Straßenbäume

In Berlin ungefähr zwischen Chausseestraße, Torstraße, Greifswalder Straße und der nördl. Ringbahn hat jemand tausende Straßenbäume als Points/Signifikante Einzelbäume gemapped. Wäre es nicht besser, diese Bäume als Flächeneigenschaft “tree_lined=yes” zu markieren oder ganz zu löschen? Straßenbäume sind eben nicht signifikante Einzelbäume. Mir scheint die Karte dadurch auch unnötig unübersichtlich zu werden. Wenn das sinnvoll ist, kann das mal jemand machen? (Bin Anfänger)
Danke

Hi,
die Zeiten dass nur “signifikante” Bäume in OSM gemappt wurden sind schon lange vorbei…
:wink:

Es gibt nicht “die Karte”.

Es gibt hunderte Karten, die auf die OSM Daten aufsetzen und jede entscheidet für sich, welche Features dargestellt werden.

Ein (detailierter) Baum hat ja noch mehr Angaben:

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:natural%3Dtree

Wenn es stört eventuell einmal anderen Kartenstil verwenden:
z.B.

http://www.openstreetmap.org/#map=18/52.53805/13.37576&layers=C

https://opentopomap.org/#map=17/52.53761/13.37516

Hallo ickeberlin

Wie wäre es wenn Du dein Verhältniss zu Straßenbäumen etwas aufbesserst, indem DU deren Tagging verbesserst (z.B. Baumart, Stammumfang hinzufügen), dies könnte zu deiner persönlichen Weiterentwicklung beitragen, indem es dir hilft, die Natur in deinem Umfeld nicht nur als amorph-gleichförmige, potentiell eher störende, Masse wahrzunehmen.

Das ist theoretisch richtig. Leider fehlt bei Straßenbäumen meistens ein Tag, anhand dessen ein Kartenstil entscheiden kann, ob ein Baum dargestellt werden soll. Von daher bleibt dem Kartenbauer nur die Wahl: Alle Bäume drauf oder alle Bäume weg - auch die signifikanten Landmarken, die in Topokarten üblicherweise dargestellt werden.

Es gibt zwar schon lange ein Tag denotation=urban, mit dem solche Straßenbäume als solche markiert werden können, aber leider werden meist nur jede Menge Details zum Baum gemappt, aber dieses für die Kartographierung wichtige Tag weggelassen.

bye, Nop

Was genau ist denn mit Straßenbäumen gemeint? Kann mir da gerade wenig drunter vorstellen. In meiner Straße steht z.B. alle zig Meter ein Baum am Rand in einem kleinen Beet. So etwas ist aber nicht geneint oder?

Doch, genau so etwas ist gemeint.

@Nop “denotation=urban” ist laut http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:denotation für “Stadtbäume” vorgesehen, nicht für “Bäume als Straßenbegleitgrün (verkürzt oft Straßenbäume genannt)” (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbegleitgr%C3%BCn).

Ansonsten siehe https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=646600#p646600

Es gibt aber auch weitere denotation=* → http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:denotation - unter anderem für Landmarken → denotation =landmark

http://taginfo.openstreetmap.org/keys/denotation#values
zum Beispiel wird
urban: 470 533
avenue: 141 291
landmark: 3 291

verwendet. Wenn Mapnik (oder andere) alle Bäume ohne denotation weglassen, würde es sich m.E. noch schneller das detaillierte mappen durchsetzen. An vielen fehlen auch die einfachen Angaben: Nadel- oder Laubbaum.

Da inzwischen schon die Einzelbäume von Streuobstwiesen erfasst werden, verstehe ich den Kritikpunkt.
Die opentopomap bildet natural=tree nur in Kombination mit denotation=natural_monument ab… und unterscheidet in der Darstellung dann sogat zwischen Nadel- und Laubbaum.
Find ich gut!

In Berlin gibt es 111.320 Bäume-nodes. Die Senatsverwaltung gibt allein rund 438.000 Straßenbäume im Bestand an. Da ist doch glatt noch eine Menge Potenzial für mehr. :wink:

Berlin mag vielleicht ein bisschen grüner sein, aber in anderen Metropolen sieht es da nicht anders aus. Ist in Beton- und Asphalthöllen vermutlich auch naheliegend. Und tree lines sind auch irgendwie undetaillierter als einzelne Bäume, im Gegenzug könnte man vielleicht auch überlegen alle Gebäude nur als Klötzerreihen darzustellen. Vereinfacht die Ansicht auf jeden Fall.

@cepesko, ich weiß zwar nicht, was an den Apfelbäumen so skandalös ist und was genau Du gut findest, aber dass die opentopomap natural=tree nur in Kombination mit denotation=natural_monument auswertet/abbildet stimmt nicht.

Oh, ich bin überrascht über die zahlreichen schnellen Reaktionen. Ich sehe, dass das Thema Straßenbegleitgrün (Straßenbäume) komplizierter ist als ich dachte. Und ich hielt das Taggen von Straßenbäumen als signifikante Einzelbäume für übertriebene deutsche Gründlichkeit, hab jetzt aber gesehen, dass das gelegentlich auch für ausländische Großstädte so gemacht wird.
Meine Frage hat sich also erledigt.
Danke allen!

Bezüglich wichtigen Bäumen/einzigartigen Bäumen gibt es auch Naturdenkmäler (zB via Wikipedia-Liste Bezirk Pankow ) - keine Ahnung ob die alle beschildert sind und Gartendenkmäler, die auch eher unauffällig in der Beschilderung sind.

Saisonal gibt es das beliebte Kirschblütenfest, bei dem spezifisch nach Baumarten/“Ansammlungen” gesucht wird/oder an jeder fotographiert wird -
TV Asahi Kirschblütenallee oder auch beliebige Kirschbaumansammlungen im Stadtbild.

Im Hochsommer will in Parks fast jeder Rentner auf einer Bank unter einem Baum sitzen. Oder Leute die im Winter “Nadelbäume”/Wald suchen …

Mit korrektem Mapping kann also etwas leichter geplant werden.

Dort werden die aber meistens als Import reingehauen, siehe dazu auch die letzte Wochennotiz. :sunglasses:

Hallo ikkeBerlin,
Ich stimme Dir zu, das Dein Beispiel etwas von Detailversesssenheit, deren Nutzen sich mir erst erst nach längerem Grübeln erschliesst.

Es ist bei Openstreetmap immer noch möglich, Ecken zu finden wo sogar so Dinge wie Seen nicht gemappt sind und ganze Dörfer fehlen. ZB zwischen Oskarshamn und Västervik in Schweden. Wenn es Dich also mehr befriedigt möglichst grosse Objekte einzutragen: Wähl als Bildhintergrund Digital Globe und besuch uns mal…

Während ich gerade gestern einen Kreisverkehr in einer deutschen Stadt zurückgebaut habe, dessen sechs sinnlose Segmente an jedem ihrer Enden ein Wendeverbot auf sich selbst trugen und jede der fünf Einfahrten ein Abbiegeverbot gegen die Kreiselrichtung.

Und wer sagt, das schade nicht: Doch, das tut es. Spätestens wenn der nächste mit iD ankommt, den Kreisel noch weiter unterteilt und dabei unbemerkt so eine de-facto-no-straight-on-Restriction entsteht [1]. Wir sollten die Karte so einfach wie möglich halten, so dass zwar alles Relevante abgebildet wird, aber nichts drei- und vierfach mit vollkommen nutzloser Komplexität.

–ks

[1] Entwarnung: Das Issue hat schnell Bug- und Priority-Status bekommen und wurde offenbar bereits gefixt.

@Jo: Bitte ganau lesen. Ich habe nicht behauptet, dass Apfelbäume skandalös seien, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass ich für die Kritik von ickeberlin Verständnis habe. Dem wird die Hauptkarte durch zuviele dargestellte Bäume wohl zu unübersichtlich, so dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht… :smiley:

Und gut finde ich daher eine selektive Darstellung in Abhängigkeit von einer gewissen Relevanz.

Du hast natürlich Recht, wenn die opentopomap noch andere Kombinationen mit natural=tree darstellt, so genau kenne ich die Render-Regel nicht, aber mein o.g. Beispiel zeigt jene 08/15-Bäume halt nicht einzeln an.

Und wenn jemand z.B. die durchnumerierten Bäume eines Parks oder städtischen Bereichs in die DB aufnimmt, samt genus, dann finde ich das auch toll, bitte dann lediglich darum, die Daten zu pflegen, denn bisweilen wachsen plötzlich Bing-Bäume an Stellen, wo bereits vor 4 Jahren gerodet oder neu angepflanzt wurde.

Cepesko

@Cepesko
Die opentopomap rendert Bäume die mit denotation=natural_monument ODER landmark ODER ABER name=[irgendwas] gemappt sind. Rules, die z.B. auch die Karten von openandromaps verwenden.
Die opentopomap rendert ALLES nur bis MAX zoom-level 17 - Ab diesem level wird die Einzel-Baumdarstellung aber erst richtig interessant, insofern vergleichst Du Apfel- mit Birnenkarten.

NUR die “Standardkarte” stellt jeden natural=tree dar (ab zoom-level 16) - das ist die Karte, die auch jeden Papierkorb darstellt. Und meine Frage zur Relevanz in diesem Zusammenhang: Was ist relevanter für die abstrahierte Darstellung (Karte) unserer natürlichen und gebauten Umwelt: ein bis zu 30 m hoher Baum oder aber ein Papierkorb?

“… so dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht” … vor sieben Jahren hat man sich noch beschwert, “dass man vor lauter Bäumen die Straße nicht mehr sieht”:
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=7960
darf ich das jetzt schon als Verbesserung der “German BaumAngst” interpretieren?-;

Was verdeckt der Obstbaum auf einer Streuobstwiese - die Wiese? Was macht er unübersichtlich?

Du sprichts von der Notwendigkeit der Datenpflege und wünschst dir gleichzeitig genus-Angaben. Dass geringer Pflegeaufwand bei gleichzeitig großer Detailtiefe Zielkonflikte sind ist dir hoffentlich klar. Das mappen von Bäumen ist quasi mein Schwerpunkte hier und von der Baum-Arbeit anderer bin ich dabei auch nicht immer begeistert. In vielen Fällen ist eine wood-Fläche besser als gedankenlos gesetzte Einzelbäume.

Für “Straßenbäume” (Bäume als städtisches Straßenbegleitgrün) gilt:

  • Prägend für die Umgebung, daher auch wichtig für das Kartenbild insb. bei zoom-Level >= 17 - Mapping wünschenswert, ggf. auch ohne aufwendiges Tagging.
  • Pflegeaufwand in der OSM-DB ist überschaubar: Derartige Baumstandorte sind i.d.R. über Jahrzehnte stabil, abgestorbene Bäume werden meißt durch Nachpflanzungen am selben Ort ersetzt.

Mappt mehr “Straßenbäume” - das ist ein sehr schönes Alleinstellungsmerkmal von OSM, haben die milliardenschweren Mitbewerber nicht!