Rendern auf dem PC?

Hallo alle,

ich grüble immer noch am gleichen Thema wie neulich - trotz Eurer vielen Vorschläge und Antworten (vielen Dank!!) blicke ich immer noch nicht ganz durch. Es will mir nicht in den Kopf, dass es auf dem PC da nichts geben soll zum Rendern von OSM-Daten.

Beispiel: auf Android gibt es das MapsForge-Projekt. Das gelingt innerhalb von Minuten: irgendein MapsForge-basiertes Programm installieren, Deutschland im MapsForge-Format herunterladen, und schon habe ich eine vektorbasierte offline-Karte bester Qualität, die ich in allen Zoomstufen anzeigen kann.

Das heißt, mein popliges Uralt-Samsung Galaxy kann im Moment mehr als mein PC: es kann ganz Deutschland laden, ohne sich daran zu verschlucken, und perfekt darstellen. Alle PC-Tools, die ich bisher fand, kommen bestenfalls mit Häuserblocks klar.

Gibt es wirklich kein PC-Tool, das auch mit größeren OSM-Dateien (mindestens Deutschland, möglichst Europa) klarkommt (notfalls nach passender Konvertierung, klar)? Die OpenStreeMap-Seite “an sich” kann das doch auch?!

Irgendwie, glaube ich, sehe ich total den Wald vor lauter Bäumen nicht …

Viele Grüße,

Marcus.

Moin Moin, Marcus

schneide bitte hier im Forum das Thema “Wald und Bäume” nicht an - das führt nur wieder zu tagelangen Diskussionen :wink:

Hier mal als Einstieg: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Mapnik Da bekommst du zumindest mal nen Anfang. Es gibt noch dutzende andere Beispiele bis hin zur fertigen Virtuellen Maschine.

Gruss
Walter

Versuch es doch mal mit den Garmin PC Tools Basecamp http://www.garmin.com/de/map/basecamp oder mapsource (veraltet?) http://www8.garmin.com/support/download_details.jsp?id=209.

Beide sind frei verfügbar, einfach unter Windows zu installieren und dafür gibt es jede Menge OSM Karten:
http://garmin.openstreetmap.nl/ , http://www.freizeitkarte-osm.de/de/index.html , um nur zwei Beispiele zu nennen.

Da ich ein Garmin GPS habe, hatte ich diese Programme schon dabei und habe mich nie um andere gekümmert.

Des weiteren gibts noch QLandkarte und Viking, die können aber nicht routen.

Arbeitet viking auch mit off-line OSM Karten?

Also NAVIT gibt es ja auch, aber das ist aufwendig zu konfigurieren und hat auch noch ordentlich Bugs:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Navit

Ansonsten noch Gosmore, aber auch das Programm ist nicht soooo toll von der Usability her:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Gosmore

Kannst du mal deine Ziele etwas genauer erläutern ?

Gruß Klaus

Zunächst nochmal herzlichen Dank für die vielen Vorschläge - werd ich jetzt alles nach und nach mal ausprobieren.

Bei mir geht es letzten Endes darum, eine Hintergrundkarte mit eigenen Markierungen, Beschriftungen, Foto-Bubbles etc. anzureichern und in hoher (druckbarer) Auflösung in eine Datei auszugeben.

Ich brauche also KEINE Routingfähigkeit.

Ich möchte aber Karten in sehr unterschiedlicher Größe (wenige km Durchmesser bis über 1.000 km Durchmesser) verarbeiten können.

MapSource kenne und benutze ich sehr gerne, aber für andere Zwecke (und mir schaudert schon vor der Zeit, wo MapSource ganz ausgelaufen sein wird und nur noch Basecamp existieren wird). Da kann ich keine hochauflösenden Bitmaps rausbekommen (was bei der Original-Garmin-Karte vielleicht lizenzrechtlich nachvollziehbar ist, aber auch mit der OSM-Karte hab ich ja diese Möglichkeit dort nicht). Ich habe schonmal mit Screenshots experimentiert - geht, aber ist nicht so doll.

Im Moment überlege ich, ob man nicht versuchen sollte, ein MapsForge-Plugin für QGIS zu entwickeln. Ich glaube, dann hätte man alles, was man braucht …

Viele Grüße,

Marcus.

Hallo Marcus, es gibt grundsätzlich zwei Kategorien von Rendern.

Die 1. Kategorie erstellt Grafik Dateien von OSM Daten, welche dann im Browser angezeigt werden. Darunter fällt Mapnik, Kosmos oder Osmarender. Das sind auch die grafiken welche Du auf der OpenStreeMap-Seite siehts oder mit Bigmap angezeigt werden. Diese Prozesse welche für jede Zoomstufe die Grafiken erstellen brauchen etwas Rechenleistung, Zeit und Plattenplatz.

Die 2. Kategorie sind Programme welche on the fly die Vektordaten in Grafiken umrechnen. Beispiele: Gosmore, Navit und eben auch das MapsForge welches viele Android Programme zum rendern verwenden. Dieser Prozess braucht überhaupt keine Vorbereitungszeit, sondern das System berechnet direkt die benötigten Grafiken je nachdem wo und in welcher Zoomstufe du Dich gerade befindest. In dieser Kategorie sind auch meist die Navigation Programme anzusiedeln.

Ich bin auch ein Fan von Mapsforge nur schade dass es das nicht für andere Plattformen gibt. Es gab mal einen PC-Viewer die Entwicklung wurde aber leider eingestellt.

Gruss zapfen

Also wenns wirklich um “rendern” auf dem PC geht, dann ist die normale Empfehlung maperitve (mperitive.net) oder tilemill (mapbox.com/tilemill) . Letzeres kann OSM Daten direkt nur von einer PostGis DB lesen, aber das aufzusetzen (am besten in einer Ubuntu VM) ist nicht wirklich schwer.

Simon

Da verstehe ich aber nicht, warum Du off-line Fähigkeiten brauchst, das sind typische Aufgaben am Heimcomputer, die entstandene Datei ist dann natürlich off-line.

Markierungen, Beschriftungen, Foto-Bubbles etc. : das klingt nach openlayer http://www.openlayers.org/

Die Frage ist, willst Du die Markierungen Beschriftungen manuell auf der Karte platzieren, z.B.: mit einem Grafik Programm oder willst Du das ganze automatisch erstellen lassen.

Für die automatische Variante würde ich Openlayers nehmen und für die manuelle würde ich den Umweg über SVG Grafiken gehen. Das sind Vektorgrafiken welche Du auf sehr hohe Auflösungen vergrössern kannst ohne Verlust: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Svg

Gruss zapfen

Nehme mal an, “druckbar” heißt Dateien für den Druck und somit keine dynamische Darstellung wie in MapSource oder bei einer slippy map.

Bei ganz Deutschland oder Europa als Hintergrund sind wohl nur große Objekte darzustellen und Details wie Gebäude und untergeordnete Straßen können weggelassen werden. Somit würde ich mir zunächst für die verschiedenen Fälle, das heißt Massstäbe des Hintergrundes, Extrakte mit Osmfilter selbst erstellen oder von Overpass ziehen und eventuell noch manuell mit JOSM nachbearbeiten. Diese OSM Dateien sind dann wesentlich kleiner und werden schneller verarbeitet.

Die eigenen Markierungen würde ich in eine oder mehrere separate OSM Dateien eingeben.

Maperitive kann Hintergrund- und Markierungsdateien übereinander zeichnen. Mit eigenen Regeln wird festgelegt was gezeichnet und wie es gezeichnet wird. Ausgabe ist möglich als Kacheln oder in eine Datei in verschiedenen Formaten. Bei Ausgabe im SVG Format ist dann noch manueller Feinschliff mit einem Grafikprogramm wie Inkscape möglich.