Der organisatorische Überbau muss bei landuse=allotments nicht zwingend vorhanden sein. Aber tatsächlich steht bei landuse=allotments die gärtnerische Nutzung (Gemüse- und Obstanbau) im Vordergrund. Allerdings befinden sich auch die klassischen Kleingartenanlagen in einem allmählichen Wandel. Der Anbau von Gemüse und Obst weicht teilweise zu Gunsten eine Wiese mit Schaukeln und Sandkasten und einer Grill- und Sitzecke.
Wenn es sich bei dem privaten Freizeitgrundstück lediglich um eine eingezäunte Wiese mit einer Hütte drauf handelt, passt auch die derzige Beschreibung zu leisure=garden nicht. In dem zugehörigen deutschsprachigen Wiki-Beitrag heißt es: “Ein Garten ist eine geplante, üblicherweise außerhalb liegenden Fläche, die für die Schau und Kultivierung von Pflanzen und anderen naturnahen Gegenständen genutzt wird.”
Man könnte überlegen, ob man einen der beiden Tags entsprechend erweitert. Oder ob man einen neuen Tag erfindet.
leisure=recreation_ground halte ich für einzeln parzellierte Grundstücke für unpassend. Ich habe es aber durchaus schon verwendet, z.B. hierfür: https://www.openstreetmap.org/relation/12182746#map=16/51.7458/9.3756
Dabei handelt es sich um ein Gelände ähnlich eines Campingplatzes, nur dass auf den einzelnen Parzellen (die nich durch Zäune voneinander getrennt sind) keine Zelte oder Wohnwagen stehen sondern mal nur ein Geräteschuppen, mal ein Pavillon, mal auch gar nichts. Die Leute pachten diese Parzellen und nutzen die Parzelle zum Grillen, gemütlich sitzen, … und angeln nebenan im See, fahren Boot, … Wer das Gelände betreten will, muss entweder Pächter einer Parzelle sein oder einen Tageseintritt zahlen. Auf dem Gelände kann man dann sich frei bewegen, weil wie gesagt die Parzellen anders als bei Kleingärten nicht durch Zäune voneinander abgegrenzt sind. Es gibt auch allen zugängliche Gemeinschaftseinrichtungen wie Toiletten, Wasch- und Duschräume, ein paar Spielgeräte… Das Gelände wird vom Besitzer kommerziell betrieben, ist aber im Grunde genauso öffentlich wie ein Schwimmbad oder ein Zoo (man muss halt Eintritt zahlen). Und es dient der allgemeinden Erholung.
Für ein einzelnes Privatgrundstück, dass zur Erholung dient, würde ich das nicht verwenden, da hier der Aspekt fehlt, dass im Grund jeder (gegen Gebühr oder kostenlos) dieses Grundstück zum Zwecke der Erholung nutzen kann.
In Deutschland gibt es aber z.B. viele sogenannte “Grillhütten”, die man zum einen gegen Gebühr mieten kann, die aber neben der reinen Grillanlage oft auch mit weiteren der Erholung dienenden Anlagen (z.B. Spielgeräten) ausgestattet sind. Einige dieser Grillplatz-Gelände in meiner Region wurden als leisure=recreation_ground eingezeichnet. Aber bei anderen wurde auch amenity=bbq für die Gesamtfläche gewählt. Da der Bereich zum Grillen bei den meisten dieser Anlagen aber nur einen kleinen Bereich und die Nutzung weit über das Grillen hinausgeht, halte ich leisure=recration_ground in der Regel für die bessere Wahl.
Um auf die Ausgansfrage zurückzukommen:
Ich beschränke mich bei einzelnen, umzäunten Privatgrundstücken, die sichtlich zur Erholung ihres Besitzers genutzt werden, bei denen es aber keine nennenswerte gärtnerische Gestaltung und Nutzung gibt (weder als Zier- noch als Gemüsegarten), oft aus das, was da ist. Die Wiese wird als landuse=meadow eingezeichnet, dazu den Zaun drumherum oder die Hecke, ggf. auch einzelne Bäume Punkte. Worauf ich bewusst verzichte sind das Nutzen von Tags, die den Anschein nahe legen, dass es sich hier um eine Einrichtung für die Allgemeinheit handelt. Die Schaukel auf diesem Privatgrundstück wird von mir nicht als Spielgerät eingezeichnet, ebenso nicht der Sandkasten. Auch würde ich ein solches Grundstück auch nicht als landuse=recreation_ground einzeichnen.
Dass dort ein Zaun drumherum ist, ist eine für die Allgemeinheit nützliche Information, da sie anzeigt, dass man dort nicht entlang kann. Das dort eine Wiese ist und darauf ein paar einzelne Bäume stehen, dient der Orientierung ebenso wie das Einzeichnen von Gebäuden (Schuppen, Carport, Hütte) auf dem Grundstück. Alles Weitere ist dann eher Privatsache des Grundstücksbesitzers und wird von mir ebensowenig eingetragen wie die private Terrasse an einem Einfamilienhaus, der gemauerte Grill auf dieser Terrasse oder Wege, die durch den Einfamilienhausgarten führen, außer dem einen, der von der Straße zur Haustür führt.
Wenn dieses Grundstück aber eine deutlich erkennbare und überwiegende gärtnerische Gestaltung und Nutzung aufweist mit angelegten Rabatten und Stauden als Ziergarten oder mit Gemüsebeeten und Obstbäumen als Nutzgarten, habe ich einen solchen einzelnen Garten auch schon einmal als leisure=garden mit access=private eingezeichnet.
Man sieht an meinen langen Ausführungen: Es fällt mir schwer, hier eine genaue Abgrenzung vorzunehmen.