Verständnisfrage zum Copyrighthinweis

Ich habe noch ein kleines Verständnisproblem mit dem Copyrighthinweis auf den Karten, die ich erstelle. Openstreetmap nutzt ja auch teilweise große Datenimporte von externen Quellen. Haben diese Firmen oder Institutionen alle darauf verzichtet auf einen direkten Copyrighthinweis ? d.h. sind diese alle in “und Mitwirkende” eingeschlossen ?

Gibt es überhaupt die unterschiedlichen Vereinbarungen mit den Institutionen zu den Datenimporten irgendwo zum nachlesen ?

Ja das ist mit dem Hinweis “und Mitwirkende” abgedeckt.

Eine (unvollständige) Übersicht findest du hier:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Kommunikation

Ist das die offizielle OSM Auffassung ?

Dies steht dazu bei openstreetmap.org und ist nicht so eindeutig:

http://www.openstreetmap.org/copyright

Die von uns verwendete Lizenz CC-BY-SA verlangt, dass du „für das betreffende Medium oder Mittel in angemessener Weise, auf die ursprünglichen Bearbeiter hinweist." Einige an OpenStreetMap Mitwirkende verlangen keine über den Vermerk „OpenStreetMap und Mitwirkende" hinausgehende Hinweise. Wo allerdings Daten von nationalen Kartografierungsinstitutionen oder aus anderen umfangreichen Quellen einbezogen wurden, ist es sinnvoll, deren Lizenzhinweise direkt wiederzugeben oder auf diese auf dieser Website zu verlinken.

Australien: Enthält Daten zu Siedlungen, die auf Daten des Australian Bureau of Statistics basieren.
Kanada: Enthält Daten von GeoBase®, GeoGratis (© Department of Natural Resources Canada), CanVec (© Department of Natural Resources Canada) und StatCan (Geography Division, Statistics Canada).
Neuseeland: Enthält Daten aus Land Information New Zealand. Urheberrecht vorbehalten.
Polen: Enthält Daten aus UMP-pcPL maps. Copyright UMP-pcPL und Mitwirkende.
Vereinigtes Königreich: Enthält Daten des Ordnance Survey © Urheber- und Datenbankrecht 2010.

Möchten diese Institutionen genannt werden, sollen sie genannt werden, müssen sie genannt werden oder weiß man das gar nicht so genau ?

So genau wie besonders in Deutschland auf die Einhaltung des Copyrighthinweises bei OSM geachtet wird, so ungenau wird es dann bei den Copyrighthinweisen von Dritten, die erhebliche Datenmengen für den Import geliefert haben.

für den Anfang hilft vielleicht das hier
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Contributors
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Import/Catalogue

Die Infos kenne ich, aber gerade aus denen kann ich nicht ableiten, dass eine Namensnennung nicht notwendig wäre und automatisch mit “und Mitwirkende” erledigt wäre. Gerade die Infos würde ich so deuten, dass man die Namen auch in der Attributierung der Karte nennen müsste.

ich hab die Sache so gesehen:

wenn die Daten aus einer Quelle stammen, die einen Hinweis haben möchte, steht das in der OSM-DB als Tag drin (source=*).
Bei den aus OSM abgeleiteten Werken (z.B. Karten) reicht dann das “und Mitwirkende” aus.

Gruss
Walter

p.s. es ist ja schon technisch nahezu unmöglich Hinweise auf die jeweils an diesem Ausschnitt beteiligten Quellen zu geben.

Wenn ich eine Karte veröffentliche, sieht man ja nicht die Source DB mit den Tags sondern nur die fertigen Karten, ich mache es ja mit den OSM Daten genauso und schreibe nicht in meine persönliche DB “Daten by OSM” sondern direkt als Hinweis in die Attributierung der Karte.

Daher würde mich halt eine genaue Anleitung zur korrekten Attributierung interessieren. So genau es OSM da mit der eigenen Attributierung nimmt so ungenau wird das meiner Meinung nach bei den Drittdaten.

Ich finde Infos zur Namensnennung in den source Tags, Kann oder Sollte Empfehlungen etc… aber nichts richtig genaues oder verbindliches, daher würde mich halt der genaue Wortlaut der Vereinbarungen mit den großen Datenlieferanten für die Importe interessieren.

Interessante Frage und Deine Antwort ist auch nachvollziehbar.
Aber wenn man hier http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Import/Catalogue mal nach “Italian Borders” sucht, steht unter Lizenz “Attribution”. Kann es dann ausreichen, in (source=*) Italian Borders einzugeben oder wollten die vielmehr z. B. in der Kartenlegende namentlich aufgeführt werden?

Auch ein zweite Frage die sich aus dem Link ergibt: Was wird eigentlich nach der Umstellung auf die ODbL aus den ganzen Importen, die nicht PD sind? Alle neu lizensieren lassen?

das ist auch einer der Gründe für die Lizenzänderung. OSM macht es sich zwar einfach und schreibt “Mitwirkende” aber die Lizenz sieht eigentlich vor, dass alle auch genannt werden.
Mit dem Source Tag hast Du recht, da machen es sich einige zu einfach wenn die Namensnennung zwingend erforderlich ist (und nicht nur erbeten wie bei manchen Importen). Die LVA verkaufen teilweise keine DOPs an OSM Mapper, da sie richtig auf der Karte erwähnt werden möchten. Wenn jemand OSM Daten nutzt und was draus macht, würden wir ja auch nicht happy sein, wenn er uns nur in der Datenbank attributiert, nicht aber auf dem fertigen Produkt.

Genau, wenn man bedenkt, wie kleinlich wir hinter teilweise doch eher “geringen” Lizenzverstößen her sind…
Aber die Lizenänderung von OSM (OBdL) ändert erstmal nichts an der Motivation der Vor-Lieferanten. Diese werden/würden doch weiterhin nicht ausreichend attributiert.
Wenn man sich den Importkatalog näher anschaut, begeben sich die OSM-User (Importeure) auf ziemlich dünnes Eis, wenn sie schon heute der Lizenzänderung, bzw. der neuen Ct´s zugestimmt haben, weil von vielen Vorlieferanten noch eine Attributierung gefordert wird.
Es sei denn, der Katalog ist schlichtweg veraltet. Dann könnte man die Frage, zumindest für die Vorlieferanten, deren Importeure bereits zugestimmt haben, als Verzicht auf die Attributierung ansehen.

Nee, daran nicht, stimmt. Aber man steht nicht auf wackligen Beinen wenn man OSM Daten nutzt und nur “und Mitwirkende” schreibt. Das ist mit ODbL geregelt.

P.S. ich finde es gut, dass wir trotz der Streitigkeiten, in denen ich wohl überreagiert habe, noch normal über dieses kontroverse Thema reden können. Du kannst jetzt übrigends auf “ablehnen” klicken.

Das Problem mit der stellvertretenden Sammelattributierung, die eigentlich streng genommen nicht wirklich CC-BY-SA konform ist, aber bei 300000+ (Nick-)Namen notwendig ist. Ist einer der Gründe warum die OdbL geschaffen wurde.

Aus meiner Sicht hätte es hierfür aber keiner neuen Lizenz bedurft. Ich denke jedem (Hobby-) Mapper war sowieso schon klar, daß er seinen Namen nicht auf der Karte wiederfindet. Notfalls hätte dafür wohl eine Klarstellung in den CT´s gereicht, daß jeder, der mitarbeitet unter den Sammelbegriff des “+ Mitwirkende” fällt, bzw. sich damit einverstanden erklären muß.
Da finde ich die Umstellung selbst an sich schon deshalb problematisch, weil jeder Importeur sich nochmal darum kümmern muß, daß die Daten des Vorlieferanten auch unter der neuen Lizenz verwendet werden dürfen.
Nimm/such z. B. mal den User Simone hier http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Import/Catalogue. Er hat veschiedene Quellen benutzt und inzwischen auch der OBdL zugestimmt http://odbl.de/italy.html (Rank 1).Streng genommen, müßten die Vorlieferanten zustimmen, bevor der User (Importeur) seine Zustimmung gibt. Zumindest aus dem Katalog kann man das aber heute nicht entnehmen.
Die Frage die sich für OSM spätestens bei der Umstellung stellen muß: Darf OSM diese Daten trotz ev. auch dann noch gegenteiliger Dokumentation “gutgläubig” verwenden?
Was ich in diesem Zusammenhang kritisch finde, ist, daß wir bei Lizenzverstößen ganz schnell den Zeigefinger heben und “Moral predigen”. Wenn es aber darum geht, selbst einen Vorteil zu ziehen, dann sind wir uns nicht zu schade es auch mal “passend” zu machen.
Gerade dieser Thread zeigt doch: “Wer im Glashaus…”

@Thomas,
kein Problem und sollte es umgekehrt auch mal so gewesen sein… sorry dafür.
Was die Ablehnmöglichkeit angeht, die hätte ich mir gleichzeitig mit der Möglichkeit der Annahme gewünscht. Wer weiß wie dann heute die Statistik aussähe. :slight_smile:

Das mag ja jedem klar sein. Aber wenn hinterher einer kommt und dich verklagt, kannst du dich da doch nicht drauf rausreden. Grundsätzlich hast du mit den Importen natürlich Recht, aber dein Beispiel ist unglücklich gewählt, denn Simone ist zwar bei mehreren Quellen Ansprechpartner, hat aber erst eine importiert (bei der zugegeben der Status aktuell unklar ist) und ist theoretisch selbst Schuld, wenn er sich nicht an die allgemeinen Importvorgaben wie “eigener Account für jeden Import” hält. Ich denke jedenfalls, dass OSM die Daten trotzdem erstmal verwenden darf (schließlich hat der Mapper ja zugestimmt, dass nach seinem Wissen die Daten den Anforderungen genügen), sich bei begründetem Verdacht (wie z.B. diesem Eintrag) mit dem Mapper und eventuell dem Datenspender in Verbindung setzen, die Situation abklären und eventuell die Daten entfernen muss. Scheinen ja zumindest im genannten Fall alle gut mit source-Tag markiert und damit gut zu finden zu sein. Zum Zeigefinger Heben muss ich sagen, dass das ja vor allem Einzelmeinungen sind und die vorherrschende Meinung meiner Meinung nach “schreib sie doch erst mal freundlich an” ist. Auch die OSMF hat bis jetzt noch keinen vor den Kadi gezerrt.

Das sehe ich genau so.

Da finde ich die Umstellung selbst an sich schon deshalb problematisch, weil jeder Importeur sich nochmal darum kümmern muß, daß die Daten des Vorlieferanten auch unter der neuen Lizenz verwendet werden dürfen.

Zu der Zeit, wo der Mapper noch nicht von der OdbL hätte wissen können, kann man ihn auch nicht dafür verantwortlich machen, das er zur OdbL inkompatible Daten importiert hat. Da muß orginale Datenerstellen eine Liste aller seiner Objekte an OSM schicken, die dann gelöscht werden müssen. In dem Moment wo beim Import von der Lizenzumstellung weis, muß er sicherstellen, das er die Nutzungsrechte für die Daten auch unter den neuen Lizenz hat. Sonst darf er den Import nicht machen. Deshalb sollte man sich das ja auch von den Datenlifereanten schriftlich geben hallen, das man die Daten nutzen darf, falls ihnen später mal etwas anderes als Lizenzbedingungen einfällt. Somit müssen die Vorlieferanten nicht zustimmen, aber der Importeur sollte die Genehmigung im Zweifelsfall nachweisen können. Wenn eine solche Bude dann irgendwann mal mit nen Schadensersatzklage aus dem Busch kommt und behauptet, er hätte die Daten gegen die Lizenzbestimmungen importiert.

Sonst hätte ja fast niemand zur neuen Cloudmade-OdbL-Lizenz zugestimmt. Andererseits ist sie für reine Datenbanken so OK (kann nur passieren, das es irgendwann keinen mehr schafft den Planet zu Hause auf dem Rechner zu handeln und man dann Karten von … aus OSM-Daten kaufen muß) und bleibt zu hoffen, das es die Leute notfalls irgendwie die Infrastruktur nach dem letzten freien planet zusammen bekommen, wenn die OSMF dann von z.B. Google (MapMaker läßt grüßen) geschmiert wurde, damit sie die BSD- oder vergleichbare Lizenz durchbringt. So nach dem Motto: “Wenn ihr weiter mappen wollt, müßt ihr der neuen Schrottlizenenz zustimmen…”. Ich hätte Share-Alike in den CTs auch echt gerne gesehen.