Technische Hintergründe GPS (Artikeltipp)

Hej,
Ich bin gerade über diesen Artikel gestossen:

https://m.heise.de/newsticker/meldung/Das-Navi-weiss-den-Weg-40-Jahre-GPS-Satelliten-3975516.html

Und jedenfalls für mich enthält er interessante Infos über die Entwicklung des GPS Systemes und dessen technischen Aufbau.

Bin gespannt auf die Praxiserfahrungen mit den neuen Chips, die im Artikel Fürst 2018 angekündigt werden.

Hörte vor ca. einem Jahr ein Feature auf DR-Kultur, das mich in Erstaunen versetzte: Das Signal ist gerade bei den kleinen Antennen der Handempfänger so schwach, dass es sich überhaupt nicht aus dem Rauschen heraushebt. Wirklich absolut Null. Nur mit ausgefeilten Filtertechniken, die man über das empfangene Rauschen legt und die auf die stark repetitiven Strukturen des Signals reagieren, lässt sich da überhaupt so was wie ein sinnvolles Nutzsignal gewinnen. Und dann ist es ja nicht nur ein Signal, sondern 12 auf einmal, die auch noch auseinandergehalten und richtig zugeordnet werden müssen. Wäre das GPS-Signal nicht so hochredundant ausgelegt, wäre das komplett unmöglich.

Eine der alltäglichen Techniken, bei denen ich als Ingenieur staune, wie zuverlässig das in diesem Grenzbereich funktioniert :slight_smile:

–ks

@kreuzschnabel: Hast du dazu eine Quelle? Das klingt abgefahren.

Find ich leider nicht mehr, war aber faszinierend. Der das erzählte, was AFAIK Informatiker und schien zu wissen, was er da sagte.
Die Wikipädie hat ein bisschen was dazu.

–ks

Hmm. Da steht: “Multipath-Effekte können einige Zentimeter bis Dezimeter ausmachen”.

Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Wenn ich zehn Meter von dem reflektierenden Gebäude entfent bin, dann passen die reflektierten Signale zu einer Position in 20m Entfernung … nämlich genau zur Position meines Spiegelbildes. In der Kombination mit den anderen Satellitendaten kann daraus ohne Weiteres ein noch viel größerer Abweichungswert werden. Auch “geeigneten Aufstellungsort” und “nach unten abschirmende Grundplatte” hört sich nicht wirklich nach GPS-Kram an.

Woher weist du dass das Signal “verdoppelt” wird, woher kennst du die Richtung in die es “gespiegelt” wird?

Das Abschirmen hat den Sinn damit die Reflexion des Bodens geringer wird, hat durchaus Sinn und ist erklärbar, siehe HIER Kapitel 2.2.2 Reflexion und weiter in 2.2.6.2 Optimierung des Antennendesgins

Das Signal dieses einen Satelliten, ja. Die Signale der anderen aber nicht. Dein GPS-Empfänger wertet bis zu 12 Signale aus, obwohl ihm drei für die Position plus ein vierter als genaue Zeitbasis reichen würden. Die übrigen acht können dann zur Kompensation von Messfehlern herangezogen werden. Dein worst-case-Szenario kommt daher in der Praxis kaum vor.

–ks

Hmm. Wenn genug direkte Signale da sind, dann ist das reflektierte Signal auch als solches erkennbar und kann völlig ignoriert werden … das gibt es dann ebenfalls keine Abweichungen im Zentimeter oder Dezimeterbereich. Ich sehe nicht, wo die herkommen sollen.

Es ist nicht häufig, aber ich hab das in bestimmten Straßen schon reproduzierbar erlebt. In einer engen Straße auf dem rechten Bürgersteig: Die von vorn und hinten empfangbaren Sats tragen nicht zur links-rechts-Positionsgenauigkeit bei. Von rechts empfängt man nichts, da sind die Häuser im Weg. Von links empfängt man fast nur reflektierte Signale. Der aufgezeichnete Track war dann fast immer hinter den Häusern der gegenüber liegenden Seite.

Unser Mapperkollege Peda hatte da auch mal einen Vortrag auf der FOSSGIS gehalten, wo er etwas tiefer in die technischen Hintergründe einsteigt. Den Videomitschnitt finde ich durchaus empfehlenswert: https://av.tib.eu/media/14855

  • Meinen Link gelesen es gibt neben Reflexion noch mehr Störarten

  • Wenn du deinen Versatz in “Häuserschluchten” mit einem Smartphone oder ähnlich einfachem Gerät beobachtet hast, dann sagt das gar nichts über Reflexion aus. Woher weist du dass das Signal reflektiert wurde?

Es war jedesmal ein GPS-Gerät (etrex 30 oder 30x). Die Reflexion an der gegenüberliegenden Häuserwand würde genau zum beobachteten Ergebnis führen. Wenn ich davon ausgehe, dass nur direkte Signale und erste Reflexionen eine Rolle spielen, dann sehe ich keinen anderen Mechanismus. Daher finde ich den Gedanken naheliegend.

Sehr Anschaulich wird das auch hier erklärt:
http://www.kowoma.de/gps/

http://www.kowoma.de/gps/Signalverschiebung.htm

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