openrouteservice berechnet die selbe Route wie skobbler, daher gehe ich davon aus, dass der “Fehler” nicht bei Skobbler liegt, sondern im tagging der Strassen bei osm.
Richtig wäre es, wenn die Route nicht in den Nachtigallenweg abbiegt, sondern weiter der Ellerbruchstrasse folgt bis zur Landmarke und dann erst links abbiegt in die Vennstrasse.
Der “knick” der hier vorgeschlagen wird führt durch wirklich kleine Gassen einer Zechensiedlung, dort stehen parkende Autos, alles total beengt.
Niemand fährt da her, auch wenn es möglich wäre. Es gibt keine Einschränkung “nur für Anwohner”, keine Verbotsschilder und nichts, es macht einfach nur keinen Sinn, das ist alles.
Bei Amselweg und Drosselweg sieht es genauso aus.
An welchen “tag-Schräubchen” muss man drehen, damit die Route über die Ellerbruchstrasse weiter führt?
Das ist vor allem für zukünftiges Routing wichtig zu wissen, weil ich als Ortkundiger dann eventuell sinnigere Routen in Dorsten vorgeben kann.
Naja, offenbar haben Ellerbruchstraße, Vennstraße, Meisenweg und Nachtigallenweg den gleichen Rang highway=residential. Für den Router sind daher alle gleichwertig und er wählt die kürzeste Route.
Man könnte hier sicher width=* taggen, um die Straßenbreite zu erfassen. Ich wüsste aber spontan keinen Router, der das auch berücksichtigt.
Die Strecke, welche berechnet wird, ist die Schnellste. Die Schnellste kommt hier deswegen so zu Stande, da die Ellerbruchstraße mit maxspeed=30 getagged ist. Aber nur die Ellerbruchstraße. Wären die anderen richtigerweise auch mit maxspeed versehen, dann könnte sich das Routing ändern. Wären die anderen Straßen dann von der Geschwindigkeit niedriger, dann würde es sich eventuell nocheinmal verändern.
Ich werde nachher mal maxspeed einfügen. Die Seitenstrassen mit unclassified zu taggen wäre sicherlich falsch, oder?
Rein formal unterscheiden sie sich ja eigentlich nicht von der Ellerbruchstrasse. Alles Tempo 30 Zone in Wohngebieten…
Ja, das wäre falsch. Unclassified dürfte höher angesiedelt sein als Residential, da es für Verbindungsstraßen außerhalb von Ortschaften unterhalb highway=tertiary gedacht ist - daher oft ohne Mittelstreifen, lt. StVO also 80 km/h.
Edit: In der StVO steht nichts von 80 km/h, wenn der Mittelstreifen fehlt. Also gelten bis 100 km/h wie bei Tertiary, nur dass Unclassified schmaler ist und eben keine Kreisstraße.
Vermutlich so wie MHohmann vorschlägt: Noch ein paar Tags zu den Straßen dazu (“Breite” oder “leicht durchzukommen” oder “unbequem” oder aus real gefahrenen Routen erlerntes “wird nicht so gerne benützt”) und die dann im Router auswerten. OSM kennt zwar derartige Tags, zumindest die Breite, aber Router werten das selten aus. Mit dem bei OSM üblichen Daten kommt man da einfach nicht weiter, schätze ich: Bei zwei gleichwertigen Straßen mit gleicher maxspeed nimmt man einfach die kürzere Strecke. So etwas wie maxspeed:practical wäre geeignet, das Proposal wurde aber deutlich abgelehnt.
BRouter mit car-test macht hier was Du erwartest. Liegt zum einen daran, dass seine Grösse Winkelstrafe solche Winkel vermeidet (das ist ihr Sinn), zum anderem daran, dass maxspeed nur sehr viel selektiver verwendet wird ( um primarys abzuwerten.
Definiere besser!. Wenn Du bei der Konkurrenz einen Zwischenpunkt setzst, um den Routenverlauf von ORSM zu erwzingen, wirst Du auch hier sehen, dass diese Route sowohl kürzer als auch schneller ist. Warum ist die längere und langsamere aus deiner Sicht besser?
Google hat auch ganz andere Möglichkeiten, die lassen die Verkehrsdaten ihrer Nutzer mit einfließen in das Routing. Ich kann mir vorstellen, wenn genug Nutzer die enge Straße meiden, obwohl man eigentlich darüber geroutet werden soll, dass Google speichert, dass die Straße zu meiden ist. Ihre Streetview-Daten lassen sie natürlich auch mit einfließen.
“Besser” heisst für mich als Ortkundigen der schnellere, deutlich leichtere, angenehmere und logische Weg. Das ist schwer an objektiven Kriterien zu messen.
Die Ellerbruchstraße hat von der Breite her Platz für 4 Autos nebeneinander, in den Nebenstrassen passen mit Mühe und Not zwei Autos aneinander vorbei.
Zudem ist die Sichtweite in den Nebenstrassen miserabel, man hat immer etwas Angst, dass dort spielende Kinder hintern den parkenden Autos hervorspringen.
Weiterhin kommt man nur schwierig und sehr langsam um die engen Kurven herum, ausserdem hat man auf dem Meisenweg 4x die Situation “rechts vor links”, wodurch man bremsen muss.
Alles in allem ist die Fahrt weiter geradeaus auf der Ellerbruchstrasse durch Erfahrung flüssiger, weniger gefährlich, schneller und angenehmer. Das ist einfach ein Erfahrungswert. Und darum ging es mir, ob man “Erfahrungswerte” in das tagging einfließen lassen kann. Wenn man also zwei Strassen “residential” hat, dass man dann angeben kann, eine ist super, die andere ist schlecht zu fahren.
Ich finde es an und für sich ja schon sinnvoll, wenn das Routing-Programm eine Route vorschlägt, die rein rechnerisch die kürzeste/schnellste ist. So entdeckt man ggf. auch, dass man vielleicht selber einst einer ungeschickten Streckenführung nachgegangen ist. Wenn das Routing, wie hier versichert, aber wirklich “beschissen” ist, dann fehlen dem Router halt die entsprechenden objektiven Parameter und sind in die Datenbank einzupflegen (liegt in der Hand des Mappers) und vom Router zu ergreifen (liegt nicht in der Hand des Mappers). Das mit “nimm diese und nicht jene Straße” oder auch mit “maxspeed practical” regeln zu wollen halte ich für eher ungeschickt. Was wenn man einen sehr schmalen PKW fährt oder ein Motorrad? Das wäre dann quasi nicht möglich dies im Routing zu berücksichtigen und somit hätte sich OSM selber ein Bein gestellt. Und da, wie oben verlinkt, auch Bing so routet, kann ich ehrlich gesagt damit leben, wenn auch auf OSM basierende Router so damit umgehen. Man muss sich eben vielleicht auch ein wenig von dem Gedanken befreien, die Realität realistisch darstellen zu können und zu wollen.
Wie gesagt, möglichst objektive Fakten eingeben wie Straßenbreite, Belag, Parkierungsmöglichkeiten, usw. und dann auf die Fähigkeiten des Routers hoffen.
Wenn man im Map Maker ¹ schaut ², ist die Ellerbruchstraße höher klassifiziert (Ortsstraßen/Local road) als der Meisenweg (Privatstraßen/Terminal road). Der Beschreibung nach, würde Privatstraßen/Terminal road unserem highway=service entsprechen. Dort ist auch erwähnt, dass die Privatstraße beim Routing nur berücksichtigt wird, wenn es nicht anders geht.
¹ “Edit in Google Map Maker” rechts unten, dann “Browse” (cancel wenn Directions aktiv)
² wie immer: nur gucken, nicht abkupfern
Ohne jetzt wirklich Einblick in die verwendete Technik zu haben, scheint mir das doch zu viel Aufwand für das Routing über unbedeutende Straßen. Was ich aber schon glaube, dass sie sich Gedanken über die Erwartungshaltung ihrer Kunden machen und den Routing-Algorithmus daran anpassen. Dass z.B. scharfe Richtungsänderungen bei Abzweigungen als unvorteilhaft in die Bewertung einfließen - so verstehe ich den Begriff Winkelstrafe im Beitrag von abrensch.
Meiner Einschätzung bleibt dir in diesem Fall nichts anderes übrig, als den Router zu verwenden, der deinen Vorstellungen am ehesten entspricht. Oder du kannst versuchen, dass die verschiedenen Router ihren Algorithmus anpassen.
Keinesfalls irgendwelche nicht zutreffenden Eigenschaften angeben, nur um ein bestimmtes Verhalten eines bestimmten Routers zu erzwingen.
Doch ;), nur dass die Definition Zugangsstraßen dort “um sonstige schmale Straßen in dicht bebauten Gebieten” erweitert ist. Weil man im Bezug auf Routing keinen Verkehr durchleiten will, der nicht auch dort hin will und von dort schnellstmöglich auf eine Straße einer höheren Kategorie routet.
Das ist halt eher eine Klassifizierung nach Bedeutung, die man vermutlich nicht so einfach an objektiven Kriterien festmachen kann.
Ja, das Plugin macht manchmal echt murks. Wir sind in Dorsten leider fast schon zwei Einzelkämpfer, die gefühlt 3/4 des Mappings machen, es gibt zwar noch ein paar andere, die sind aber eher unregelmäßig dabei. Zu zweit/dritt kommt man nur schleppend voran. Auf meiner Kiste läuft das tracer Plugin leider nicht, daher legt mein Kollege mit seinem funktionierenden tracer oft vor und ich “räume hinterher etwas auf”, Arbeitsteilung sozusagen.
Wir haben in der letzten Zeit eine große Häuseraktion gemacht, momentan sind wir mit dem landuse rund um Dorsten zugange und danach wollte ich mich mal etwas um die Strassenpflege kümmern. Sind halt zuviele kleinere und größere Baustellen und zuwenig Personal, da bleibt schon mal was liegen
Irgendwelchen Quatsch werde ich natürlich nicht zu den Straßen taggen, das soll alles schon realistisch bleiben, egal was der Router sagt. Aber man will sich ja mal informieren und was lernen
Danke an alle für eure Hilfe und Meinungen in diesem Thread
