Tunnelwände mappen?

Habe neulich im Nachbarland gesehen, dass man dort Tunnelwände von Autobahn- und Eisenbahntunneln gemappt hat, teils mit barrier=retaining_wall, teils nur mit barrier=wall, jeweils mit layer=-1 (oder tiefer, wenn nötig). Das mag bei offener Bauweise und Luftbildern zum richtigen Zeitpunkt super gehen, ggf. hat man dies dort auch aus den Katasterdaten importiert. Ich frage mich aber trotzdem: ist das das richtige Tagging? Oder ist das Tagging für den Renderer?

Wenn ich Tunnel detaillierter als nur über die Mittelachse des Verkehrswegs/Gewässers modellieren möchte, würde ich den Tunnel als Fläche (Projektion von oben) modellieren. So wird es bei Brücken (man_made=bridge) praktiziert.

Ein barrier=retaining_wall ist eine Stützmauer für Hänge und Böschungen. Ein Tunnel ist hingegen eine Röhre oder ein Kasten mit Deckel. barrier=wall ist für frei stehende Mauern/Wände, die zwei Flächen trennen (z.B. Grundstücke, Gefängnis vs. restliche Welt).

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Hätte ich auch angenommen. man_made=tunnel gibt es weltweit bereits > 4500 x
auch wenn der Status des Proposals den Entwurfsstatus noch nicht verlassen hat kann man doch eigentlich schon sagen: in use?

PS: hat sogar schon eiene eigene Wiki-Seite.

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Noch eine kleine Recherche mit Overpass:

die weltweit verbreiteste Verwendung der Kombination von

barrier=retaining_wall
layer=-1

wird für die Widerlager von Brücken verwendet.
Jedoch wäre hier die Verwendung von layer=-1 falsch, da diese Stützmauern zwar unterhalb der Brücke liegen (die ja layer=1 haben sollte) aber ja nicht unterhalb des normalen Geländeniveaus (der default layer=0 hat)

Eine Häufung dieser Kombi gibt es südlich von Dresden für Stützmauern an Bächen und Flüssen.
Auch hier ist layer=-1 im Grunde genauso falsch wie den Fluss/Bach mit -1 zu taggen, nur weil er in einem tiefen Einschnitt unterhalb des üblichen Bodenniveaus verläuft.

Die Verwendung dieser Kombi für Tunnelwände scheint sich auf die Niederlande zu konzentrieren. Ich werde bei Gelegenheit mal bei den dortigen Kollegen in Nachbarforum nachfragen.

bei Tunneln wäre es ggf. nett, zwischen den einzelnen Röhren und dem Gesamtbauwerk zu unterscheiden, d.h. Relation für “den” Tunnel und dann die einzelnen Röhren ggf. als Polygone (man_made=tunnel), oder als Attribute der highways / railways oder was da sonst so durchfließt. Barrier=wall halte ich für falsch, retaining_wall ist ggf. diskutierbar, aber wenn man schon die Wände mappen will, würde ich dann eher einen spezifischen tag wie barrier=tunnel_wall verwenden, aber solches Mikromapping ist in diesem Fall eigentlich sinnlos. Interessant könnte es ggf. sein, Lüftungsschächte und Rettungswege neben den Röhren zu mappen, dann wäre evtl. die Frage, ob solche Wege zur Röhre gehören oder ob das nochmal was eigenes ist.

falsch ist es nicht, nur redundant. Die layer sind nur relevant wenn sich Objekte überlagern, in diesem Fall ist das nur die Brücke und die Stützmauer, eine etwaige unten durchführende Straße kann implizit auf layer 0 sein und das kann derselbe “Boden” sein auf dem die Stützmauern mit layer=-1 stehen, solange die beiden sich nicht queren

werde ich mal vorschlagen

Habe ich interessanterweise tatsächlich bei einigen Tunnel so gesehen. Da sind die Niederländer mit ihren möglichen Importen aus dem BAG im Vorteil.

Theoretisch richtig. Praktisch hat sich aber im Gebrauch durchgesetzt, das am Boden Sichtbare als layer=0 anzusehen, weswegen auch tief eingeschnitten Bäche nicht mit layer=-1 versehen werden sollten und Bahn- und Straßendämme nicht mit layer=1. Insofern: die “Stützmauer” eines Brücken-Widerlagers steht auf dem Boden und braucht keinen layer. Die Brücke liegt auf dem Widerlager auf und befindet sich über dem Boden und bekommt deshalb i.d.R. (mindestens) layer=1

wenn von dieser Stützmauer dann ein Gang nach innen führt ist der mindestens auf layer=-1, sofern die Straße darüber auf 0 liegt, dann hast du da ein -1 Objekt das durch ein layer 0 Objekt geht. Prinzipiell stimme ich ja überein dass es keinen layer braucht für die Stützmauer, aber dass man daraus ablesen kann ob sich etwas über dem Boden befindet (was der Boden ist kann man auch nicht immer so einfach sagen), das nicht

Steht jedenfalls so im Wiki: Negative values do not imply that object is underground, use location=underground for this purpose.

Keines der von mir stichprobenartig geprüften Objekte hat einen Gang nach innen. Und wenn, dann immer noch den layer ändern, wenn es denn so sein müsste. Das “Problem” hätten wir doch aber an jedem Tunnelportal, bei jedem Bergstollen oder Höhlengang, welcher an einem natural=cliff beginnt usw. Ich verstehe das Problem nicht.

Nein, dann hast Du ein - 1 Objekt, dass an einem layer 0 Objekt beginnt und sich einen gemeinsamen Knoten teilt. Dieser Standard-Anwendungsfall sollte millionenfach in der Datenbank vorkommen, ohne dass sich jemand daran stört.

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In diesem :framed_picture: Fall war das für mich nötig - und wie ich jetzt sehe wohl auch richtig.

Bis auf die Tatsache, das ich da noch eine Relation bauen sollte, um die Graffiti-Galerie vollständig zusammen zu führen…
:shushing_face:

was war nötig?

Mauern zu ziehen und level einzutragen, mal 0, mal -1, sonst hätte die Galerie in der Luft gehangen, oder?