In der Elektrotechnik ist es üblich, als Nennspanunnung (nominal voltage) den Effektivwert (RMS) anzugeben, egal ob Gleich- oder Wechselspannung. (hier: 750 V).
Die Frequenz (hier: frequency = 0) und bei Gleichspannung zusätzlich die Polarität (das wäre hier: “negativ” gegen Erdpotential) werden separat spezifiziert.
Deshalb mache ich den Vorschlag, für Gleichspannung den key “voltage” aufzuteilen in zwei keys:
“voltage” (bedeutet effektive Spannung (rms voltage)) und
“polarity” (Polarität)
Im Beispiel also
“voltage = -750” aufteilen in zwei tags:
“voltage = 750” und
“polarity = negative”.
Zumal bei vielen anderen Strecken gar nicht bekannt ist, ob die Spannung an der Oberleitung +750 V oder -750 V beträgt.
Dann entfällt “polarity” und “voltage = 750” wäre auch bei negativer Polarität korrekt.
Den Vorschlag, Spannung und Polarität im Tagging zu trennen, finde ich grundsätzlich sinnvoll.
Physikalisch läßt sich das zwar auch per Minuszeichen ausdrücken, aber das wird immer irgendwo als ungültig gewertet werden, da es umgangssprachlich ebenso undurchsichtig ist wie die Angabe einer Drehzahl mit der Einheit Minute hoch minus eins. Die Betriebsspannung an sich sollte parsbar bleiben, denn sie ist ein „interessanterer“ Wert als die Polarität – Otto Normal kann es egal sein, ob ihm beim Anfassen der Strom so rum oder so rum das Herz zerschießt.
Nach etwas Nachdenken halte ich ein Suffix voltage:polarity für noch sinnvoller. Denn die Polarität ist eine Eigenschaft der Spannung, nicht eine Eigenschaft des spannungsführenden Leiters.
(Gleiches gilt für frequency=*, da wäre mir voltage:frequency auch lieber, aber das ist schon etabliert.)
Man sollte natürlich bedenken, das ein tag polarity entweder frequency=0 impliziert oder dieser Wert explizit angegeben sein muss.
Vielleicht sollte man, um die Frequenz mal außen vorzulassen, einfach das Zusatztag “current_type” einführen, das dann eine eigene kleine Beschreibung erhält.
Wie sollte in dem Vorschlag eine unsymmetrische Versorgung über dritter und vierter Schiene erfolgen wie bei der London Underground? Die hat +420 V an Außenstromschien und -210 V an Mittenschiene.
Allerdings finde ich frequency=0 nicht optimal zur Angabe der Stromart.
Dieses tag darf ruhig wegfallen, wenn man dann z.B. taggt: current_type=420vDC+;210vDC-
Und schon hat man einen Mehrgewinn ohne die Anzahl der tags zu erhöhen.
Wenn die QA-Tools das nicht anmeckern …
Ansonsten aber voltage_type, denn Spannung liegt bereits an, auch wenn noch kein Strom fließt.
Die Einheit Volt sollte man wie sonst üblich weglassen.
frequency hat sich aber soweit durchgesetzt, daß eine DC/AC Auswertung unnötig erschwert wäre. Zwei Spannungen bedeutet in anderem Zusammenhang ja meist zwei Stromkreise.
Volt wird übrigens mit V abgekürzt, nicht mit v.
Wer braucht die feinsinnige Unterscheidung zwischen ±750V?
Für die Einordnung einer Spannungsklasse ist es egal.
Und wer Anlagen an dem Fahrdraht bauen will braucht viel mehr Details
=> voltage=750V und gut ist.
An dem bestehenden System will ich gar nichts ändern, das finde ich gut und es ist bewährt. Lediglich die Polarität möchte ich von der Spannung trennen und die Spannung im deutschen Wiki klarer beschreiben (-> Nennspannung).
Nebenbei: Physikalische Einheiten tragen nie irgendwelche Suffixe (VDC ist falsch, auch wenn man das immer mal wieder sieht). Sie werden im OSM value in der Regel weggelassen, wie seichter bereits geschrieben hat.