Private Freizeit-Grundstücke als landuse=recreation_ground mappen?

Moin, hier in der Gegend stösst man außerhalb der Ortschaften öfters auf sogenannte Freizeitgrundstücke, das sind einzelne ländliche Parzellen in Privatbesitz oder -Pacht, die für die Freizeitgestaltung genutzt werden. Der Bewuchs richtet sich nach den Vorlieben des Eigentümers, manchmal nur Wiese, manchmal mit Gebüsch und Bäumen, manchmal mit Gemüsegarten drin. Meistens eine Hütte oder Wochenendhäuschen, gerne ein Grillplatz, Schuppen, Planschbecken u.s.w. Manchmal eingezäunt, aber nicht immer.

Vom Begriff her korrekt wäre landuse=recreation_ground, und das würde ich dann ergänzen durcch access=private, allerdings heisst es zu diesem tag im Wiki

also nichts von “private”. Allerdings fällt mir kein anderer, wirklich passender Tag ein. landuse=allotments passt nicht, da es definitiv keine Schrebergärten sind, weil der organisierte Überbau komplett fehlt. Die Grundstücke sind auch wesentlich größer, nicht selten > 1000 m2. Da sie außerhalb der Wohngebiete liegen, sind es auch keine residential areas.

Wie mappt Ihr solche Grundstücke?

… wenn es dir um die Grünflächen geht
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:leisure%3Dgarden

  • access=private

landuse brauchts nicht zwingend.

ich halte den landuse tag für deinen Anwendungsbereich für unpassend. Sowohl was die Wikibeschreibung angeht als auch z.B. Wikipedia en, die sagt, es wäre eine Art von Park bzw. ein Sportareal:

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Recreation_ground_(disambiguation)

Mit landuse= allotments. Die Nutzung dieser Grundstücke entspricht zwar streng genommen nicht dem Wortsinn von “allotments”, aber nach meinem Eindruck, ist dieses Tagging dafür weit verbreitet.

landuse=recreation_ground sehe ich bereits grundsätzlich kritisch, da es große Abgrenzungsschwierigkeiten zu leisure=sports einerseits und leisure=park andererseits gibt. Ich würde da außerhalb des Commonwealth auf die Verwendung verzichten.
Je nach Ausprägung sind garden, allotments oder eben doch residential die bessere Wahl. Im Zweifel geht es auch ganz ohne landuse. Ich sehe keine Notwendigkeit, jedes Fleckchen Erde mit einem landuse vollzupflastern.

zum Thema allotments bin ich mir auch gelegentlich unsicher. Bei einer Schrebergartenkolonie, umzäunt, mit Schildern, Vereinshaus und Hausordnung aushängend, muss man nicht lange überlegen, aber was ist wenn es nur ein einzelner Garten ist? Wenn die Abgrenzung zu landuse=farmland unklar ist?

Wir hatten die Diskussion um solche Grundstücke schon mehrfach. Recreation_ground sollte öffentlich zugängliches Gelände sein, ansonsten Allotments oder Residential.
Residential schließt ja nicht aus, dass da jemand nur tageweise oder saisonal wohnt. Ich orientiere mich bei der Entscheidung, ob Allotments oder residential in meiner Region stark an der Flächengliederung, die vom Brandenburg-Viewer anzeigt wird.

Der organisatorische Überbau muss bei landuse=allotments nicht zwingend vorhanden sein. Aber tatsächlich steht bei landuse=allotments die gärtnerische Nutzung (Gemüse- und Obstanbau) im Vordergrund. Allerdings befinden sich auch die klassischen Kleingartenanlagen in einem allmählichen Wandel. Der Anbau von Gemüse und Obst weicht teilweise zu Gunsten eine Wiese mit Schaukeln und Sandkasten und einer Grill- und Sitzecke.

Wenn es sich bei dem privaten Freizeitgrundstück lediglich um eine eingezäunte Wiese mit einer Hütte drauf handelt, passt auch die derzige Beschreibung zu leisure=garden nicht. In dem zugehörigen deutschsprachigen Wiki-Beitrag heißt es: “Ein Garten ist eine geplante, üblicherweise außerhalb liegenden Fläche, die für die Schau und Kultivierung von Pflanzen und anderen naturnahen Gegenständen genutzt wird.”

Man könnte überlegen, ob man einen der beiden Tags entsprechend erweitert. Oder ob man einen neuen Tag erfindet.

leisure=recreation_ground halte ich für einzeln parzellierte Grundstücke für unpassend. Ich habe es aber durchaus schon verwendet, z.B. hierfür: https://www.openstreetmap.org/relation/12182746#map=16/51.7458/9.3756
Dabei handelt es sich um ein Gelände ähnlich eines Campingplatzes, nur dass auf den einzelnen Parzellen (die nich durch Zäune voneinander getrennt sind) keine Zelte oder Wohnwagen stehen sondern mal nur ein Geräteschuppen, mal ein Pavillon, mal auch gar nichts. Die Leute pachten diese Parzellen und nutzen die Parzelle zum Grillen, gemütlich sitzen, … und angeln nebenan im See, fahren Boot, … Wer das Gelände betreten will, muss entweder Pächter einer Parzelle sein oder einen Tageseintritt zahlen. Auf dem Gelände kann man dann sich frei bewegen, weil wie gesagt die Parzellen anders als bei Kleingärten nicht durch Zäune voneinander abgegrenzt sind. Es gibt auch allen zugängliche Gemeinschaftseinrichtungen wie Toiletten, Wasch- und Duschräume, ein paar Spielgeräte… Das Gelände wird vom Besitzer kommerziell betrieben, ist aber im Grunde genauso öffentlich wie ein Schwimmbad oder ein Zoo (man muss halt Eintritt zahlen). Und es dient der allgemeinden Erholung.

Für ein einzelnes Privatgrundstück, dass zur Erholung dient, würde ich das nicht verwenden, da hier der Aspekt fehlt, dass im Grund jeder (gegen Gebühr oder kostenlos) dieses Grundstück zum Zwecke der Erholung nutzen kann.

In Deutschland gibt es aber z.B. viele sogenannte “Grillhütten”, die man zum einen gegen Gebühr mieten kann, die aber neben der reinen Grillanlage oft auch mit weiteren der Erholung dienenden Anlagen (z.B. Spielgeräten) ausgestattet sind. Einige dieser Grillplatz-Gelände in meiner Region wurden als leisure=recreation_ground eingezeichnet. Aber bei anderen wurde auch amenity=bbq für die Gesamtfläche gewählt. Da der Bereich zum Grillen bei den meisten dieser Anlagen aber nur einen kleinen Bereich und die Nutzung weit über das Grillen hinausgeht, halte ich leisure=recration_ground in der Regel für die bessere Wahl.

Um auf die Ausgansfrage zurückzukommen:

Ich beschränke mich bei einzelnen, umzäunten Privatgrundstücken, die sichtlich zur Erholung ihres Besitzers genutzt werden, bei denen es aber keine nennenswerte gärtnerische Gestaltung und Nutzung gibt (weder als Zier- noch als Gemüsegarten), oft aus das, was da ist. Die Wiese wird als landuse=meadow eingezeichnet, dazu den Zaun drumherum oder die Hecke, ggf. auch einzelne Bäume Punkte. Worauf ich bewusst verzichte sind das Nutzen von Tags, die den Anschein nahe legen, dass es sich hier um eine Einrichtung für die Allgemeinheit handelt. Die Schaukel auf diesem Privatgrundstück wird von mir nicht als Spielgerät eingezeichnet, ebenso nicht der Sandkasten. Auch würde ich ein solches Grundstück auch nicht als landuse=recreation_ground einzeichnen.

Dass dort ein Zaun drumherum ist, ist eine für die Allgemeinheit nützliche Information, da sie anzeigt, dass man dort nicht entlang kann. Das dort eine Wiese ist und darauf ein paar einzelne Bäume stehen, dient der Orientierung ebenso wie das Einzeichnen von Gebäuden (Schuppen, Carport, Hütte) auf dem Grundstück. Alles Weitere ist dann eher Privatsache des Grundstücksbesitzers und wird von mir ebensowenig eingetragen wie die private Terrasse an einem Einfamilienhaus, der gemauerte Grill auf dieser Terrasse oder Wege, die durch den Einfamilienhausgarten führen, außer dem einen, der von der Straße zur Haustür führt.

Wenn dieses Grundstück aber eine deutlich erkennbare und überwiegende gärtnerische Gestaltung und Nutzung aufweist mit angelegten Rabatten und Stauden als Ziergarten oder mit Gemüsebeeten und Obstbäumen als Nutzgarten, habe ich einen solchen einzelnen Garten auch schon einmal als leisure=garden mit access=private eingezeichnet.

Man sieht an meinen langen Ausführungen: Es fällt mir schwer, hier eine genaue Abgrenzung vorzunehmen.

allotments nehme ich in solchen Situationen eher selten. Für Kleingartenanlagen würde ich einen gewissen Grad an Organisierung und Struktur voraussetzen.
Von farmland lässt es sich nach meiner bisherigen Erfahrung doch recht gut abgrenzen. residential kommt für mich erst dann in Frage, wenn die Gebäude eine gewisse Größe in Richtung Wochenendhaus, Datsche, Bungalow haben. Kleine Hütten sehe ich eher nicht als residential, Ortskenntnis erleichtert die Abgrenzung.

Hier im Schwäbischen wären es wohl die typischen “Stückle”: überwiegend Grasflächen in Tal- oder Hanglage, gern auch baumbewachsen, oft Streuobstwiesen, i.d.R. im Außenbereich. In meiner Gegend gibt es strikte Vorschriften: die Grundfläche von Hütten darf wenige qm nicht überschreiten, die Stückle dürfen nicht eingezäunt werden usw. In den meisten Fällen nehme ich hier das landschaftsprägende landuse, also meistens meadow/orchard.

Ansonsten Mut zur Lücke! auch mal KEIN landuse!

Also erst mal vielen Dank für alle Hinweise, die ziemlich genau reflektieren, was mir auch so durch den Kopf gegangen ist … “recreation_ground” … hmmm??.. “garden” … nicht wirklich… “allotment” … nee … “residential” … hmmm …

Am besten passt dann wohl der von Galbinus und Mammi71 gemachte Vorschlag, den landuse_tag zu verwenden, der der Vegetation entspricht, also bei den Grundstücken hier in der Gegend überwiegend entweder “meadow” oder “scrub”. Wenn man gärtnerische Bemühungen erkennen kann (meistens eher nicht, die Grundstücke dienen wohl eher dem Chillen und Partymachen als dem Gärtnern, was sich auch in der Bezeichnung “Freizeitgrundstück” reflektiert) auch gerne “garden”, und wenn es eine Streuobstwiese ist, natürlich “orchard”. Ich denke, so macht man nichts verkehrt.

Die “Stückle” kenne ich aus der Gegend um Rottenburg übrigens als “Gütle” - das sind genau solche Grundstücke, wobei man das mit den behördlichen Vorschriften hier wohl eher entspannt sieht. Definitiv nicht erlaubt ist hier das dauerhafte Bewohnen dieser Art von Grundstücken und das gilt m.W. bundesweit.

Nee - gibt’s das im durchorganisierten Deutschland überhaupt - ein Fleckchen land ganz ohne use …!!! :roll_eyes:

“landuse=recreation ground” kann man wohl auch auf die Liste der tags mit unklarer Bedeutung setzen, soweit ich das aus Diskussionen mit englischsprachigen mappern in Erinnerung habe wird das dort keineswegs für alle möglichen Arten von der Erholung dienenden Flächen genutzt, sondern bezeichnet vielmehr einen öffentlichen Ort mit mehreren Sportflächen. In diesem Sinne wäre landuse allerdings auch nicht sinnvoll (genausowenig wie für eine “Grillhüttenvermietung”), vielmehr wäre ein feature tag z.B. aus dem Bereich leisure angebracht.
Für diese Erholungsgrundstücke im Außenbereich wäre evtl. ein neuer landuse Wert einzuführen? Von den bisherigen passt evtl. landuse=farmland?

@ dieterdreist

Ich bin bei “recreation ground” zunächst einfach mal von der Bedeutung des Begriffes ausgegangen (was sich im Kontext mit OSM schon in früheren Fällen als leichtfertig herausgestellt hat, wie ich zugeben muss) und da würde die Übersetzung “Erholungsgelände” schon passen. Die Bedeutung im englischsprachigen Raum scheint aber tatsächlich eher der von Dir wiedergegebenen Bedeutung zu entsprechen, habe da selber auch noch mal ein bisschen nachgelesen. Mammi71 hatte darauf unter #5 auch schon hingewiesen. Bei dieser Bedeutung bewegt man sich dann aber sicher eher in Richtung Leisure als Landuse, da stimme ich dir ebenfalls zu.

Was die Freizeitgrundstücke angeht, denke ich, dass es nicht verkehrt ist, hier je nach Nutzung zu differenzieren (siehe #10). Und wenn es eingezäunt ist, noch ein access=private dran, damit dürfte die Verwendung dann ziemlich klar sein,oder?

Eine rege Diskussion, welche leider urplötzlich ohne Ergebnis endete, gab es hier: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=66543
Ich hatte dies damals angeschoben, da derartige Wochenend-“Siedlungen” oft fälschlicherweise als Campingplätze erfasst sind.
Villeicht kann man ja die eine oder andre Idee hier aufgreifen.
… und falls es eine Konsens gibt (…und sich jemand auskennt wie das geht) könnte jemand ein proposal basteln.

VG Uwe

@ uvi
Danke für den Hinweis, habe das Topic nicht gefunden, da mein Thema nicht die Wochenend/Ferienhaussiedlung war, sondern das Freizeit/Erholungsgrundstück. Das gehört zwar zum selben Thema, liegt aber im Detail schon deutlich auseinander. Wäre trotzdem schön, wenn es dazu eine übersichtliche Zusammenfassung im Wiki gäbe … ich würde mich daran auf jeden Fall beteilighen, kenne mich allerdings mit der Bearbeitung der Wikiseiten überhaupt nicht aus und habe aktuell auch nicht die Muße, mich da rein zu arbeiten :frowning:

Hmm, das ist wohl leider kein Einzelfall …