Straßennamen in Österreich

Wie kommst du dazu? Gerade St. ist sogar als Negativbeispiel angeführt unter Names - OpenStreetMap Wiki und weiters in Abbreviations - OpenStreetMap Wiki

John F. Kennedy wird eh extra erwähnt, aber ich persönlich bin auch der Meinung, dass dafür short_name=*, sehs aber ein, dass es halt nunmal so ist. Eber gerade St. zum Beispiel halte ich für eine Sache, die man nicht abkürzen sollte.

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Ich würde das noch wie folgt schärfen:

addr:street == official_name falls dieser existiert, sonst addr:street == name

Hintergrund sind schlicht die Tools (bzw. der schon erfasste Adressbestand). Der Address-Helper setzt zumeist den BEV-Namen, und osmose kann soweit ich weiß alt_name nicht zuordnen.

Der Fall addr:street == alt_name würde bedeuten, dass die Gebäudeadresse weder primär beschildert noch offiziell ist - eigenartig. addr:street == name bei existierendem official_name wäre denkbar, führt aber mit ziemlicher Sicherheit zu Inkonsistenzen wegen der verbreiteten Benutzung des Address-Helpers.

Ansonsten bin ich mit dem Vorschlag einverstanden.

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Allerdings gibt es Situationen, bei denen der Unterschied bedeutsam ist (z.B. Ort/Gemeinde/Straßenname). Wenn das BEV die Abkürzung auch hat, dann ist das eben so.

Da grundsätzlich ausgeschrieben wird, sind die angeführten Ausnahme wie z.B. Dr., Prof., St., Hl., usw. dazu gedacht, durch eine stärkere Betonung des Ground truth Prinzip, einen gangbaren Weg für die Befürworter der Langformen und die Befürworter der Kurzformen zu finden.

Das bedeutet, dass bei den angeführten Ausnahmen der vor Ort beschilderte Straßenname zum Zug kommt - z.B. in einem Fall “Sankt Pöltner Straße” und in einem Anderen “St. Pöltner Straße” - beide wären mit der vorgeschlagenen Regelung gültige Namen (name=*).

Ja, danke - guter Punkt - alt_name=* werd ich herausnehmen.

Wissen wir, wie viele Menschen es von welcher Gruppe gibt?
Oder wie viele Objekte es von welcher Gruppe gibt?

Im Gesamten lässt sich das wahrscheinlich nicht so einfach ermitteln, aber der Vergleich "St."<>"Sankt " bei highway=residential mit overpass turbo liefert doch einen ganz guten ersten Eindruck.

Für "Sankt " sind es in Österreich aktuell 272 Einträge und für “St.” über 20MB an Daten (ich hab sie nicht heruntergeladen).

Danke für’s Feedback! Ich hab nun den ersten Entwurf überarbeitet und ein Tagging-Beispiel ergänzt, um es etwas anschaulicher zu gestalten. Falls es so in Ordnung ist, würde ich es dann in dieser Form ins Wiki übernehmen:

  • In der Regel wird der vor Ort ausgeschilderte Straßenname als name=* beim jeweiligen Objekt erfasst.

  • Sind Schilder mit unterschiedlicher Schreibweise vorhanden, wird alt_name=* verwenden, um die Situation abzubilden. Welche Namensvariante als name=* bzw. alt_name=* eingetragen wird, bleibt dem Erfasser überlassen und kann sich z.B. an der Häufigkeit der Verwendung orientieren.

  • Unterscheidet sich die offizielle Bezeichnung des BEV vom ausgeschilderten Straßennamen, wird die BEV-Bezeichnung zusätzlich mit official_name=* erfasst.

  • Bei Umbenennungen wird der alte Straßenname (name=*) in old_name=* übertragen.

  • Ausnahmefälle, die von dieser Regelung nicht abgedeckt sind, erhalten eine erklärende note=* zur Situation.

  • Optional können etymologische Informationen mit name:etymology=*, name:etymology:wikipedia=* und name:etymology:wikidata=* erfasst werden.

  • In der Regel werden Abkürzungen in name=* ausgeschrieben. Gängige Titel wie z.B. Bgm., Dir., Prof., Dr., Mag., Ing., … und gängige Abkürzungen wie z.B. St., Hl., … sind davon ausgenommen, da diese in Österreich üblich und im OSM-Datenbestand weit verbreitet sind.

  • Bei der Straßenbenennung besonders zu beachten ist, dass einer der in namen=* oder official_name=* erfassten Namen mit addr:street=* der zugehörigen Adressen übereinstimmen muss, um sicherzustellen, dass die OSM Standard Suchfunktion die eingetragenen Adressen auch finden kann.

  • Straßen ohne Namensbeschilderung und ohne offizielle Bezeichnung des BEV erhalten keine namen-Tags. Befinden sich die Straßen in Ortsgebieten, wird noname=yes eingetragen, um die Namenlosigkeit ausdrücklich zu kennzeichnen. In manchen Karten sind diese namenlosen Straßen mit dem Namen des Orts(-teils) bezeichnet (z.B. in Gutenbrunn - auf basemap.at). Diese Art der Straßenbezeichnung zu Orientierungszwecken ist nicht OSM konform und sollte daher auch nicht übernommen werden.

Tagging-Beispiel:

Straßenamen:
name=Wiener Straße
alt_name=Wienerstrasse
official_name=Wienerstraße
old_name=Bundesstraße

Zugehörige Adressen:
addr:street=Wienerstraße

Die noch vor einem Monat 272 Einträge sind aktuell bei 211. Offenbar wird hier schon vor einer Konsensfindung umgetaggt. Wissen wir, ob die 272 davor stabil waren, oder ob auch damals schon jemand umgetaggt hat?

Für mich ist die Frage der Abkürzung von St. / Sankt noch nicht entschieden. Im Forum gab es Pro und Contra ohne eindeutige Mehrheit.

Das übersteigt meine Möglichkeiten, sollte aber technisch gesehen sicher irgendwie möglich sein.

Ich hab mir das Vorkommen von "Sankt " und “St.” bei highway=residential auch in Deutschland angesehen und dort ergibt sich ein ähnliches Bild - 190 x "Sankt " und 300MB an Daten für “St.”.

Da das Wiki vor allem auch die tatsächliche Verwendung wiederspiegeln sollte, ist die Ausnahme für die Abkürzung “St.” aus meiner Sicht aufgrund der weiten Verbreitung durchaus gerechtfertigt.

In Fällen, wo “Sankt” vor Ort angeschrieben ist, bleibt es ja erhalten und wird ungekürzt in den name-Tag übernommen.

Das liegt aber an einer fehlerhaften Abfrage, ich habe sie entsprechend korrigiert, wodurch nur mehr 761 ways gefunden werden:
overpass turbo

“.” ist ein Sonderzeichen und bedeutet in einem regulären Ausdruck normalerweise “ein beliebiges Zeichen”. Um diese Bedeutung aufzuheben und nur das Zeichen selbst zu suchen, muss man es (in dem Fall doppelt) per Backslash escapen

“^” bedeutet “am Anfang des Texts” - ansonsten werden die Zeichen an einer beliebigen Stelle im Text gesucht

Die 20 MB haben demnach irgendwo im Namen die Zeichenkette “St” gefolgt von einem beliebigen Zeichen gesucht

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Sorry, das tut mir leid - und danke für’s Nachprüfen und Korrigieren!

Ein aussagekräftiges Gesamtbild zur aktuellen Verwendung von Lang- und Kurzformen wird sich wahrscheinlich nicht so einfach erstellen lassen und kann auch immer auf unterschiedliche Art und Weise interpretiert werden. Was man gesichert sagen kann ist, dass es aktuell beides in OSM gibt und aus meiner Sicht auch in Zukunft geben sollte.

Ich denke die vorgeschlagene Regelung, die die aktuelle Situation berücksichtigt und der Beschilderung vor Ort Priorität gibt, könnte eine gute Grundlage dafür sein - aber vielleicht gibt es noch andere Ideen dazu?

sieht mir grundsätzlich sinnvoll aus. Wenn es schon so ausführlich ist, könnte man auch noch name:left/right dazu nehmen. Hier gibt es bspw. auf den beiden Straßenseiten die “Rechte” und “Linke Wasserzeile”:

Way History: 11131322 | OpenStreetMap

Dass name dann ganz weggelassen wird, finde ich aber nicht optimal. In diesem Fall würde ich bspw. name=Wasserzeile vorschlagen. Wenn sich je nach Gemeinde/Straßenseite nur die Schreibweise ein wenig unterscheidet, würde ich es wie bei alt_name dem Mapper überlassen, für welche man sich als name entscheidet. Problematisch ist es nur, wenn es völlig unterschiedliche Namen sein sollten.

dazu habe ich jetzt auch keine einfache, direkte Auswertung, aber meine persönliche Vermutung wäre, dass systematisches Umtaggen eher in die andere Richtung wahrscheinlich ist. Was man einfach abfragen kann, sind die Straßen, die mit “St.” beginnen und im letzten Monat in irgendeiner Weise geändert wurden: overpass turbo

Das sind nur eine handvoll und mir ist keine aufgefallen, die zuvor mit “Sankt” begonnen hat.

Was bei solchen Straßennamen allerdings unabhängig von der Schreibweise sehr leicht möglich ist, ist dass es sich dabei um einen Orts- und keinen Straßennamen handeln könnte und dieser entsprechend entfernt wurde (siehe bspw. auch OpenStreetMap )

Ja, macht Sinn diese Sonderfälle mit aufzunehmen.

Das Wiki empfiehlt dazu beide Namen durch “/” getrennt anzugeben - also z.B. name=Linke Wasserzeile / Rechte Wasserzeile. Erscheint mir sehr schlüssig - ein Renderer würde das mit den Werten aus name:left=* und name:right=* wahrscheinlich sehr ähnlich umsetzen.

Bei der Frage der Abkürzungen wäre es auch möglich, einfach die unterschiedlichen Sichtweisen zu dokumentieren - z.B. mit:

  • Grundsätzlich werden Abkürzungen in name=* ausgeschrieben. Davon ausgenommen sind gängige Titel wie z.B. Bgm., Dir., Prof., Dr., Mag., Ing., … da diese in Österreich üblich und im OSM-Datenbestand weit verbreitet sind. Bei den Abkürzungen St. und Hl. gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Manche sind für das Erfassen, so wie es vor Ort angeschrieben ist und manche für das generelle Ausschreiben dieser Abkürzungen.

Ich denke, das würde die aktuelle Situation recht gut beschreiben und gleichzeitig Raum für einen möglichen zukünftigen Konsens offen lassen.

Grundsätzlich ok!
Ich denke aber dass “St.” und “Hl.” von genau der selben Kategorie wie “Mag.”, “Dr.” etc. sind - diese also keinen Sonderstatus brauchen, da ebenso gängige und weit verbreitete Abkürzungen (und irgendwie ja auch religiöse “Titel” sind ;-). Nur falls die genannten Titel-Abkürzungen vorort ausgeschrieben sind, soll man sie in OSM auch ausschreiben.

Ich bin immer für “Don’t abbreviate”. Gerade St. wird explizit immer wieder erwähnt in Abbreviations - OpenStreetMap Wiki oder in Names - OpenStreetMap Wiki

Aber ja :person_shrugging:

und es wird dort genauso wieder als Ausnahme erwähnt, wo man es dann doch abgekürzt lässt

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Nach den letzten Beiträgen hab ich den Eindruck gewonnen, dass vielleicht doch noch eine Einigung auf diese in Post #40 vorgeschlagene Textvariante möglich ist:

  • In der Regel werden Abkürzungen in name=* ausgeschrieben. Gängige Titel wie z.B. Bgm., Dir., Prof., Dr., Mag., Ing., … und gängige Abkürzungen wie z.B. St., Hl., … sind davon ausgenommen, da diese in Österreich üblich und im OSM-Datenbestand weit verbreitet sind.

Falls es dazu noch Bedenken gibt, bitte hier kurz posten, dann werde ich stattdessen diesen Text von Post #47 ins Wiki übernehmen:

  • In der Regel werden Abkürzungen in name=* ausgeschrieben. Davon ausgenommen sind gängige Titel wie z.B. Bgm., Dir., Prof., Dr., Mag., Ing., … da diese in Österreich üblich und im OSM-Datenbestand weit verbreitet sind. Bei den Abkürzungen St. und Hl. gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Manche sind für das Erfassen, so wie es vor Ort angeschrieben ist und manche für das generelle Ausschreiben dieser Abkürzungen.

Ich hab das Wiki nun entsprechend angepasst und bei der Gelegenheit auch das gesamte Kapitel Besonderheiten und Standards beim Kartografieren neu geordnet und um das Unterkapitel “Adressen” erweitert, das jetzt die Adressierungsarten (vom Unterkapitel “Straßennamen”) und die Stiegennummern (zuvor ein eigenes Unterkapitel) enthält.

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