Dann bist du ein geeignetes Opfer für die Deluxe-Befehlszeilenversion.
Mit zwei kleinen Progrämmchen kannst du die Koordinaten dauerhaft in die Metadaten der JPG-Bilder schreiben. Das hat zwei Vorteile: Erstens kannst du die Bilder künftig direkt in JOSM ziehen, ohne dich um die zugehörige GPX-Datei oder gar das Zeitoffset kümmern zu müssen. Und zweitens bieten viele Fotoverwaltungen (z.B. DigiKam) eine geografische Suchfunktion, die diese Koordinaten auswertet; du kannst dann also im Fotoprogramm auf einer Karte alle Bilder auswählen, die in einem bestimmten Bereich aufgenommen wurden.
Installiere dir die Programme exiv2 und gpscorrelate, sie sind beide in den Standard-Repositories. exiv2 bearbeitet die Metadaten der JPG-Bilder, u.a. die dort eingetragene Uhrzeit. Und gpscorrelate ermittelt aus Uhrzeit des Bilds und dem GPS-Track die Position, an der das Bild gemacht wurde, und schreibt diese Information in die Metadaten.
Du kannst gpscorrelate einen Zeitoffset übergeben, wenn die Kamerauhr nicht stimmt, aber ich finde es sinnvoller, die Uhrzeit direkt in den Metadaten zu korrigieren und dann gpscorrelate mit dem Zeitoffset 0 aufzurufen. Für diese beiden Schritte habe ich ein kurzes Shell-Skript:
#!/bin/bash
# Usage:
# gpx-correlatepics offset
# where offset is the time difference between camera clock time and actual time,
# in the format h:mm:ss.
# Use -h:mm:ss, if the camera clock is running ahead,
# or +h:mm:ss, if the camera clock is running behind.
# Example:
# gpx-correlatepics -0:01:23
exiv2 -a $1 ad *.JPG
#During Daylight Saving Time:
gpscorrelate -g iblue.gpx -z +2 *.JPG
#During Standard CET (winter):
#gpscorrelate -g iblue.gpx -z +1 *.JPG
Darin muss du bei Bedarf den Namen deiner gpx-Datei ändern (oder als Aufrufparameter übernehmen), evtl. die Zeitzone korrigieren (in diesem Beispiel Mitteleuropa, d.h. + 1 h) und die Zeile für Sommer/Winterzeit auskommentieren (etwas murksig, könnte natürlich dynamisch ermittelt werden).
Ich mache gewöhnlich ein Foto einer Funkuhr, um zu ermitteln, wie weit die Kamerauhr abweicht, aber es wurden ja auch schon einige andere Methoden beschrieben. Zuhause packe ich die GPX-Datei und alle geschossenen Bilder in ein Verzeichnis, öffne das Uhrenbild, berechne die Zeitabweichung und rufe mit dem Ergebnis das Skript auf. Fertig - die Bilder sind dauerhaft georeferenziert. Künftig kein Rumgepfriemel mehr mit GPX-Datei und Zeitoffsets, nur weil ich auf einem Bild etwas nachprüfen will. Ich kann einfach die Bilder mit der Maus in JOSM ziehen und sie erscheinen an der richtigen Position.