Verlässlichkeit und Nutzung fürs Routing / Tourismus

Ich finde Openstreetmap wirklich klasse, jedoch wie sieht es hier mit der Verlässlichkeit der Daten aus. Wenn ich z.B. das Routing für Fahrräder oder Fußgänger verwenden, dann ist es z.B. so, daß in der OSM Fahrräder auch in der Fußgängerzone fahren könnnen, Problem das ist verboten. Klar ich kann nun die Fußgängerzone editieren… aber dann hab ich wohl die nächste zeit sehr viel zu tun.

Aber wie könnte man dies umgehen, kann man das automatisieren.

Um OSM auch für Tourismus-Destinationen interessant zu machen, wäre es notwendig solche Sachen zu checken, denn welche Organisation wird eine Dienst anbieten, der den Leuten den falschen Weg aufzeigt. Solange hier eine Ungewissheit über die Daten ist, werden sich diese davor hüten. Dann nehmen die lieber Karten von Google o.ä. welche zwar nicht so detailreich sind, aber immerhin eine korrekten Weg aufzeigen.

Oder gibt es wichtige Argumente OSM zu verwenden, trotz dem Fehler drin sind ? Klar ich diese selber editieren und erweitern. Aber welche Organisation will so was schon machen ?

der minusgrader

jeder kommerzielle Navianbieter macht das. Hier kommst Du direkt durch mein Schlafzimmer. Die Berechnung basiert auf Tele-Atlas Daten

http://maps.google.de/maps?f=d&source=s_d&saddr=Eislingen%2FFils+Ziegelhaldenstra%C3%9Fe+4&daddr=Eislingen%2FFils+Vogelgartenstra%C3%9Fe+36&hl=de&geocode=&mra=ls&sll=48.707817,9.706652&sspn=0.001614,0.004823&ie=UTF8&ll=48.706298,9.70818&spn=0.006457,0.01929&t=h&z=16

Das merkt man allerdings erst, wenn man das Navi auf Routen einschaltet die man kennt. Bei unbekannten Routen merkt man die fehlerhafte Routenführung nicht immer.
Wenn man viel mit Map Compare arbeitet, merkt man erst wieviele Fehler die kommerziellen Anbieter machen. Und das Fußgänger-/Fahrradrouting ist bspw bei Navteq eine Katastrophe

Das ist ja gerade das schöne an OSM, wenns einer merkt kann er die Datenbasis verbessern!

SunCobalt wohnt direkt an einer “Copyright Beweisstraße” von TeleAtlas - Pech gehabt, den “Fehler” kann er nämlich nicht ändern.

Und hier liegt der Vorteil von OSM wir können es ändern!

Vor ein paar Jahren habe ich OSM noch als ein nettes Kartenwerk angesehen, das wohl niemals den professionellen Karten das Wasser reichen könnte. Heute hat sich das Blatt schon in vielen Regionen gewendet.

Also - Geduld und Fleiß ist angesagt …

Damit Routen mit OSM zuverlässig funktioniert, ist sicherlich noch viel zu tun.
Sowohl von den Mappern, als auch von den entsprechenden Tools.

Im meist verwendeten Renderer Mapnik, sind zu bereinigende Routingfehler und Routinginfos nicht sichtbar.

Irgendwann und immer wieder reißt jemand aus Versehen einen Highway auf, womit auch das Routing schief laufen muss. Zwar kann man z.B. in keepright diese Probleme sehen, doch ist nicht gesichert, wann dieses Problem wieder behoben sein wird. Zu welchem Zeitpunkt auch immer routingfähige Karten generiert werden, es werden immer zahlreiche diesbezügliche temporäre Fehler drin sein. Kleine Fehler, die bei einer reinen Kartendarstellung belanglos sind, können beim Routing fatales Fehlrouten zu Folge haben.

Viele Grüße
Dieter

Das ist bei OSM nicht so. highway=pedestrian ist laut den Default Access Restrictions für Fahrräder verboten. Wenn der Router das anders sieht, dann ist das ein Problem des Routers und kein Problem der Datenbasis.

Und natürlich ist das Hauptargument für OSM, dass es bei kommerziellen Kartenanbietern genauso Fehler gibt (teils absichtlich, teils nicht), bei OSM aber davon ausgegangen werden kann, dass jemand sie behebt, wenn er sie bemerkt. Außerdem sind kommerzielle Karten oft nur für einen Verkehrstyp, meist Autos, zu gebrauchen, während bei OSM alle Informationen zur Verfügung stehen, um alles zu routen, was auch nur entfernt Sinn macht.

Wenn es bei dir nen kaltes Bier gibt :wink:

Es ist schlicht und einfach am besten, Fahrradfahrer mit geringster Priorität und Geschwindigkeit, auch durch Fußgängerzonen zu routen. Man kann ja tagsüber absteigen. Ein wirkliches Nogo dagegen wäre etwa Fahrradfahrer auf die Autobahn zu schicken. Google und Co machen dies zum Beispiel immer wieder…

Und Gesetze sind dazu da, gebrochen zu werden. Autorouting für Fahrradfahrer/Fußgänger wird immer erst dann optimal funktionieren, wenn es sich nicht 100% an die Gesetze hält (ja in OSM sollte es korrekt abgebildet sein, damit man es vemeiden kann, aber ein kurzes Stück gegen die Einbahn fahren, kann etwa lange Wege sparen…).

Ich fahre als Radfahrer auch auf Fußgängerzonen, auch da wo es verboten ist. Mir doch egal, hauptsache kürzester Weg. Trotzem nutze ich OSM nicht für das Routing und verwende lieber das CityNavigator Europa von Garmin. Grund: Die OSM Daten enthalten zuviele Fehler… insbesondere die Anfängerfehler mit nicht verbundenen Straßen. Für Wanderweg Pampa ist OSM heute dem Topo Garmin hier und da haushoch überlegen und da nutze ich es, um zu sehen wo der Weg hingeht.

How unsearchable are his judgments and how inscrutable his ways

+1

Auch ein Fahrradrouting über Treppen mit geringer Priorität ist sinnvoll. Lieber das Rad 5m Tragen oder 500m schieben als 2km die stark befahrene Bundestraße zu fahren.

Vielen Dank für Eure Antworten. Aber das Problem mit einer Verlässlichkeit scheint für mich zu bleiben. Auch wenn ich nun für mein Gebiet die Daten überprüfe und korrigiere kann ich nun ja nicht sicher sein, daß, es kann ja auch aus Versehnen sein, ein Mapper falsche Daten einträgt oder diese entsprechend verändert. Aber das ist denke ich das Problem von offenen und erfolgreichen Wikis insgesamt.
Was ich zu kommerziellen Anbietern sagen kann und auch deren Vorteil ist, wenn diese nun eine Fehler in den Daten erkennensollten, sollte dies eigentlich ja korrigiert werden und dann auch in den nächsten Versionen nicht mehr als Fehler auftauchen. Klar deren Reaktion ist viel langsamer und für Nutzer nicht unbedingt kostenfrei.

Aber was ist dann also mit der Haftung, wenn man nun eine Routingservice mit den OSM-Daten anbietet. Kommerzielle Datenanbieter werden verklagt, dazu ein interessanter Post hier:
http://www.marketingpilgrim.com/2010/06/google-maps-looks-to-injure-people-with-bad-walking-directions.html

Gut das ist in Amerika, aber Idioten gibt es überall.

Ich bin da noch sehr unschlüssig für eine Verwendung.

Bezüglich er Aktualität empfehle ich diesen Artikel…ein Stück fehlender Autobahn wird nicht nur einem Benutzer auffallen.
http://landkartenindex.blogspot.com/2009/02/landkartentest-der-grote-landkartentest.html

Und verklagen kannst Du in DE wahrscheinlich auch niemanden. Ich habe mal schnell ins Handbuch von Garmins Topo V3 geschaut. Da steht “Wir können jedoch keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten übernehmen.”. Es wird vermutlich kein Kartenhersteller die 100% Richtigkeit seiner Daten garantieren - wie könnte er auch. Eine 100% Richtigkeit ist garnicht zu schaffen.

Trotzdem hast Du natürlich recht. Das alles bringt Dir nichts, wenn Du ein Ziel suchst, dass in einer abgelegenen Gegend ohne Mapper liegt.

Danke für den Link, na das spricht doch eindeutig für OSM.

Wie geht es vor sich, wenn man Fehler findet, kann man diese als Sammlung im Forum posten und diese werden dann durch die Community korrigiert oder muss man sich das schon selber ans Fehler beheben ranmachen ?

Hallo minusgrader,
Dei Haftung musst du ausschließen, indem du den Nutzer darauf hinweist, dass die berechnete Route nur eine Empfehlung ist und der Situation vor Ort anzupassen ist. Damit bist du in jedem Fall aus dem Schneider.

Lese am besten mal das Produkthaftungsgesetz §1. Da ist geregelt, wer überhaupt Haften muss.

Komerzielle Anbieter haben häufig Eastereggs in ihren Daten, die bewusst Falsch sind. Das soll vor unerlaubter Kopiererei schützen. Das fällt natürlich nicht auf, da in den Auto-Navis die Poition immer auf die Straße gelegt wird.

Ansonsten muss man halt abwägen was wichtiger ist Sicherheit vor Fehler vs. Aktualität + Detailiertheit.

Du kannst gefundene Fehler in openstreetbugs eintragen. Wenn Du Glück hast, wird der Fehler dann recht schnell von jemandem anderes behoben. Wenn Du Pech hast, dauert es einige Zeit.
Daher ist es eigentlich am Besten, wenn man Fehler findet, diese gleich selber zu beheben.