Umgang mit doppelten Geschäfte und Parkplätzen

Hallo,

ich habe folgende zwei Problemfälle und würde gerne die optimale Lösung wissen:

  1. Ein Geschäft befindet sich nicht mehr am Standort, es gibt an der Adresse aber immer noch das shop/supermarkt Element was man eigentlich löschen müsste. Das Geschäft ist aber umgezogen, es gibt jetzt ein neues shop/supermarkt Element am neuen Standort.

Ich persönlich würde jetzt das alte Element verschieben, aktualisieren und das neue Objekt löschen, damit man den Änderungsverlauf/Sachverhalt vom alten Element nicht verliert.

Aus meiner Sicht wäre dies das beste Vorgehen, außer im neuen Element sind deutlich mehr und relevante Änderungen getätigt worden? Ich weiß aber nicht, inwiefern andere externe Anwendungen/Webseiten jetzt ein Problem damit haben, dass man das aktuelle Geschäft löscht und das alte an den Standort verschiebt?

  1. Wie geht man am besten mit größeren privaten Parkplätzen um? Zum Beispiel Mietparkplätze/Stellplätze von Wohnungen/Wohnblöcken. Soll man die mappen und wenn ja wie?

Als Autofahrer nervt es, wenn man sich bei Google Maps einen Parkplatz raussucht und vor Ort stellt man fest, der ist gar nicht frei/öffentlich. Auch als OpenStreetMap Nutzer nervt es, wenn man Parkplätze auf der Karte sucht und die sind falsch (ohne “privat” tag) erfasst bzw. es sind massig private Parkplätze mit gemappt. Ich gehe aber davon aus, dass private Parkplätze bei OpenStreetMap-Anwendungen IMMER eine andere Farbe haben? Ich finde das trotzdem dumm, weil als normale Nutzer muss man das wissen…

Ich persönlich würde grundsätzlich keine privaten Parkplätze mappen. Ob da ein Privatparkplatz vorhanden ist, ist für den Anwender eigentlich nicht relevant. Ausnahme wäre, wenn man den Parkplatz gut bei Google Maps auf Luftbildern erkennt. Da auch nur aus dem Grund, damit man dann die Info hat, dass der Parkplatz nicht öffentlich ist. Wobei dann wieder das Problem ist, dass man in Open Street Map ein relativ nutzloses Parkplatzobjekt hat.

Grüße

Bei 1. würde ich das alte Geschäft (POI) an die neue Position verschieben.

Bei 2. mappe ich grundsätzlich auch private Parkplätze. Es ist Sache der Karten/Renderer (Carto, …) diese entsprechend differenziert zu zeigen. Die Daten geben das her.
Bei Carto ist das ‘P’ blasser, wenn ‘private’ gesetzt ist und das ‘P’ kleiner wenn es ein parking=street_side ist. Geht also, ist bei Carto dann eben eine Frage der “Legende” zu zeigen, was, wie dargestellt wird - bzw. umgekehrt.

2 Likes

prinzipiell ist es richtig, die Historie nicht zu verlieren. Es gibt aber zwei Sichtweisen:

  • Das Verschieben erhält die Historie des Geschäftes (der Firma), welches umzieht - aber was ist, wenn dieses Geschäft gänzlich schließt?
  • Das Erhalten des Elementes am Standort erhält die Historie des physisch vorhandenen Ladengeschäftes (der Räumlichkeiten) unabhängig davon, welche Firma gerade darin residiert bzw. ob die Räumlichkeiten leerstehen (auch das lässt sich in den Daten abbilden).

Ein eindeutig “bestes” Vorgehen gibt es hier nicht.
Wenn aber am neuen Standort ohnehin bereits ein neues Element existiert (das kann ja auch jemand erfasst haben, der den alten Standort nicht kannte), dann tendiere ich eher zur zweiten Sichtweise. Dann werden beide Elemente mit ihren Historien erhalten.

Parkplätze:
solange Parkplätze nicht auf Anhieb eindeutig als privat erkennbar sind, also innerhalb klar erkennbar privater Grundstücke liegen (z.B. eingezäunt), mappe ich diese, erst recht, wenn sie größer als nur 1-3 Stellplätze sind. Private Parkplätze von Wohnanlagen oder Firmen (anhand entsprechender Beschilderung) werden als private gekennzeichnet, Kundenparkplätze als customers und Besucherparkplätze von Wohnanlagen ebenfalls private.

2 Likes

Also alles nach besten Wissen und Gewissen :slight_smile:

Wenn die Firma schließt müsste man es nach Sichtweise A eigentlich löschen. In dem Fall wird man aber eher auf “abandoned” oder “disused” setzen. An der Stelle wird es dann inkonsequent, weil man dann die Firmenhistorie von mehreren Firmen über das Shop-Objekt verknüft. Aber ist dann halt so… :-\

Ich persönlich würde für mich eher wirklich für das Verschieben + Übernahme von Informationen plädieren, da so wirklich die Firmenhistorie erhalten bleibt. Ich wüsste jetzt nicht, wie man die ggf. aus anderen Daten wirklich gut zurückholen könnte. Es ist teilweise wirklich schwer eine Firmengeschichte oder die Geschicht einer Person/Familie nach XX(X) Jahren nachzuverfolgen.Die Gebäudehistorie könnte man ggf. noch über die Anschrift (Adresse + Hausnummer) und die Änderungsverlauf irgendwie nachzuvollziehen, sofern OSM die Auswertung der Felder ermöglicht.

Was ich auch nie so ganz verstanden habe. Man kann Gebäude (Flächen) und Punkte setzen. Beides kann man z.B. als “Cafe” markieren. Wann wählt man jetzt welches Vorgehen aus? :slight_smile: Es gibt Leute die Mappen den Fußweg als seperaten Weg neben der Straße, obwohl es ein normaler ußweg ohne bauliche Abgrenzung ist. Das ist auch bei Parkplätzen so eine Sache. Offentliche Parkplätze haben oft einen offiziellen Namen, bei privaten Parkplätzen fehlt öfters eine Bezeichnung. Da muss man dann teilweise rätseln zu welchen Gebäude oder Firma der Parkplatz gehört. Da fände ich es auch gut, wenn man dem Parkplatz eine Bezeichnung gibt.

Gibt es für OSM irgendwelche Handlungsempfehlungen, wie man was am Besten mappt?

Wenn das ganze Gebäude ein Cafe ist, dann Fläche mit building=yes und amenity=cafe, sonst einen Punkt ins Gebäude reinsetzen. (Oder wenn Du tiefer einsteigen willst, “Indoor Mapping”, schau Dir mal den Berliner Hbf an…)

Bürgersteig als separater Weg neben der Straße find ich doof, andere finden es gut, weil sie dann leichter eintragen können, wo abgesenkte Bordsteine sind. Was allerdings weitgehend (!) Konsens ist, ist, dass wir an den separaten Bürgersteig nicht nochmal den Straßennamen dranschreiben.

An Parkplätze bitte niemals als name sowas wie “Kundenparkplatz Edeka Müller” dranschreiben, das ist zwar nützlich, wenn es auf der Karte steht, aber es nicht in aller Regel nicht der tatsächliche Name. Ich würde in so einem Fall access=customers setzen und im description-Tag auf die Situation verweisen. Wenn sich dann später irgendwann ein komplizierter Relationstyp durchsetzt, mit dem modelliert werden kann, wessen Kunde man sein muss, um einenn Parkplatz zu nutzen, dann kann sich ja jemand drum kümmern :wink:

3 Likes

Optimal gibt es nicht, aber ich sehe es so, dass der POI Node die Geschäftsräume, also das physische Objekt beschreibt. Wenn der POI umzieht, bleiben die Räume an Ort und Stelle. Die Nutzung ändert sich nur. Daher belasse ich den Node auch an Ort und Stelle und passe die Daten an. Am neuen Standort wird dann der vorhandene POI Node (z.B. ein disused:shop=yes) angepasst oder es wird ein neuer Node erstellt, wenn es neue Räumlichkeiten sind oder diese bisher nicht erfasst wurden.

5 Likes

Hallo und willkommen, HerrWagner!

Empfehlenswerte Lektüre dazu im wiki:

How to map a …
und
Map Features

Das ist wohl der beste Startpunkt für Deine Antwortsuche.

Grüße :wave: aus Herborn

Andreas

1 Like

in vielen Fällen (insbesondere Kundenparkplätze) kann man mit operator den Betreiber des Parkplatzes angeben.

2 Likes

Die “shop zieht um”-Thematik berührt übrigens auch das Thema “permante IDs”, das in OSM sehr oft in der einen oder anderen Form auftaucht. Da ist dann auch immer die Frage, bezeichnet die permanente ID jetzt das Gebäude (es könnte ja denkmalgeschützt und architektonisch interessant sein) oder das Restaurant darin… wenn der Betreiber gleichbleibt und der Name des Restaurants sich ändert, bleibt die ID dann gleich? Und was, wenn der Schwager das Geschäft übernimmt… usw.

Bei den Parkplätzen denkst Du etwas zu kurz; es gibt ja auch andere Anwendungsfälle als nur die Karte. Verkehrswende-Aktivisten sind zum Beispiel immer froh, wenn sie der Stadt unter die Nase reiben können, wie viel Raum durch Autostellplätze verbraucht wird, egal wem die Plätze gehören.

1 Like

Abgesehen davon hat das Mappen von privaten Parkplätzen auch noch den Vorteil, dass man damit die Oberfläche eines Gebiets beschreiben kannst, falls du darin unbedingt kümmern möchtest. Natürlich kannst du auch nur eine Fläche mit surface=* zeichnen aber nackte surface=*-Fächen sind auch keine guten Datenbestände, da die Oberfläche ja häufig aus einem Grund so ist (in dem Fall eben Parkplätze).

1 Like

Im Prinzip gibt es nichts was nicht in irgendeiner Form interessant sein kann es einzutragen.
Und große Flächen, dazu zählen auch private Parkplätze inkl surface sagen halt viel aus zB zum Thema Oberflächen Versiegelung. Oder wie oben angemerkt wie viel Platz wird für Autos verwendet oder auch verschwendet :wink:

1 Like