Radwegnetz in cyclemap

Bisher sind in der Region Hannover nur beschilderte (touristische) Radrouten erfasst. Das sind besonders mit Symbol beschilderte Ausflugsrouten. Nun macht sich jemand auf, auch das normal beschilderte Radwegenetz zu erfassen. Damit meine ich nicht die blauen Radwegeschilder, sondern die Wegweisern, die in der Region hier rot auf weiß sind. Diese beschilderten Radwege verlaufen über Straßen, Feldwege und natürlich auch auf “blauen” Radwegen.)
Diese werden von dem User nun als einzelne Relationen erfasst und mit network=lcn und ref=NRÜ (das ist das KfZ-Kennzeichen vom ehm. Landkreis) getaggt.

Generell halte ich die Erfassung für sinnvoll, dennoch stört mich, dass die örtliche Radwanderouten (Rundtouren) so auf der Cyclemap kaum noch zu erkennen sind.

Wie wird das sonst so gehandhabt?

  • Werden diese sonst überhaupt als Relation erfasst.
  • Sollen diese in der Cyclemap als Radroute erscheinen?
  • Wie würdet ihr taggen, und das ref vergeben?

Ich bin der User, der das Neustädter Radnetz erfasst. (“Nun macht sich jemand auf …” ist übrigens etwas dreist: Ich bin schon seit mehr als einem halben Jahr damit beschäftigt, wenn auch mit Unterbrechungen.)

Ich finde, es ist ein erheblicher Unterschied, ob hier und da ein Radweg vorhanden ist (mit den üblichen und hier leider großen Lücken), oder ob es ein ausgeschildertes Radwegenetz gibt. Darauf sollte dann auch in einer Karte hingewiesen werden. Auch sonst gilt doch hier der Grundsatz, alles zu erfassen, was es in der Realität auch gibt. Wenn jemand nur Radwanderweg angezeigt haben will, ist das doch ein Problem der Kartendarstellung, nicht der Erfassung.

Daher möchte ich die Markierung mit ref=NRÜ (für “Neustadt am Rübenberge”) beibehalten.

Prinzipiell ahst du recht, dass das ein Problem des Darstellers ist. Der Darsteller muss aber auch maschinenlesbar die Möglichkeit haben Themenrouten von den Radwegnetzen zu unterscheiden.

Ein analoges Beispiel auf das ich gestoßen bin sind die Touristenstraßen. Diese werden genauso in Relationen gepackt wie die normalen Bundesstraßen. Der Unterschied liegt nur in dem name-Tag bzw. dem ref-Tag. Ergo kann man die Touristenstraßen nicht herausfiltern.

Moin

Zum groessten Teil liegt die Loesung des Problems darin, dass logisch strukturiert eine route-Relation mit network=* eigentlich Mitglied in einer network-Relation sein muesste (genaugenommen wuerde auch da das network=* Tag hingehoeren) [1]. Dann kann man auch ueber die Mitgliedschaft in der Relation die Darstellung auf der Karte steuern.

Ganz so einfach ist die Sache leider nicht:

  1. Ist es bislang ueblich, das network-Tag direkt bei der route-Relation zu setzen. Naja, es liegt an uns als Mapper bzw. als Kartengenerierer da nach und nach fuer Ordnung zu sorgen. Das ist letztendlich aber nicht entscheidend.

  2. Nicht bei jeder Route lässt sich ein dazugehoeriges Netzwerk angeben. Bei den meisten ist das aber durchaus der Fall, nur sehr wenige, ausgeschilderte Routen sind wirklich alleinstehend. Wenn eine Behoerde sich mal zum Ausschildern durchringt, dann macht sie das meist gleich fuer mehrere Routen. Oder was es auch haeufig gibt, sind Varianten und Abkuerzungen, die zu einer groesseren Route gehoeren und auch gut mit dieser zusammen in einer network-Relation zusammengefasst werden koennen.
    Uebrig belibt eine (recht kleine) Restmenge von wirklich alleinstehenden Routen. Zur Not kann man fuer die aus Symmetriegruenden ein Netzwerk definieren, dass genau diese eine Route enthaelt.

  3. Auch wenn bei allen Routen sauber eine Mitgliedschaft in den passenden Netzwerken eingetragen ist, hat man immer noch das Problem, dass verschiedene, gleichrangige Netzwerke im selben Gebiet existieren [2]. Zum einen kann man da die Frage stellen, ob das ueberhaupt wirklich ein Problem ist. Letztendlich werden in der Realitaet fuer solch ueberlagernde Netze häufig die selben Wegweiser benutzt und nur unterschiedliche Symbole rangepappt. Wenn schon der Nutzer vor Ort kaum unterscheiden kann/soll, in welchem Netz er unterwegs ist, muss dann eine graphische Unterscheidung in einer Uebersichtskarte wie der cyclemap sein?
    Fuer den Sonderfall der Radwegenetze kann man das Problem dadurch in den Griff bekommen, dass man all die einzelnen network-Relationen in eienr Superrelation zusammenfasst. Das ist auch von der Logik her nicht ganz falsch, denn letztendlich gibt es einen nationalen Fahrradplan, der die bundesweite Ausschilderung der Radwegenetze vorsieht.

In dem Zusammenhang moechte ich auch noch mal auf die Wiki-Seite http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Radwegenetze hinweisen, wo die Radwegenetzproblematik diskutiert wird. Wenn die Fahrradsaison vorueber ist, wollte ich die Diskussion weiter vorantreiben, zur Zeit bin ich aber noch bei der Feldforschung, was einem an Routennetzen so alles in der Realitaet begenen kann.

Gruss
Torsten

[1] Ich beziehe mich hier im Wesentlichen auf route=bicycle Relationen, bei denen ich mcih auch am Besten auskenen. in wie weit das auch auf andere Routen uebertragbar ist, weiss ich nicht.

[2] Sehr häufig hat man den Fall, dass in einem Gebiet sowohl ein Flaechendeckendes Radwegenetz existiert, zusaetzlich aber auch explizit ausgeschilderte (Themen- oder haeufig auch Rund-)Routen existieren. Davon abgesehen kommt es in den Randbereichen aber auch immer wieder zu Ueberlappungen von eigentlich benachbarten Netzwerken. z.B. kenne ich eine Ecke, wo zwie benachbarte Landkreise auf gleiche Weise ein Radrundwegenetz ausgeschildert haben, und die Route 19 des einen Kreises reicht auch auf das Gebiet des Nachbarkreises, gerade mal ein paar hundert Meter von dessen Route 19 entfernt.

ein link zum gebiet:
http://www.openstreetmap.org/?lat=52.5732&lon=9.4597&zoom=12&layers=C

@ wo gehen wir hin: “Nun macht sich jemand auf” - Sorry dafür, ich aber erst vor ein paar Wochen bemerkt

Eigentlich handelt es sich bei dem Radwegenetz ja um Infrastruktur und zwar um eine Ebene zwischen der reinen pyhsischen Infrastrukur (den Wegen) und den Routen.

  1. Wege, Straßen, auch “blau beschildete” Radwege
    2 mit Radwegweisern beschildertes Radwegenetz
  2. beschilderte Themen-/Wander-/Ausflugs/Rundrouten
  3. nicht beschilderte Themenrouten (gehören meines Erachtens nicht in OSM)

Das ist meine Meinung, die ich mir gerne von euch noch zurechtbiegen lasse:

  • Typ2 könnte auch einfach über Tag (lcn=yes) an Wegen erfasst werden, wenn sich keine Namen oder Nummern für den Radweg ermitteln lassen.
  • Wenn sie keinen eigenen Namen aufweisen und wenn sie auch keine Nummern aufweisen, sollten sie auch keine ref-Kürzel in der Karte bekommen.
  • Die Darstellung müsste irgend wie zwischen Typ 1 und Typ3 liegen - eher so wie die cycleways in der Cyclemap. Die Darstellung in der Art von lcn ist viel zu breit für “Infrastruktur”. Ich aber das Gefühl, dass wenn man mit der lcn-Darstellung alle beschilderten Radwege in Hannover kartieren würde, dann nur noch ein großer blauen Fleck in der Karte dargestellt wird.

Mit dem ref=<Landkreiskürzel> ist zwar eine theoretische Unterscheidbarkeit gegeben. Anderseits ist das kartengestalterisch ziemlich ungünstig verschiedenartige Dinge nur anhand von Beschriftungen zu unterscheiden - weil das optisch nur schwer erfassbar ist. Zudem charakterisiert NRÜ nicht den Weg sondern das Gesamtnetz - hat also im ref-Tag nichts verloren. Zu welchem Landkreis der Radweg gehört ist für den Radfahrer in der Karte wohl eher unerheblich.

Die Routen wurden bereits alle in einer Netzwerk-Relation erfasst - dort ist auch das ref weiterhin vorhanden. Diese Superrelationen werden vom Renderer der Cyclemap aber nicht ausgewertet - was uns bei der derzeitigen Darstellung nicht weiterhilft.

Jetzt könnt ihr natürlich sagen, wir sollen nichts nur für den Renderer erfassen. Richtig, aber jeder möchte ja auch seine Objekte in der Karte sehen und daher nicht mit neuen Tags anfangen, die nicht gerendert werden.

Das Problem ließe sich einfach durch ein zusätzliches Tag lösen. Renderer müsste dann nachziehen.

Es ist alles in Superrelationen. Nur der Cyclemap-Render ließst sowas glaube ich nicht.

sehe ich auch kein Problem, pseuconetze lösen es

sehe ich kein Problem. Was interessiert mich das Netzwerk in der Karte?

Siehe Ferienstraße/Bundesstraßen

Genau davon reden wir hier. In den ÜBerlappungen zum Nachbarkreiis sehe ich kein Problem

Eine Möglicheit wäre network=local (innerstädtisch) oder regional (landkreisweit) für solche Netzwerke zu verwenden und das network=lcn|rcn|ncn|icn für die Themenrouten zu lassen. Für bundeslandweit bräuchte es dann auch noch was. Das sollte dann aber ein Begriff sein, der auch international verwendbar ist, bspw. provicial.

Wenn ich nur selektiv ein Netz gerendert haben möchte, ist die Filterung nach name oder ref kein Problem, sodass gleichrangiges nebeneinander kein Problem darstellen sollte.

O.K. An diese Wikiseite hat sich Wo gehen wir hin weitgehend gehalten. Ist also meine Frage, ob das so üblch ist mit ja beantwortet.

Was würdert ihr für das ref vorschlagen?

  • kein ref (damit nicht zu erkennen ob themenrouten über das radwegnetz laufen)
  • Nummern der Wegweiser (248-260)? Das macht es natürlich noch unübersichtlicher in der Karte.
  • Betreiberkürzel (kennzeichnet ja eigentlich nicht den weg sondern das netz)

Problem hier drann. local, regional etc würde derzeit nicht gerendert werden.
lcn / rcn steht ja auch für local/regional etc.

sorry … zweites mal gepostet

Die Auflistung trifft es schon ganz gut, nur sind die daraus folgenden Wertungen natuerlich rein subjektiv.

Kategorie 1. wuerde ich bei dieser Probelematik komplett aussen vor lassen, das hat erstmal so nichts mit den Routen zu tun, wir brauchen nur halt irgendeine Art von Weg, ueber den die Route laeuft.

Der Uebergang von 2 nach 3 ist fliessend. Ich bin mir nicht sicher, ob da eine harte Trennung ueberhaupt wünschenswert ist.

Und bei 4 sehe ich eigentlich keinen Grund, warum eine Route unbedingt ausgeschildert sein muss, um in OSM eingetragen zu werden. Als Kriterium sehe ich eher, dass sie “offiziell” sein sollte. Also von einer Behörde oder etwas ähnlichen (Tourismusverband usw.)

Aus persoenlicher Erfahrung weiss ich, das lcn=yes nicht funktioniert, weil es nicht nachvollziehbar/verifizierbar ist. Wenn du einen Weg so markierst, weiss ein anderer Mapper nicht, warum du das so markiert hast. Direkt neben einem Wegweiser mag das ja noch ersichtlich erscheinen, aber in zwei Kilometern Entfernung vom naechsten Wegweiser fehlt da jeglicher Zusammenhang.
Und um die Verwirrung komplett zu machen, wird lcn=yes auch von Mappern verwendet, wenn sie irgendwo an einer Radroute langkommen, sich aber nicht grossartig drum kuemmern sondern erstmal nur festhalten wollen, dass da irgendeine Route lang geht. Als temporaere Markierung geht das auch in Ordnung, fuer eine endgueltige Erfassung ist der Informationsgehalt aber einfach zu gering.

Ausserdem ist auf http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Radwegenetze auch ein Schema beschrieben, wie man bei Radrouten der Kategorie 2 zu brauchbaren (nicht nur fuer den Mapper sondern auch fuer einen Nutzer der Karte) Routennamen kommt.

Naja, das ref-Kuerzel ist eine Baustelle fuer sich. Es wird recht haeufig dazu missbraucht, damit die Routen auf der cyclemap schoen erkennbar sind. Wir mappen halt eben doch irgendwie fuer die Renderer.

Das ist jetzt deine persoenliche Sicht der Dinge. Rein aus Nutzersicht passt das (meist) schon, wenn die Radwegenetze genauso wie andere lokale Radroutennetze dargestellt werden. Wenn er mittels der Karte entlang eines Netzes/einer Route navigieren will, dann kann das jedes beliebige Netz sein. Dass die Routen der Kategorie 3 wichtiger sein als die der Kategorie 2 ist deine ganz persoenliche Meinung, die auf deinen Erfahrungen in der die bekannten Region basiert. Ein anderer Nutzer wird das wahrscheinlich anders sehen und in einer anderen Region wird das wahrscheinlich auch anders aussehen. (Die Unterscheidung local cycling vs regional, national und international cycling ist deutlich objektiver, allerdings gibt es da auch verschiedene Sichtweisen, wo genau die Trennlinien liegen, oder ob lcn eigentlich fuer local cycling oder fuer local network steht.)
Und wenn ihm die Karte einfach nur zur Orientierung dienen soll, dann ist eine unterschiedliche Darstellung auch nicht unbedingt wuenschenswert, da ein Aussenstehender anhand der Wegweiser die verschiedenen Netze meist sowieso nicht unetrscheidne kann.

Nach meiner Erfahrung gehoert der Landkreis eher ins operator-Tag. Aber wie oben schon geschrieben, das ref-Tag wird soweiso zu den verschiedensden Zwecken missbraucht.

Das Problem ist ja nicht, dass irgendwelche Elemente in der Karte gar nicht auftauchen sondern nur, dass sich aehnliche Elemente nicht voneinenader unterscheiden lassen. Somit hat man als Mapper immerhin die Rueckmeldung, dass die eigene Eintragung angekommen ist.
Dass das Ergebnis schoener aussehen koennte, ist halt eien andere Baustelle. Als Mapper hat man mit dem sauberen Eintragen seine Schuldigkeit getan. Wenn die Daten eine brauchbare Unterscheidung hergeben, dann ist es Sache des Renderes, diese auch zu nutzen. Da ist es dann der falsche Weg, als Mapper die Erfassung zu aendern, nur damit es in der augenblicklichen Implementierung eines einzelnen Renderes besser ausschaut.

Gruss
Torsten

Die Darstellung auf Karten ist sicherlich eine andere Baustelle und hat mit dem taggen erstmal nichts zutun. Das wird ohnehin jeder Kartenersteller anders machen.

Die Network-Relation sind eine gute Idee, allerdings finde ich es als Superrelation nicht praktikabel. Die Teilstücke können weiterhin nicht von den Themenrouten unterschieden werden. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass man das eine vom jeweils anderen Unterscheiden kann.

Warum sollte das nicht gehen???

Du kannst doch abfragen, ob ein Weg Mitglied einer route-Relation ist.

Dann musst du doch genauso abfragen koennen, ob ein Weg Mitglied einer route-Relation ist, die Mitglied einer network-Relation ist.

Und es sollte doch auch technisch kein Hinderniss gegen eine Abfrage geben, ob ein Weg Mitglied einer route-Relation ist, die Mitglied einer network-Relation ist, die Mitglied einer …

Die notwendigen Informationen fuer eine Unterscheidung (so man die denn ueberhaupt haben will) hat man in der Datenbank (und das sogar ohne grossen Aufwand in der Auswertung).

Die Abgrenzung von Themenrouten zu den Radwegenetzen ist nicht immer so klar, wie es in vielen Regionen sicherlich der Fall ist.
Ich kennen einen Landkreis, da gibt es einmal ein flaechendeckendes Radwegenetz, dann gibt es ein flaechendeckendes Netz mit Radrundwegen und dann gibt es noch ein halbes Dutzend vom Kreis ausgeschilderten, lokalen Themenrouten. hinzu kommen dann noch ein paar Radrouten, die von den verschiedenen Staedten selbsstaendig ausgeschildert worden sind. Wenn man jetzt zwischen dem Radwegenetz und den Themenrouten unterscheiden will, wo will man dann das Radrundwegenetz einsortieren? Und wie sollen die kommunalen Routen behandelt werden?

Die gleiche Problematik duerfte sich auch im Muensterland mit seinem beruehmten Wabennetz ergeben.

Insofern bin ich mir nicht sicher, dass auf einer europaweiten (oder sogar weltweiten?) Karte eine Unterscheidung zwischen Themenrouten und Routennetzen wirklich sinnvoll ist. Diese Entscheidung wird man wahrscheinlich nur lokal sinnvoll treffen koennen, wenn man eine Karte speziell fuer ein besonderes Gebiet baut und da dann auch weiss, mit welchen Routen und Netzen man es zu tun hat.

Gruss
Torsten

@ de_muur: klar, das war meine Meinung, damit natürlich rein subjektiv.

  1. Wege, Straßen, auch “blau beschildete” Radwege
    2 mit Radwegweisern beschildertes Radwegenetz
  2. beschilderte Themen-/Wander-/Ausflugs/Rundrouten

Nochmal zur Trennung wie ich sie meine und wie sie hier in der Region vorliegt. Wenn das woanders nicht passt, dann ist dort natürlich anders einzusortieren

  1. ist die reine Infrastruktur, hat nichts mit Routen zu tun.
  2. ist auch Infrastruktur, das ist eine Teilmenge von 1 die sich für Radfahrer besonderes eignet und daher ausgeschildert wurde. (Das die empfohlenen Routen auf dem Weg von A nach B - also transport) (wenn das in anderen Gebieten nicht vorhanden ist, brauchen wir dort darüber auch nicht zu diskutieren)
  3. Diese Routen dienen in erster Linie touristischen Zwecken. Falls ich einen Radausflug plane könnte ich mir diese am Stück vornehmen. Das betrift auch die Regionalen und nationalen Routen, die weniger für die täglichen Transportwege, sondern eher für ausgedehte Mehrtagestouren geeignet. Die Wege aus 3 folgen in der Relgel Wegen aus 2 - ist allerdings nicht zwangsläufig so, schon garnicht bei den lokalen Rundkursen.

Was ich gerne sehen würde wäre einer Trennung von Infrastruktur, die ein sehr dichtes Wegenetz bildet und somit weniger dick in der Karte dargestellt werden sollte
und ausgewählten besonderen Routen - die dann entsprechend hervorgehoben werden. Das auch zwischen lokalen und regionalen Routen unterschieden wird (in Cyclemap farblich) ist vollkommen o.k. Es geht nicht darum, das Themenrouten oder Infrastruktur wichtiger sind, es geht darum, das die Infrastruktur dichter ist, und somit eine schmalere signatur als die derzeitige notwendig ist.
Derzeit könnte das ein Renderer nicht anhand der Tags und auch nicht anhand der Netzwerkrelation unterscheiden ob es Infrastruktur oder Touristikroute ist.

zu 4) Warum ich nicht beschilderte Routen nicht in OSM sehe.
Wo ist da das Kriterium für eine offizielle Organisation? Ist es eine Kommune, Tourismusverband, kann es jeder Verein sein? Von diesen Routen unglaublich viele. Sie lassen sich wunderbar in Routenportalen ablegen (GPSies etc.) In OSM vermüllen wir uns damit den Datenbestand. (wenn auf jedem Weg 20 Relationen liegen sieht da keiner mehr durch)
Außerdem lassen sich die Routen eigentlich nur durch Urheberrechtsverletzung übernehmen, da sie nicht in der Realität, sondern nur aus einer anderen Karte entnehmen kann. Änderungen der Streckenläufe, die in der Realität notwendig werden, kommen die Infobrochüren und Karten meist nicht nach.

Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. In Radwegenetzen sind haeufig nicht die Routen ausgeschildert, auf denen man am besten (was auch immer das heissen mag, bestimmt nicht am schnellsten oder auf dem kuerzesten Weg) von A nach B kommt, sondern meist (oder zu mindest sehr haeufig) dienen diese Netze der touristischen Erschliessung der Flaeche. Die Beschriftung der Wegweiser mag was anderes suggerieren, aber diese Radwegenetzwegweiser haben in der Praxis eine deutlich andere Bedeutung als die Strassenwegweiser für den Autoverkehr.
Die Funktion ist also im Prinzip die gleiche wie bei den Themenrouten (Radausflug), nur hat man nicht eine feste Variante sondern setzt sich seine Tour aus verschiedenen Abschnitten selbst zusammen.

Dass diese Trennung zwischen Infrastruktur" und “besonderen Routen” m.E. so nicht funktioniert habe ich ja oben bereits ausgefuehrt. Und dass das Radwegenetz ein dichteres Netz bildet als die Summe der Themenrouten kann ich aus meinen Erfahrungen auch nicht unbedingt bestaetigen. In Regionen mit besonderer (Rad-) Touristikfunktion koennen die Themenrouten deutlich ueberhand nehmen.

Das kannst du in deutschland ganz einfach dadurch erreichen, dass du die Netze, die du als Infrastruktur betrachtest, in einer Superrelation Radwegenetz-Deutschland zusammenfast. (Wie oben schon mal irgendwo geschrieben, gibt es eine Planungsvorgabe, wie solche Netze bunddesweit ausgeschildert werden sollen.)

Die Abgrenzung was noch “offiziell” ist und was nicht, ist sicherlich subjektiv. Aber das haben wir ja haeufiger in OSM.

Ich kenne Radrouten, bei denen die Strecke unterwegs nicht mit Wegweisern beschildert ist, aber bei denen an einzelnen Stationen Informationstafeln vom Landkreis aufgestellt wurden. Wie man von einer Tafel zur nächsten kommen soll, erfaehrt man auf einem Faltblatt. Findest du wirklich, dass so eine Route nicht in die OSM-Datenbank gehoert?

Nein. Du musst den Verlauf ja nicht aus der Karte abzeichnen. Du kannst ja auch die Route selber abfahren und dann nach deiner eigenen Aufzeichnung bei OSM eintragen.

Das gilt genauso fuer ausgeschilderte Routen. Hier in der Naehe wurde man Jahrelang in einen Bach geleitet, wo ein Hochwasser mal die Bruecke weggerissen hatte und diese wurde erst Jahre spaeter wieder ersetzt. Waehrend der ganzen Zeit hat auch niemand die Ausschilderungd er Route angepasst. (Mal abgesehen davon, dass die Ausschilderunegn sowieso haeufig arg zu wuenschen uebrig lassen. Selbst wenn ich nur unterwegs bin, um fuer OSM die Ausschilderung aufzunehmen, habe ich haeufig arge Probleme, den Streckenverlauf zu finden. Das laesst eigentlich nur den Schluss zu, dass die Ausschilderung kaum benutzt wird. Sie ist ja haeufig praktisch unbenutzbar.

Gruss
Torsten

Themenrouten haben logischerweise ein Thema, dem sie “folgen”. Sei es ein Fluss oder diverse Brunnen oder Wege eines Künstlers… Netzwerke haben eher den Charakter einer Sammlung von Direktverbindungen zwischen Orten/Örtlichkeiten. Bei regionalen Netzwerken geht die Ausschilderung eher zum nächsten Dorf, bei lokalen eher zum Bahnhof, Marktplatz, Zentrum, etc.

zu 4)

Das sehe ich anders. Ausgeschilderung sollte kein Kriterium sein. Bedingung sollte sein, dass der Verlauf fest vorgegeben ist (sei es auf einer Karte oder durch Schilder), das die Bedeutung das persönliche übertrifft und die Strecken regelmäßig gewartet werden (Anpassung des Verlaufs bei längeren Baustellen).

Wenn die Route nun nicht ausgeschildert ist und man den Verlauf vom Autor übernimmt, braucht man logischerweise deren Zustimmung.

Weiterhin sollte man für Netze, die nicht von staatlichen Stellen ausgeschildert sind, andere network-Tags verwenden.

Im letzten Frühjahr hatte ich mal angefangen einige Radweit-Strecken in OSM einzutragen. Eingetragen hab ich sie als network=radweit

EDIT:

Übrigens sind Bus- und Bahnstrecken auch nicht ausgeschildert und dennoch findet man sie selbstverständlich in OSM wieder :wink:

Oh jetzt vermischen sich hier zwei Themen

a) nicht markierte Strecken

Mit Strecken, die auch nur vereinzelt mit Streckentafeln/karten markiert sind habe ich kein Problem.

Volle Zustimmung, ohne Karte/Track ist man in der Regel hoffnungslos verloren

Ich denke da an ein spezielles Beispiel. Ein nicht ausgeschilderter Radweg, der sich im Verlauf aus Teilstrücken anderer beschilderter Radwege zusammensetzt.
Der Verlauf des beschilderten Radwegs wurden in Realität und in OSM mehrfach korrigiert. Der nicht beschilderte Radweg blieb weiterhin auf der alten Route.
Problem bei diesen Routen ist halt, das sie nur jemand mit der passenden Karte nachführen kann - die tatsächliche Pflege beschränkt sich dann in der Regel auf den Ersterfasser.

Ja, da gibt es aber Bushaltestellen und ich kann den Bus mittracken.

Finde ich persönlich, die gehören nicht in OSM rein. Dann kann jeder seine Streckenvorschläge ins Netz stellen und auch in OSM eintragen. Das führt zu unübersichtlichen Datenmüll. Ihr wisst, das man zu bearbeiten immer alles im Ausschnitt einladen muss, ich kann nicht einfach mal die Routen die mich nicht interessieren ausblenden. Und ich kann auch nicht unbegrenzt viele Routen in einer Karte darstellen, ohne dass dadurch die Lesbarkeit beeinträchtigt wird.

Wenn ich die Route nach einer Karte abfahre, ist das nur eine andere Form der Nachdigitalisierung. Es geht nicht um das geometrische Erfassen der Wege (das ist dann tatsächlich nicht abgezeichnet), sondern um die Zuordnung zu einer Route. Das ist wie, wenn ich einen Namen aus einer Karte abschreibe, der an keinem Straßenschild steht. Ich kann mit der Karte den Ort finden und den Weg ablaufen, ich kann mir aber nicht sicher sein, ob der Name nicht ein Osterei ist. (Ob die Schöpfungshöhe ausreicht mag ein Jurist entscheiden.)

Setzt dann auch eine Quellenangabe voraus. Gibt es wie bei der Wikipedia eine Stelle, wo die Einwilligung hinterlegt wird?

b) Trennung von unterschiedlichen Netzebenen.

Ok. Dann lässt sich das Darstellungsproblem nicht automatisch lösen.

Bleiben wir aber mal am ursprünglichen Beispiel.
Hier in Hannover gibt es ein sehr dichtes Radwegenetz. Einige dieser Wege wurden als Regionnetz mit 3 Ringen und 15 radialen Strecken ausgeschildert.
Diese Routen sind nach (alten OSM Richtlinien) als lcn getaggt. Damit würden sie in der Darstellung in Cyclemap im lokalen Radwegenetz untergehen. Man könnte sie natürlich auch als rcn tagen (heißen ja auch Regionsrouten), was dann jedoch deutlich längere Radwege wie den Leine-Heide-Radweg im Kartenbild untergehen lässt.

Was meint Ihr: Regionsrouten als rcn?

Genausogut könnte ich bei mir daheim ein Schild an die Wand pappen und ein Freund im Nachbarort auch. Jetzt gibt es einen “beschilderten Radweg”, der zwar schlecht ausgeschildert ist, aber er ist es und er würde “legal” in OSM gezeichnet werden dürfen.

Das Kriterium ausgeschildert taugt in vielen Regionen auch nicht viel. In Norwegen bspw. gibt es Schilder nur in den Ballungsgebieten, der Rest der Route existiert nur in Karten.

Ich bin nun kein Jurist, aber ich denke, dass nicht die Route an sich rechtlich geschuetzt ist sondern die Beschreibung der Route. Ich darf also eine textuelle Beschreibung nicht einfach kopieren oder eine Karte, auf der die Route eingezeichnet ist. Aber so wie ich das sehe, spricht nichts dagegen, dass ich eine eigene textuelle Beschreibung der Route schreibe und mir eine eigene Karte mit der Route zeichne.
Ansonsten wuerden ja auch alle eingetragenen Buslinien das Copyright des Betreibers verletzen.

Die Unterscheidung lcn vs rcn ist nicht ganz einfach, und wird von verschiedenen Mappern erheblich unterschiedlich gesehen. Mein persoenliches Kriterium ist, ob die Route fuer einen Tagesausflug (lcn) oder fuer eine Mehrtagestour (rcn) ausgelegt ist. Dabei nehme ich keinen Audax-Fahrer als Massstab, sondern nach meiner Vorstellung einen Durchschnittsfreizeitradler.

In Bremen und umzu gibt es einen ausgeschilderten Gruenen Ring, der in drei unterschiedlich grossen Boegen um die Stadt fuehrt. Dazu gibt es dann mehrere Querverbindungen zur Innenstadt, so dass man auch nur einzelne Abschnitte des jeweiligen Ringes befahren kann. In der Praxis werden dass sicherlich auch die meisten tun. Sie zerlegen die Strecke also in mehrer Etappen und deshalb sehe ich ein rcn durchaus als gerechtfertigt an. Die Ringe selber haben Streckenlaengen von 130 bis 220km und liegen somit klar ueber dem ueblichen Tagespensum eines Durchschnittradlers.

Fuer die ueblichen Radwegenetze sehe ich ein rcn allerdings als nicht passend an, auch wenn von einem Ende des Netzes bis zum anderen Ende mehrere 100km sein koennen. Die einzelnen ausgeschilderten Strecken sind wesentlich kuerzer und bieten sich auch nicht gerade zu einer Kombination auf so grosse Entfernungen an (An dem einen Ende des Netzes ist ja nicht ausgeschildert, wi eman zum anderen Ende kommt, sondern nur wie man in den naechsten und euebrnaechsten Ort kommt). Es duerfte auch kaum einer so ein Netzwerk nutzen, um in mehreren Etappen grosse Entfernungen ueberwinden zu wollen (dafuer gibt es ja die Radfernwege), sondern der Hauptnutzen wird eindeutig in Kurzstrecken/Tagesausfluegen liegen.

Keine Ahnung, wie das in Hannover aussieht. Aber vielelicht verdeutlichen die Beispiele ja, nach welchen Krietrien ich persoenlich zu unterscheiden versuche.

Gruss
Torsten