Rettungstreffpunkte automatisch eintragen

Gibt es eine Karte auf der die in osm einegetragenen Rettungspunkte zu sehen sind ?

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Demergency_access_point#Anzeige_in_Karten_und_Apps

Ja, wenn man die Zeile aus dem Zusammenhang reißt.
In #16 hatte ich die Overpass Turbo Abfrage für emergency_access_point and check_date und emergency_access_point and survey:date geschrieben und aus den Zahlen sieht man, daß check_date bei den Rettungspunkten verbreiteter ist.

Global über alle Kombination mit Tags hast du natürlich recht und es Macht Sinn zu überlegen, welche Variante sinnvoller ist.
Auch die Tendenz spricht für survey:date.
Aber im Grunde ist das ein Nebenaspekt der Rettungspunkt-Diskussion hier und ich möchte nicht mit dieser Detailfrage vom Thema abkommen.

Und warum hast Du dann diesen “Nebenaspekt” dann angesprochen?

Bei mir gibt es Rettungspunkte die vom Waldeigentümer aufgestellt werden, die sind dann auch der Forstbehörde unbekannt, ob die auch beim Rettungsdienst bekannt sind konnte man mir damals nicht sagen.
Vielleicht ist er mittlerweile auch abgebaut, aber in den aktuellen Daten der Forstbehörde findet man ihn nicht.
Wer mal selbst vorbeischauen will: https://www.openstreetmap.org/node/4314729163

Ich habe auch schon andere Rettungspunkte gesehen die zwar in der Nähe des angegebene Standorts zu finden waren, aber dennoch war der Datensatz falsch.
Es gab auch schon den Fall, dass ein Rettungspunkt komplett im falschen Kreis stand.

Mein Fazit: Fehler wird es immer geben, wir sollten nur das Mappen was wir on the ground finden, keine Behörde wird hier für die Richtigkeit ihrer Daten die Hand ins Feuer legen wollen.

Der Rettungspunkt KB-874 ist zwar nicht in den bisher vom KWF veröffentlichten Daten enthalten, aber in dem neuen KWF-Rettungspunkte Geoportal wird er bei der Suche gefunden und angezeigt. Diese Geoportal hat eine OSM-Hintergrundkarte und neben der Suche im KWF-Datenbestand erfolgt eine parallele Suche mit Nominatim, so dass auch z.B. der Rettungspunkt KA-1234 gefunden wird.

KB-874 gehört den Stiftungsforsten Kloster Haina, welche ihre Rettungspunkte erst im April 2020 an das KWF geliefert hat. Die aktuelle Datenversion 2.8 war da bereits fertig. In Kürze wird die Version 2.9 veröffentlicht.

Stimmt. Bei jeder “amtlichen Veröffentlichung” von Rettungspunkten steht “ohne Gewähr” dabei.

Was man mit blindem Import anrichten kann wissen wir ja aus USA und den TIGER Daten. Wie lange ist das her? 10 Jahre? Und einige Daten sind immer noch nicht angefasst/korrigiert worden?

Import? Gefährlich und somit aufwändig, wenn man es richtig machen will.

Hallo,
man sollte aber bedenken, das es nicht nur die KWF-Rettungspunkte gibt. Im Ruhrgebiet fallen mir sofort mindestens vier verschiedene Rettungspunktsysteme ein. Zum ersten die Rettungspunkte an der Ruhr (rusis.de), die Rettungspunkte aus dem Radwegesystem Metropole Ruhr (hier werden Radwegknotenpunkte um Rettungspunkte ergänzt), eine eigenes Waldrettungspunktesystem des “Grünflächenamtes” in Essen sowie das Rettungspunktsystem des Wasserstraßen - und Schifffahrtsamt an den (westdeutschen) Kanälen.
Im Landkreis Stade gibt es neben den Waldrettungspunkten, wie wohl auch in anderen norddeutschen Kreisen, die sogenannten “Notrufbänke”. Diese Schilder sind wie der Name schon vermuten lässt fast alle auf “Sitzbänken” angebracht.
Alle Systeme haben haben komplett verschiedene Schilder. Aber allen gemeinsam ist der Notruf 112 der auf ihnen vermerkt ist!!!

Da war Wambachers Seite absolut klasse. ( https://wambachers-osm.website/emergency/ ). Sie ist aber leider seit Monaten offline - sehr schade! Wäre klasse, wenn man so etwas wieder ins Leben rufen könnte…

Liest man die Broschüre unter rettungspunkte-forst.de so verbietet sich eine Übernahme grundsätzlich, weil der Rettungspunkt nicht dem Standort des Schildes entspricht.

Zu einem Rettungspunkt wird eine Nummer und eine Koordinate unveränderlich festgelegt.
Ändert sich die Nummer oder die Koordinate, so wird der Punkt aufgegeben und ein neuer Rettungspunkt erstellt.
Eine Koordinate aus der Broschüre ETRS89/UTM32: 5525104,587; 495437,316
oder richtig geschrieben UTM=32 N 495437.316 5525104.587
ist ein bis auf den Millimeter festgelegter virtueller Punkt, das zugehörige Schild sollte dann in 50m Entfernung zu finden sein.

Wir können nur das Schild (mit Nummer) aufnehmen und mit den örtlichen Koordinaten versehen. Die Bezeichnung Rettungspunkt müssen wir durch Rettungspunktschild ersetzen.

Es wäre im Behördlichen System sinnvoller vergleichbar zu Hausnummern die tatsächliche Position des Schildes als Rettungspunkt zu deklarieren und die Koordinaten im dafür vorgesehenen UTMREF- oder MGRS-Meldefeld im 10m Raster 32UMA95432510 anzugeben.

Aus der obigen Webseite:

Als Ersthelfer habe ich jetzt da Kopfkino: Ersthelfer betreut einen Verletzen, Notruf ist abgesetzt und der Ersthelfer sagt zu einen weiteren Helfer: geh doch mal da vor zu diesen virtuellen Rettungspunkt bei UTM=32 N 495437.316 5525104.587 und empfange die Sanis und führe sie her.

+1 sehr gute und passende Antwort auf den juristischen Beitrag von axelr, der an der Wirklichkeit und Notwendigkeit vorbeigeht. Ich hoffe er kommt nie in die Verlegenheit auf Ersthelfer in solch einer Situation angewiesen zu sein, wo erst nach virtuellen Punkten gesucht wird.

Deswegen Rettungspunkte eintragen und froh sein, wenn sie helfen.

Also bitte. Wenn der Ersthelfer sowieso schon ein GPS-Readout hat, dann können die Sanis da auch selber direkt zur Unfallstelle finden und man braucht die RP nicht. Das wurde ja schon damals in der berühmt berüchtigten Serie Medicopter 117 so gehandhabt, und in den ~25 Jahren seit Ausstrahlung haben sich die Kleincomputer mit Telefon- oder anderen Multimediafunktionen so sehr vermehrt, dass man doch annehmen darf, dass sich in einem RTW im Jahre 2020 ein Gerät (notfalls sogar Privateigentum) befindet, dass GPS kann…

Also, wenn jeder heutzutage ein Smartphone besitzt mit GPS-Ortung und Weitergabe, warum dann noch Rettungspunkte?

Sind Rettungspunkte ein Relikt aus der Vergangenheit? Oder gibt es da doch den guten Grund dafür?

Ich denke, der Unterschied ist, dass für die Rettungspunkte die Rettungspunkte genau wissen, wie sie dort am schnellsten hinkommen. Hat man nur die GPS-Koordinaten, wird es für die Rettungsfahrzeuge ein Glücksspiel, ob sie den geeignetesten Weg dortin finden. Immerhin können ja Rettungsfahrzeuge nicht einfach quer durch den Wald fahren.
Bei den Rettungspunkten wird auch mit Sicherheit darauf geachtet, dass die dorthin führenden Wege mit den üblichen Rettungsfahrzeugen erreichbar sind ohne sich in einem Schlammloch festzufahren.
Einen kleinen Eindruck, wieso diese vorab festgelegten Rettungspunkte sinnvoll sind, gibt dieses Video: https://vimeo.com/103156840

Daher halte ich es auch für sehr sinnvoll, dass die Rettungspunkte in OSM möglichst genau und aktuell erfasst sind. Wenn ich z.B. im Wald mit OSMand als Navi-App unterwegs bin, kann ich mir als POI die Rettungspunkte anzeigen lassen und wenn ich mich verletzt hätte, könnte ich mich zum nächsten Rettungspunkt navigieren lassen und nach Möglichkeit dort hinhumpeln, da ich weiß, dass micht dort der Rettungsdienst gut erreichen kann.

a) Gibt es auch 2020 noch Leute, die kein Smartphone besitzen
b) ist es für viele Menschen einfacher, eine Rettungspunktbezeichnung am Telefon weiterzugeben, als die GPX-Koordinaten zu ermitteln und durchzugeben.

Auch wenn in RTWs heutzutage Navis verbaut sind, die Feuerwehr hat das längst nicht immer. Bei uns liegt ein Ordner im LF, in dem pro Rettungspunkt im Gemeindegebiet eine A4-Seite mit Foto und Karte inkl. markierter LKW-tauglichem Anfahrtsweg eingeheftet ist. Damit finden die meisten Kameraden einen Rettungspunkt schneller als mit UTM-Koordinaten auf der Karte. Und das schnelle Auffinden ist ja der Sinn der Rettungspunkte.
Nebenbei: unser Nachwuchs lernt das Koordinaten Lesen in der Grundausbildung gar nicht mehr.

Ob man das so weit treiben muss wie in Bad Oeynhausen, wo selbst Bänke, die direkt nebeneinander stehen, verschiedene Notfallnummern haben, sei mal dahingestellt.

@DD1GJ: Danke für den Link auf das KWF-Portal. Kann ich gut als Grundlage für die nächsten Radtouren gebrauchen :wink:

RP liegen fast immer an einer normalbefahrbaren Straße bzw. grade1-Wirtschaftsweg, zumindest bei mir in der Gegend ist das so. Vom RP zur eigentlichen Unfallstelle ist grundsätzlich Fuß angesagt.

Hallo,
ich denke, dass das von System zu System unterschiedlich ist. Bei den von mir weiter oben angesprochenen Sytemen im Ruhrgebiet und im Landkreis Stade sind die Standorte der Schilder auch die Rettungspunkte. Alarmiert man unter Nennung dieser Schildkennzeichnung kommen die Rettungskräfte auch dorthin… Das könnte wohl auch ein ganz entscheidender Unterschied zu den Wald (Forst) Rettungspunkten sein…

Das Zitat stammt nicht von mir sondern von jengelh! :smiley:

Ich weiß von einem guten Bekannten, der bei der freiwilligen Feuerwehr tätig ist, dass die neulich einen besser (auch ohne Allradantrieb) zu befahrenen Anfahrtsweg zu mehreren Rettungspunkten ausprobiert haben…

Unsere freiwillige Feuerwehr hat kurz nach Aufstellen einer großen Anzahl von Rettungspunkten extra einen SUV bekommen, weil damit die Rettungspunkte teilweise schneller un leichter anzufahren seien als mit einem normalen Rettungswagen oder einem Feuerwehr-LKW.

Es wird also tatsächlich so sein, dass die Rettungskräfte genau darüber informiert sind, wie sie schnell und sicher zu jedem der Rettungspunkte in ihrem Bereich hinkommen und sie müssen im Falle eines Notrufs sich nicht erst eine geeignete Route überlegen (und im schlimmsten Fall daneben liegen und umkehren, im schlimmsten Fall sich sogar irgendwo festfahren)

Auch hierzu hat mir mein Bekannter mal ein Döneken erzählt. Bei einer Rettungsaktion sei ein junger Rettungssanitäter recht forsch einen schmalen Waldweg hinauf gefahren. Er kam auch gut bei dem zu Rettenden an. Aber dann musste man ja wieder zurück - Wendemöglichkeit gab es keine. Einer von der Feuerwehr sei dann eingesprungen und habe den Rettungswagen mehrere hundert Meter rückwärts den kurvigen Waldweg wieder hinuntergefahren.

Rettungspunkte gibt es auch in meiner Gegend schon lange. Es waren aber bislang lediglich “virtuelle” Punkte, also Punkte, die den Forstarbeitern bekannt waren und den Rettungskräfte. Aber vor Ort war keine für Wanderer erkennbare Markierung. Die nun immer üblicher werdenden Schilder sind aus meiner Sicht ein echter Vorteil - auch wenn sie leider nicht einheitlich gestaltet sind.