OSM Renderer: Tunnel unter Fußgängerzone besser rendern

Ich bin vor kurzem auf den Bahnhof Obertshausen gestoßen. Der Bahnhof selbst und die umliegende Fußgängerzone werden durch einen Tunnel unterquert.
Ich finde, dass die Situation etwas unglücklich gerendert wird. Anscheinend hat die Fußgängerzone Priorität über den Tunnel darunter, das Gewächs und die Bepflanzung aber nicht (die Lücken sind mit landuse=grass und natural=scrub getaggt). Ich finde, man sollte sich für eines entscheiden (beides überdeckt den Tunnel oder der Tunnel ist immer sichtbar).
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Ich will hier mal sammeln und die Community, also euch, fragen, wie ihr das seht.

Sollte die Begrünung den Tunnel überdecken?

pfu. über so etwas habe ich auch schon mal nachgegrübelt und bin zu keinem rechten Ergebnis gekommen.
Das mit dem Rendern geht noch doller.
Wenn man sich hier OpenStreetMap auskennt, erkennt man, daß Dinge aus mindestens 4 verschiedenen Ebenen gemischt werden. Der U-Bahn-Tunnel wird nur von Straßen verdeckt - nicht von grün oder Häusern…
Eine Karte ist immer ein Kompromiss - soll sie nur das zeigen, was auch auf einem Luftbild erkennbar wäre?
Dann würden Tunnel und U-Bahnstationen verschwinden.
Oder sollte bei größeren Flächen mit wenig Information die Ebene drunter “durchscheinen”?
Es gibt Kartendarstellungen, bei denen man die Ebene wählen kann.

Irgendwie wie sieht das Nordwestzentrum aber nicht ganz so schlimm aus. Ich glaube, die Unansehnlichkeit kommt daher, dass visuelle “Löcher” entstehen, als ob die Beete Lichteinlässe für den Tunnel wären.
Straßen ganz verschwinden zu lassen wäre wohl schlecht für längere Autobahntunnel durch Berge durch, wo halt drum rum nichts ist. Da ist es blöd, dass landuse=grass für alles von 2qm Rasen bis 100ha Wiese verwendet wird. Vielleich ist es an der Zeit, doch ein spezifisches Tag ála greenery=grass für (bemerkenswerte) Stadtbegrünung einzuführen. Dem könnte man auch ein layer Tag geben, das für landuse=grass momentan ignoriert wird.

Ich fürchte, man muss aufpassen, dass man nicht anfängt für den Renderer zu taggen. Momentan sehe ich für diese Problematik aber keine Lösung im Renderer.

Ja und nein. In einer autonavigationszentrierten Karte ist der Tunnel wichtiger als die Grünfläche und gehört drübergezeichnet.

In einer Fußgängerfreizeitkarte darf der Auto-Tunnel getrost komplett verschwinden.

Die in dem Faden verlinkte Doku zeigt sehr schön, wie Kartendarstellungen die Sicht auf die Welt beeinflussen:

Das entscheidet jeder Kartenanbieter selbst, welche Informationen er für wie wichtig hält und in welcher Reihenfolge rendert. Bei den meisten Karten haben Verkehrswege eine höhere Wichtigkeit als städtisches Grünzeug. Verkehrswege werden fast immer über landuse gerendert.
Eine etwas bessere Ansicht liiefert Tracstack Topo

Stimmt schon. Aber Karten, vor allem die Standardkarte, sind auch ein Kompromiss und ich denke schon, dass es einen gibt, bei dem die Karte nicht so löchrig aussieht. Für das, was ich mir vorstelle, wäre Humanitarian so das nächste. Macht man die obenliegenden Flächen transparent wie bei Tracestrack Topo, so sollte m.E. auch die Grünfläche transparent darüber eingezeichnet sein.

Das kannst Du ja den Machern von Tracetrack Topo gern vorschlagen. Oder rendere Dir eine Karte genau so wie Du es Dir vorstellst selbst.

Naja, ich dachte mir, dass es vielleicht auch anderen aufgefallen ist und es anderen dann auch was bringt. Dass ich mir meine eigene Karte rendern kann, wenn ich das will, ist mir schon bekannt. Trotzdem danke für den Hinweis.

Das ist schon vielen und des öfteren aufgefallen. Ob schon jemand osm-carto oder andere Renderer um eine Änderung gebeten hat weiß ich nicht. Jedenfalls hat es noch keiner der Renderer auf OSM.org den Stil entsprechend angepasst.

Änderungsvorstellungen bezüglich des OSM-Carto-Rendering-Stils mußt du hier einbringen: GitHub - gravitystorm/openstreetmap-carto: A general-purpose OpenStreetMap mapnik style, in CartoCSS

Ich denke, das ist den Machern von OSM-Carto bekannt. Es gibt da einen interessanten Blogeintrag von @imagico (auf Englisch), ganz unten unter “Hidden tunnels” wird da ein Platz in Prag gezeigt. Die Fußgängerzone verdeckt den U-Bahnhof, das Gebäude dagegen nicht und wirkt dadurch, als wäre es ein Fenster, durch das man das Untergeschoss sieht. imagico schreibt in den folgenden beiden Blogbeiträgen darüber, wie sich das Problem technisch lösen lässt, sodass die unterirdische Infrastruktur quasi durch die Fußgängerzone hindurch sichtbar wird. Er betont aber auch, dass das ein “Proof of concept” ist und es im Prinzip keine Chance gibt, dass diese Lösung ihren Weg in den nächsten Jahren in OSM Carto findet. Mir fehlt leider das technische Wissen, um zu verstehen warum genau.

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landuse=grass sollte ausschließlich für Grasflächen wie die auf Verkehrsinseln oder den schmalen Streifen am Straßenrand genutzt werden. Für eine Wiese ist landuse=meadow geeigneter. Für nicht regelmäßig gemähte Grasflächen natural=grassland. Daher brauchen wir meines Erachtens auch nichts Neues für Stradtbegrünung. Das hier geschilderte Darstellungsproblem ist aber davon auch nicht abhängig.

das sind aber 2 Paar Stiefel :grinning:

wenn es um landuse=flowerbed geht, das lehne ich ab, dann lieber man_made=flowerbed. landuse=grass ist so definiert worden wie du es sagst, aber genutzt wird es hier zumindest von vielen auch weit darüber hinaus, und landuse ist da auch keine gute Wahl gewesen mMn, ist jetzt halt so

Wenn mir irgendwo in der Datenbank eine Wiese oder eine grasbewachsene Lichtung mit landuse=grass begegnet, ändere ich das entsprechend ab.