Videomapping (Lösungen, Erfahrungen, Mappingmethodenvergleiche, ...)

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Ich wollte ja nicht die DVD, sondern dachte da an so 1-2 aussagekräftige, aus den Video extrahierte Bilder in 'nem, verlustfreien Bildformat irgendwo im Netz. Nee, natürlich solltest du die DVD nicht weggeben, ist auch nicht so schlimm, mach mal leider deine Arbeit und denn wenn man die Bilder von der DVD extrahiert sind es ja eh nicht die orginalen (dank MPEG2-PS-Gequetsche) und somit nur begrenzt zur Beurteilung geeignet.

Jupp. Nachdem ich diverse Stunden das Netz nach preiswerten und brauchbaren Videomappinglösungen auf den Kopf gestellt habe, habe ich jetzt auch endlich eine gefunden die mir zugesagt hat: http://www.maptaq.com/index.php/de/outdoor-sport-products/video-sports-cam/fisheyehd Die Spec von dem Ding (http://www.maptaq.com/index.php/de/downloads/manuals/fisheye-hd/88-fisheyehd-user-manual-german/download vorletzte Seite) und die Features sind aus meiner Sicht sehr gut, Hauptsache die rauscht nicht im Halbdunkeln wie ein Lämmerschwanz (Hauptproblem der Pocketcamcorder, wie die brauchbaren fast ähnlich viel kosten (gibts für 189 €)), glaubt man dem einen Shop wohl angeblich nicht, die schärfe dürfte durch den großen Chip zumindest im Fotomodus OK sein. Ich hoffe mal das die Auflösung wenigstens im Fotomodus ausreicht um größere Details noch erkennen zu können, weil durch das 170°-Fisheye werden ja die Bildränder prinzipbedingt sehr gestaucht, aber man muß ja irgendwo Kompromisse machen. Naja, die Software zur Zeiteinstellung ist leider nur mal wieder nur für Windows/Mac, muß ich mal sehen was da gemacht wird und dann mit evtl. notfalls mit der libusb was stricken.

Das hängt sehr davon ab, was überhaupt noch von Auflösung und Schärfe und auch rein physikalisch für vernünftiges Geld praktikabel ist. Somit kann ich nur sagen: möglichst viele die noch nicht erfasst sind. :wink:

Das glaube ich dir. Das ist aber aus meiner Sicht auch gerade der Vorteil von Videomapping, weil bei mir war eher das Problem, das wenn ich da schon mal war, ich am liebsten noch mehr Infos von vor Ort mitgenommen hätte. Wenn du denkst das das Sichten von Videos aufwendig ist, wo man noch sinnvoll spulen kann, hast du noch kein Audiomapping mit 'ner konstant zeitabhängig weiterverschobenen Audioaufzeichnung gemacht. :wink: Da gibt es dann keine Zwischenbilder beim Spulen zur Orientierung, sondern man darf sich mehr oder weniger immer die ähnlichen Fahrgeräusche anhören.

Jedenfalls werde ich mir da zumindest für Videos mit gpsbabel, mplayer der bash und einem Georeferenzierungstool sicher was zusammenbasteln. Weil mit gpsbabel kann man ja wohl untertitel mit den Metainfos erstellen, dann kann man in mplayer Einzelbilder mit optionalen Untertitel aus dem Video erzeugen und dann gerefernziert man das ganze und löscht oder kopiert man jedes x. Bild zur Bearrbeitung in 'nen Ordnen und lädt sie mit JOSM. Das erst mal als erste Trockeübungsnidee in Bezug auf die Verarbeitung.

So schlimm ist das mit der KOmprimierung gar nicht. Mir gehts da aber auch um den Datenschutz. Eigentlich wollte ich noch ein Videotutorial machen, da fehlt mir aber leider doch das Zeitbudget für :frowning:

Stelle dich da bitte auf Ernüchterung ein, ab Zwielicht macht das meistens keinen Spass mehr. Auch überstrahlen dann Lichter ziemlich extrem und Leuchtreklame verschliert. Allerdings mappt man ja auch eher nicht im Halbdunkel :wink:

Nun dann liegt der Fokus auf dem Geld, denn technisch is “theoretisch” viel möglich. Mir erscheint es allerdings übertrieben aus 10m Entfernung noch die Leerungszeiten eines Briefkastens erkennen können zu müssen ^^
Klar ist die Qualität einer Kamera da nicht ohne, jedoch waren bei meinen Versuchen prinzipiell alle Pocketcamcorder geeignet. Sogar eine 20€ Cam war (natürlich mit Abstrichen) noch gut geeignet Geschäfte, Parkbänke, Verkehrszeichen,… zu analysieren.
Nicht zu vernachlässigen ist ja die Montage und Ausrichtung, da die maßgeblich die Geschwindigkeit im Bild bestimmen. Für mich machte sich Fahrradfahren und Pocketcam in der Hand sehr gut (aber vorsichtig fahren!), so konnte man auch mal eben näher ran um bestimmte Details explizit einzufangen.

Mit meinem Plugin kann man die Videos zu einem GPS Track laden und dann gezielt springen. Ansonsten einfach nen Player auf nem zweiten Rechner auf machen und im Editor mit Luftbilder die Position erahnen, das klappt zumindest im Innenstadt-Bereich auch ganz gut.

Ja, das mit dem Zeitproblem kenn’ ich auch. Die Komprimierung ist bei den üblicherweise benutzen Bitraten (4 Mbit+/s) natürlich auch bestenfalls mit einem Differenzbild oder einem künstlichen mit extra scharfen kontrastreichen Kanten sichtbar, aber es werden auch gerade die ganz feinen Detailschatierungen zuerst platt gemacht.

Und im Unterschied zum mit der Google Streetview-Jagd verbreitetem Bullshit, gibt es wenn man von öffentlich zugänglichem Gelände Objekte nicht gezielt unter dem Vorsatz der Privatsphärenverletzung filmt, sondern z.B. das Haus oder die Straßenfront als solchen zu erfassen, auch keinen Datenschutz. Das fällt alles unter die Panoramafreiheit und das ist somit kein Problem, solange keine Personen auf dem Bild sind.

Wenn man Personen fotografiert oder gefilmt hat, muß man dann noch genauer unterscheiden:

  1. Man hat die Aufnahmen nur für sich gemacht und veröffentlicht sie nicht weiter, bzw. zeigt sie (halb)öffetnlich. → Man darf filmen was man will.
  2. Man hat eine Person deutlich erkennbar und vielleicht sogar als Portrait aufgenommen und hat eine explizite (am besten schriftliche) Einwilligung der Person für die Verwendungen im vorgesehenen Zeitraum und den dafür vorgesehen Medien. → alles Prima, weil die Person muß wegen des “Rechts am eigenen Bild” zugestimmt haben
  3. Die Personen richten sich vorsätzlich als solche an die Öffentlichkeit (z.B. auf Demos) dann darf mit sie auch uneingeschränkt filmen, aber nur in dem beabsichtigen öffentlichen Zusammenhang (z.B. sind keine Portraits von Demoteilnehmern zulässig). → Das darf man aufnehmen und veröffentlichen.
  4. Es gibt ein öffentliches Interesse an der Dokumentation z.B. von Straftaten (lies: wieder mal austickende Polizeibeamten bei z.B. Demos; oft genug gibt es aber Faschoschergen, die Aufnahmen trotzdem einsammeln bzw. sie widerrechtlich löschen lassen (in der Regel kommt dann eben §13 Kunsturhebergesetz (“Recht am eigenen Bild”) als Begründung), weshalb man in solchen Situationen am besten mehrere Leute und diverse Bänder/Datenträger zum Wechseln dabei haben sollte) → Solche Übergriffe darf und sollte man natürlich dokumentieren und veröffentlichen.
  5. Ihr habt Personen identifizierbar bzw. deutlich erkennbar oder sogar als Protrait als solche fotografiert und habt keine Einwilligung → Dann muß man wegen des “Rechtes am eigenen Bild” die Gesichter schwärzen bzw. verpixeln.
  6. Besonderes Bonbon für Grenzstreitfälle: Wenn man die Landschaft fotografiert und da sind zufällig ein paar Personen als “Beiwerk” mir im Bild, dann darf man das wiederrum aufnehmen und veröffentlichen.

Eigentlich hatte ich das auch nicht bevorzugt vor, auch wenn es sich in Nachtzeiten natürlich deutlich besser mappt, gerade wenn man ständig mißtrauisch gefragt wird. Es gibt aber durchaus Fälle, mit schlechten Lichtverhältnissen, wie z.B. Läden in Untergeschossen in Gebäuden oder Durchgängen, wo man sich freut, wenn man auf den Bildern noch etwas erkennen kann.

Eigentlich würde ich am liebsten ja die Öffnungzeiten erkennen können, wenn sie klein an der Tür stehen und die Scheibe dann noch halb die Umgebung reflektiert. :wink:
Auch mit unbegrenzt Geld, kann man da eben auch nicht immer was machen, das meinte ich ja, das es auch physikalischen Grenzen (Reflexionen und andere Störungen der Lichtverhältnisse) Informationsverlust da die Fläche des Objektes in der Realität nicht ausreichend groß ist, um es auf genügend Pixel abzubilden, etc.

Das stimmt, selbst eine bessere Webcam (Logitech Quickcam C 500) liefert zumindest im Stand (in Bewegung könnte es schwierig werden, konnte ich aber noch nicht probieren) noch ausreichend scharfe Fotos (Maximalauflösung mit 5 Bilder/s) um alle größeren Objekte zu erkennen zu können.

In Anbetracht das du ja das Glück hattest, zum Teil semiprofessionelle Kameras in der Hand zu haben, hätte man wie ich schon schrieb, durch manuellen Nachregeln evtl. die Probleme mit der hohen (Winkel-)geschwindigkeit lösen können. Da wären mal die Ergebnisse zielgerichteter Versuche mit manuell steuerbaren Kameras interessant in dieser Hinsicht.

Mein erster Gedanke war: Was fürn Quatsch. Aber doch, das hat was. Mit Videomapping könnte man ein ganzes Portal aufziehen. Leute die rumfahren und GPS und Video als Daten hochladen, und andere, die dann darauf zugreifen und das Zeug mappen können. Sehr schönes Idee, die Tools für den Zugriff auf die Daten sind auch alle schon erfunden.

Ja das sehe ich auch als sehr großen Vorteil, also dass die “Tyrannei des Ortes” (Hakley: Mapper=Editor) damit umgangen werden kann. Allerdings sollte dabei auch das Thema Datenschutz beachtet werden, sonst gerät man schnell in die Ecke “Google Streetview” und das sollten wir tunlichst vermeiden. Mir ist da noch nichts wirklich gutes eingefallen wie das bewerkstelligt werden könnte.

Wie gesagt, das Thema Datenschutz wurde dort nur künstlich von den Medien hochgekocht, wirklich datenschutzrelevant sind da eher die ganzen Videokameras die die täglichen Wege säumen ("Oma Frida ist heute hier ja noch gar nicht vorbei gekommen ", “Herr Schulze hat eine neues Auto”, “Tante Emma kam heute hier eine Stunde später vorbei als üblich”, etc.). Da sollte man zuerst mal ansetzen, bevor man sich über meist zulässige Aufnahmen (siehe oben) vom öffentlichen Gelände aufregt. Aber Hauptsache die Leute weden von den wirklichen Datenschutzproblemen (Zensus 2011, eGK, …) abgelenkt.

Da magst du ja sehr wohl Recht haben, allerdings gibt es auch sowas wie gefuehlte Bedrohung. Ich denke da faellt sowas drunter. Letzten endes sollte man es sich gut ueberlegen, ob man das Image von OSM (und sein egenes) dersrt belasten sollte. Bereits beim Filmen nur fuer mich selber gabs schon ein paar nette Gespraeche :wink:

Naja, wenn du es so siehst, bei mit hat schon gereicht, das ich 10 m von einer Wohnblockhaustür entfernt auf einem Bürgerssteig mit dem Fahrrad angehalten haben, um POI-Metadaten auf einem Zettel zu den Wegpunktnummern nachzutragen, damit eine Spießbürgerrin mißtrauisch wurde und mich da quasi verjagt hat. da braucht man also nicht mal 'ne Kamera dafür. Natürlich würde ich mich nicht demonstrativ filmend vor Häusern postieren, weil das schadet sicher eher, wenn es rechtlich in dem Fall auch zulässig ist.