Verrutschen von Nodes

Ich winke mal ein freundliches HALLO in die Runde. Bin nämlich neu hier. :slight_smile:

Und entschuldige mich gleich vorab, sollte ich mit meinem altertümlichen Begriff “Verrutschen” bereits bestehende Threads zu dem Thema übersehen haben (habe nämlich nichts gefunden).

Zum Thema: Ich mache die Beobachtung, dass beim Anschließen von neuen {paths|tracks|highways} an bestehende andere oft der (nun gemeinsame) Verbindungsknoten in der Koordinate verrutscht. Beispiel: Eine eben noch schön rund geschwungene Kurve einer Land-, Kreis- oder gar Bundesstraße bekommt auf einmal einen hübschen Knick (oder Ausreißer), weil jemand einen Feldweg oder einen Radweg angeschlossen hat.

Ich mache solche Beobachtungen zuhauf, und teilweise ärgert es einen natürlich auch. Wenn zum Beispiel ein eingefügtes Brückensegment die Längsachse einer ansonsten geraden Strasse deutlich sichtbar zur Seite versetzt.

Kennt ihr sowas?

Mir drängen sich folgende Theorien auf:

  1. Es ist offensichtlich editor-abhängig. In JOSM hängt es beim Anschließen von Segmenten zum Beispiel davon ab, in welcher Reihenfolge die Segmente oder Knoten selektiert wurden, bevor man die Verbindung vornimmt. Macht man die Auswahl in der richtigen Reihenfolge, wird das untergeordnete Segment (im obigen Beispiel z.B. der Feldweg) sauber auf die bestehende Bundesstrasse gezogen.

  2. Es ist wahrscheinlich zoom-abhängig. Was beim Editieren in Zoomstufe x noch schön linear und gerade aussieht, kann sich zwei Zoomstufen weiter als totales “Daneben” entpuppen. Da nützt es dann auch nichts, wenn die Maus eine gigantische optische Auflösung hat. Der Editor zieht “ein Pixel weiter”, und das kann in einer höheren Zoomstufe gleich einige Meter ausmachen.

  3. Ob es (nicht beim Editieren, sondern beim Rendern und Ansehen der Karten) sichtbar ist, hängt dann auch noch vom Renderer ab. Insbesondere, bei welcher Zoomstufe ein Renderer einen “Knick” als Knick wahrnimmt, und wann er noch grob “vereinfacht/linearisiert”.

Kurzum, sehr ärgerlich das Ganze. Es passiert mir selbst scheinbar auch! Begradige ich etwas (im Rahmen einer zulässigen Mittelung), kann das gleiche Gebiet eine Woche später einen leichten Knick aufweisen, obwohl es seitdem niemand überarbeitet hat. Vielleicht sind es auch Rundungsfehler in Java, was nicht gut für JOSM wäre. Andererseits vermute ich eher Potlatch oder andere (in meinen Augen!) nicht so exakt arbeitende Editoren als Ursache.

Manchmal kommt es mir so vor, als habe jemand anderes grobschlächtig selektiert und verschiebe ganze Relationen oder Regionen um minimale Beträge. Um das hier gleich noch zu sagen: Ich rede hier natürlich nicht von 20- oder 40-Meter-Sprüngen. Oft sind es zwei, drei oder fünf Meter, um die etwas versetzt ist. Das fällt zwar in den Bereich der GPS-Genauigkeit, aber das meine ich nicht. Die Beobachtungen, die ich meine, macht man immer anhand der geometrischen Relation zu benachbarten Knoten gleicher Entitäten.

Jetzt die Hauptfrage: Gibt es Überlegungen im Rahmen der Qualitätssicherung in OSM, wie man ungewollte Änderungen an benachbarten Elementen mindern könnte?

Sorry, falls das hier ein Doppelpost ist… bin auf Eure Beobachtungen und geteilte oder nicht geteilte Meinung gespannt.

Nervt mich auch. Und ich weiß in JOSM nicht, wie das zu verhindern ist. Manchmal klappt es wie gewünscht. Manchmal nicht.

Wie muss man JOSM bedienen, damit man Weg a mit Weg b verbindet und Punkt A (von Weg a) und B (von Weg b) zum Punkt A vereinigt werden?

Oder ist das wirklich Zufall, wie es mir immer vorkommt?

Moin,
Punkt B auswählen und dann erst Punkt A.

PS: schneller !!!1einself

Punkt B markieren, danach Punkt A und m drücken

Hi,

geht auch mit drei (oder mehr Punkten): Zum jeweils letzt markierten Punkt wird “hin-ge-merge-rt” :wink:

Ciao,
Frank

So, und freundlich wie wir sein sollten, erwidern wir das freundlich Hallo, und begrüßen kritter hiermit herzlich in unserer Runde :slight_smile:

In JOSM gibt es zwei Methoden.

Die eine ist die “Merge” Funktion die hier schon beschrieben wurde. Mehrere Punkte markieren und mit “Taste m” werden alle zum zuletzt markierten Punkt hin vereint.

Die zweite Funktion ist “Join”. Hat man einen Punkt markiert und drückt “Taste j” dann wird der nächstliegende Weg zu diesem Punkt hin angebunden. Leider verschiebt sich dabei der Weg und nicht der Punkt.

Hat man zwei Wege die sich kreuzen helfen beide Funktionen nicht, weil man noch gar keine Nodes am Kreuzungspunkt hat. Verschieben tut sich immer was. Aber ich schiebe das dann immer wieder optimal zurecht am Ende.

Nicht erwünschte Verschiebungen lassen sich aber immer vermeiden, es geht auch ohne nachträgliches Zurückschieben.

Gruß,
Mondschein

Hi,

noch gar nicht so lange her und hab’ mir gedacht, ob man nicht “vorrausschauender” Punkte setzen kann.
Nun nehm ich Punkte an mögl. “Kreuzungen” - an denen ich oder wer anders später einmal z. B. einen Abzweig zu einem Feldweg macht - um danach nur noch die Punkte, welchen für den Kurvenlauf fehlen, hinzuzufügen.

Ciao,
Frank

Danke für das erwähnen, daß es anders geht. Bist Du noch so nett und verrätst uns hier wie es funktioniert in JOSM?

Ja, das ist eine sehr gute Lösung. Idee: In JOSM zusätzlich den BING-Hintergrund aktivieren. Das ermöglicht die Opimierung der Position solcher Nodes. Oder auch gleich das Zeichnen eines Weganfanges + Setzen eines OSM-Bugs für den nächsten.

Für Kreuzungen gibt es im utilsplugin eine Funktion, um Knoten an den Schnittpunkten von Wegen einzufügen. Sehr praktisch. Ansonsten setze ich bei Hintergrundbildern auch vorrausschauend Nodes, aber so besonders gut wird das auch nie.

Danke für den Tipp. SHIFT+I ist die Tastenkombination.

Gerne, ich nehme an, du meinst den Fall mit den sich scheidenden Wegen, welche am Schnittpunkt noch keinen gemeinsamen Punkt haben.

Bei JOSM mit “Punkte setzen (a)” das passende Werkzeug auswählen und mit dem Mauszeiger über den Schnittpunkt der beiden Wege fahren, wenn du die richtige Stelle gefunden hast, dann merkst du dies daran, dass genau die beiden Wege gleichzeitig hervorgehoben sind (Farbe ändert sich entsprechend), jetzt klickst du, damit der gemeinsame Kreuzungspunkt hinzugefügt wird.

Oder du verwendest das schon genannte utilsplugin, das ist z.B. dann sinnvoll, wenn sich drei Wege an einem Punkt schneiden, du aber nur zwei dieser drei Wege miteinander am Schnittpunkt verbinden möchtest.

Gruß,
Mondschein

Habe das zwar auch schon verwendet, aber mir war nicht bewusst, dass das die Wege nicht verschiebt.

Der Tipp von Dennis mit mit dem Tastenkürzel „j" für’s Verbinden von Punkten X mit schon vorhandenen Wegen w ist auch Gold wert. Hätte mir schon viel Arbeit gespart. Bisher habe ich auf dem Weg w auch einen Punkt W eingefügt und dann diesen mit dem anderen einzelnen Punkt X per Tastenkürzel „m" verbunden. Jetzt geht’s schneller.

SHIFT+I habe ich jetzt ein paar mal sogar schon verwendet. (utils-plugin vorausgesetzt). Das funktioniert echt genial.

Und hier noch ein JOSM Feature:

Um Knoten A mit B zu “mergen”:

  1. Knoten A auswählen (Maustaste gedrückt halten)
  2. CTRL Taste drücken
  3. Knoten A auf B fallen lassen (Drag & Drop)

Kleine Anmerkung: Durch einen Fehler in JOSM (Bugreport existiert bereits) sind nun sowohl A als auch B selektiert. Da aber einer der Knoten nicht mehr existiert (als gelöscht markiert ist), führen weitere Aktionen mit dieser Selektion zu hässlichen Fehlern, bei denen JOSM sein internes Datenmodell zerstört. Danach kann man die Daten nicht mehr hochladen (ausser man repariert sie mit einem XML-Editor). Ist mir gerade eben passiert …

Grüsse

mdk

Lösung lautet dann sicher (nehme ich an): Selektion kurz aufheben bzw. den “verbleibenden” Knoten nochmal kurz mit der linken Maustaste einzufangen (quasi neu zu selektieren)…?