ich bin wieder einmal unsicher, was ich ggf. mappen soll und wie dieses. Es geht um Wege in einem Bereich, der auf der OSM-Karte recht “leer” ist:
Deswegen habe ich dort mit “meiner” Wandergruppe gestern mal eine kleine Erkundungstour gemacht und dabei den blau gestrichelten Weg gewählt:
An der mit “1” gekennzeichneten Stelle entstand folgendes Foto:
Frage: Wie soll ich diesen Weg mappen und taggen?
An der mit “2” gekennzeichneten Stelle sind wir die paar Meter querbeet auf den anderen Weg gewechselt, den wir dann aber gleich wieder verlassen haben, um auf dem nach Norden führenden Weg weiter zu wandern.
Frage: Soll ich jetzt nur dieses Wegstückchen mappen (highway = track, tracktype = grade3-4)? Was ist mit den “Reststücken” der dortigen Wege, die ich durch die Häkchen verifiziert habe? Ach ja: auf den mit dem Fragezeichen markierten Weg habe ich Dussel leider nicht geachtet.
Für mich sieht das auch wie eine Schneise aus. Indizien:
Es gibt keine parallelen Gräben zur Entwässerung des Wegs. Der Weg ist weder zur Befestigung gegenüber der Umgehung erhöht noch durch Benutzung eingesunken.
Das Schwachholz liegt kreuz und quer über dem Weg - es sieht so aus, als sei es so drapiert um die Befahrbarkeit zu verbessern.
Für mich sieht das nicht nach einer Schneise aus, auch nicht nach einem Weg. Für eine Schneise zu schmal, für einen Weg zu ungepflegt. Meiner Meinung nach ist das lediglich eine Rückegasse (gibt es dafür eigentlich einen Tag?). Vor Ort würde ich da vielleicht auch noch einen tracktype=grade5 sehen, aber auf einem Foto möchte ich mich nicht festlegen.
Schon ein bisschen her, dass ich dort war. Hast aber recht, da fehlt einiges. Können ja mal eine Mapping-Party dort machen.
Für mich sieht das nicht wie eine Schneise aus. Indizien:
cutline, also eine Schneise, wird geschlagen, um Holz mit Maschinen ernten und abtransportieren zu können. Da würde ich mittig wenigstens vereinzelt Baumstumpf-Reste einer Pflanzung erwarten. Für mich sieht das eher wie ein (permanenter) Weg aus, auf dem nie Setzlinge standen, die rausgeschnitten wurde. Lediglich die Pflege des Wegs wurde vernachlässigt, so dass Totholz auf den Weg fiel und verblieb.
Ich würde vermutlich ein tracktype=grade5 mit smoothness=horrible und visibility=x oder wenigstens einen path mit width=ym setzen, solange man den Weg begehen/bemountainbiken kann.
Ein sehr guter Hinweis auf echte cutlines sind diagonal zum Weginneren zeigende Markierungen mit Sprühfarbe am Anfang, also an der Einmündung zu übergeordneten Wirtschaftswege. Aber auch auf Topokarten eingetragene Wege geben gute Hinweise auf die Bedeutung: cutline wäre für mich z.B. eher bei Grenzen anzunehmen, die (aus anderen Gründen) freigeschnitten werden. Dies wird aus dem Bild nicht ersichtlich.
Gruß, Cepesko
+1. Einen mappungswürdigen Weg sehe ich da nicht. Man kann da zwar lang gehen, aber die Gehqualität entspricht derjenigen quer über den Acker, und da mappen wir auch keinen Weg rein.
Eine Rückegasse ist andererseits noch kleiner. Mitten zwischen den Bäumen, ohne Licht von oben.
ist eine, die - soweit ich weiß - nach dem großen Waldbrand des Jahres 1975 in der Südheide geschlagen wurde - da sieht man immer wieder Wasserrohre aus dem Boden ragen.
Und als Schneise für eine Leitung, für die es sonst keinerlei Hinweise gibt, scheint mir dieser “amtliche Weg” zu kurz.
Oh, da kenn ich aber sehr viel mehr Schneisen mit Stümpfen als ohne, gerade für die von dir aufgezählten Arten, weil die permanent von nachwachsendem Buschwerk freigehalten werden müssen, jedoch keinerlei Wegequalität benötigen.
Wenn ich jedoch die Schneise entlanglaufen kann (und so sieht das Bild aus) tagge ich das nicht nur als cutline. Die meisten Bergpfade in den Alpen sind von minderer “Gehqualität” als das, was ich hier sehe. Und in diesem Beispiel zeigt mir der NiedersachsenViewer, dass der “Weg” schon zwischen 1877 und 1912 existiert, nämlich als Grenze, die damals sicher und heute vermutlich immernoch von Zeit zu Zeit begangen wird.
Interessant ist, dass dieses Stichstück vor zwei Jahren von einem Mapper ein grade3 bekam und auf der aktuellen Topo die gleiche Strichstärke besitzt wie unser diskutierter Weg.
Wenn da keine Benutzungsspuren zu erkennen sind (Trampelpfad oder Fahrzeugspuren), würde ich so etwas gar nicht mappen, und schon gar nicht als Weg. Das sorgt nur für Frust bei Kartennutzern. Ein Weg hat ja den Sinn, das Vorankommen zu erleichtern. Das kann ich hier nicht ernsthaft erkennen. Der Boden eines gut gepflegten alten Fichtenbestandes ist besser durchgängig als das, was da auf dem Bild zu sehen ist.
Btw.: Ich habe solche “Wege” als junger Padawan bei der Erstkartierung in meinem Kernberitt auch eingetragen. Nachdem ich mich bei Zweitbegehungen ein paar Mal geärgert habe, weil man dort nicht wesentlich besser vorwärtskommt als querwaldein und ich im übrigen offenbar der einzige bin, der da überhaupt langgeht, habe ich sie wieder rausgenommen.
Einspruch, Euer Ehren! Das war von der Bodenbeschaffenheit her ein normaler Weg, auf dem alle paar Meter mal (mal mehr, mal weniger Meter) ein dünner Baumstamm lag - der Bildvordergrund darf nicht auf den ganzen Weg hochgerechnet werden. Ich werde ihn wohl als track mappen und mit grade5 taggen. Schlagt mich!