Tagging von Deichen

Ich würde da keinen Glaubenskrieg anfangen, ich habe die Kurzform man_made=dyke ja selbst verwendet. Ich habe aber auch Verständnis für den zweistufigen Ansatz: Je mehr man_made=bums_dings (einstufig) man einführt, desto länger und unübersichtlicher wird die Liste in den tag features unter 1.14 (oder um so unvollständiger). Die Kehrseite des mehrstufigen Ansatzes ist allerdings, dass z.B. nicht jeder (Deutsche) unter embankment nach Deich sucht.

Wenn man sich die anderen keys (vgl. amenity) und die Anzahl deren values ansieht, könnte man_made den Deich schon noch vertragen, aber ob die Situation wie bei den anderen keys so erstrebenswert ist, wage ich zu bezweifeln. Das läuft z.T. schon auf “micro-tagging” hinaus, wo die Unterschiede nicht immer sofort einsichtig sind.

Kurz gesagt: Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, solche “sowohl als auch”-Zustände sind bei einem crowdsourcing-Projekt aber praktisch unvermeidlich. Da könnte nur eine Oberste Tagging-Behörde Abhilfe schaffen :roll_eyes:

Moin,

aaah, verstehe. Denke ich auch.

Huestel: Wenn die “Oberste Tagging-Behörde” aber gar nicht gestalten, sondern nur moderieren will?

Gruss Christian

Nur daß es hier nicht darum geht etwas einzuführen, sondern etwas bereits seit langem Benutztes gewaltsam abzuschaffen.

Nachdem ich mir die ganzen Wikiseiten nochmal zu Gemüte geführt habe sehe ich eigentlich nur die Notwendigkeit, die Doku zu verbessern. Deich:Wasserbau,dyke, Böschung:Straßenbau,embankment=yes, man_made=embankment: zu allgmeiner Übergriff, (vergleichbar allgemeines highway=road).

Oder genauer gesagt: Alle Straßen sind highway=road, aber eine Autobahn ist trotzdem highway=motorway. Alle länglichen Erdanhäufungen sind embankment im weitestens Sinn, trotzdem ist ein Deich ein dyke, sozusagen der motorway der embankments. Es redet ja auch keiner davon, alle Straßen mit highway=road zu taggen und dann mit road:type weiter zu unterschieden… :slight_smile:

bye, Nop

Und warum steht in der Wiki bei ValueDescription immer noch Status: Abandoned ?
Ein klare Wiki wäre schon wünschenswert, dann würden nicht so viele beides* man_made=dyke* und embankment=yes mappen.
Bevor hier allzu genaue Einzelheiten geklärt werde sollte man versuchen, dass die Deiche in Mapnik überhaupt gerendert werden.

Warum zur Hölle muss immer jeder Mist auf Mapnik dargestellt werden?

-1 … hast du schon mal einen Deich an der Nordsee gesehen ?

Gruß Klaus

Moin,

schaust du hier: https://trac.openstreetmap.org/ticket/3982
Haettest du aber auch selbst rauskriegen koennen.

Gruss Christian

Moin,

weil Deiche, da wo sie vorkommen, das Landschaftsbild praegen.
Wehe du lachst, aber auf manchen Fahrradtouren hier stammen die einzigen “Hoehenmeter” vom Ueberqueren des Deiches …

Gruss Christian

Keine Frage sind das wichtige und mächtige Objekte. Allerdings ist jedes Objekt in irgendeiner Weise wichtig (sonst wäre es wohl nicht eingetragen worden). Wenn du alles im Mapnik haben willst, dann kannst du auch gleich einem Kleinkind eine Schachtel Buntstifte geben.

Soll ich jetzt fordern, dass Bordsteine in Mapnik gerendert werden :wink:

Damit es vielleicht gemappt wird.

Wenn ich Deiche auf der Karte sehen würde, würde mir auffallen, wo sie fehlen und ich würde vielleicht welche eintragen.

Das auf der Karte Sichtbare bestimmt, was für sie getan wird.

Der “Mist” könnte dann z.B. so aussehen:

Gruß Klaus

Das stimmt schon, aber es ist auch so, dass viele Dinge eher/lieber gemacht werden, wenn man ein Ergebnis sieht. Und dieses Ergebnis ist bei vielen nun mal, dass es auf einer Karte erscheint. Auch mir geht es manchmal so, dass ich leicht enttäuscht bin, wenn eine eingetragene Telefonzelle nicht auf der Karte erscheint, da das daneben liegende Geschäft einen (zu) langen Namen hat.

Das ist einfach bei diesem Projekt so, dass wir gerade nur eine Hauptkarte haben, auf der logischerweise nicht alles erscheinen kann. Daher fand ich die Diskussion gut, auf der Hauptseite mahrere Karten einzubinden, sodass auch mehr Dinge auf den Karten nutzbar erscheinen können.

jo, mehrere Karten wären schon was - genauso wie auf openstreetmap.de (*).

Aber: wofür brauchen wir jede Kleinigkeit auf unserer Mapnik-Karte?

  • @home brauch ich keine Telefonzellen oder Schlauchautomaten oder ähnliches; ich brauche eine Übersicht über das “Große Ganze”.
  • Außer Haus hat man (zumindest ich) ein Smartphone, Navi oder Tablett mit und dort benutzt man dann die für einen passende Anwendung (bei mir osmand). Und da ist dann alles zu sehen, was mich interessiert. Zur “Not” lade ich mal einen Browser und eine entsprechende Seite (bei mir Firemap) aber auf die Idee, osm.org dort aufzurufen, bin ich noch nicht gekommen.

ym2c
Walter

*) könnte man nicht mal versuchen, die Domain osm.de zu bekommen. Die ist eh fast tot.

+1 :slight_smile: Die Seite hat mich auch schon paar mal angelächelt :smiley:

…und dann bitte noch unterscheiden, ob die Straße befestigt ist oder nicht, Kopfsteinpflaster oder Asphalt oder gar Betonplatten. Dachform wäre auch nett. Ob Sand- oder Kiesstrand. Wadis fehlen auch, ebenso Pässe…

Die Liste lässt sich beliebig verlängern.

Moin,

es geht aber nicht darum, das Rendering von Deichen in Abhaengigkeit der darauf weidenden Schafrasse zu variieren. Genau da steckt der Unterschied zu den von dir aufgefuehrten Beispielen.

Klaus’ Screenshot illustriert m. E. sehr anschaulich, dass dargestellte Deiche das Kartenbild weder ueberfrachten, noch in irgendeiner Weise wichtigere Infos verdraengen.

Gruss Christian

Von reinen Auto-Karten mal abgesehen sind Deiche übrigens ein typisches Element in klassischen Landkarten. Das macht im Freizeitbereich auch durchaus viel Sinn, da ein Tourist gerne vor dem Radfahren, Wandern, … sehen möchte, ob er eigentlich was von der Landschaft sieht oder hinter einem Deich unterwegs ist. Den Autofahrer wiederum könnte interessieren, ob der Parkplatz, den er anzufahren gedenkt, auf der trockenen oder nassen Seite des Deichs liegt. Das sind, in den betroffenen Gegenden, schlichtweg ganz grundlegende Informationen, die sich hinter einer Linie verstecken können. Es geht hier wohl kaum um eine Nichtigkeit, wie die Form von Dächern, die nun wirklich eher eine begrenzte Aussage haben…

Ich kenne das Leid als Radfahrer, wo man dann zwei oder drei parallele Wege in OSM-Karten sieht, die teils zwar für Fahrräder verboten sind aber am Ende gurkt man dann auf dem Weg rum, der auf der einen Seite an Bebauung grenzt und auf der anderen Seite guckt man das die Deichwiese, ansonsten bekommt man gar nichts mit von der Landschaft. Weitere Aspekte sind das Thema Windschutz (gerade im Norden ziemlich wichtig) und eventuelle Unsicherheiten bezüglich Überschwemmungen (das hatte ich vor 2 Wochen wieder, als der Radweg leider teils zu nah und ungeschützt am Flussbett liegt; wären grundsätzlich Deiche eingezeichnet, hätte man wenigstens die Chance derlei Unwägbarkeiten abzuschätzen).

Aber die Darstellungsfrage sollte unabhängig von der Tag-Frage beantwortet werden…

Hier → https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/issues/823 könnte ich übrigens ein Quentchen Hilfe beim Überzeugen gebrauchen.

Gruss Christian

Die “Drei von der Mapnikkarte” entscheiden nach mitunter schwer nachvollziehbaren Aspekten was gerendert wird und was nicht. Die Kollegen haben somit eine “enorme Machtfülle”: Denn was auf der Karte nicht dargestellt, wird auch nicht (in der Breite) erfaßt. Hier hilft langfristig nur ein alternatives Paradigma: Nämlich das clientseitiges Rendering mit der “freien” Entscheidung des Benutzers was er denn sehen möchte.

Gruß Klaus

Ich habe bisher eher man_made=embankment verwendet, schlicht und ergreifend deswegen, weil mir die Definition von man_made=dyke nicht ausreicht. Deiche sollten meiner Ansicht nach als Fläche erfasst werden, mit Angaben zur Höhe und zur Kopfbreite. Bei uns im Spreewald sind die überwiegenden Deiche im Prinzip mit Auto befahrbar, es laufen öfters Rad- und Wanderwege darüber. Ein embankment=yes halte ich nicht für ausreichend (auch wenn ich das an diversen Stellen noch habe und ich viele Deiche noch nicht erfasst habe).

Beispiel: http://www.openstreetmap.org/#map=17/51.99214/13.88668&layers=N
der spreeseitige Deich erfüllt zwei Funktionen: 1. Hochwasserschutz und 2. Eindeichung der künstlichen Fischteiche.

Gerade das Erfassen der Übergangsbereiche der einzelnen Teile inclusive der Tatsache, daß Gebäude auf dem Deich/ aufgeschüttetem Bereich stehen, lässt sich mit nur einer Linie nicht machen.

Eventuell sollte man das ganze erweitern:

Idee auf die Schnelle: Deichkrone als Fläche, mit Angabe der durchschnittlichen Höhe über dem umgebenen Land, Böschungsflächen extra. Wenn dann an eine Deichkrone eine Böschungsfläche grenzt, wird an der Außenlinie der Deichkrone Böschungssignatur gerendert. Da ließe sich sicher auch bei 3D was machen.

Sven