ÖPNV-Routen: praktische Fragen, Referenzbeispiel

Hallo,

ich mappe schon seit einiger Zeit und glaube auch, Relationen verstanden zu haben. Nun möchte ich einige Busrouten mit dem PTv2-Schema mappen.

  1. Nach PTv2 muss ich für jede Buslinie alle Fahrtvarianten in beide Richtungen mappen. Das ist eine Menge Arbeit. Wie geht ihr dabei vor, um korrekt und schnell zu mappen?

  2. Werden Master- und echte Routen überhaupt richtig dargestellt, z.B. von OpenPTMap?

  3. Wie haltet ihr die Fahrtvarianten so auseinander, dass man z.B. bei JOSM die Fahrtvariante auf einen Blick in der Benutzeroberfläche erkennen kann?

  4. Wie mappt man Anruflinienfahrten (Bedarfsverkehr) richtig?

  5. Könnt ihr mir ein Referenzbeispiel nennen, von dem ich im Zweifel abgucken kann?

Danke im Voraus für Eure Antworten!

Mal angenommen, A, B, C und D liegen alle hintereinander auf einer Strecke. Die Linie besitzt Rounten von A oder B nach C oder D in allen Kombinationen. Dann mappe ich die längstmögliche Route A → D zuerst und lösche die entsprechenden Abschnitte für die kürzeren Routen. Bei verzweigten Linien muss man genau schauen welche Reihenfolge am wenigsten Arbeitsaufwand bedeutet.

Masterrouten sind keine befahrenen Routen, nur organisatorische Bindeglieder aller Routen einer Linie. Sie existieren nicht geographisch, können also auch auf der Karte nicht dargestellt werden.

Ich bennene sie nach Anfangs- und Endpunkt. Sollte “zwischendrin” ein unüblicher Fahrweg gewählt werden, wird dieser auch mit aufgeführt.

Die Linie 22 in Karlsruhe hat viele Variationen, entweder über “Fikentscherstraße”, oder “Vogelsang”, oder beides, oder keins von beidem.

Hi,
der User Weide hat eine ziemlich gute Zusammenfassung für Relationen im ÖPNV geschrieben. Das hat mir bei meinen Anfängen sehr geholfen.
Viele Grüße!

Die Routen sehen gut aus. Zwei Kritikpunkte habe ich aber.

Die Fahrwege sollten nach den Haltestellenangaben kommen. Das hätte man zwar genausogut anders rum festlegen können, aber wenn jetzt ein Auswerteprogramm die Suche nach Haltestellenangaben einstellt sobald der erste Fahrwegeintrag kommt, dann wäre das kein Fehler (aber ungeschickt).

Bei der Haltestelle “Durlach Turmberg” gibt es (aber nicht in der Beispielroute) doppelt gemappte Platforms. Es liegen zusätzliche Bushaltestellen auf dem Steig. Eine Datenbankabfrage nach den an diesen Haltestellen haltenden Bussen ergibt, dass dort keine Busse halten. Das ist mit PTv2 unvermeidlich, wenn die Steige doppelt vorkommen. Wenn man statt der Zusatznodes das highway=bus_stop in die stop_position steckt entfällt dieses Problem. Macht man dann noch zusätzlich die Steignummer als local_ref rein, dann sieht man die Steignummer in der ÖPV-Variante der Normalkarte.

Weide

Oh. Dann muss ich das in so ziemlich allen ÖV-Routen in Karlsruhe ändern. Bei den ersten paar war es mir egal wierum ich es sortiere, später habe ich dann alles gleich - aber genau falschrum - gemacht. :confused:

Soll das highway=bus_stop denn immer in die stop_position? Dann entfällt doch an den vielen Haltestellen die Information auf welcher Seite die Haltestelle ist. Ich weiss, kein Mappen für den Renderer, aber dann könnte man highway=bus_stop ganz weglassen.

Nein. Ich würde es nur in die stop_position legen, wenn kein Platform-Node existiert. Also wenn die Platform nicht da ist oder eine Linie oder Fläche ist.

Eine Ausweichmöglichkeit, die man m.E. für große Mittelinseln in Busbahnhöfen vertreten kann, ist es, die große Fläche garnicht als Platform sondern als Fußgängerzone zu taggen. Dann kann man da Nodes für die Haltestellen reinlegen … es ist ja dann keine Platform doppelt :slight_smile: Insbesondere bei Benutzung von Steignummern in local_ref sieht das besser aus. (Taggen für den Renderer ist ja nur dann etwas Schlimmes, wenn falsche Daten eingetragen werden um es richtig aussehen zu lassen oder wenn richtige Daten zu dem Zweck nicht eingetragen werden.)

An einigen Stellen ist das Problem aber unausweichlich und PTv2 funktioniert nicht so ganz. Das Problem müssen wir im nächsten Schema lösen. Manchmal gibt es mehrere Steige bei einem Halt:

  • beidseitiger Ausstieg (U-Bahn-Halt Esprit-Arena Düsseldorf)
  • Bahnsteigteile im Tunnel (“Düsseldorf Flughafen” (nicht “Düsseldorf Flughafen Terminal”))
  • Bahnsteigteile auf Brücken (Tram-Halt Düsseldorf Wehrhahn, Bahnsteig Voerde/Niederrhein)
  • häufig wechselnde Bahnsteige (z.B. Mainz Hbf für die Nahestrecke). Das Problem kann zwar in PTv2 gelöst werden … aber eine Variante pro Bahnsteig macht die Route völlig unlesbar.

Weide