Die Kategorisierung von Siedlungen erfolgt allgemein mit Hilfe des Tags place=*. Hier hat man aber bei der Definition arg kurz gegriffen. Ich habe mal recherchiert - seit Jahren wird immer wieder im Forum moniert, daß es keine saubere Möglichkeit gibt, Ortsteile zu taggen. suburb wird viel verwendet für Ortsteile, ist aber offensichtlich sachlich falsch: Ein Stadtteil ist kein Ortsteil. hamlet ist auch falsch, ein Ortsteil ist nicht zwangsläufig isoliert und hat oft mehr als 100 Einwohner. Bei der Kategorisierung von place= ist man mehr oder weniger linear nach Einwohnergröße vorgegangen und hat einige Werte festgelegt. Die Renderer orientieren sich daran und stellen die places mit unterschiedlichen Schriftgrößen dar.
Es gibt das Hilfskonstrukt is_in, das aber anscheinend nur poradisch interpretiert wird.
Vordergründig ist das ein Problem der Renderer, die z.B. Suburb (für Ortsteile) größer darstellen als den übergeordneten Ort.
In Wirklichkeit liegt das Problem tiefer, weil kein intuituves Tagging existiert oder vorgeschlagen ist - alles was derzeit diskutiert wird sind offensichtlich Notlösungen.
Vorschlag:
Suburb wird abgeschafft, weil zu widersprüchlich verwendet
Stattdessen wird das Tag place=partial in Kombination mit partof=* eingeführt. partial kennzeichnet, daß es sich um eine Untereinheit handelt, partof bezeichnet den übergeordneten place. (Und nicht wie bei is_in heute oft den ganzen Hierarchiebaum). Damit ist place=suburb vollständig abgebildet, genauso aber auch Ortsteile oder Ortsteile von Ortsteilen.
Für place=* würde ich auch noch etwas mehr Abstufungen einführen (1-2 Stufen mehr bei Städten), ebenso bei Gemeinden. Daran sollen sich die Renderer orientieren bei der Wahl der Schriftgröße o.ä. Für Teile, die mit place=partial gekennzeichnet sind, sollte immer mindestens eine Darstellungsgröße kleiner gewählt werden als für den übergeordneten place.
Ich habe aktuell z.B. das Problem, eine große Gemeinde Riegelsberg(0) zu taggen. Diese entstand in den 70ern aus den Gemeinden Riegelsberg(1) und Walpershofen. In den 30ern entstand Riegelsberg(1) aus Güchenbach, Überhofen und Hilschbach. Güchenbach wiederum hatte die Ortsteile Riegelsberg(2), Buchschachen und Pflugscheid/Hixberg, Hilschbach hatte noch den Ortsteil Ziegelhütte. Alle diese Ortsteilnamen werden heute noch verwendet und sind geläufig. Will man das vernünftig in OSM abbilden, ist man heute verloren.
also mit “abschaffen” machst du dir hier wenig Freunde. Die Abbildung von Hierarchien gibts mit den admin_levels in Form von Verwaltungsgrenzen. Mehr halte ich auch nicht für nötig.
Daß meine Gemeinde in diesem Sinne eine “town” ist, hat sich bisher erfolgreich vor mir verborgen. Vielen Dank für den Hinweis. Auch die admin_levels hatte ich bisher nicht gefunden.
Keine Sorge, ich will nichts abschaffen
Aber ich stelle lieber mal einen provozierenden Vorschlag in den Raum (wenn er konstruktiv ist), als nur rumzujammern. Meistens ruft das mehr hilfreiche Geister hervor und weckt die Aufmerksamkeit des Forums.
So weit, so gut. admin_level gibt es aber als Attribut nur bei boundaries, korrekt? Wenn ich also einzelne Ortsteile taggen will, die über einen Knoten bezeichnet sind, nicht über eine boundary, bleibt mir nur eine Ebene (village). Es sei denn, ich wäre in der Lage, eine korrekte boundary einzuzeichnen, dann könnte ich zusätzlich den admin_level setzen.
Also doch nicht ganz so schön granular?
Richtig. Den Link mit admin_level habe ich nur hinzugefügt, weil dort Informationen zu Städten hinterlegt sind, aus denen sich die politische Selbstständiglkeit erkennen lässt, falls du das Thema mal über Riegelberg hinaus anpacken willst.
Ich habe viele Ortsteile als place=hamlet gefunden.
Ist das nun korrekt bzw. ein praktikabler Workaround, da place=suburb nur für Städte definiert ist?
