OSMF Wahl im Jahr 2024

Kein Bewerber aus Deutschland? Schade… :wink:

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Die haben genug zu tun mit akademischen philosophieren über Dies & Das in der deutschsprachigen Gemeinschaft … :face_with_open_eyes_and_hand_over_mouth:

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Und leider auch keine Kandidaten/innen-Analyse wie in den Vorjahren. Ebenfalls schade …

Ich habe die Manifestos und Antwortenauf dieoffiziellenFragennoch nicht durchgelesen. Daher gibt es von mir noch keine Wahlhinweise. Sobald das erfolgt ist, werde ich es hier posten.

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Da ich nachher mit allen Kandidaten zusammenarbeiten können muss, werde ich mich nicht zu den Kandidaten äußern.

Noch 3 Tage. Ist jemand von den Kandidaten Company-bezahlt? Also Amazon-Mapper o.Ä.?

Wenn einer weitermacht, von dem ich nichts Negatives gehört habe (Craig Allan), ist der für mich erste Wahl.
Ansonsten bevorzuge ich langjähriges und intensives Mapping.

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Hallo,

ich bin von mehreren Leuten nach meiner Wahlempfehlung gefragt worden. Angaben zur Mappingaktivität der Personen findet ihr im OSM-Wiki.

Mein Platz 1 geht an Craig Allan, um die Plätze 2 bis 5 streiten sich Maurizio Napolitano, Michael Montani, Héctor Ochoa Ortiz und Courtney Cook Williamson. Bei Courtney streite ich noch mit mir selbst. Brazil Singh kommt auf den vorletzten Platz. Arun Ganesh auf den letzten. Die übrigen Plätze fülle ich mit den anderen Personen auf.

Es lohnt sich dieses Jahr nicht, alle Texte zu lesen. Es ist ganz viel heiße Luft und Wahlkampfgeschwätz dabei. Heiße Fragen, die die Kandidierenden in Lager spalten, gibt es nicht.

Manche Kandidaten tragen die üblichen Träumereien vor, die ich seit etwa sieben Jahren im Vorfeld der Wahl lese: mehr Diversity, neue Gruppen zum Mitmachen gewinnen, …

Folgende Texte sind noch lesenswert:

Meine Kurzkommentierung der Kandidierenden:

Craig Allan:

  • strebt Wiederwahl an
  • kennt die Abläufe im Vorstand :+1:
  • wurde von Sarah gebeten, den Umzug in die EU zu leiten :+1:

Brazil Singh:

  • kein Bezug zu aktueller OSMF-Arbeit :-1:
  • bisherige Aktivitäten in OSM sind für mich nicht nachvollziehbar, die CWG-Mitgliedschaft ist erst wenige Wochen/Monate alt
  • Texte würden auch gut auf andere Kandidaten passen :-1:
  • Antwort auf Frage 2 bzgl. Umzug der OSMF in die EU zeigt auf, dass er sich nicht darüber informiert hat, was der Vorstand tut (in den Vorstandsprotokollen steht genug dazu drin) :warning:
  • wirkt auf mich, als brauche er einen weiteren Eintrag im Lebenslauf :warning:

Courtney Cook Williamson:

  • scheint zu wissen, was sie erwartet
  • hat zwar für TomTom gearbeitet und kam so zu OSM, ist bei TomTom aber nicht mehr aktiv
  • hat dem Vorstand schon im Bereich Fundraising zugearbeitet (der Vertrag wurde gekündigt, weil sie es als unanständig empfand, bezahlt zu werden) :+1:
  • Fundraising spricht für sie, denn die OSMF braucht Geld
  • will den Posten eines (bezahlten) Geschäftsführers einführen :warning:

Maurizio Napolitano:

  • aus dem akademischen Bereich
  • im Local Chapter in Italien aktiv :+1:
  • OSMF sollte auf EU-Ebene politische Entscheidungen zum Thema Open Data beeinflussen (interessanter Aspekt, in die Richtung arbeiten selbst auf nationaler Ebene fast keine Local Chapters außer der FOSSGIS) :thinking:
  • spricht sich für den Umzug in die EU aus :+1:
  • mehrfach für OSM in den Medien gewesen
  • macht im übrigen einen guten Eindruck

Can Ünen:

  • HOT-Umfeld
  • seit vielen Jahren aktiv

Michael Montani:

  • aus dem akademischen Bereich
  • viel im OSM-Projekt aktiv :+1:
  • bei UN tätig (gewesen)
  • in der italienischen OSM-Community aktiv, u.a. Zusammenarbeit mit dem italienischen Alpenverein :+1:
  • spricht sich für den Umzug in die EU aus :+1:

Andrés Gómez Casanova:

  • viel auch im OSM-Wiki aktiv
  • reißt im Manifest kurz das Thema kostenlose Tiles an (sollten nicht unbegrenzt verfügbar sein) [Anmerkung: Das Thema ist komplett von der Bildfläche verschwunden]
  • pragmatisch-praktische Antwort zur Vandalismus-Frage (Q12), er meint indirekt, dass der Vorstand sich damit nicht beschäftigen sollte :+1:

Laura Mugeha:

  • unehrliche Einstellung zu Interessenskonflikten oder fehlendes Problembewusstsein: einerseits hat sie keine, andererseits nutzt ihr Arbeitgeber OSM und trägt dazu bei :-1:
  • verweist bei der Vandalismus-Frage auf die Validierungsprozesse von HOT :laughing:
  • spricht sich bzgl. des Umzugs der OSMF in die EU dafür aus, erst zu untersuchen, warum man das tun sollte :warning:
  • möchte die Perspektive der Entwicklungsländer in den Vorstand bringen

Héctor Ochoa Ortiz:

  • beschäftigt sich im Rahmen seiner Promotion mit kommerziellen Organisationen, die zu OSM beitragen und weist klar auf mögliche Interessenskonflikte hin → Bewusstsein vorhanden (Pluspunkt) :+1:
  • mappt seit dem 14. Lebensjahr, wirklich aktiv seit er 18 ist :star_struck:

Arun Ganesh:

  • OSM-Urgestein in Indien :+1:
  • seit Jahren für Mapbox tätig (kam über OSM zu Mapbox)
  • Ich kann ihn nicht zur Wahl empfehlen, weil die indische Regierung damit in Grenzfragen einen Menschen als Druckmittel mitten im OSMF-Vorstand hat.

Kandidierende, die den Umzug der OSMF in die EU in Frage stellen, bremsen einen sowieso schon langsamen Prozess noch weiter aus, wenn sie gewählt werden. Der Brexit ist jetzt schon einige Jahre her. Seitdem genießt die OSM-Datenbank in der EU kein Datenbankschutzrecht mehr, d.h. die ODbL ist nicht mehr durchsetzbar. Für mich ist das bei der Wahlentscheidung bedeutend.

Die diesjährige Wahl hat kaum Themen im Fragenkatalog, anhand denen man die Kandidaten nach Eignung ordnen kann. Die Antworte sind gerne ausweichend und es macht keine Lust, die Texte zu lesen. Besonders deutlich wird das bei den Antworten auf Frage 8. Dieses Frage thematisiert den Konflikt, dass man einerseits eine jährliche SotM will (für die sich auch Organisierende vor Ort finden müssen!), andererseits sie für alle zugänglich sein soll (z.B. Visa-Restriktionen) und gleichzeitig keine Bevölkerungsgruppen (konkret: queere Menschen) ausschließen soll. Die diesjährige SotM fand in einem Staat statt, der Homosexuelle verfolgt, was nur mit einer gehörigen Portion Schönreden und Beschwichtigen mit der State of the Map safety policy vereinbar war. Sollte diese Frage für euch wahlentscheidend sein, werdet ihr nur die Wahl zwischen Pest und Cholera haben.

Die Antworten auf diese Frage sind entweder ausweichend oder sie leugnen die Gefahr (sinngemäß: die Konferenz war doch sicher) und loben, wie vielfältig die Konferenz war. Es lässt den Schluss zu, dass all die Richtlinien und Regelwerke zum Thema Diversity und Verhalten gerade deswegen beschlossen wurden, weil es der bequemste Weg war, die damit zusammenhängenden Diskussion zu beenden.

Viele Grüße

Michael

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Danke, zu spät. (Habe aber ähnlich gewählt).

Interessant zu lesen fand ich die Meinungen zu Overture Maps (Q14). Diese reichen von vorsichtig-misstrauisch bis hin zu geradezu überschwänglich enthusiastisch. Auch die Schlussfolgerungen, wie die Reaktion von OSM ausfallen sollte, sind recht unterschiedlich.

Vielen Dank für deine Mühe, das war eine große Hilfe, um kurz vor knapp noch eine informierte Entscheidung treffen zu können.

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Winners are Craig Allan, Maurizio Napolitano, Laura Mugeha, and Héctor Ochoa Ortiz.

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Ich kann ihn nicht zur Wahl empfehlen, weil die indische Regierung damit in Grenzfragen einen Menschen als Druckmittel mitten im OSMF-Vorstand hat.

As always, it is always very insightful to see your analysis Michael. Now that the elections are over, I will be honest that maybe thanks to your suggestions to the community, I’m a lot more relaxed than if I did get on the Board :sweat_smile:

Being on the Board would definitely make me and my family vulnerable to sensitive border issues which can becomes a big deal where we live, and you are very correct that it indeed would become a channel for the government to exert pressure on OSMF.

Unfortunately close to half the human population lives in a country with a boundary dispute, and if this were a criteria for disqualification from the OSM Board, we are hardly laying the foundation for having an inclusive organization.

Personally, it has been satisfying to get over my fears and run for the Board in spite of the challenging situation, and am hopeful this encourages other to also get over their fears. There are certainly more deserving candidates than me, but fears over boundaries might be the only thing stopping them from stepping up.


Wie immer ist es sehr aufschlussreich, Ihre Analyse zu lesen, Michael. Jetzt, da die Wahlen vorbei sind, muss ich ehrlich sagen, dass ich vielleicht dank Ihrer Vorschläge an die Community viel entspannter bin, als wenn ich in den Vorstand gewählt worden wäre :sweat_smile:

Eine Mitgliedschaft im Vorstand würde mich und meine Familie definitiv anfällig für sensible Grenzfragen machen, die dort, wo wir leben, zu einer großen Sache werden können, und Sie haben völlig Recht, dass dies tatsächlich zu einem Kanal für die Regierung würde, Druck auf die OSMF auszuüben.

Leider lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung in einem Land mit einem Grenzstreit, und wenn dies ein Kriterium für die Disqualifikation vom OSM-Vorstand wäre, legen wir kaum den Grundstein für eine integrative Organisation.

Persönlich war es befriedigend, meine Ängste zu überwinden und trotz der schwierigen Situation für den Vorstand zu kandidieren, und ich hoffe, dass dies auch andere ermutigt, ihre Ängste zu überwinden. Es gibt sicherlich Kandidaten, die es mehr verdient hätten als mich, aber Ängste vor Grenzen könnten das Einzige sein, was sie davon abhält, sich zu bewerben.
via Google

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Hier noch Infos zu den Problemen bei der Mitglieder-Benachrichtigung:
https://community.openstreetmap.org/t/summary-of-the-issues-around-the-membership-registry/

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