Service=driveway nur für einzelne Gebäude?

Hi,
ich habe hier einen mapper der seit Wochen auf allen service/driveway das driveway entfernt wenn dort mehr als ein Gebäude versorgt wird.

Häufig sind das halt zufahrten zu 2-3 Gebäuden, oder das Gebäude in der Hinterbebauung.

Ich habe ihn drauf angesprochen das ich das seltsam finde aber er verweist mal wieder auf eine Deutsche Wiki Sonderlocke:

https://www.openstreetmap.org/changeset/143754771

Verweis auf das Deutsche Wiki:

" service=driveway beschreibt eine untergeordnete Ein- oder Auffahrt zu einem Wohn-, Geschäfts- oder Firmengrundstück."

Hier mit Betonung auf einem was jetzt eine sprachliche doppelbedeutung hat.

Und ich rede nicht von wegen die sich gabeln und co sondern einfach nur sowas:

Wie ich ja in dem changeset schrieb benutze ich driveway deutlich relaxter. Es sind private zufahrten zu Grundstücken, einzelnen oder geshareten.

Flo

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Dein Beispiel wäre bei mir (ohne Vortortkenntnis) auch kein driveway. Ich setze driveway i.A. dort, wo ich davon ausgehe, dass nur Anlieger eines Grundstücks dort fahren. Ein paar Meter östlich ist Way: 174196296 | OpenStreetMap als driveway, den hätte ich nach Luftbild sogar eher für eine residential gehalten.

Ist es denn eine deutsche Sonderlocke? Die Übersetzung von

typically leading to a residence or business.

mit einem erscheint mir schon passend. Du hast natürlich recht, dass das sprachlich nicht eindeutig ist.
Ich gehöre jedenfalls auch zu denen, die das ganze enger auslegen. Dein letztes Beispiel wäre bei mir auch ein reiner highway=service.

Der Weg hat verbindenden Charakter, ich schließe “driveway” dann aus.
Residential? Eher nicht, wenn der Weg keinen Namen hat.

Wie ich ja in dem changeset schrieb benutze ich driveway deutlich relaxter. Es sind private zufahrten zu Grundstücken, einzelnen oder geshareten.

bist du dir sicher dass das privat ist in dem Beispiel? Ich würde bei sowas auch nur service ohne driveway mappen und driveway ggf. entfernen, das ist keine deutsche Sonderregelung

Es geht doch nicht um die Anzahl der Häuser, sondern um die Verkehrsbedeutung. service=driveway heißt für mich “dieser Weg hat null allgemeine Verkehrsbedeutung, er wird zu 100 Prozent privat genutzt, von Anwohnern oder Besuchern”. Das sehe ich hier gegeben. Ob das nur eine Hausnummer ist oder drei, wäre mir egal.

Nicht egal wäre mir, wenn das zB ein Fußgängerdurchgang wäre, also ein footway von da weiterführt. Deshalb

Bitte nicht “dort fahren”, sondern “das nutzen”. Es geht nicht nur um Fahren, highways sind auch für Fußgänger da :slight_smile: und eine Zufahrt am Ortsrand, die in einen track übergeht, ist deshalb eindeutig kein driveway, weil auch von nicht-anwohnenden Fußgängern und Radfahrern sinnvoll nutzbar.

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Ohne mir die Einzelfälle angeschaut zu haben: Eine Argumentation, die sich nur auf spezifische Formulierungen im Wiki stützt ist im Streitfall nicht ausreichend. Wenn man sich nicht einig ist, wie eine Formulierung auszulegen ist, dann sollte man sich überlegen, warum es hier überhaupt eine Unterscheidung gibt und was das in der Praxis für Auswirkungen hat.

Vielleicht sagt das Wiki dazu mehr oder es gibt irgendwo eine Diskussion nachzulesen, die zur Einführung von driveway geführt hat, das sollte man mal checken. Als jemand, der schon Kartenstile geschrieben hat würde ich sagen, dass der Tag sinnvoll ist, weil man dann Einfahrten auf manchen Karte weglassen kann, weil die Information, die sie transportieren recht gering ist. Anders als bei anderen service-Straßen, die m.E. häufiger nützlich sind. Sonst sehe ich eigentlich nicht, wozu man dieses Tagging überhaupt braucht. Zum Verhindern ungewollten Routings wohl eher nicht, weil die meisten Einfahrten Sackgassen sind (oder so Schleifen, dann sind sie aber länger als die Straße) und daher beim Routing eigentlich nicht benutzt werden sollten außer wenn es wirklich zu dem entsprechenden Grundstück gehen soll.

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Die Anzahl der Gebäude sollte bei der Beurteilung keine Rolle spielen. Es gibt durchaus Wohngrundstücke, die mit mehreren Gebäuden, auch mit verschiedenen Hausnummern, bebaut sind. Das zu unterscheiden und abzugrenzen ist nicht immer leicht. Entweder braucht es gute Ortskenntnis oder einen Blick ins Liegenschaftskataster:


In diesem konkreten Fall würde dann doch einiges dafür sprechen, dass es doch kein driveway ist. Der Weg selbst kann trotzdem ein Privatweg sein (Bruchteilsgemeinschaft bestehend aus den Eigentümern der fünf anliegenden oder auch nur der zwei oder drei hinteren anliegenden Grundstücke, je nach dem, an welchen Weg die 15a angeschlossen ist).
Persönlich würde ich das aber auch nicht zu eng sehen. Ich kann da die Argumentation von @FraukeLeo hinsichtlich Verkehrsbedeutung gut nachvollziehen.

Wenn ich mir die Bordsteinkanten an den beiden T-Kreuzungen ansehe, ist das für mich ziemlich eindeutig eine öffentliche Straße und vom Gesamteindruck her eher residential. Ich würde einen name= nicht als zwingende Voraussetzung für residential sehe, abgesehen davon ist angesichts der Lage der Hausnummern davon auszugehen, dass diese Querverbindung zur Schlangenstraße gehört. Leider gibt es kein Bild von der Straße mit entsprechender Straßennamensbeschilderung.

Ich habe bewüsst fahren geschrieben, weil es um hw=service geht. Wenn jemand noch Fußwege zu den einzelnen Häusern erfasst, ändert das für mich nichts am Charakter des hw=service. Wenn aber irgendein Weg weiter zu anderen Straßen führte, dann passte driveway an dem hw=service sicher nicht mehr.

Haeh - Was hat das denn damit zu tun? Hast du jetzt in das ALB gesehen und die Baulasten der anderen Grundstückseigner angesehen?

Ich halte die argumentation völlig irreführend. Wir bilden nur sehr selten einen Rechtlichen status ab, oft und gerade bei service ist die definition privatgrund, hier - erschliessung von einzelnen Gebäuden.

Flo

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Ich sehe es im routing. Hier eher irrelevant - Aber - wenn ich so Höfe ausserhalb habe die von 2 seiten angefahren werden dann ist ein service/driveway im routing noch schlechter als ein reines service. Das verhindert noch stärker ein Durchgangsverkehr der auf einem service noch möglich wäre.

Hier im OSRM profile die penalties für die entsprechenden service=* tags für das car profile:


160     service_penalties = {
161       alley             = 0.5,
162       parking           = 0.5,
163       parking_aisle     = 0.5,
164       driveway          = 0.5,
165       ["drive-through"] = 0.5,
166       ["drive-thru"] = 0.5
167     },

Flo

Ich habe es aus (inzwischen allerdings schon einige Zeit zurückliegenden) Diskussion hier im Forum so in Erinnerung, dass eine Zufahrt, die zu mehr als einem Anlieger führt, kein “driveway” mehr ist sondern ein “highway=service” ohne den Zusatz “service=driveway”. Es geht dabei nicht um die Anzahl der Gebäude sondern um die Anzahl der Anlieger (die man in der Regel an der Anzahl der Hausnummern erkennen kann).

Ich wohne selber an einer solchen Zufahrt. Es gibt eine gemeinschaftliche Zufahrt, die 5 Anliegern gemeinschaftlich gehört. Von dieser Zufahrt zweigen dann die einzelnen Grundstückszufahrten auf den Einfamilienhausgründstücken ab.

Der Abschnitt, der von allen 5 Anliegern gemeinschaftlich genutzt wird ist von mir als highway=service eingetragen (ohne Zusatz) und die davon abzweigenden Zufahrtsabschnitte, die von dem gemeinschaftlichen Zufahrtsweg zu den einzelnen Carports führen dann als “highway=service” + “service=driveway”.

Ich habe auch sonst stets geschaut: Führt eine Zufahrt nur zu einem Anlieger (“driveway”) oder ist es die Zufahrt mehrerer Anlieger (oder führt ggf. von der Zufahrt ein Feldweg oder ein öffentlicher Fußweg weiter) (= ohne Zusatz “driveway”)

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  1. ist das mit der Bruchteilsgemeinschaft eine in Klammern eingeschobene Randbemerkung, die Du gerne unbeachtet lassen kannst
  2. natürlich habe ich keine Baulasten eingesehen. Kann ich nicht und brauch ich auch nicht. Ich habe ja nur eine hypothetische Annahme getroffen.

Warum willst Du das für irrelevant halten? Wir sind uns einig, dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit Privatgrund ist und demzufolge minimum hw=service. Den rechtlichen Status bilden wir nicht ab, auch soweit einig. Aber das Wissen, welcher rechtliche Status mit welcher Wahrscheinlichkeit möglich ist, kann sehr hilfreich sein bei der Entscheidung, ob es nur hw=service oder mit service=driveway ist.
Und ja, mein beruflicher Background ist da für mich sehr hilfreich, das auch bereits anhand Luftbilder und Katasterkarten mit hoher Wahrscheinlichkeit unterscheiden zu können. Und nein, ich erwarte das nicht von anderen Mappern.
Ich weise nur darauf hin, an dieser Stelle auch @Galbinus, dass das Vorhandensein mehrere Gebäude mit verschiedenen Hausnummern allein kein ausreichendes Merkmal ist, um sicher zwischen driveway und nicht driveway unterscheiden zu können.

Ich kann Dir versichern, dass das oft, aber auch wieder nicht so oft vorkommt, dass man von “in der Regel” sprechen kann. Ich war erst gestern in einer Mehrhausanlage mit gefühlt (ich habs nicht gezählt) 15 verschiedenen Hausnummern verteilt auf mind. drei Straßennamen. Trotzdem ist es nur ein Wohngrundstück und nur ein einziger Anlieger.

Es ist nichtmal die Anzahl der Gebäude, noch derer Anlieger entscheidend. So zumindest hier die Aussage in einigen Threads, und auch meine Überzeugung. Die Anzahl der Anlieger oder Gebäude steht nirgends im Wiki (Bis auf die Sprachliche ungenauigkeit in der Deutschen variante).

Zufahrt zu Wohn/Geschäftsgebäuden auf Privatgrund ohne Durchgangscharakter ist für mich ein Driveway.

Erst wenn sowas wie eine LKW Zufahrt oder semiöffentliche Zufahrt für Gewerbetreibende vorliegt auf der eben Liefer oder Kundenverkehr stattfindet ist das für mich kein Driveway mehr.

Flo

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@flohoff Du legst doch immer so viel Wert darauf, sich am englischsprachigen Wiki zu orientieren:

A pipestem or shared driveway leads away from a main road toward several houses, each with their own shorter driveways. Pipestems are common in rural areas and planned suburban residential developments in the United States. Maintenance of the pipestem is typically the joint responsibility of all the homeowners of that particular pipestem. Pipestems may be named, but historically they have typically been unnamed. As of 2019, most pipestems are simply tagged highway=service with no service= tag. However, some mappers tag pipestems explicitly, either using service=driveway + driveway=pipestem or service=pipestem.

Das ist doch genau das, worüber wir hier diskutieren, oder?

Weitere Frage: und was genau macht dann den Unterschied zu einer LKW-Zufahrt? Dem englischen Wiki nach müsste dann auch die LKW-Zufahrt (siehe Diskussion zum VEKA-Werksgelände) service=driveway sein.

Irgendwie bist Du da nicht konsequent genug.

Such mal nach der Begrifflichkeit “Driveway” - Wir bedienen uns mal im Muttersprachlichen und mal NICHT bei OSM sondern in der allgemeineren Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Driveway

So ein wahllos rausgegriffenes Zitat:

Driveways are commonly used as paths to private garages, carports, or houses. On large estates, a driveway may be the road that leads to the house from the public road,

Wir halten hier mal fest - FROM the public road - Also es ist keine public road sondern “private property” und man beachte hier auch den Plural.

So - Spätestens wenn das ein Lieferanteneingang, Semi-Public, LKW Anlieferung ist ist das kein driveway mehr. Dann geht es nicht darum für die Bewohner eine Erreichbarkeit herzustellen sondern einem anderen Nutzen wie Lieferverkehr. Und wir mappen bei OSM die tatsächliche NUTZUNG.

Deshalb ist auch der Weg zu einem aussenliegenden Hof kein track. Da fahren mehr Schulbusse, Postboten, Pizza Lieferdienste als Trecker.

Mal nicht an dem nicht-konsensual kaputteditiertem OSM Wiki festhalten sondern den Menschenverstand benutzen.

Flo

So handhabe ich das auch. Nur ein Gebäude (zumeist Wohnhaus) = hw=service + service=driveway, mehrere Gebäude, Anlieferung, Hauptwege auf Parkplätzen, Fortführung als Feldweg = hw=service ohne Subtag.

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den Plural sollte man hier nicht falsch verstehen, der zeigt an, dass es sich um eine Ansammlung von Beispielen handelt, nicht, dass es unbedingt auf dem Grundstück mehrere geben muss.

Ich stimme aber in jedem Fall überein, dass driveways keine public roads sind.

ich habe bisher in solchen Fällen (z.B. LKW-Zufahrt zum Lager vom Parkplatz eines Supermarkts) den Teil der nicht öffentlich befahren werden soll (eben diese Zufahrt) als driveway gemappt, kann aber verstehen dass man das auch anders sehen kann.