Der Unstrut-Werra-Radweg ist mit vielen verschiedenen Wegeigenschaften versehen. Das wollte ich mal bereinigen und das ganze vereinheitlichen. Dabei ist mir heute folgender Fall vor die Kamera gekommen.
An diesem Weg 60196044 stehen am östlichen Ende diese Verkehrszeichen:
Das würde heißen:
highway=track
vehicle=no
bicycle=yes
traffic_sign=DE:250;DE:1022-10
Am anderen Ende steht dann das hier:
Das würde heißen:
highway=path
bicycle=designated
foot=designated
traffic_sign=DE:240
Wie macht man das richtig? Der Unstrut-Werra-Radweg geht mit dieser merkwürdigen Beschilderungn so weiter bis nach Hayerode. Aus der einen Richtung steht VZ 250 + ZZ und aus der anderen Richtung steht VZ 240.
Das Gebotszeichen VZ 240 darf für nicht straßenbegleitende Rad-/Fußwege natürlich verwendet werden. Lediglich bei straßenbegleitenden Rad-/Fußwege sind die Anforderungen (Qualität der Wege), ab wann eine Benutzungspflicht angeordnet werden darf, etwas angehoben worden. Da auf den Fotos keine parallen Straßen/Wege zu erkennen sind, spielt das hier sowieso keine Rolle.
Der letzte Satz ist doch Quatsch. Nur weil das Gebot andere Verkehrsteilnehmer auschließt, ist es falsch, das Zeichen sozusagen als Verbotszeichen herzunehmen, um eben diese auszusperren. Dies widerspricht eindeutig der StVO.
Ich kenne die exakte deutsche Rechtslage nicht, aber in Österreich würde es einen massiven Unterschied machen.
Ein Weg mit einem VZ ähnlich dem 240, ist ein Gehweg, welcher für Radfahrer freigegeben ist (d.h. an Fußgänger angepasste Geschwindigkeit und man muss damit rechnen, dass der ganze Weg von ihnen blockiert wird). Bei einem Fahrverbot ausgenommen Radfahrer, ist fahren auf Sicht (bis max. 100 außerorts) theroetisch zulässig.
Nun ja, dieser Weg 60196044 ist schon straßenbegleitend. Aber das ist nur ein kurzes Stück. Der weitere Verlauf dieser Radroute geht durch den Wald auf einer ehemaligen Bahnstrecke.
Das ist in Deutschland nicht anders. Deswegen halte ich die Beschilderung ebenfalls für fehlerhaft und würde die Straßenverkehrsbehörde bitten, den Fehler zu korrigieren.
Zum Bild: sieht fast nach einem “railway=abandoned” aus, aber vielleicht täusche ich mich auch…
Nach meinem Verständnis der StVO sind die Unterschiede schon ein wenig grösser - analog zum Post von @Jimmy_K zur Situation in Österreich.
Bei traffic_sign=DE:240 (kombinierter Fuss- und Radweg) muss ich als Radfahrer besondere Rücksicht auf Fussgänger nehmen.
Bei traffic_sign=DE:250;DE:1022-10 (Verkehrsverbot Fahrzeuge aller Art; Fahrrad frei) müssen Fussgänger, sofern sich die Strasse ausserorts befindet, links gehen. Radfahrer müssen hintereinander fahren.
Da ich des öfteren auf einem Fahrrad mit schmalen Reifen in nicht mehr Radweg-geeignetem Tempo unterwegs bin, erscheint mir diese Unterscheidung gar nicht so unwesentlich - in der Praxis hat die Interpretation von @chris66 aber gewonnen.
Lustig, das steht auch auf meiner Fragenliste: bei mir im Spreewald ist an einigen Stellen “railway=abandoned” mittlerweile “highway=track” (oder =path). Je nach der örtlichen Gegebenheiten käme noch “bridge=yes”, “Cutting=yes” oder “embankment=yes” hinzu… in solchen Fällen wäre railway=abandoned als auch highway=track (oder =path) al Basis richtig was tun?..
Du kannst beides Taggen. railway=tram und highway=* geht ja auch. Es ist nun einmal so, dass Schienen (auch der großen Eisenbahn) durchaus mal in einer Straße verlaufen.
Die meisten Renderer werden die Straße bevorzugen. Aber Renderer sind ja nicht alles.
