Unterirdischer, streng geheimer Waffenbunker

Einen solchen unterirdischen, streng geheimen Waffenbunker hat jemand ernsthaft eingezeichnet, und zwar in Ruppertsweiler in der Pfalz: https://www.openstreetmap.org/#map=17/49.20038/7.67999&layers=N

Mich stört vor allem das Rendering dieser unterirdischen Wege. Für mich gehört sowas zum Indoor-Tagging, tunnel=yes auf den Wegen ist für mich falsch. Die Frage ist aber eher: ist dieser streng geheime Waffenbunker überhaupt in irgendeiner Art und Weise zugänglich oder wurde nicht eher der Eingang nach Abzug der amerikanischen Truppen zugeschüttet? Wenn das ein Ex-GI eingezeichnet hat wird er für diesen Geheimnisverrat sicher Ärger von den amerikanischen Behörden bekommen, nur frage ich mich, ob das in OSM irgendetwas zu suchen hat. Ich tendiere da doch eher zu nein, aber was sagen andere?

Wenn die Anlage noch vorhanden ist, darf das ruhig in OSM bleiben. Beim Tagging zählt nicht das, was der Renderer daraus macht. In diesem Fall müsste also entweder das Tagging oder der Renderer geändert werden (oder beides).

Streng geheim sollte er nicht sein, aber aufgegebene Waffenbunker habe ich hier auch und auch ein Besucherbergwerk. Von daher würde mich das Tagging interessieren.

Layer=1 ohne Tunnel wird wahrscheinlich von QS-Tools angemeckert und wurde vielleicht deshalb so getaggt. Darüber lässt sich bestimmt diskutieren …

https://www.geschichtsspuren.de/forum/ruppertsweiler-nato-bunker-werden-mit-beton-verplombt-t2538.html

Der eine Teil wurde wohl noch von der Wehrmacht als Nachschubstollen für den Westwall errichtet und später von den amerikanischen Truppen übernommen. Der andere Teil entstand erst in den späten 80er-Jahren als NATO-Hauptquartier für den Fall eines Dritten Weltkriegs. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1991 war die Anlage plötzlich nutzlos und der Bau wurde eingestellt.

Die Eingänge sind wohl mit Beton verplombt, da kommt niemand mehr rein. Deshalb ist es fraglich ob die Wege im Inneren überhaupt überprüfbar sind, denn ohne jede Wartung und Sanierung wird früher oder später die Anlage einstürzen.

Übrigens sind die Wege dort alle mit level (nicht layer)=-1 getaggt.

Da stürtzt nichts ein, das Teil kannst du beim Landesforst pachten, und zB. eine Pilzzucht drinnen betreiben.
Weder geheim, noch zugeschüttet, also sachlich bleiben…

Grüße von Lutz

Aber immer noch falsch getaggt. Ein Bunkerstollen ist kein Straßentunnel.

bye, Nop

Und nicht vergessen, secret=top an alle Elemente! Mit secret:classification=* lässt sich das noch verfeinern.

–ks

Hallo,

Wenn die Eingänge zugemauert/zubetoniert sind (also fester verschlossen als nur durch ein Tor), dann ist die Anlage IMHO genauso zu behandeln wie eine stillgelegte, nicht abgebaute Nebenbahn, deren abzweigende Weiche aus der Hauptstrecke ausgebaut wurde: railway=disused, ähh hier also highway=disused + disused=*.

Wenn der Bau nie abgeschlossen wurde, bin ich selbst ratlos. Da müsste ich mal schauen, was das Ergebnis früherer Diskussionen in der OSM-Community zu Soda-Brücken und anderen “Bauruinen” war. Schließlich fallen einem als Mapper solche Dinge auf (und es will ja schließlich alles ein Tag haben).

Irgendwie bin ich auch dieser Meinung. Aber wo ziehen wir die Grenze zwischen einem Weg in einem Werksgeländer oder einer militärischen Anlage auf der einen Seite und einem Nicht-Weg (wie diese Stollen).

Viele Grüße

Michael

PS Gab es nicht vor ein paar Wochen eine Diskussion zu den Luftschutzbunkern unterhalb Dortmunds?

Ja klar, aus dem Bauch heraus ist die Anlage abandoned:millitary=bunker und building=bunker, da es ja noch ein Bunker ist.
Die Wege (Stollen) gehören denke ich ins Indoor-Tagging, keine Ahnung wie dort mit sowas umgegangen wird…
Es kann erstmal bis geeignete key/value existieren in disused:highway=* bzw, umgemappt werden?

Grüße von Lutz

Wegen indoor:
MENTZ ( http://wiki.openstreetmap.org/wiki/MENTZ_GmbH/Modellierungsvorschl%C3%A4ge_Indoor ) hat ziemlich viel mit indoor in “Arbeit” z.B. Ostbahnhof Berlin:

http://www.openstreetmap.org/way/267925925#map=19/52.51000/13.43442

http://www.openstationmap.org/#16.27/52.51029/13.43389

Es gab auch eine polnische Version eines Einkaufscenter mit indoor über verschiedene Ebenen.

Hallo,

ich komme aus der Gegend und kenne die Anlage bestens, auch von Innen. Da ist nix mehr geheim, genau so wenig war das jemals ein Waffenbunker…

Der Bau selbst war 1991 abgeschlossen, die ältere Anlage (RUF 1, im östlichen Bereich) wurde bereits im 2 WK. gebaut und später erweitert. Bei dem neuere Bereich mit dem Durchgangsstollen vom Freßtal Richtung Ruppertsweiler (RUF 2) ist der Rohbau fertig betoniert, zum “Innenausbau” kam es nicht mehr.
Da stürzt so schnell nichts ein, bei Decken und Wandstärken teilweise jenseits von 1m Stahlbeton…

Die Eingänge sind seit einigen Jahren mit Beton versiegelt und angeerdet, nur als Ortskundiger findet man die genauen Zugänge.
Ich vermute, die Stollenverläufe wurden von einem georeferenzierten Originalplan für OSM abgezeichnet. Die Lage stimmt nahezu exakt mit diversen Originalplänen überein. Für mich ist eine legale Quellherkunft für OSM mehr als fraglich…

Hallo Loneship,

Vielen Dank für die Auskunft. Ich habe einen der Änderungssätze kommentiert (der Benutzer hat vor fünf Jahren den Bunker eingetragen und insgesamt nur drei Änderungssätze). Vielleicht antwortet er ja. Ansonsten werde ich nochmal nachhaken (per PN an Antwort erinnern), wenn sich binnen einer Woche nichts tut.

Viele Grüße

Michael

Ich hole mal den Thread hoch. Was ist aus der Auskunft des Benutzers geworden? Auf den Changeset-Kommentar hat er sich ja offensichtlich nicht gemeldet…