der Harz bestand bisher aus insgesamt ca. 50 Waldpolygonen. Jedes Multipolygon hatte ein outer- und 20 bis 100 inner-Elemente. Dieser Aufbau hat sich als robust gegenüber versehentlichen Veränderungen erwiesen.
Nun hat jemand angefangen, einige dieser Multipolygone zu einem großen zusammenzufassen (http://www.openstreetmap.org/browse/relation/93882). Technisch geht das. Allerdings besteht das neue Multipolygon nun aus 434 Elementen, die zusammen ca. 10.000 Punkte umfassen.
Ich halte ein derartiges Multipolygon für unsinnig groß, fehleranfällig und unhandlich. Sollte ich jenes trotzdem so belassen?
Ich würde erstmal versuchen, die Gründe für dieses Vorgehen zu erfahren. Allerdings tendiere ich auch dazu, Multipolygone nicht zu groß werden zu lassen, um die Übersicht zu behalten. Die ursprüngliche Größe erscheint mir unter diesem Gesichtspunkt durchaus als sinnvoll. Wenn es nicht wirklich handfeste Gründe für die Zusammenlegung geben sollte, würde ich sie wieder aufspalten, jedenfalls dann, wenn ich vorhätte, in diesem Zusammenhang etwas zu taggen.
Besser als aus mehreren Relationen eine (allzu) große zu machen dürfte es sein, eine Elternrelation (parent relation) zu erstellen. Dies wurde unlängst für die französische Grenze eingeführt: Die Elternrelation France Metropolitaine besteht aus 15 Grenzsegmenten (boundary_segments) als Kindrelationen (child relations). Es gibt auch eine Wiki Seite in Englisch dazu France boundary pyramidal construction.
Die sinnvolle maximale Groesse fuer ein Multipolygon ist genauso gross wie die sinnvolle maximale Groesse fuer ein normales Polygon. Denn genau wie ein normales Polygon tut ein Multipolygon nichts anders, als ein Flaechenobjekt zu repraesetieren. Der einzige Unterschied ist, dass dieses Flaechenelement Loecher haben kann.
Den gesammten Harz als ein einziges Waldgebiet zusammen zu fassen ist sowieso bloedsinnig, da es sich hierbei ja auch nicht um EINEN Wald handelt. Bei dem Harz handelt es sich um ein Gebirge, das zwar zum Grossteil bewaldet ist, trotzdem hat der Wald am einen Ende nichts mit dem Wald am anderen Ende zu tun.
+1
Bildlich ausgedrückt:
Da werden mühsam riesige Schränke zusammengesetzt, die anschließend doch wieder zerteilt werden müssen, weil sie durch keine normale Tür mehr passen. In Messehallen wohnen die wenigsten.
Die Idee mit den Elternrelationen ist die einzig sinnvolle Lösung, wenn z.B. jemand ausdrücken will, daß die ganzen Waldgebiete zum Harz gehören.
Die Aufteilung riesiger Waldpolygone auch mit geraden Schnitten quer durch den Wald läßt sich sinnvoll mit der Erfassung von Flurstücken begründen, die in amtlichen Plänen mit Nummern erfaßt sind. Außerdem tragen viele Teilgebieten von Wäldern und Fluren eigene Namen.
Ich wiederhole mich bewusst:
Wir brauchen mit zunehmender Detaillierung dringend eine transparente Vorgehensweise oder Hilfe für das Mappen großer Flächen unter Beachtung der nodes-Obergrenze, die auch der einfache Mapper nachvollziehen und anwenden kann. Mal abgesehen davon, dass Darstellungsfehler in Anwendungen infolge fehlerhafter oder unzureichender Erfassung eine negative Außenwirkung haben, brauchen wir auch engagierte Laien zur Vervollständigung unserer Daten, die auf solche Hilfen oder ggf. mindestens Warnungen in den Tools angewiesen sind.
naja, einen zusammenhängenden Wald aufzuteilen ist sachlich auch nicht der Weisheit letzer Schluss. Aber ich habe das auch gemacht, wenn der Wald zu groß wurde. Die MP-Relationen sind nicht so das Problem. Ob da nun ein oder mehrere Outer-Ways drin sind, finde ich eigentlich egal.
Was mich an zu großen Wäldern stört, ist, dass die so unübersichtlich sind. Man muß weit rauszoomen um den ganzen Wald zu sehen. Dann verschwimmen aber die Ränder in einer “Node-Suppe”
Achja, Mapnik und Osmarender scheinen keine geteilten Wäder zu mögen. Die malen einen weißen Strich an der Schnittlinie. Und Osmarender kriegt komplizierte Wälder scheinbar nicht richtig hin und rendert weiße Blöcke in den Wald.
Da kann ich dir nur voll zustimmen. Obwohl sich viele auf die Brust klopfen, wieviele Daten sie beigetragen haben, ist gerade, selbst in Deutschland, die Datenlage in der Fläche noch viel zu dünn. Ebenso dürfte die hohe Zahl der “Karteileichen” in OSM, also Registrierte, die nie etwas gemappt haben, auch damit zu tun haben, dass der Zugang zur “Welt des Mappens” nicht gerade leicht gemacht wird. Das gilt insbesondere auch für die Verwendung von Relationen.
Was das Wälderaufteilen betrifft, versuche ich, dies entlang von Straßen und Wegen zu tun. Dort ist ohnehin oft eine kleine Schneise, so dass sich das meines Erachtens geradezu anbietet. Dann gibt es auch das Problem mit Schnittlinien, was mir auch schon aufgefallen ist, nicht.
brauchen wir überhaupt eine Zusammenfassung der Wälder? Kann man nicht einfach eine große Fläche mit dem Namen “Harz” haben und einen Haufen Wälder, die in diesem Gebiet liegen? Wäre das nicht auch realistischer (schließlich ist der Harz kein Wald sondern eine Region)?
Eine Straße in Bochum gehört ja auch zu Nordrhein-Westfalen und keiner kommt auf die Idee, sie in eine NRW-Relation zu stecken.