Möglicherweise soll dieser Weg nicht mehr benutzt und der Natur zurückgegeben werden. Auf keinen Fall passen hier aber meiner Meinung nach “paved” oder “grade1”. Deshalb meine Frage zur Vermeidung des problematischen Routings: Als “disused” taggen? Oder lieber mit “bicycle=no” versehen? Leider habe ich Depp nicht darauf geachtet, wie es an der Stelle aussah, ab der ich wieder auf der Straße fahren sollte.
Ich bin Wanderer, kein Radfahrer (also ich fahre schon Rad, aber keine Touren). Für einen Wanderer ist dieser Weg vermutlich akzeptabel und erheblich angenehmer als die Autostrasse. “disused” lässt Objekte in den gerenderten Karten verschwinden, was mir in diesem Fall nicht sinnvoll erscheint. Es gibt Mapper die so was als “path” kategorisieren, aber das erzeugt IMHO auch einen falschen Eindruck was das in der Realität ist. Ich klassifiziere so was typischerweise als highway=track; surface=ground; tracktype=grade5 und hoffe, dass Radfahrer die grade5 intuitiv vermeiden (wenn möglich). Mit access-rules könnte man zwar den gewünschten Routing-Effekt erreichen, aber access ist für rechtliche Zugangsbeschränkungen (da sind hier keine erkennbar) vorgesehen und nicht für die Beschreibung der praktischen Eignung. Wenn mir irgendwo Rad wirklich technisch unmöglich erscheint, dann mache ich manchmal noch ein smoothness=impassable dazu, ob die Rad-Router das allerdings berücksichtigen, kann ich nicht sagen.
Was Wanderer betrifft, würde ich da auch lang gehen, wenn auch mit einem etwas komischen Gefühl, was Zecken betrifft: insofern wäre “disused” sicher (noch) unpassend.
Was mir da aber noch fehlt ist ein Merkmal, das verhindert, dass Router diesen Weg als für Radfahrende geeignet ansehen. Oder reicht dafür “tracktype=grade5” + “smoothness= very bad”?
Die Datenbank so zu malträtieren, dass ein - im Zweifel komplett verhunztes - Routingprofil das vermeintlich richtige Ergebnis liefert, ist trotzdem nicht Sinn der Sache. Kein vernünftiger Router würde ein Trekkingrad über diesen Weg schicken, wenn er nicht komplett falsch getaggt wäre.
Wenn der Baumstamm (barrier=log) nicht im Weg läge, könnte man da - zumindest dem Foto nach zu urteilen - ohne Weiteres mit einem normalen PKW durchfahren, was smoothness=very_bad widerspräche.
Nur dass tracktype=grade5 nicht heißt “ich finde nicht, dass Radfahrer hier langgeroutet werden sollten”, sondern “dieser Weg verläuft ohne jede Befestigung über den natürlichen Erdboden”. Ist das hier der Fall?
Dass grade1 Unsinn ist, ist wohl unstrittig, aber am Anfang sehe ich deutlich Mineralgemisch zwischen dem Gras. Je nach Bodenverhältnissen kann das noch gut grade4 oder sogar grade3 sein. Das lässt sich nur vor Ort entscheiden.
Fahrradrouter sollten IMHO ab grade3 vorsichtig sein. grade4 will man mit einem Alltagsrad wohl nicht mehr fahren.
Uups! Im Nachhinein ist mir jetzt aufgefallen, dass an beiden Enden dieser Umleitung sogar schon “barriers” gemappt waren, wenn auch als “tree”. Ich habe mir erlaubt, das auf Basis meines “einendigen” Wissens in “log” umzutaggen. Mich wundert dabei, dass der brouter mich trotz der beiden Sperren mit dem Rad da lang schicken wollte …
Die dort abgelegten Baumstäme sind nicht dafür gedacht, den Radverkehr zu unterbinden, sondern den Kfz-Verkehr. Wie der Weg insgesamt beschaffen ist, lässt sich vom Foto her nicht beurteilen. Solche Wege sind auf den ersten Metern häufig noch befestigt, später dann nur noch Gras, Waldboden oder Matsch. Feststellen lässt sich das nur durch eigenes Begehen, wobei man die Zecken in Kauf nehmen muss, die dieses Jahr eine wahre Plage sind, wie ich bestätigen kann, da ich regelmäßig solche Wege abklappere.
Je nach festgestelltem Zustand teile ich dann die verschiedenen Attribute zu und hänge ggf. noch einige obstacle=* dran - auch wenn die nicht ausgewertet werden, sind sie trotzdem gut geeignet, den tatsächlichen Zustand des Weges besser zu beschreiben, also z.B. umgestürzte Bäume, Totholz, Bewuchs usw. Derartige Hindernisse können einen Waldweg mit recht ordentlicher “smoothness” nahezu unpassierbar machen, was mit den normalen Wegattributen nicht ausgedrückt werden kann.
Als “disused” tagge ich solche Wege dann, wenn sie ganz offensichtlich seit langen nicht mehr benutzt werden. Also z.B. entweder weitestgehend mit Vegetation überwuchert sind oder sich durch dicke Laubschichten und massenweise Totholz kaum noch vom sonstigen Waldboden unterscheiden.
Das wird wohl stimmen. Aber ich möchte nicht über einen Weg geleitet werden, bei dem ich mein Rad über Baumstämme heben muss … Und da bin ich sicher nicht der einzige!
BRouter kennt kein barrier=tree. So ein Hinternis ließe sich also höchstens berücksichtigen, indem man not barrier= (also “nicht kein Hindernis”) unspezifisch bestraft und das machen die wenigsten Profile. Aber noch mal: Keines der der offiziellen Radprofile routet in diesem Fall freiwillig über die fraglichen Wege.
Die beidseitigen nodes mit “barrier=tree” sind mir erst jetzt bei der Bearbeitung aufgefallen. Ich habe daraus dann halt “Baumstämme” gemacht. “Meiner” war im ESRI-Luftbild sogar deutlich zu sehen.
Die Kartenqualität in OSM wird nie flächendeckend so gut sein, dass man mit einem Router, der bereits solche simplen Fälle nicht gebacken bekommt, nicht alle Nase lang fehlgeleitet wird.
Ein barrier=log werden im Zweifel auch nur die wenigsten Profile explizit auswerten. Wenn das Ganze wirlich einen Effekt auf das Routing (mit den Standardprofilen) haben soll, müsste zusätzlich noch ein bicycle=no dran.