offizielles Mail von OSM an die POIs

Da ich bei POIs immer auch die URL sowie Email-Adresse angebe, habe ich mir überlegt, ob wir diesen nicht nutzen könnten um die Besitzer darüber zu informieren, dass wir diese in unsere Datenbank aufgenommen haben. Dass könnte die Bekanntheit von OSM erweitern und vielleicht finden sich auch einige verantwortlich ihre POIs zu pflegen, natürlich könnte das auch Spam wahrgenommen werden, ich bin da selbst nicht ganz überzeugt, also nur ein Denkanstoß.

Ich befürchte eher gegenteilige Reaktionen ala “Bitte Löschen sie mich”

Vermutlich bekommen Ladenbetreiber öfters Post von Branchenverzeichnissen und dergleichen, die es im Web ja wie Sand am Meer gibt. Ich befürchte, da landen wir schnell in derselben Schublade…

Hmm, die Idee fände ich schon nicht schlecht, da ich mir gar nicht sicher bin wie die Reaktion ausfallen könnte.

Allerdings sind zumindest bei mir da noch offene Fragen:

  • Was wollen wir damit bezwecken? - Die POIs sind ja schon drinnen?
  • Welche offizielle Instanz bei OSM soll das veranlassen/unterschreiben?
  • Kollidiert das zumindest in D nicht mit Gesetzen gegen unverlangt eingesandte Werbung?

Ich glaube es gibt noch keinen goldenen Weg um Leute für OSM zu aktivieren. Bisher habe ich immer die Gegenden in denen ich gemappt habe auch angeschrieben (Ämter, Verwaltung, Tourismusvereine, FFWs, …) aber da hat man dann ja einen konkreten Aufhänger und bietet sich selbst als persönlichen Kontakt an.

Ja, tut es. Und kann mit kostenpflichtigen Abmahnungen, geahndet werden

Gruß

Volker

Ach tut es das? Oder muss nicht viel mehr der Empfänger dem erst widersprechen?
Wie auch immer dem sei, habe ich mir so ein Projekt auch einmal überlegt. Dafür wäre es aber sinnvoll ein bestimmtes Userinterface anzubieten, wo der Inhaber dann beispielsweise seine Öffnungszeiten pflegen kann.
Die Bereitschaft dazu dürfte größer sein, wenn man ihm zeigt wie man dann geöffnete Läden über die Öffnungszeitenkarte findet. Außerdem sollte man ihm dann als Mehrwert eine “persönliche” Anfahrtkarte bieten. Ohne seine Konkurenz in der Nähe.

Die Frage, ob man die Besitzer anschreiben darf hängt großteils davon ab, ob das Schreiben als „Werbung“ aufzufassen ist. Je nachdem, was in so einer Mail steht, muss man dazu also gar keine explizite Erlaubnis einholen. Eine E-Mail mit dem Hinweis, dass seine Adressdaten bei uns erfasst sind, er sie unter einer bestimmten URL selbst ändern kann falls unvollständig, wird man vermutlich nicht als Werbung ansehen. Halte ich aber trotzdem für ein schlüpfriges Terrain.

Persönlich fände ich es besser, beim Erfassen eines POIs dort eine Infobroschüre zu übergeben. Darin könnte dann auch stehen, wie man die Daten selbst vervollständigen und pflegen kann. Mir ist beim Erfassen von Restaurants, Geschäften und vor allem Ärzten aufgefallen, dass alle sehr kooperativ waren, sobald ich erklärt habe, was OSM ist und das ich gerne so viele Informationen wie möglich hätte, um den POI gut zu taggen. Ärzte waren teilweise begeistert, gerade wegen des Taggens von Eingängen für Blinde, etc. Ich habe seitdem eine Liste von Vertretungen der Ärzte untereinander, Notfall-Handynummern, um sie außerhalb der Geschäftszeiten zu erreichen, usw.
Ich glaube nicht, dass die Bereitschaft, Daten zu hinterlegen, besonders groß ist, wenn man in der E-Mail einer den meisten unbekannten Organisation dazu ermutigt wird. Die Entfernen-Taste ist schnell gedrück, der persönliche Eindruck bleibt.

Andererseits könnte man so das open auch als Offenheit rüberbringen. Immerhin sammeln wir Daten, wenn auch nicht wie die Google, der ja einfach die Daten in einem fiktiven Google+ Account zusammenfasst und diesen mit dem POI verknüpft. Man könnte ja explizit darauf hinweisen, dass die Daten auch wieder löschbar sind.

Moin,

bei mir kommt so etwa einmal im Monat einer um die Ecke und möchte seine Daten aus YAPIS und letztlich aus OSM gelöscht haben. Zuletzt war es eine Fahrschule, die den alten Namen nicht mehr führen darf und den deswegen dringend geändert haben wollte. Auch recht gängig ist dass die Telefonnummer nicht im Internet stehen soll, auch wenn sie draußen an der Tür ablesbar ist. Ohne den Rechtsanspruch darauf zu prüfen mache ich das dann auch. Allen eine E-Mail zu schreiben betrachte ich aber nicht als sinnvoll und auch für abmahnfähig.

Wo wir grad dabei sind: Mir wurde auch schon vorgeworfen, die ganze systematische Datensammelei von OpenStreetMap-Mitwirkenden und die Veröffentlichung im Internet würde gegen das Bundesdatenschutzgesetz verstoßen. Das möchte und kann ich aber nicht beurteilen.

LG,

-moenk

Hallo moenk

Das Bundesdatenschutzgesetz regelt die Erfassung, Speicherung und Verwendung personenbezogener Daten.
Genau das macht OSM nicht, wir erfassen keine Hauseigentümer oder Hausbewohner. Das meiste wie z.B. Hausnummern ist zudem durch die Panoramafreiheit abgesichert.

Edbert (EvanE)

Edbert,

so einfach ist das aber nicht. Zum einen erfassen wir systematisch. Zum anderen den Namen von Inhabern, also großteils natürlichen Personen, dazu deren Telefonnummern und Arbeitsszeiten, dazu die Branche in der sie arbeiten. Wie gesagt: Ich kann und muss das nicht beurteilen.

LG,

-moenk

Da werde ich mal den user:Falcius auf der FOSSGIS zu fragen :slight_smile:

Hallo moenk

Der Name des Inhabers (ich erfasse so etwas nicht) ist in diesem Fall nicht in seiner Rolle als natürliche Person sondern als Betreiber oder Geschäftsführer einer Firma / Filliale anzusehen. Das sind Informationen, die der-/diejenige verpflichtet ist in dieser Rolle zu veröffentlichen (genau wie der Betreiber einer Webseite).

Genausowenig erfasst man die Arbeitszeit einer bestimmten Person, sondern die Öffnungszeit einer Firma. Ob die Person nun nur eine Stunde Pro Tag arbeitet oder die gesamte Öffnungszeit (+ Buchhaltung usw.) kann man daraus nicht wirklich entnehmen. Telefonnummer und Adresse gehören zur Firma, nicht zu einer bestimmtem Person.

Insoweit sehe ich da keine Probleme. Ein Betreiber ist als Person in der Regel nicht ausschließlich über den Namen identifizierbar. Ohne (Wohn-)Adresse oder Geburtsdatum + -ort ist ein Name meist nicht eindeutig.

Wie gesagt, erfasse ich keine Personen als Betreiber eines Geschäftes. Lediglich bei Ein-Personen-Firmen wie Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten und ähnliches, die gerne ihr Büro in ihrem Wohnhaus haben könnte es kritisch sein. Aber gerade diese kleinen Firmen sind ja darauf angewiesen, dass man sie findet.

Edbert (EvanE)

Ich finde man sollte sie nicht automatisch anschreiben.
Als Gewerbetreibender bekommt man ständig emails von dubiosen
Firmen. Die wollen alle Geld für was ganz wichtiges. Manchmal
auch kein Geld. Man hat immer das Gefühl das da was unkoscheres
geschieht “Was will der von mir?”. Gerade wenn die Mail so unpersönlich ist.
Persönliche Mails bekommt man z.B. wenn man Software oder Informationen
in die Richtung veröffentlicht. Das dann von Leuten die was konkretes
dazu wissen wollen, oder auch etwas Dank.

Wenn die Läden sich selbst in OSM entdecken wissen sie ja was das ist,
und es dürfte denen klar sein das das “sowas wie Google” ist, und damit ok.
Halt so ein Verzeichnis.

Es wäre ja nett wenn man per Mail mit Leuten in Kontakt käme,
hat aber halt eben einen unseriösen touch.
Wie Telekom oder Stromvertreiber etc. die Klinkenputzen, nervige
Drückerbanden die sich auch mal einen offiziellen Touch geben um
einen Wechsel geradezu zwangsläufig erscheinen zu lassen.

Ganz sicher bin ich mir mit meiner Meinung aber nicht.
Wären wir bekannter könnte ich es mir schon eher vorstellen.

Das persönliche Ansprechen das Nadjita beschrieben hat kommt mir
vernünftig vor - auch wenn ich das selbst erst einmal bei einem Laden
gemacht hab wo ich auch öfter mal mit dem Chef getratscht habe.
Die anderen kommen so rein, eher Daten von der Homepage.

Eine Idee:
Eine Art Einstiegsseite für Gewerbetreibende etc.
‘Infos für Firmen die in OSM beschrieben werden’
wo bisschen was beschrieben ist. Also:

  • Das hat mal ein mapper persönlich eingetragen, vielleicht ein Kunde.
  • Es sind Daten wie alle anderen auch, deshalb immer kostenlos.
  • Jeder kann das bearbeiten, auch der Inhaber selbst.
    Paar relevante Tags dazu verlinken.
    Wie im Zoo: statt Schilder für die Besucher ein Infoblatt für die Tiere:-)

Ach ja:
Wenn man in so eine Mail reinschreiben würde das das ganz sicher
kostenlos wäre klingeln die Alarmglocken noch lauter :slight_smile:
Auch sonst: je mehr die eigene Seriosität betont wird, desto
eher hat man das Gefühl das die Wahrheit ganz das Gegenteil ist.
(Ist das Paranoia? Nein, es sind die Businessleute im Internet.)

Ich fände es besser wenn man mit OSM Pois in den Suchergebnissen bei google und co vorn dabei wäre.
Dann kämen automatisch die Gewerbetreibenden und möchten IHREN Eintrag verbessern.

offtopic:
Meiner Meinung sollte das über eine art “directory” (nicht nur) für Suchmaschinen geschen.
Ich würde mir das so vorstellen dass zB unter einem Ort die Straßen stehen und unter den Straßen dann alle Hausnummern usw.
Oder Unter einer Gemeinde alle Pois aufgelistet werden.
Das würde bei den Suchmaschinen gerade bei ausgefallenen Adressen sicher etwas bringen.
Leider kann ich sowas nicht programmieren…

Ja tut es. Es ist Spam

Die rechtliche Situation sieht so aus

Man kann auf Unterlassung nicht nur von der bespamten Person sondern auch von Verrbraucherschutzverbänden bzw. der Wettbewerbszentrale in Anspruch genommen werden. Im günstigsten Fall muss man nur eine Unterlassungserklärung von der bespamten Person, die strafgeldbewährt ist, unterschreiben. Im ungünstigsten Fall kommt die UE von einem Rechtsanwalt und man bezahlt auch noch die Rechtsanwaltsgebühren.

Ich hatte das in meinem letzten Beitrag auf einen kurzen Nenner gebracht und wusste nicht, dass hier jeder Satz gleich seziert wird.

Wer mehr dazu wissen will, siehe hier http://www.antispam-ev.de/wiki/Portal

Gruß

Volker

Ganz unabhängig ob man das darf… ich finde wir sollten keine Briefe schreiben.

Hier flattert alle paar Wochen ein Brief oder eine Mail rein, ob man nicht in ein Brachenverzeichnis oder ein Webverzeichnis eingetragen werden will. Manche seriös, nutzlos und teuer, andere unseriös, nutzlos und teuer. Letztere sehen aus wie die Formulare vom statistischen Landesamt und kommen von einer Firma, die sich “Bundesanstalt für Gewerbe” oder “Dienststelle für das Deutsche Internetverzeichnis” oder so ähnlich nennt. In der Regel schliesst man mit der Rücksendung einen langfristigen Vertrag ab und wird auch tatsächlich in ein nutzloses Verzeichnis eingetragen. Verbraucher kriegen das seltener, die geniessen Verbraucherschutz, Gewerbetreibende sehen so etwas öfter. Die sind weniger geschützt, weil ein Kaufmann einen Abovertrag erkennen müsste, wenn er vor seiner Nase liegt.

Der vorsichtige Empfänger liest sowas, speichert im Hinterkopf “Aha, OpenStreetMap ist auch einer dieser Betrüger” ab und ignoriert das. Der unvorsichtige Empfänger hegt Gewaltphantasien, weil er schon mal auf so einen Brief reingefallen ist.

Grüße, Max

Nahmd,

Volle Zustimmung.

Und man muss nicht darauf reingefallen sein, um Gewaltphantasien zu haben. Die Vorstellung, dass man nichts gegen diese A*schlöcher unternehmen kann, noch nicht einmal das (amtlichen Formularen nachgebildete) Bestellformular einscannen und veröffentlichen, ohne sich selbst angreifbar zu machen, tut weh.

Eine – ähh – mir namentlich bekannte Person – uff! – lebt solche Gewaltphantasien aus, indem sie die Antwortbriefumschläge ausgefüllt zurücksendet. Das ist sicher unzulässig, die Vorstellung der Freude des Empfängers aber gut für den Blutdruck.

Gruß Wolf

§ 7 UWG spricht ja deutlich von Werbung. Das ist ja nicht unsere Intention, ich weiß nicht, ob man das als solche werten kann.
Die Idee mit dem persönlichen Ansprechen ist zwar gut, aber auch sehr arbeitsintensiv. Schön wäre es natürlich man könnte das schriftlich machen, die bisherigen Flyer reichen da aber nicht aus.
Apropos Ansprechen. ich hatte am Freitag mal ein positiver Erlebnis, ein Dönerbesitzer frug mich, was ich da mache und als ich es ihm erklärte wollte er mir sogar einen Döner spendieren, so gut fand er die Idee.
Zur Zeit steht es also 4 mal von der Polizei überprüft, mehrmals Schläge angedroht und ein paar mal geschubst gegen einen Döner.

Ich würde so ein Schreiben / so eine Mail durchaus als Werbung empfinden.

Was machst du verkehrt?
In meinen bisher 5 Jahren bei OSM bin ich nur zweimal überhaupt (freundlich) angesprochen worden, was ich da mache.
Geschubst, mit Schlägen oder der Polizei gedroht, ist mir niemals passiert.

Edbert (EvanE)