letztens machte ich Bekanntschaft mit den so genannten Open Location Codes, auch Plus Codes genannt. Sie stellen einen kompakten Weg dar, Geokoordinaten in einen String zu verpacken.
Zum Beispiel wird 49,2°N, 7°E durch verschiedene mathematisch recht einfache Operationen zu 8FX96200+, wobei auch die Genauigkeit der Angane in dem String kodiert ist: der genannte String kodiert ein Rechteck mit Seitenlänge 0,05° (3’), man könnte ihn aber auch als 8FX96222+22 schreiben, was ihn auf 0,45" (m. W. 14 m in unserer Gegend) genau werden lässt und durch Hinzufügen einer zusätzlichen 2 auf 3 m genau.
Diese Codes haben neben einigen Vorteilen (Kompaktheit der Angaben, Eindeutigkeit, freie Nutzbarkeit) auch den “Nachteil”, dass sie maßgeblich von Google stammen.
Leider unterstützt (aus diesem Grund?) kaum ein Programm aus der OSM-Welt diese Codes. Sie sind jedoch mehr oder weniger frei verwendbar (Apache-Lizenz).
Wie steht die Community zu diesen Codes? Werden sie irgendwann eine gewisse Bedeutung erlangen?
Sorry, Missverständnis: Natürlich will ich die nicht taggen. Vielmehr dachte ich daran, dass die eine oder andere Software (Suchfelder auf osm.org, “Edit Point”-Dialog in JOSM und anderen Programmen) mit ihnen umgehen können sollte.
Klar ist es die Verantwortlichkeit eines jeden Programmautors, die zu unterstützen oder nicht, von daher ist es fraglich, ob es überhaupt sinnvoll ist, hier zu fragen. Aber vielleicht werden diese Codes ja “wegen Google” aus Prinzip abgelehnt.
Mir sind sie am Freitag abend zum ersten mal so bewusst aufgefallen, dass ich mich einige Zeit damit beschäftigt habe.
Gut, dass sie besser sind als W3W, dachte ich mir schon, und dass sie nicht unbedingt auf Anhieb intuitiv sind, ist mir auch klar. Aber dass nicht nur ich sie offenbar ganz praktisch finde, gefällt mir.
Für den Austausch von Koordinanten zwischen Maschinen finde ich die Art, wie osm.org die kurzen URLs berechnet eigentlich scon ganz gut. Gibts in Ruby, JS und Perl und kann auch Koordinaten und Zoomlevel (oder Genauigkeit) in einem kurzen Ausdruck verstecken.
“8FX96200+” beschreibt ein Rechteck mit 0.0025 Grad Kantenlänge. Dafür bräuchte man mit “49.20xN7.00xE” 11 bis 13 Stellen, je nachdem, ob man mit 0.01° zufrieden ist oder 0.001° Genauigkeit möchte. Paar 100km weiter östlich wäre der Längengrad 2-stellig, dort sinds schon 12-14 Stellen.
Es gibt ein dutzend (manche offene) Systeme zum Geocoden, danke an Dr Murkes für den Link. Ich finds nicht peinlich, wenn wir die nicht unterstützen, mir ist sowas auch noch nie in freier Wildbahn begegnet, weil irgendwer Daten hatte, die in Geohash vorliegen oder seine Adresse so nennt oder so.