Tierpfade mappen

Weil ich das heut auch wieder gesehn hab, aber eigentlich schon öfter, dass Wechsel (wo Wild von hier nach dort wechselt) in den openstreetmap Daten als highway=path erfasst werden: Löschen? Tag dafür erfinden?

Das Thema wurde mal in der Mailingliste diskutiert.
https://lists.openstreetmap.org/pipermail/tagging/2020-November/056486.html

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Wie erkennt man ob es ein echter “Menschenpfad” oder ein Wildwechsel ist?
Ich denke löschen bringt nicht so viel, wird dann vom nächsten Mapper wieder erstellt werden.

Typisch ist zB wenn die Äste der Bäume in Brusthöhe über den Weg hängen. Auch wenn am Boden nur Fußabdrücke von Huftieren zu sehen sind. Die Wälder sind voll davon, die Schwammerlsucher nutzen die auch, aber das finde ich ist zu wenig für einen Eintrag in die openstreetmap, zumindest als path.

An der Waldgrenze sinds dann Viehgangeln auf Almen und Weiden und die Latschengassen die der Jäger ausschneiden lässt. Bei diesen wirds dann heikel, weil die können auf einer Wanderkarte schon sinnvoll sein.

PS: Sowas hat mir vor ein paar Tagen wieder den Arsch gerettet. Kommt nirgends her, geht nirgends hin, ist aber die dem Gelände am besten angepasste Querung, die Viecher haben einfach viel Zeit :slight_smile:

Bilder sagen mehr als Worte, so heißt es:

Was auf den ersten Blick so einladend aussieht, wäre da nicht der Stacheldraht mit Gamsbart, das verläuft sich bald im Nichts. Mit ein wenig gutem Willen a.k.a. auf Teufel komm raus findet man einen Anschluss, a.k.a. trail_visibility=good, d.h. Lücken nie länger als 20m. Weil der “Weg” an der steilsten Stelle auf 75 Metern Strecke (projiziert auf die Ebene) ganze 150 Höhenmeter macht wird T3 getaggt, a.k.a. anstrengendes Bergwandern :slight_smile:

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Wenn da ein Wegweiser daneben stünde würde ich das anstandslos als Weg akzeptieren, Sache ist, in wildreichen Gegenden kreuzen alle zehn bis zwanzig Meter solche Pfade wie dieser und es gäbe sehr viel zu kartieren:

Wenn man so etwas nun in den Daten findet: Wie wäre es mit einem neuen Attribut animal=yes auf highway=path?

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Ich finde animal=yes nicht selbsterklärend. Könnte als Verbot/Erlaubnis, mit Tieren dort gehen zu dürfen, missverstanden werden.

Wichtig ist jedenfalls informal=yes und idealerweise surface, smoothness und trail_visibility, damit man nicht (kaum) darüber geroutet wird und die Wege weniger prominent gerendert werden (können).

Ob die Entstehung des Weges (durch Tiere) überhaupt wichtig ist zu mappen, bezweifle ich. Aber wenn wir das mappen wollen müssen wir uns was ausdenken und sollten es im Wiki dokumentieren. Es sollte jedenfalls nur auf für Menschen begehbare Wege angewendet werden. Alles nur für kleinere Tiere ist kein highway=path mehr.

Vorschläge
man_made=no
animal_path=yes
animal_made=yes

Gegenden kreuzen alle zehn bis zwanzig Meter solche Pfade wie dieser und es gäbe sehr viel zu kartieren:

einfach nicht kartieren ist keine Option? Das Reh wird keine Karte verwenden, und “Wanderer” /Touristen etc verwechseln es dann nicht mit offiziellen Wegen.

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der Punkt war ja, was man damit tun soll, wenn es schon wer als path erfasst hat. Man kann es natürlich wieder löschen, bis der nächste vorbei kommt und der Meinung ist, hier fehlt irgendwas

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Dafür könnte der Lifecycle-Prefix no: nützlich sein. Im Wiki wird genau diese Situation dazu beschrieben.

The no: lifecycle prefix can be added to tags that relate to features
that dont exist but have an high probability to be re-added [...]

Key:no:* - OpenStreetMap Wiki*

Eine Möglichkeit wäre, für Wildwechsel/pfade z.B. highway=animal_path zu verwenden, falls man sie nicht löschen möchte. Das hätte den Vorteil, dass diese Pfade standardmäßig nicht gerendert werden, aber dennoch in der Datenbank vorhanden und somit für andere Mapper ersichtlich sind.
Spezielle Anwendungen, die sich dafür interessieren, wie z.B. Wanderkarten, hätten dann die Möglichkeit diese zu berücksichtigen.

Das no:-Prefix würde ich eher nicht verwenden, da die Pfade in der Realität vorhanden sind und daher auch potentiell mit den entsprechenden Tags erfasst werden können.

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Mir gefällt die Lösung mit highway=animal_path auch am besten.

A highway in OpenStreetMap is any road, route, way, or thoroughfare on land which connects one location to another and has been paved or otherwise improved to allow travel by some conveyance, including motorised vehicles, cyclists, pedestrians, horse riders, and others (but not trains). Wiki Link

Übersetzung von mir:

Ein highway in OpenStreetMap sind Straßen, Routen, Wege oder Durchfahrten über Land die eine Örtlichkeit mit einer anderen verbinden und befestigt oder anders verbessert wurden um Verkehr mittels Motorfahrzeugen, Fahrrädern, zu Fuß, zu Pferd und anderem erlauben. Ausgenommen sind Eisenbahnen.

Ich halte highway=* nicht für den richtigen Schlüssel Tierpfade zu erfassen. Die Nutzer sind vornehmlich nicht Menschen, da gehen höchstens Schwammerlsucher abschnittweise. Lese ich da zu viel in die Dokumentation, sind Tiere mitgemeint - zu Fuß gehen die ja?

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Denk ich schon. Bei informellen Pfaden wird im Wiki ausdrücklich auf desire path verwiesen, das auch Tierpfade miteinschließt. highway=path + informal=yes wäre daher auch eine Option. Hat allerdings den Nachteil, dass es wie normale Pfade gerendert und beim Routing berücksichtigt wird, was bei Wildpfaden event. unerwünscht sein kann. z.B. aus Tier- und Umweltschutzgründen.

Für mich stellt sich die grundlegende Frage, ob der Wildwechsel überhaupt in OSM einen Platz finden soll aus mehreren Gründen:

  • Das Wild (welches im übrigen? Bitte um genauere Spezfikation was überhaupt mit “Wild” gemeint ist) hält sich nicht immer an “Wege”, welcher Art auch immer. Selbst wenn diese von Menschenhand gemacht sind, läuft das Wild nicht auf diesen entlang, sondern quert es aus Beobachtung nur. Auch nicht an der gleichen Stelle, sondern beliebig.
  • Selbst wenn ein Wildwechsel per Verkehrzeichen angekündigt wird, bedeutet das nicht, dass automatisch ein Reh vor das Fahrzeug springt und vice versa - nur weil kein Schild vorhanden ist, gibt es keinen Wildwechsel!
  • Worin liegt eine Aussagekraft resp. Sinnhaftigkeit, Pfade/Wege zu erfassen, die das Wild momentan nutzt, aber der Mensch nicht nutzen soll? Vor allem wie sieht es in weiterer Folge mit der Aktualität dieser Wege aus? Gehe ich der Annahme, der Weg ist einmal erfasst, verbleibt er dann für die “Ewigkeit” in OSM, obwohl schon nach kurzer Zeit sich das Wild wiederum andere Wege gesucht hat, um von A > B zu kommen und dieser Weg dann verschwindet. Es ist ohnedies jetzt schon in OSM ein Problem, die Daten aktuell zu halten (von Wegdetails wie Oberfläche, Zustand, Zugangsbeschränkungen usw. rede ich erst gar nicht) - ein zusätzliches Einarbeiten von Wild
  • Wie auch hier im Thread schon die Diskussion zeigt, ist eine korrekte (was ist hierbei korrekt?) Spezifikation eines solchen Pfades, das angeblich nur das Wild nutzt, mehr als problematisch und erfordert gleich mal zig Tags - für mich stellt sich dabei die Frage in weiterer Folge, wie diese Informationen weiter verarbeitet werden (Router?) resp. was damit auch ausgesagt werden soll? Ein (temporärer) Weg, den niemand nutzt/nutzen kann, einzuarbeiten?

Noch eine Frage:
Wer braucht auf OSM überhaupt einen eingezeichneten Wildwechsel? Das Wild wohl nicht. Für die Info, dass ein Wildwechsel für Menschen nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar ist, muss man ihn nicht mappen, es reicht, wenn er nicht im System ist.

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Ich denke, nicht jeder, der da einen Trampelpfad im Wald sieht, kann unterscheiden, ob das von Hufgetrampel stammt oder von menschlichen Trampeln. Man sieht einen Weg und trägt diesen ein ohne weiter nachzudenken. Schwups ist es in den Daten, der nächst sieht den Weg in der Karte und trampelt auch darüber und das liebe Getier fühlt sich gestört.
Es sollte keiner eintragen. Aber wenn es eingetragen ist, löst Löschen nicht das Problem, dass es der nächste wieder einträgt.

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Da stimme ich zu. Mein Vorschlag hier wäre jedoch, in so einem Falle zu taggen: “disused:highway=path” und dazu z.B. “note=Wildwechsel, nicht für Menschen empfohlen”. Das wird meines Wissens von keinem Renderer angezeigt (gut so). Wenn dann jemand dort einen Weg mappen möchte, sieht er / sie vermutlich: “hoppla, da war schon wer und hmmm, ja er / sie hat wohl recht”, und lässt es bleiben. Wenn er / sie anderer Meinung ist, kann man das eh nicht verhindern.
Ebenso hab ich das nach einer Empfehlung von @nebulon42 (Note: 2828003 | OpenStreetMap) bei Way: ‪A4‬ (‪978103963‬) | OpenStreetMap gelöst, wobei dieser schwer beschädigte Weg auf kommerziellen Karten noch eingetragen ist, sogar mit Markierung - daher wäre die Gefahr eines OSM-“Wiedergängers” groß gewesen. Ich habe nur “abandoned” verwendet, weil der Weg existierte ja mal.

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Ich werde da genervt, dem endlich eine Lösung zu markieren. Ich mach das. Wenn das wem nicht gefällt, der mag gern kommentieren.

@Tordanik eine Bitte: den Titel auf “Tierpfade mappen” umschreiben, ich kann das selber nicht; “Wechsel” ist ein Ausdruck aus der Jägersprache für etwas für das es in anderen Kreisen keine Namen gibt; und zu kurz für einen Titel. “Wildwechsel” ist aber der Name eines Schildes in der StVO, das führt nur in die Irre.

@kuhni74 Mein Lieblingsprefix ist in solchen Fällen “proposed:” - weil wie @Mammi71 schon schreibt, was nicht ist, das kann ja noch werden.

Lass das “proposed:” bitte weg, das macht es ja noch falscher. Ein Wildwechsel ist kein Vorschlag/Plan, dies als Pfad für Menschen zu nutzen. Das ist auch nicht im Sinne dessen, was ich geschrieben habe, sondern eher das Gegenteil davon.

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