ÖPNV Bus stop_position

Wenn wir die Gates separiert haben, können wir das Konzept für die Pios auf die fahrwegnahe Verwendung optimieren.

Ich schlage daher vor, als Pio die virtuelle Fläche zwischen Fahrweg und Bahnsteigkante zu definieren. Damit bringen wir den Pio in Kontakt mit dem Fahrweg, was zusätzliche Möglichkeiten für eine möglichst einfache definition des Fahrwegs bietet.

Wir müssen diese Fläche nicht unbedingt als geschlossenen Weg zeichnen. Eine U-förmige Linie, die die mit dem Fahrweg deckungsgleichen Kanten weglässt, wäre auch zur Definition dieser Fläche geeignet. GGf. kann man auch noch den Startpunkt weglassen und erhält eine L-förmige Linie, die nur im Endpunkt Kontakt zum Fahrweg hat. Bei einer Bushaltestelle (Länge vernachlässigbar) kann der Pio zu einer Zweipunktlinie zwischen Platform und Stop-Position entarten. Platform und Stop-Position-Tags an den Nodes können dann ggf. entfallen.

Für den Fall, dass der Pio keinen Kontakt (gemeinsamer Node) zu einer Platform hat, können wir folgendes definieren:
Diejenigen Nodes/Kanten, die den Fahrweg nicht berühren, werden als Platformkante interpretiert.

Könnte ich mir vorstellen. Hmm, aber dann ist intuitiv nicht so klar, dass hier Ein- und Aussteigestellen keine Rolle spielen und ausschließlich PIOs als Member in Frage kommen.

Das verstehe ich nicht. Die Rolle bezieht sich auf Halte einer Tour (Route). Andere Linien haben damit doch nichts zu tun.

Das ist ein ganz anderes Konzept. Ich will die physischen Objekte völlig von den PIOs trennen – auch wenn sie fast immer mit ihnen zusammenfallen. In den Regeln für das Mappen physisch vorhandener Objekte wie Bahnsteigen soll kein einziges Wort über PTv3 fallen und es soll keine Kompatibilitätseinschränkungen geben. PTv3 setzt darauf nur auf. Die Fährleute sollen die Häfen mappen wie immer sie wollen und die Bahnleute sollen die Bahnanlagen mappen wie immer sie wollen. Wenn da etwas als PIO brauchbares schon gemappt ist, dann kommt ein Tag ptv3_object=pio hinzu und wenn da nichts brauchbares ist, dann wird ein getrenntes Objekt mit ptv3_object=pio angelegt.

Also ich hatte hier lange nicht mehr mitgelesen und eben auch nur mal überfliegen können. So ganz warm werde ich mit dem PIO-Kram allerdings noch nicht. Ich habe immernoch den Eindruck, dass hier zu viel Komplexität reingebracht wird, die gar nicht nötig ist, von eventuellen zusätzlichen dicht gedrängten Objekten, mit denen man sich im Editor herumschlagen muss, mal abgesehen.

Mir wird immernoch nicht klar, welchen Vorteil ein PIO gegenüber der Kombinaltion aus Stop-Position und Plattform haben soll. Mit letzterem ist doch fast alles gesagt. Es fehlt ggf. nur eine Richtung (rein oder raus oder einfach nur Linien-Fahrtrichtung). Dazu braucht man aber keine zusätzlichen PIOs, das ist alles schon vorhanden.

Ich verstehe auch die vermeintlichen Schwierigkeiten nicht, die Leute an die richtigen Stellen zu schicken. Hatte ich ja vorher schon mal geschrieben. Wenn die Physik sauber eingetragen ist, hat man alles, was man braucht.

Und eins noch: Wir sprechen hier von PTv2 und PTv3. Eigentlich löst eine v3 ja eine v2 ab. Das heißt nicht, dass es nicht auch beide gleichzeitig geben kann, aber es heißt, dass man auch allein mit der v3 alles erledigen kann. Nun habe ich aber irgendwie das Gefühl, dass PTv3 hier manchmal als Aufsatz zu/auf PTv2 gehandelt wird. Wenn das aber so wäre, dann darf man es nicht PTv3 nennen, sondern muss einen komplett anderen Namen verwenden. Sonst versteht man das überhaupt nicht mehr.

Achso, und das mit dem Routing … ich habe jetzt nicht versucht herauszufinden, wo das herkommt, aber irgendwie halte ich das für unsinnig. Ein Router hat bei Verkehrlinien nichts verloren, weil die Linienführung ausschließlich von den ÖPNV-Unternehmen festgelegt wird und nicht von irgendwelchen Routern. Eine berechnete Route führt also bestenfalls zu Verwirrung, wenn sie nicht zufällig die Realität abbildet. Auch hier sehe ich nicht, wo das Problem mit PTv2 ist: Man fügt alle Wege und Haltestellen in der richtigen Reihenfolge zusammen, und gut ist. Und wenn es 30 Varianten gibt, dann gibt es eben 30 Relationen. Wo ist das Problem? Und wenn sich was ändert, dann ändert man es eben. Oder halt nicht, dann stimmt es eben nicht mehr. Aber dieses Problem lösen auch PIOs oder Router nicht. Spezielle Rufbusse und dergleichen fahren natürlich u.U. nach Navi oderso. Das sind aber Spezialfälle, die eher in Richtung Taxi gehen, und für diese muss man dann auch keine speziellen Visualisierung oder Kalkulationen haben, oder?

Wie gesagt, ich habe den Eindruck, dass hier einige Dinge in eine Richtung laufen, die netto keinen Mehrwert bieten. Dieser Eindruck mag falsch sein, aber es gab ja auch von anderen Seiten schon den Einwand, dass Nutzen und Nutzbarkeit auf einem einfache Level gewahrt werden sollten.

Nehmen wir als Beispiel eine Station mit zwei Gleisen und drei Bahnsteigen, so dass es an jedem Gleis beidseitige Bahnsteige gibt. Zu den beiden Außenbahnsteigen führen nur Zugangstreppen und am gemeinsamen Mittelbahnsteig gibt es nur Abgangstrepppen.
Es verkehren zwei Linien von A nach B und C nach D auf dem gleichen Gleis und die Gegenrichtungen auf dem zweiten Gleis.

Zunächst scheinen an den Außenbahnsteigen “in”-Pios und am Mittelbahnsteig “out”-Pios sinnvoll. Dies wird aber problematisch bei Umsteigern:

Fall 1: Jemand will umsteigen, um von A nach C zu fahren. Normal wäre, dass er zum gemeinsamen Mittelbahnsteig hin aussteigt und von dort am gegenüberliegenden Gleis wieder einsteigt. Das bedeutet aber, dass wir am Mittelbahnsteig keinen reinen “out”-Pio plazieren dürfen, sonst führt der Fussgängerrouter die Umsteiger über zwei Treppen zum Außenbahnsteig. Andererseits wäre ein “inout”-Pio auch unerwünscht, da dann ggf. reine Einsteiger zu diesem geführt werden.

Fall 2: Jemand will umsteigen, um von A nach C zu fahren. Dies kann wie Fall 1 gehandhabt werden, nur das am gleichen Gleis wieder eingestiegen wird. Physikalisch möglich ist jedoch auch zum AUssenbahnsteig hin auszusteigen (was der Router bei einem reinen “in”-Pio nicht akzeptieren würde) und von dort in den Zug der anderen Linie wieder einzusteigen. Welche Variante zu wählen ist, hängt von den Aussteigeanweisungen ab.

Fall 3. Wenn man die Zugangs- und Abgangsfunktion zwischen Außen- und Mittelbahnsteig tauscht, wird es wahrscheinlicher, dass es gesonderte Aussteigeanweisungen für Umsteiger gibt und somit für Umsteiger eingeschränkte “in+change”-Pios benötigt werden. Ansonsten wäre ein bahnsteiggleicher Umstieg für die Fahrt von A nach C und B nach D unmöglich.

Ja des gibt es… sollte auch berücksichtigt werden. Die Fahrgast wird auch darauf hingewiesen… “Bitte an der nächsten Haltestelle rechts aussteigen.” z.B.

Es heißt “Bitte” also… es muss dann der Router gewichten, wenn der Umweg nicht sehr groß ist diesen zu wählen im Beispiel den rechten Ausstieg zu wählen…

Sehe ich auch so man soll es so einfach halten wie möglich… Es muss ja auch jemand andere verstehen können was da so gemappt ist und es muss wartbar bleiben…

Das größten Probleme beim ÖPNV-Routing ist hier nicht das Routing… da irgendwas zu berechnen… Was bringt mir die ganze Berechnung wenn…

  • das Handy in größeren Bahnhöfen… die mehrstöckig usw. sind einfach keinen GPS-Empfang habe… (Hier könnte man mit Aushangplänen bzw. QR-Code arbeiten um dem Handy die aktuelle Position und Stockwerk zu geben an der man sich gerade befindet…
  • die Bahnhöfe oft schlecht bzw. unzureichend ausgeschildert…
  • der Mensch einfach nicht z.B. vorne einsteigt sondern hinten und dadurch durch anders geführt wird. Oder mit den Namen der Ausgängen nichts anfangen kann…

Da lache ich immer wenn da dasteht “2min gehen”. Ja 2min, wenn man den Weg weiss :laughing:

Das Hauptproblem ist der fehlende GPS-Empfang gerade dann wenn man es braucht :confused:

Zum QR-Code Idee vielleicht sowas… Position lat , lon… Kartenansicht vielleicht… layers=INDOOR… und Stockwerk brächte man auch level=-2

des dann x-mal im Bahnhof angebracht dann könnt das Navi einem auch da leiten… :confused:

Stop-Position und Platform sind nicht miteinander, was dazu führt, dass beide in die Linienrelation müssen. Dies macht die Linienrelationen unnötig kompliziert und fehleranfällig. Es fehlt auch die Information über die Länge des Bereichs, in dem der Fahrgastwechsel erfolgt.
daher hat das Pio-Konzept schon eine gewisse Daseinsberechtigung. Allerdings sehe ich hier noch einigen Überarbeitungsbedarf.

Das ist wohl von allen Beteiligten so gedacht, außer vielleicht Dingen, die der jeweilige Beteiligte als für OSM nicht relevant ansieht.
Letzteres halte ich für sehr problematisch. Ein v3, dass die Löschung von in OSM vorhandenen Daten erfordert, dürfte sich kaum vollständig durchsetzen. Ein dauerhafter Paralellbetrieb verschiedener Taggingschemata verkompliziert alles noch mehr.

Wenn man alle Informationen über eine Linie mit Varianten hat, mag das Anlegen aller dieser Relationen mit JOSM noch recht effizient sein, da man viel kopieren kann. Unverhältnismäßig schwierig wird dagegen die spätere Wartung. Wenn das Wissen über die Linie auf mehrere Personen verteilt ist, erfolgt auch das Anlegen im Wesentlichen in Wartungsform und damit sehr ineffizient. Bei der Wartung muss man zunächst die angelegten Relationen verstehen und Copy&Paste ist nur noch eingeschränkt anwendbar.

PTv2 ist einbe absolute Zumutung gegenüber denjenigen, die Straßen und Gleise bearbeiten wollen, wo viele Linien oder Linienvarianten vorhanden sind. Diese Benutzer sind zumeist keine PT-Experten und vielleicht sogar iD-Nutzer. Wenn man von der PT-Seite nicht mehr Rücksicht auf diese Nutzer nimmt, hat man es nicht anders verdient als das Editor und Nutzer Kollateralschäden an den PT-Daten ignorieren.

Die sind auch nicht als zusätzlich zu stops und platforms gedacht. Der Normalfall wird eher sein, dass zwei stop_positions und zwei platforms und eine stop_area durch einen Node ersetzt werden.

PTv3 (besser gesagt: mein Vorschlag zu einem PTv3) setzt nicht auf PTv2 auf und auch nicht auf PTv1, soweit man bei letzterem die Routen meint. PTv2 und (je nachdem was man damit meint) PTv1 sollen komplett abgelöst werden. Das Mappen physisch vorhandener Objekte geschieht aber wie bisher (z.B. railway=platform) und ist in PTv3 nicht festgelegt oder auch nur eingeschränkt. (PTv2 hat da Einschränkungen produziert)

Da sind wir uns hundertprozentig einig. Wo hier vom Routing die Rede ist, geht es nur um Fußgängerrouting etc. vor und nach der Nutzung eines Verkehrsmittels … b.B. beim Umsteigen. In PTv3 wird genauso wie bei PTv2 der Fahrweg durch Wege angegeben mit einer Variante pro Relation.

Nur in einem Sonderfall werden Varianten gestrichen: wenn lokal in einem Bahnhof ohne Auswirkungen auf den Rest der Strecke mal der und mal der Steig benutzt wird, dann kommt das in eine Relation. In PTv2 wurden durch sowas Varianten vervielfacht.

“gewahrt bleiben” hört sich danach an, als ob wir im Moment was brauchbares hätten. Das Einzige was im Moment funktioniert, ist aber das Erfassen der Informationen. Beim Editieren von Fahrspuren und dem Einbau von Grüninseln bei Kreisverkehren werden die PTv2-Routen sehr oft zerstört und die Datenstrukturen erlauben anders als in PTv3 keinen Support durch Editormeldungen. Der Nutzen ist sogar 0, denn niemand benutzt unsere Routen. Einige ÖPV-Betreiber nutzen OSM-Daten – aber auf keinen Fall die ÖPV-Strukturen in den OSM-Daten. Innerhalb von OSM ist es genauso. Einige Freunde sagen mir ganz klar “Ich mappe alles was ich auf der Radtour sehe – aber kein ÖPV. Da muss man ja für jede einfache Bushaltestelle ein ganzes Konzept lernen.”

Das ist glaube ich ein Missverständnis; es ging um die Rollen in der Route und nicht um das Tagging.

Hm. Um nochmal ganz deutlich zu sein bzw. zu fragen: Momentan werden potenziell folgende physikalische Gegebenheiten gemappt, die auch Teil der PTv2-Strategie sind:

• public_transport = stop_position
• public_transport = platform

Ob man die Plattform jetzt noch nach Verkehrsmittel trennen möchte, sei mal dahingestellt (es gibt ja z.B. auch noch railway=platform und highway=platform). Ich persönlich halte es nicht für nötig, da die Elemente ja normalerweise einer Relation angehören und daraus abgeleitet werden kann, ob um was es sich handelt (und es können dadurch sogar Mischnutzungen sein).

Beide Informationen halte ich für sinnvoll, nützlich und notwendig. Für sich alleine sind sie aber natürlich nur begrenzt nutzbar.

Daher kommt zur Physik noch die Organisation hinzu, sprich, die Verknüpfung zu Strukturen. Das kann man z.B. über gleiche Namen zum Gruppieren erreichen und über eine eindeutige Nummerierung für die reihenfolge. Letzteres wurde ganz am Anfang sogar mal gemacht, glaube ich. Stattdessen kann man den Zusammenhang aber über Relationen darstellen, und genau das wird ja mittels PTv2 getan. Hier können weitläufige Haltestellen zusammengefasst, deren Reihenfolge definiert und sogar die Fahrwege erfasst werden. Für sich genommen also eigentlich sehr einfach und transparent.

Ein Problem stellt sicher dar, dass Änderungen an den verwendeten wys für die Fahrwege schnell zu korrupten Fahrwegen führen können (Stichwort “Zumutung” in Post #128). Okay. Das ist doof. Aber letztlich ist die Reihenfolge und Konsistenz der Haltestellen und deren Zugangspunkten wichtiger. Die Fahrwege sind eigentlich nur für die Visualisierung wichtig, auch wenn diese in bestimmten Fällen auch sehr nützlich ist. Auf der anderen Seite ist jeder Netzplan, den ich bisher gesehen habe, von den exakten Fahrwegen entkoppelt und stellt lediglich synmbolische Wege dar. Man könnte dies also als Argument nehmen, auf die Fahrwege komplett zu verzichten, um der Gefahr der Zerstörung durch unerfahrene oder unsensible Mapper zu entgehen. Ich persönlich würde sie trotzdem mappen.

So. Nun lese ich aus der Introduction auf gafte.de heraus, dass ein PIO die Kombination aus Plattform und Stop ersetzen soll. Ich interpretiere das so, dass es sich nur auf die Rollen in der Relation bezieht (darauf zielte wohl auch Posting #130 ab). Das kann ich zunächst mal noch nachvollziehen. Aber damit fallen die physikalischen Objekte komplett oder teilweise aus der Relation heraus. Ersteres würde erfordern, einen zusätzlichen Node oder Way zu erzeugen, der über getaggten physikalischen Objekte hinausgehen. Letzteres führt dazu, dass man sich entscheiden muss, ob man die PIOs an die stop_position oder die Plattform hängt. Gewählt wird natürlich die Plattform, aber damit fällt die Stop-Position aus der Relation raus und schwebt damit völlig frei im Raum. Und wenn die Plattform nicht dem Wartepunkt entspricht, muss noch ein solcher definiert werden, aber das geht auch ohne PIO. Dazu braucht man lediglich ein paar neue Werte, und zwar genau die, die hier oft für die PIOs angezogen werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich mal den folgenden Satz aus der Introduction in Frage stellen:

Klar, es hängt immer davon ab, wie man etwas interpretiert, aber ich halte die Aussage für falsch. Warum sollte es nicht mehrere Plattformen geben können? Die Plattformen haben mit den Haltepositionen nichts zu tun, so dass ein zweiter Halt nicht impliziert wird. Wenn es zwei Plattformen für den gleichen Haltepunkt gibt, dann sind diese auch alternativ nutzbar. Das ist dann eben so, und der geneigte Datennutzer muss sich dann halt für eine entscheiden – wie “im wahren Leben” auch, wenn er oder sie vor Ort ist.

Anders ist es, wenn es verschiedene Plattformen für verschiedene Richtungen oder Linien gibt. Aber das ist ja auch kein Problem, da jede Linie und Richtung ja ohnehin eine eigene Relation hat. In dem Zusammenhang stand oben dies hier:

Sehe ich nicht so. Was ist daran kompliziert und fehleranfällig? Im Gegenteil: Es ist ziemlich straight forward, wie man neudeutsch sagt. Es gibt eigentlich nur zwei Regeln, die eingehalten werden müssen: Haltestellenreihenfolge und innerhalb der Haltestelle die Rollenreihenfolge, obwohl letztere eigentlich völlig egal sein sollte (ich wüsste jedenfalls keinen Nutzwert davon).

Die Länge eines Bereichs hat in der Organisationsstruktur auch nichts verloren und wird dort auch nicht gebraucht. Das ist Physik und wird von den Elementen selbst vorgehalten, indem eine Plattform zum Beispiel als Way ausgeführt wird. Das ist ja auch üblich. Theoretisch könnte man das sogar mit Stop-Positionen machen, ich persönlich würde aber eher die übliche Fahrzeugmitte als Punkt setzen. Und jetzt komme bitte keiner mit Kurzzügen, die ab Null Uhr fahren oderso … man muss die Kirche auch im Dorf lassen, denn wir können hier ohnehin keine zentimetergenaue Navigation ermöglichen. Bei langen Bahn- und Bussteigen gibt es dann eben mehrere Stop-Positionen. Das ist ja auch kein Problem, und es ist vor allem die (relativ einfache) Aufgabe des Renderers, diese in geeigneter Weise für jede Zoomstufe zusammenzufassen oder eben nicht. In welcher Weise publick_transport=stop_area zu verwenden wäre, erschließt sich mit in diesem Zusammenhang übrigens nicht aus der Wiki.

So, zuletzt noch einmal zu den Use Cases, die hier ja auch schon eingefordert wurden:

Wofür machen wir das alles? Der Hauptgrund für die PIOs scheint mir die Fußgängernavigation zu sein. Ich will eine Person also zu einem bestimmten Punkt lotsen, an dem sie ein Verkehrsmittel besteigen bzw. zumindest darauf warten kann (von da bis zum Fahrzeug aus übernimmt normalerweise der Betreiber mit Hinweisschildern, wenn nötig). Oder wir wollen eine Person von einer Haltestelle zu einem Ziel außerhalb der Haltestelle lotsen. In beiden Fällen muss der Navi-Nutzer angeben, in welche Richtung gefahren werden soll oder wurde, damit ggf. die richtige Einstiegs-Plattform angesteuert bzw. die richtige Ausstiegsplattform als Startpunkt gesetzt werden kann. Wenn ich mir nun PTv2 anschaue, erkenne ich nicht, was da fehlt. Es ist alles möglich. Hier geht es auch nicht so sehr um Geschmack, sondern um konsistente Daten.

Zweiter Use Case ist die Erstellung und Wartung der Daten. Hier spielt der Geschmack bzw. der “Nutzertyp” eine gewisse Rolle, ja. Dummerweise haben wir nun aber verschiedene Tools, und nicht jeder nutzt JOSM. Das ist ein Problem. Lösen könnte man es nur, in dem man “zu einfachen” Editoren bestimmte Änderungen nicht erlaubt. Konsequent umgesetzt würde das aber oft heißen, dass man gerade in Städten gar nichts mehr ändern kann, weil alles irgendwie von Relationen durchsetzt ist. Dafür habe ich auch keine spontane Lösung.

Eine Möglichkeit wäre natürlich, Relationen von den physikalischen Objekten zu trennen, aber das ist leider ein Widerspruch in sich und fällt damit raus. Ein Kompromiss wäre, Relationseigenschaften zu entwerfen, die einen Basissatz von Eigenschaften optional ergänzt. Das ist ja ein nicht unüblicher Ansatz. Wenn das mit den PIOs in diese Richtung ginge, wäre das in Ordnung, hätte dann aber nichts mit PTv3 zu tun, sondern wäre eine Ergänzung, die ab PTv3 hinzu kommt. Damit würde PTv3 PTv2 ersetzen, da es dieses vollständig umfasst. Oder man muss für Ergänzungen mit einem Sub-Index arbeiten: PTv2.1, PTv2.2 und so weiter. Das würde bedeuten, dass alle abwärtskompatibel sind. Dies wäre bei einem neuen Hauptindex nicht mehr unbedingt der Fall, also PTv3 wäre nicht mehr mit PTv2 kompatibel.

Sorry für die Textmenge und Glückwunsch an diejenigen, die bis hierher gekommen sind :wink:

PS: Wir können mit dem OSM-Ansatz nur eine bestimmte Komplexität erreichen. Alles, was über diese hinausgeht, ist mit einem offenen System nicht mehr leistbar. Das sollte man auch immer im Hinterkopf behalten.

In PTv2 ist es so, dass ein stop oder eine platform oder ein stop gefolgt von einer gleichnamigen platform einen Halt des Fahrzeugs beschreibt. Beide sind in PTv2 völlig gleichberechtigt. Das ist das, was im beschlossenen Proposal steht.

In der deutschen Version des Public_Transport Wiki ist dagegen ein völlig anderes Konzept beschrieben in dem mehrere Platforms bei einem Halt möglich wären, da der stop dort zur Pflicht erklärt wird. Ich finde es ausgesprochen destruktiv, wenn ein Konzept fundamental geändert und dann als dasselbe ausgegeben wird.

Es gibt eine dritte Möglichkeit, die in PTv3 realisiert wurde. Man mappt sie und teilt die Gesamtstrecke in Abschnitte auf, die entweder leer oder einfach sind. (Einfach bedeutet hauptsächlich: keine Selbstberührung) Dann müssen diese Abschnitte in sich nicht mehr sortiert sein und praktisch alle versehentlichen Zerstörungen spielen entweder keine Rolle mehr oder werden zu erkennbaren und meldbaren Fehlern.

Die meisten Beschädigungen an PTv2-Routen werden lustigerweise mit dem JOSM gemacht. Hier hat man die Möglichkeit, nur einen Teil der im Gesichtsfeld liegenden Daten geladen zu haben und so können die Verdrehungen in der Wegreihenfolge entstehen. Wer im JOSM die Einstellung “automatisch nachladen” benutzt oder mit anderen Editoren arbeitet, der produziert diese Fehler nicht.

Ich nutze die Gelegenheit, nochmal auf das Splitten von Wegen im JOSM hinzuweisen. Vor dem Splitten eines Weges den Weg und seine beiden Endpunkte anwählen und ALT+Ctrl+D machen. Beim nachfolgenden Auftrennen des Weges mit “p” passiert dann nichts Böses.

Hmmm. Ich hab langsam das Gefühl, dass wir unter physikalisch oder physisch ganz verschiedene Dinge verstehen. public_transport=stop_position und public_transport=platform und highway=bus_stop beschreiben für mich keine physischen Objecte. railway=platform ist dagegen ein physisches Objekt, ein Bauwerk eben.

Ich bin auch der Meinung dass man public_transport=plaform nur als Rolle sehen sollte und hab schon ein Proposal im Draft dafür:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/Public_Transport_Platform_no_Infrastructure

Ich meinte schon die Rolle in der Route. Wobei man natürlich auch überlegen könnte, die in/out-Eigenschaften ins Tagging des Pio zu verlagern. Der Nachteil bei Tags wäre, dass man zwei Pios an gleicher Position benötigt, wenn dort eine Linie nur zum Ausstieg und die andere zum Ein- und Ausstieg hält. Der Nachteil bei Rollen wäre, dass die Rollenvielfalt nochmal durch die “+”, “alt-” und “+alt-” Präfixe vervierfacht wird.

Das wäre eine “einfache” Sache des Eintragens (und m.E. ausreichend für einen ÖPNV-unbedarften Mapper):

An der Stelle des Schildes auf der Straße habe ich
bus=yes
highway=bus_stop
public_transport=stop_position
nicht in der Vorlage

eingetragen.

als node lässt sich die Haltestelle (JOSM-Vorlage) nicht eintragen - deshalb habe ich einen way vor der Wartehalle mit
bus=yes
highway=platform
public_transport=platform

was aber m.E. nicht richtig ist: keine Kante oder Markierung - ein node wäre “richtiger”.
Dann könnte der node auch Bestandteil eines Fußweges und Routingziel sein.

(Mit Kante könnte auch higway=footway statt *=platform stehen, da schon public_transport=platform.)
(Relation habe ich noch nicht geändert - weil sehr falsch)
(waste_basket, shelter und bench sind separat eingetragen)

Ich habe mich offensichtlich vor allem von der deutschen Version leiten lassen. Diese erscheint mir im Vergleich mit dem, was Du über die offenbar originale Version sagst, auch plausibler.

Da stimme ich allerdings komplett zu. Ich hatte von Unstimmigkeiten gelesen, aber grundsätzlich sollte es nur 1 “Wahrheit” geben. Will das hier nicht weiter vertiefen, darüber wurden schon Abhandlungen verfasst, glaube ich :wink:

Ehm, was genau habe ich nicht oder zu flüchtig gelesen? Ich kann mich düster erinnern, etwas über Marker undso in dem Paper auf gafte gelesen zu haben, aber schon damals hatte ich es nicht wirklich verstanden, zumal aussagekräftige Beispiele fehlen. oder gibt es inzwischen welche? Damals wie heute sehe ich den großen Unterschied zwischen PTv2 und PTv3 noch nicht, wenn man von anderen Namen und ein paar zusätzlichen Tags mal absieht.

So solltest Du das nicht formulieren, also ohne zu sagen, was eigentlich passiert und warum das Böses verhindern sollte. Übrigens kannst man sich das Auswählen des Weges (leider) sparen, da diese Operation nur auf Knoten wirkt. Wählst man also die Endpunkte aus, werden auch nur die dort angeschlossenen Wege nachgeladen, nicht aber diejenigen, die zwischen diesen Punkten mit dem Weg verbunden sind.
Und damit wären wir bei der Funktion (für diejenigen, die sie nicht kennen). Im Unterschied zu “download along” (Alt+Shift+D) wird halt nicht die ganze Umgebung geladen, sondern nur die direkt verbundenen Objekte. Ob es ein Bug ist, dass es nur mit Knoten funktioniert, aber nicht mit ganzen Wegen, weiß ich nicht. Umgehen kann man es, indem man sich entweder die OSM-Karte drunter legt und gezielt die Knoten auswählt, die relevant sind, bevor man Ctrl+Alt+D drückt, oder man wählt den Weg aus, drückt danach Ctrl+Shift+N und dann erst Ctrl+Alt+D. Die erste Kombination findet man auch oben im Selection-Menü, und man kann sie sich auch in die Symbolleiste ziehen. Sie wählt den markierten Weg ab und stattdessen alle seine Knoten aus.
Das allein hilft allerdings noch nicht so viel. Wenn man die angrenzenden Wege heruntergeladen hat, kann man lediglich mehr sehen und weiß besser, was man macht. Man ist also nicht automatisch vor dem o.g. “Bösen” gefeit :wink:

PS: Weide, das Ctrl+Alt+D taucht in keinem Menü auf, oder habe ich es immer übersehen?

Hm. Ich stimme Dir teilweise zu. Dazu müsste man aber public_transport konsequent als nicht physisch betrachten. Wenn man das allerdings tut, dann braucht man diese beiden Key-Werte gar nicht mehr: public_transport=stop_position und public_transport=platform könnten gelöscht werden, weil die Information ja von den anderen von Dir genannten Tags beigesteuert wird (dann müssten allerdings auch Mehrfachnennungen möglich sein, wenn z.B. Bus und Bahn die Knoten gemeinsam nutzen). Dann hätte man zunächst mal das reine physische Tagging und die Relationen, und in letzteren gibt es ja keine Tags mehr, sondern nur noch Rollen. Allerdings hat man hier zwangsläufig die Verknüpfung zur Physik, weil ein Member einer Relation in diesem Falle ja nur ein physisches Objekt sein kann, wenn man davon ausgeht, dass ein Knoten oder ein Way immer die Physik beschreibt. Hinzu kommen potenziell natürlich noch weitere Relationen als Members.
In diesem Sinne sind übrigens auch die PIOs physische Objekte bzw. verweisen auf solche. Denn ohne einen Knoten kann man keinen PIO erstellen und ein Knoten kann nur ein phyisches Objekt beschreiben, kein virtuelles. Dabei muss man “physisch” vielleicht ein bisschen weiter sehen, aber es reicht in meinen Augen schon, wenn man theoretisch einen weißen Punkt auf eine Stelle malen könnte und diesen Punkt als physisches Objekt betrachtet. Knackpunkt ist die Koordinate. Ein logisches Objekt kann meiner Meinung nach keine Koordinate haben.

So, und jetzt sind wir eigentlich wieder bei PTv2, und ich habe mich im Kreis gedreht. Wenn ich nochmal in das Paper schaue, finde ich dort nicht wirklich etwas, was einen Vorteil für den Informationsgehalt bringt. Die Ein- und Ausstiegepunkte (PIO) kann man einfach in PTv2 integrieren, und dass diese dort hin und wieder fehlen (wenn die Plattform nicht diesen Punkt darstellt), hatte ich ja vorher schon mal erwähnt.

Darüber hinaus scheint mir in dem Paper einiges sehr kompliziert zu sein, und ich frage mich, warum das helfen soll, Dinge einfacher und robuster zu machen. Aber wie gesagt, es fehlen Beispiele, die alles einmal zeigen. Das können ja schon einfach OSM-Files sein. Vielleicht relativiert sich das dann ein bisschen.

Eines allerdings lehne ich persönlich entschieden ab, und ich war ehrlich gesagt sehr erstaunt, sowas zu lesen (muss ich beim ersten Mal damals übersehen haben):

Ich erinnere mich an Diskussionen, ob Relations zum Gruppieren genutzt werden sollen oder nicht. Ich sage ganz klar: Ja, denn es sind auch Relationen, die damit beschrieben werden. Meine private und vor allem auch berufliche Erfahrung sagt mir aber auch, dass eine Gruppierung auf der Basis von individuellen Namen eine Katastrophe wäre. Das geht gar nicht. Genau mit sowas erzeugt man Fehler ohne Ende, und bei OSM kommt noch hinzu, dass es sich überhaupt nicht richtig warten lässt. Hier gibt es für mich nur eins: Relationen. Die sind robust und einfach zu handhaben.

Grundsätzlich sehe ich in dem PTv3-Ansatz richtige und nützliche/notwendige Aspekte angesprochen, wie ich ja auch früher schon mal sagte, aber es bleiben nach wie vor Lücken in meinem Verständnis bzw. z.T. auch Dinge wie das mit dem Gruppieren, die es mir nicht erlauben, es als Replacement für PTv2 zu betrachten. Völlig offen bleibt im Moment für mich der Umgang mit den Wegen.

PS: Alles, was ich schreibe, ist Meinung, nicht Behauptung. Fast alles jedenfalls :wink:

Warum lässt sich das nicht als Node eintragen? Das ist doch ein klassischer Knoten-Fall. Die Diskussion mit der Schild-Position finde ich übrigens völlig überflüssig. Wen interessiert das Schild? Der Betreiber wird schon dafür sorgen, dass es an einer günstigen Stelle steht. Wichtig für Darstellung und Routing sind meiner Meinung nach lediglich

• die Positionen, an der ein Fahrzeug hält (stop_position)
• die Position, an der Fahrgäste warten (platform)
• die Position, an der Fahrgäste das Fahrzeug bzw. den dafür vorgesehenen Zubringerweg betreten (pio)

Dies können zusammenfallen, müssen es aber nicht.