerdings z.B. auf einem sehr großen Friedhof das Radfahren gestattet ist, könnte es ja sinnvoll sein, auf einem sehr breiten Hauptweg mit dem Rad zumindest bis in die Nähe der zu besuchenden Grabstätte zu fahren. Wie würde man solche Wege sinnvoll für Radfahrer taggen? Ein “sonstiger” Radfahrer soll sicher nicht durch den Friedhof geroutet werden, auch wenn er das dürfte. Für radfahrende Friedhofsbesucher soll der Weg aber nicht komplett gesperrt werden:

“bicycle=destination” zur Vermeidung einer nicht gewünschten Routenführung durch den Friedhof? Das wäre allerdings eine Tagging-“Verdrehung” nur für die Router, hier allerdings mit einem für die meisten nachvollziehbaren Zweck. Oder doch einfach “bicycle=yes” (bzw. nichts), weil ein Durchfahren des Friedhofs nun mal nicht verboten ist?

Den Friedhof nehme ich hier mal als Beispiel für solche Fälle…

Finde ich nicht. Wiki sagt dazu:

  • private (Der Eigentümer kann die Erlaubnis zur Benutzung auf individueller Basis vergeben, in der Regel besteht jedoch keine Erlaubnis.)

  • permissive (Der Eigentümer gestattet die Benutzung durch die Öffentlichkeit in der Regel.)

Wenn am Eingang ein Schild “Privatgelände, Zugang auf eigene Gefahr” oder so steht,
dann permissive, sonst würde ich kein access-key hinzufügen.

Chris

Kann es sein, dass Ihr die original Map features falsch interpretiert ?
Eine Permission ist für mich nach wie vor eine Genehmigung.

übersetze ich so:

permissive heißt, es gibt kein gesetzlich verankertes Zugangsrecht, aber der Grundstückseigentümer hat es in seinem Ermessen erlaubt

**private ** heißt der Zutritt ist beschränkt auf den Grundstückseigentümer

Daraus schlussfolgere ich, das vehicle=permissive heißt Fahrzeuge nur mit Genehmigung

acces=privat heißt Zutritt nur für den Grundeigeentümer. Lag ich damit mit meinem ersten Post so falsch ?

Gruß Volker

Ich war davon ausgegangen, dass für den Friedhof eine nutzerbezogene durch den Besitzer vergebene Einschränkung z.B. auf Gärtnereien, Bestatter, u.ä. gilt. Das wäre “private”, siehe auch Deine Auflistung.

Bei “permissive” dürfte auch ich mit meinem Privatfahrzeug auf dem Friedhof herum bzw. durch jenen durch fahren, z.B. weil es eine Abkürzung ist. Der Besitzer lässt jedermann dort langfahren, obwohl er dazu nicht verpflichtet wäre. Das ist im Regelfall auf einem Friedhof wohl nicht so.

Ansonsten “Zugang auf eigene Gefahr” heißt doch nicht automatisch “permissive”. Das ist eine haftungsrechtliche Aussage, keine zugangsrechtliche. Viele Privatwege müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Da darf der Besitzer selbst gar nicht drüber entscheiden, also gilt dort kein “permissive”, sondern “yes”. Trotzdem könnte dort ggf. ein Schild “Zugang auf eigene Gefahr” stehen. Ich behaupte allerdings einfach mal ohne diesbezügliche Recherche, dass das Schild “Zugang auf eigene Gefahr” von rechtlicher Seite her zumeist unsinnig ist. Weder wird der Besitzer eines Weges ohne dieses Schild für alles haften, noch kann sich ein Wegbesitzer durch Aufstellen des Schildes von jeglicher Haftung freistellen.

Anmerkung: ich habe hier bewusst nicht nach Verkehrsmitteln differenziert, obiges ist zumeist noch erforderlich.

Aha, jetzt wird mir das Durcheinander klar. Ja, die Map-Features-Seite ließe sich ggf. tatsächlich so interpretieren wie von “aeonesa” genannt. Das ist dort aber wohl nur eine unglückliche Formulierung. Unter der spezifischen WIKI-Seite zu “access” (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Access#Values) steht die korrekte Variante:

So wird das auch fast überall angewendet.

Nur sporadisch sieht man das anders. Ich habe mich bisher immer gefragt, warum. Jetzt ist mir das klar. Die Map-Features-Seite sollte daher wohl eher lauten: “private means access is restricted by the landowner” oder gleich genauso wie die Key:access-Seite. Warum ist so etwas im WIKI überhaupt doppelt aufgeführt, statt eines Links zur Key:access-Seite? Sollte dies korrigiert werden? Ich traue mich das aber nicht…

So war das auch nicht gemeint. Bei Privatstraßen steht halt meistens entweder : “Privatstraße, Zutritt verboten”
oder "Privatstraße, Zutritt auf eigene Gefahr " oder so.

Ersteres wäre dann access=private, zweiteres access=permissive.

Grüße, Chris

Ok, stimmt. Wir sind einer Meinung. :slight_smile:

Also ich würde vehicle=no anstatt access=no, foot=yes bzw. motorcar=no benutzen!
Trifft’s doch am passendsten! Noch nicht bekannt, das Tag?

Doch, doch, ist bekannt, genauso wie motor_vehicle=… :slight_smile:

Ich wollte obiges aber nicht mit weiteren Tags verkomplizieren.

Ich bevorzuge bei Access-Rechten sowieso die Methode einer Sperrung für einzelne Verkehrsarten/-mittel, anstelle etwas erst für jedermann zu sperren und dann für einzelne wieder freizugeben (außer, es ist wirklich ohne Ausnahme für jedweden gesperrt). Denn bei der zweiten Methode vergessen “Nur”-Autofahrer-Mapper bekannterweise oft Fußgänger und Radfahrer. Da kommen vehicle und motor_vehicle gerade recht.

Und wenn man es ganz, ganz pingelig sieht: bei mir in der Mapping-Gegend ist im Winter bei Schnee Langlauf nicht nur auf auf einigen Loipen, sondern ggf. auch auf anderen Wegen möglich und erlaubt. Wege mit access=no, foot=yes, bicycle=yes wären aber ggf. als für Skifahrer gesperrt anzunehmen.