Im Raum Berlin ist mir schon seit längerem ein Mapper aufgefallen, der eigentlich ganz gute Sachen einträgt. Doch leider hat er auch die Angewohnheit vorwiegend Gebäude zu löschen, um diese dann neu einzuzeichnen.
Möglicherweise ist ihm nicht bewusst, dass er damit die History beseitigt und den Eindruck erweckt, er sei der erste, der dort überhaupt ein Gebäude mappt. Frag ihn doch mal freundlich.
Mich würde auch interessieren, welche Datenbasis er für seine leichten Verschiebungen benutzt und ob das fragliche Luftbild auch wirklich anhand von GPXen lagegeprüft wurde Da kann eine Empfehlung auf https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Luftbilder_verwenden helfen.
schon mehrfach per CS Kommentar und PN erfolgt. Leider keine Reaktion. Als Datenbasis verwendet er den ALKIS Layer vom Geoportal Berlin. Das passt somit.
Ich denke angesichts der Häufigkeit deiner Kommunikationsaufnahme kann man sagen, dass sandrow75 einfach entschlossen hat die Angelegenheit zu ignorieren. Zumindest in Vergangenheit hatte sandrow75 auch auf Kontakt reagiert.
Meine Vermutung ist in der Hinsicht eher, dass sandrow75 nicht über sowas wie “Geometrie ersetzen” Bescheid weiß. Das Verändern der Geometrien durch Neuzeichnen ist meist schneller und weniger anstrengend, dahingehend kann ich die Abfolge (Löschen-Neuzeichnen) schon nachvollziehen und denke nicht, dass es wirklich böswillig ist. Ist natürlich nur eine Annahme. Aber angesichts dessen, dass es oftmals nur bei richtigen Geometrieänderungen der Fall ist, halte ich es für wahrscheinlich.
Ich weiß nicht was du per PN geschrieben hast, aber vielleicht wäre eine kleine Anleitung bzw. Hinweis speziell darauf noch eine Idee.
Dass sandrow75 gar nicht reagiert, ist natürlich auch so nicht toll. Gerade wenn jemand so aktiv ist, ist es gut wenn man zumindest mal eine Antwort bekommt.
Mal ketzerisch gefragt. Warum sollte man sich tausenfach mehr Arbeit machen und die Geometrie erhalten, die, sofern der hypothetische Fall eintritt und sich jemand wirklich mal für die Historie interessiert, trotz Löschung sehr einfach abrufbar bleibt? Sprich steht der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen, zumal der Nutzen meiner Beobachtung nach eher akademisch ist?
Viele Gebäude im ersten Link sind auch korrigiert wurden. Einige die kompliziertere Grundrisse haben wurden gelöscht. Ich übernehme dann die Eckpunkte vom einfachen Grundriss, so ist die Historie auch nachvollziehbar. Vandalismus würde ich nur sagen, wenn er alles löscht und neu zeichnet.
Habe ihn noch einmal per PN eingeladen, sich zu melden.
In meiner Anfangszeit ging es mir mal so, daß ein User der Meinung war und mir per PN in etwa geschrieben hat, daß ich bei großen Häusern ins Detail gehen könne und bei kleinen Wohnhäusern ein einfaches Quardrat reichen würde… Das hat er dann auch schnell auch durchgezogen und teilweise noch bevor damals die recht guten Bing-Bilder kamen (das sind die, die jetzt bei Mapbox und Esri sind) recht schludrig Flächen vor meiner Nase hingeklatscht (teilweise ohne rechten Winkel und nicht zur Gebäudelage passend)… Dann kamen eben die Luftbilder und man sah die gravierenden Underschiede (ich könnte auch Schäden sagen)…
Im Nachhinein Fläche für Fläche zu korrigieren, ist ein Heidenaufwand… und solange nur die Außengeometrie vorhanden ist und keine Adsressdaten am Objekt, hätte ich kein Problem damit in Teilen die Objekte komplett neu zu erfassen…
Gelegentlich stoße ich auf Ort mit Häusern, die fast zu 100% keinen rechten Winkel, da denke ich: “Oh man… wer soll das wieder richten…” …und dann lasse ich (auch aus Resignation) weitestgehend die Finger von der jeweiligen Ecke…
Gibt es eigentlich eine Auswertung, die mir alle Gebäude anzeigt, die nicht rechtwinklig sind?
Habe auch schon viele Häuser gelöscht, bis mir die Mächtigkeit JOSM bewusst wurde. Man kann die Fluchten leicht begradigen, was oft ein Problem ist und wie schon erwähnt die History übernehmen mit “Geometrie ersetzen”. Nicht dass die History so wichtig wäre, aber es ist doch fairer, wenn man die Arbeit, die in OSM steckt auch benennt.
Erst einmal Vielen Dank für die vielen Antworten und Tipps.
Ich war bis jetzt immer der Meinung, dass die Historie der Objekte auch ein wichtiges Gut für uns ist und deshalb erhalten bleiben soll.
Die Funktion “Geometrie ersetzen” kannte ich bis jetzt auch noch nicht. Da ich auch immer so weit wie möglich die Historie erhalten will, habe ich die Objekte bisher mühsam angepasst.
Da ja geri-oc, sandrow75 eingeladen hat, wird er dieses hier bestimmt lesen. Ansonsten werde ich sandrow75 auch noch einmal darauf hinweisen. Somit sollte sich dieses Problem hoffentlich erledigt haben.
Es gab da neulich was auf der talk-Liste, wo sie die Qualität von HOT-Arbeiten versucht haben zu analysieren, indem sie überlappende und “irreguläre” Gebäude anschauen:
Das ist schon so. Andererseits ist auch dies vollkommen richtig:
… und Neuzeichnen daher einfacher.
In den meisten Fällen kann man aber Einfachheit und Erhalt der Historie verbinden, indem man (wie ja bereits vorgeschlagen) die JOSM-Funktion „Geometrie ersetzen“ verwendet. Simple Umrisse korrigiere ich direkt, komplexe zeichne ich neu und wende dann „Geometrie ersetzen“ an. Klar, auch das klappt nicht 100% (z.B. wenn man ein Gebäude teilen oder geteilte Gebäude zusammenführen muss), aber meistens ist das machbar.
Kurzer allgemeiner Einwurf zur Bedeutung von Historie: Es geht nicht nur darum, detektivisch nachweisen zu können, wer wann welchen Node um 2 Meter verschoben hat, sondern auch allgemein um die Entstehung von OSM-Objekten. Wenn ich beispielsweise eine mit ELM (Extreme Lane Mapping) vollkommen verhauene Kreuzung zurückbaue, achte ich darauf, jeweils den Way mit der längsten Historie stehen zu lassen, obwohl es sehr viel einfacher wäre, die Kreuzung komplett abzuräumen und neu zu mappen. Denn damit erhalte ich nicht nur möglichst viel der vorher geleisteten Arbeit, sondern auch die Antwort auf die Frage „wann ist diese Kreuzung einklich gebaut worden?“ – da hilft es ja auch, nachzuschauen, seit wann sie in OSM erfasst ist.
Das sind alles nur Nebenwirkungen von OSM, klar, und sie funktionieren nur sehr begrenzt, weil bei jedem Erfassen von Tempolimits oder von Abbiegespuren aus längst existierenden Abschnitten ganz neue Ways mit jungen Versionsgeschichten entstehen. Trotzdem, komplettlöschen und neu bauen geht mir immer gegen den Strich.
Das eigentliche Produkt von OSM ist der aktuelle Datenbestand, die History ist zumindest aus meiner Sicht ein Mittel zum Zweck. Man muss sich also fragen: Spart die einfacher lesbare History mehr Zeit als man beim Mapping zusätzlich in den Erhalt der Way-ID stecken muss?
Ich finde das nicht so eindeutig zu beantworten. Wie die achavi-Links aus dem Eingangspost zeigen, ist ja trotzdem einigermaßen nachvollziehbar, was gemacht wurde – auch wenn der Gesamtüberblick über die History eines bestimmten Objekts natürlich deutlich schwerer fällt.
Um also die Frage aus dem Threadtitel zu beantworten: Von Vandalismus würde ich hier auf keinen Fall sprechen, da beide Auffassungen (der Zusatzaufwand beim Mappen wiegt schwerer / der Zusatzaufwand beim History-Lesen wiegt schwerer) für mich gut vertretbar sind.
Ein Statement von sandrow75 wäre nichtsdestotrotz wünschenswert. Wie dann eine einvernehmliche Lösung aussehen kann, ist die andere Frage.
Der Aufwand für „Geometrie ersetzen“ sind ein paar wenige Mausklicks (alten und neuen Way selektieren, „Weitere Werkzeuge“, „Geometrie ersetzen“, eventuell um Relationen kümmern, „Übernehmen“). Abzüglich des Aufwandes zum händischen Löschen des alten Ways oder zum Aufnehmen des neuen in bestehende Relationen, das wird dabei nämlich gleich miterledigt.
Das scheint mir nicht viel, gemessen am gefahrenen Aufwand für die neuen Ways.
Bei der Gelegenheit könnte man dem Kollegen mitteilen, dass JOSM v.13710 ins Museum gehört
Klar könnte man sich alles Alte sparen, würde den Server schneller machen, aber in jeder modernen Datenbank wird darauf geachtet, dass die Daten auch historisch nachvollziehbar sind. Daher darf man durchaus jemanden darauf hinweisen, dass es auch andere Möglichkeiten als löschen gibt.
Leider möchte er immer noch nicht mit uns reden. Ich habe sandrow75 gerade noch einmal per CS Kommentar und PN kontaktiert. Sollte er in den nächsten Tagen einfach so weitermachen, bin ich auch am Überlegen ob eine 0 Stunden Sperre angemessen wäre, mit allen Vor- und Nachteilen, die hier schon oft diskutiert wurden. Was mein Ihr dazu?