Ortsteilgrenze Kluftern kann mangels OSM-zulässiger Quelle nicht erstellt werden, was tun?

Es geht um das FixMe in https://www.openstreetmap.org/relation/6153362. Die Relation müsste statt der Grenze zwischen Kluftern und Markdorf die Grenze zwischen Kluftern und dem übrigen Friedrichshafen enthalten, denn Kluftern (inkl. Lipbach und Efrizweiler) gehört als ehemals badische Gemeinde zur Evang. Landeskirche in Baden1. Es gibt aber bislang keine OSM-zulässige Quelle für diese Grenze (siehe diese Diskussion).

Was könnte alternativ geändert werden, um den falschen Eindruck zu vermeiden, Kluftern gehöre nicht dazu?

  • Wenigstens die existierenden “Residential Area”-Relationen für Kluftern, Lipbach und Efrizweiler hinzunehmen, auch wenn es dann nach Exklaven aussieht?
  • Eine geschätzte Linie rund um diese drei Ortschaften hinzufügen, auch wenn das eine falsche Genauigkeit vorgaukelt?
  • Die Relation an dieser Stelle offen lassen?
  • Irgendetwas einfügen, das diesen Abschnitt der Grenze als “ungeklärt” kennzeichnet?
  • Alles so lassen wie jetzt und auf das FixMe verweisen?

1 anders übrigens als das ebenfalls ehemals badische Raderach

Ich sehe hier kein Problem. Es gibt ja offenbar eine für OSM zulässige Quelle: persönliches Wissen. Und das reicht, um den Grenzverlauf zu ändern. Und falls es nur darum geht, dass es keine offiziellen lagegenauen Grenzen gibt, ist das auch kein Problem: Dann reicht eine grobe Schätzung verbunden mit einem note und/oder fixme an diesem Grenzabschnitt/Weg.

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Ich weiß zwar, dass die drei Ortsteile dazugehören, weiß aber (ohne Zuhilfenahme der unzulässigen Quellen) nicht, wo die Grenze zwischen diesen Ortsteilen und dem Rest von Friedrichshafen verläuft. Vielleicht gibt es ja Mapper, die diese Grenze aus persönlichem Wissen anlegen können. Meine “grobe Schätzung” (aus bestehenden Punkten) wäre:

<osmChange version="0.6" generator="iD">
	<create>
		<way id="-1" version="0">
			<nd ref="2172314372" />
			<nd ref="5600458139" />
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			<nd ref="1086255085" />
			<nd ref="5600458092" />
			<nd ref="5600458109" />
			<nd ref="5600457217" />
			<nd ref="3201786654" />
			<nd ref="264082937" />
			<nd ref="264082952" />
			<nd ref="5571637887" />
			<nd ref="323905136" />
			<nd ref="323905138" />
			<nd ref="323905141" />
			<nd ref="5571637481" />
			<nd ref="366222602" />
			<nd ref="366222621" />
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			<nd ref="366222613" />
			<nd ref="366222610" />
			<nd ref="366222607" />
			<nd ref="366222605" />
			<nd ref="365983827" />
			<nd ref="2172315686" />
			<tag k="boundary" v="administrative" />
			<tag k="description"
				v="Grenze zwischen Kluftern (inkl. Lipbach und Efrizweiler) und dem übrigen Friedrichshafen. Kluftern war bis 1972 Teil des badischen Kreises Überlingen." />
			<tag k="fixme" v="Der Grenzverlauf ist nur eine grobe Schätzung." />
		</way>
	</create>
	<delete if-unused="true" />
</osmChange>

Es gibt vereinzelt noch ein paar sehr alte Grenzsteine dort, aber die meisten sind so stark verwittert, dass sie bereits unter dem Waldboden versunken sind. Die württembergischen und badischen Grenzsteine lassen sich in der Regel noch durch die Verarbeitungsqualität unterscheiden. Die württembergischen sind noch heute gut lesbar (Jahreszahl der Steinsetzung), die Hirschstangen und die Steine stehen auch noch ziemlich gerade (gutes Fundament). Die meisten sehen so aus wie hier auf dem Foto. Die badischen Steine sind viel gröber bearbeitet, liegen mittlerweile größtenteils flach am Boden und sind mit sehr groben Werkzeug bearbeitet. Das badische Wappen sieht dort aus wie eine Kindergartenzeichnung.
Früher gab es auch geführte Wanderungen am ehemaligen “Schmugglerpfad” an der Grenze entlang. Falls es jemanden interessiert: Markdorf hat seinen Namen vom “Markstein”, also Grenzstein. Hinter den dicken Stadtmauern von Markdorf war früher der Grenzposten, der ordentlich bei den Händlern abkassiert hat.

Die damalige Grenze war größtenteils natürlichen Ursprungs, orientiert sich also fast immer an Baumgrenzen, Bächen oder Riedgräben.
Ein schöner historischer Beweis ist diese Karte des Königreichs Württemberg, welche die alte Grenze wunderschön ausspart. Ganz anders als die Karte des Grossherzogthum Baden aus etwa der gleichen Zeit. Für den Zweck bereits zu neu, aber dennoch interessant, die historischen Messtischblätter TK25.

Ich würde den Grenzverlauf ab dem Raderacher Weiher anfassen. Ich meine, dass der Weiher auf württembergischer Seite liegt - bin mir hier aber nicht sicher, also würde ich die Grenze nach der Weiherberg-Kurve links vom Weiher nach Süden ziehen. Die Deponie gehört auf jeden Fall zu FN, also kann man den Umriss der Deponie in Raderach in OSM einfach verwenden um die Grenze zu ziehen. Die Grenze verläuft dann mitten durch den Wald, Riedern gehört auch zu FN - die Grenze sollte dann ziemlich gerade nach westen, nördlich der neuen B31 verlaufen. Um sicher zu gehen könnte man das Ortsschild von Efrizweiler als “Grenzpunkt” verwenden. Von da ab geht die Grenze weiter nach Westen bis sie beim MTU Gelände an der Lipbach wieder auf den bestehenden Grenzverlauf trifft.

Wenn man daraus nun eine grobe Linie zeichnet und diese so gut es geht an bestehende Waldränder, Bäche (Brunnisach, Riedgraben und Lipbach) und Felder anpasst, dann sollte das ohne fremde Quellen schon grob passen. Natürlich mit fixme, dass die Grenze “geschätzt” ist.

Verbesserungen sind willkommen: Way: 1210276354 | OpenStreetMap

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Es gab früher mal eine Relation (historical) mit der Bezeichnung “Land Baden”, die war sehr detailliert und hatte auch alle Ex- und Enklaven, die in der Kirchenverwaltung heute nicht mehr berücksichtigt werden. So war zum Beispiel der Ort Schluchtern (Leingarten, HN) eine badische Exklave, umgeben von württembergischen Gebiet. Andererseits hat der Hohentwiel in Singen zu keiner Zeit zu einem badischen Staat gehört und müsste daher ausgepart werden.

Mir ist schon klar, dass es hier um die Kirchenverwaltung geht und diese Exklaven vermutlich keine Relevanz hierin besitzen. Doch ich frage mich nun, was ist mit der alten Relation “Land Baden” damals passiert? Dort müsste die Grenze zwischen Kluftern und Fischbach eigentlich noch zu rekonstruieren sein. Warum hat man diese damals entfernt? Ich fand das damals schon interessant anzusehen und ganz nett eigentlich …

LG euer Olaf