Nutzung von OSM-Karten für eigene Projekte

Liebe Wissende,

ich würde gerne Kartenmaterial von OSM für eigene Projekte nutzen. Beispiel: eine Stadtverwaltung hat mich beauftragt ein Plakat zu erstellen. Da die Karten der Planer nicht schön sind, würde ich gerne die Gebäude aus der OSM-Karte extrahieren und damit dann eine neue Karte mit den Planungsdaten zusammenbasteln. Unter die Karte würde ich dann “Karte von Openstreetmap Lizenz CC-BY-SA 2.0” schreiben (Quelle: DE:Datenherkunft richtig angeben - OpenStreetMap Wiki)

Ist das so rein rechtlich so in Ordnung?

Eine weitere Frage: im Netz (zum Beispiel bei AMAZON) bieten unendlich viele Anbieter Poster mit Stadtkarten an (ohne Quellenangabe), deren Grundlage mit Sicherheit auch OSM ist. Wenn man also mit Kartengrundlagen von OSM eigene “Kunst” schafft: Darf man die Kartendaten von OSM für diese gewerblichen Zwecke dann ohne Quellengabe nutzen?

Sorry, aber in dem Liznz-Dschungel blicke ich leider nichtganz durch, weshalb ich für Hilfe dankbar wäre.

Danke im Voraus
Holger

Hi, siehe:

(Die von Dir verlinkte Seite ist veraltet, ich empfehle dringend diese vom Netz zu nehmen).

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Nein. Nur für den privaten Gebrauch darfst Du die Sachen ohne Attributierung nutzen.

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demnach darf ich, wenn ich brav “Map data © OpenStreetMap contributors” drunter schreibe, die Daten quasi für alles nutzen - auch für kommerzielle Produkte?

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Jawoll ja.

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Danke! :slight_smile:

| Holger_KA
October 3 |

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demnach darf ich, wenn ich brav “Map data © OpenStreetMap contributors” drunter schreibe, die Daten quasi für alles nutzen - auch für kommerzielle Produkte?

genau, das gilt auch für diejenigen, die die Daten von dir bekommen, und sie weiternutzen.
Es gibt zudem einen viralen Aspekt, wenn man die Daten verändert und veröffentlicht stehen auch die Veränderungen unter der Lizenz (ODbL), und unter bestimmten Umständen auch, wenn man sie “mischt” mit anderen Daten. Kurz gesagt überträgt sich die Lizenz nicht, wenn man die Daten trennt, geografisch (z.B. in Land A aus OpenStreetMap und in Land B woanders her, dann eine Karte mit beiden Ländern machen und die Daten in B muss man nicht ODbL lizensieren) oder thematisch. Das hat das Board der OpenStreetMap-Foundation so “endorsed”, steht in den Richtlinien: https://osmfoundation.org/wiki/Licence/Community_Guidelines

OH! Also dann zurück zu meinem ersten Beipspiel, das Plakat für die Stadt. Wenn ich also die Planungsdaten von der Stadt bekomme, diese mit den OSM-Daten mische und dann natürlich noch selbst ne Menge drumrumgestalte, dann muss ich nix angeben?

Angeben musst Du immer, wenn was von OSM drin ist, aber wenn Du Daten der Stadt mischst mit Daten von OSM, geht das überhaupt nur, wenn du die Layer getrennt und unabhängig voneinander verwendest. Du kannst also durchaus ein Overlay mit anderen Daten machen, oder z.B. die Straßen aus OSM nehmen und die Gebäude von der Stadt, aber wenn Du sie mischst dass die Daten aus OSM mit den anderen “interagieren” (z.B. Lücken füllen, oder einzelne Straßen aus dem einen Dataset und andere aus dem anderen, allgemein gleiche Objekte aus unterschiedlichen Datenquellen), dann musst Du auf Nachfrage die Veränderungen (das was vorher nicht in OSM war) unter ODbL Lizenz rausgeben, und das geht daher nur, wenn du das Recht hast, diese Daten aus dem anderen Dataset unter dieser Lizenz zu verteilen. Es geht da um die Frage, ob die Datengrundlage für dein veröffentlichtes Werk aus mehreren voneinander unabhängigen Datenbanken kommt (die jeweils ihre eigene Lizenz behalten), oder ob man im Ergebnis eine veränderte OSM Datenbank als Grundlage hat, so dass das Resultat immer unter der ODbL steht. Wie es offiziell gesehen wird, steht in den Richtlinien die ich oben verlinkt hatte.
für dich vermutlich besonders relevant
https://osmfoundation.org/wiki/Licence/Community_Guidelines/Horizontal_Map_Layers_-_Guideline
https://osmfoundation.org/wiki/Licence/Community_Guidelines/Collective_Database_Guideline_Guideline

Ich bin kein Rechtsanwalt, und das ist lediglich mein Verständnis aber natürlich keine Rechtsberatung.

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Das ‘Vermischen’ von Daten mit unterschiedlichen Lizenzen ist grundsätzlich nicht zu empfehlen.

Wobei “privat” hier nicht im Gegensatz zur kommerziellen Nutzung zu lesen ist (die OSM-Lizenz macht keinerlei Unterschied zwischen der Einladung zu deiner Geburtstagsfeier und der Werbekampagne des Großkonzerns), sondern im Sinne von “wo es keiner sieht”, also wenn keine Veröffentlichung stattfindet.

genau, wobei sich das auch auf Firmen und Behörden ausdehnt, wenn Du eine Behörde bist, kannst Du problemlos OSM Daten und deine eigenen mischen und damit arbeiten, solange du das Ergebnis nicht veröffentlichst, oder?

Ja, das ist auch mein Verständnis. Interne Nutzung ist nicht von den diversen Bestimmungen betroffen, bei denen die Lizenz sich auf “Public Use” bezieht.