Vohren bei Warendorf

Für mich sagt das Google-Bild zumindest aus, dass diese Schilder nicht alle einen Straßennamen darstellen, da eine Straße nicht zwei Namen gleichzeitig haben kann.

Daraus kann ich entweder folgern, dass in diesem Fall eines von beiden der Straßenname ist und das andere nur ein Hinweis auf zusätzlich über diese Straße erreichbare Adressen einer anderen Straße. Dann muss ich mich anhand irgendwelcher Kriterien für eines davon als Straßenname entscheiden. Das kann das oberste Schild sein, oder das mit mehr Häusern, oder das, dessen Adressen direkt an der Straße liegen. Aber das sind alles selbstgewählte Kriterien, die ich wohl nirgends nachlesen kann. Das ist also eine willkürliche Sache. Oder ich folgere daraus (sowie aus dem Umstand, dass immer Hausnummern dabei stehen), dass das alles nur Wegweiser zu Adressen sind und es dort gar keine Straßennamen gibt, sondern nur Adressen, die aus dem Ortsnamen und der Hausnummer bestehen. Dann muss ich keine solchen Kriterien anlegen.

Das zweite finde ich persönlich logischer. Auch deshalb, weil Namen ihre Funktion als eindeutige Bezeichner verlieren, wenn alle Objekte den selben Namen tragen. Klar kann ich meine sieben Söhne alle Max nennen, ich muss dann nur “Max, Essen ist fertig” rufen, damit alle kommen. Aber bei “Max macht heute den Abwasch, Max trägt den Müll raus und Max hilft dem Max bei den Hausaufgaben” wirds schwierig.

Der Einsatz von Straßennamensschildern als dezent aussehende Wegweiser findet sich in Deutschland übrigens massenhaft, vor allem in Dörfern. Da steht dann “Zahnarzt” drauf oder “Dorfgemeinschaftshaus” oder “Feuerwache”. Oder auch bei außen liegenden Gehöften, wo in OSM gern gleich der Hofname an die Straße getaggt wird (was auch falsch ist).

Nun, im konkreten Fall kann man darüber streiten. Allgemeingültig ist Deine Aussage aber nicht. Es kommt recht häufig vor, dass Straßen gleichen Namens sich verzweigen, Sackgassen davon abgehen, parallel führen. Ich habe das auch nicht nur hier in Dtl. gesehen. Und es betrifft auch nicht nur ländliche Gegenden, wo an einer Straße ohnehin nur ein oder zwei Wohnhäuser liegen.

Die eindeutige Bezeichnung des Zielortes erfolgt dann durch die Nummerierung der Wohnhäuser (und die muss nicht einmal zwingend irgend einem System oder einer Reihenfolge folgen. Ungefähr so:

“Max 2 macht heute den Abwasch, Max 4 trägt den Müll raus und Max 1 hilft dem Max 3 bei den Hausaufgaben”

Klar kann eine Mozartstraße sich verzweigen, es können Sackgassen davon abgehen oder parallel führen, aber dann gibt es daneben auch noch eine Schulstraße und eine Webergasse und einen Brahmsweg und einen Waldwinkel - das ist weit entfernt von so einem Fall wie hier, wo behauptet wird, dass sämtliche Straßen in der Bauerschaft den Namen der Bauerschaft selbst tragen. Das ist nicht eine verzweigte Straße, das ist ein flächiges Netz.

Aber lassen wir das hier, wir kommen zu keinem Ergebnis.

1 Like

Vohren ist ein Ortsname, kein Straßenname. Vohren ist eine Bauerschaft (eine Streusiedlung), war bis 1969 sogar eine eigene Gemeinde. In Vohren gibt es keine Straßennamen. Insofern sollte Vohren genau wie ein Dorf ohne Straßennamen dargestellt werden, also wie z. B. hier Node: ‪Huppendorf‬ (‪301163704‬) | OpenStreetMap

In vielen Bauerschaften in Münsterland sind mittlerweile auch grüne Schilder (Ortshinweistafeln VZ 385) aufgestellt worden, um zu verdeutlichen, daß man durch einen Ort fährt.

Wie @chris66 richtig bemerkte, stellen einige Gemeinden grüne „Straßenschilder“ auf, als speziellen Hinweis auf eine Bauerschaft, während die Straßennamenschilder (so in der StVO) traditionell weiß sind.

Westrup Grün
Kein Straßennamenschild; in der Bauerschaft Westrup (bei Lüdinghausen)

3 Likes

Es gibt übrigens auch solche HInweisschilder ohne Pfeile:

Im weiteren Verlauf dem Schild folgend:

Die Straße, auf der die Schilder stehen, heißt in beiden Fällen „Johann-Piltz-Ring“, aber man kam lange Zeit nur über diese Straße zu den Hausnummern 20-42 der „Willi-Blume-Allee“. Deswegen kann man aber noch lange nicht darauf schließen, dass dieses „ger.“ immer nur bei Richtungsweisern benutzt wird. Es wird auch alleinstehend benutzt, um Gabelungen zu kennzeichnen:

Das sind solche Abzweigungen, die @Mammi71 auch meinte: wenn sich eine Straße irgendwann aufteilt und so verästelt wird, dass solche Hinweisschilder helfen. Die Straßenschilder stehen wirklich auf dem Johann-Piltz-Ring. Deswegen: ohne Ortskenntnis ist das oftmals schwer einzutragen.

2 Likes

Das Straßennamenschilder generell weiß sind kann so nicht stimmen. Bei uns hier sind sie zB blau, kenne sie aus anderen Landkreisen auch in braun.

1 Like

Das halte ich für Unsinn!

In meiner Gegend:

  • im Prinzip regelmäßig weiße Schrift auf blauem Grund, Name Deutsch oder zweisprachig: Deutsch und Niedersorbisch.

  • Schwarze Schrift auf weißem Grund, nur sehr gelegentlich zu sehen, hab ich im Oktober auch in Bayern gesehen): in meiner Gegend öfters noch als alte Emaille-Schilder an Häusern, z.B. Neu Zauche

  • gelegentlich weiße Schrift auf grünem Grund: z.B. Raddusch, hier auch zweisprachig…

Sven

Sogar Wikipedia sagt hierzu:

4 Likes

Wo der Straßenname definit nicht hingehört ist zb hier an dieser Grundstückszufahrt

1 Like

Straßennamenschilder sind nicht generell weiß. Ich habe geschrieben, daß sie da (also Lüdinghausen im Münsterland) traditionell weiß sind.

Ah, das “so in der StVO” bezog sich dann auf den Ausdruck „Straßennamenschilder“. Jetzt versteh ich Dich. Dann fehlte ja nur ein „in dieser Gegend“ vor „traditionell weiß sind“ und es wäre klar. Egal, wir schweifen ab…