Irgendwie scheinen wir da kein richtiges System zu haben. Der eine tagt eine lange Zubringerstrasse in den Voralpen als Nebenstrasse, obwohl sie häufig nicht mal asphaltiert ist und ein simpler Twotrack mit Grasnarbe (und manchmal nicht mal mehr das). Der nächste markiert alles, was irgendwie nicht mehr Verbindungsstrasse ist, aber asphaltiert, als Feldweg.
Ein ähnliches Problem mit Zufahrten zu abgelegenen Bauernhäusern, wo unklar ist, was “Zufahrtsweg”, “Grundstückzufahrt” oder “Feldweg” usw … ich glaube, das wird in OSM komplett chaotisch gemappt.
Es ist aber auch irgendwie sehr schwierig, das genau zuzuordnen. Ich weiss nicht mal, ob Swisstopo da überhaupt für sich Regeln kennt oder anwendet oder auch da alles Daumen mal Pi ist im Feld draussen
Das ist aber -keine- Eigenschaft die bei der Einstufung von niederklassigen Strassen relevant ist. Es gibt durchaus in der Schweiz Strassen die korrekt als highway=tertiary klassifiziert sind die nicht asphaltiert sind.
Das ist ja die Frage. Was ist das Erkennungsmerkmal? Abgsehen davon, dass man es einfach bei Swisstopo abgucken kann und einfach die als Goldstandard ansieht (oder irgend ne DB, die Luftbildmapper nicht verwenden). Ich vermute, es gibt keines, das bei Luft und Lidarmappen irgendwie klarmacht, als was man das nun taggen soll.Es ist sehr oft so, dass die auf Swisstopo eine erstmal weisse Kleinstrasse plötzlich zum festen Feldweg wird - während im Luftbild genau gar nichts anders aussieht.
Es ist eigentlich klar, wenn es zum öffentlichen Strassennetz gehört, dann ist es kein Feldweg. Man könnt das vermutlich jeweils bei der Gemeinde erfahren, aber als Proxy würde ich das Fehlen von Zugangsbeschränkung für landwirtschaftlichen Verkehr sehen.
Was den Couchmappern aber nix nützt - da ruft wohl niemand wgen jedem Meter irgendwo die Gemeinde an. Auf Google Maps per Streetview mal Schilder ansehen ist ja genau genommen auch wieder verboten (aber nicht nachweisbar … hust…). Und ich gehe mal davon aus, das Couchmapper einen sehr grossen Anteil am OSM Material haben bzw hatten und haben werden. Naja … dann wohl bei ungemapptem einfach auf Geratewohl und hoffen, dass irgendjkemand mit dem Strassennetzwissen das korrigiert Oder wir brauchen irgend ne OSM AI, die das alles gleich selber erledigt.
Das halte ich für Gefährlich - Ich nehme an das es durchaus wie in D auch Straßen gibt die z.b. kleine “Siedlungen” d.h. ehemalige Höfe + 3-4 Häuser erschliessen, die aber eben solch eine Einschränkung haben (Landwirtschaftlicher und Anlieger frei)
Ich hab für mich einfach die Regel: “Gibt es Gebäude die da erschlossen werden - Typischerweise Wohngebäude - Dann kann es kein track sein”.
Denn der track ist ja definiert als “Hauptsächlich oder Überwiegend Landwirtschaftlicher Verkehr” - Und das ist bei Wohngebäuden nicht mehr gegeben.
Wir haben aber extrem zersiedelte Gebiete … das Emmental ist komplett voll mit Höfen alle 3 Meter. Ueberall stehen Scheunen usw. Und die Wege dazwischen sind manchmal Tracks von vieled Grade 3 sogar 4. Sowas dann als Nebenstrasse zu markieren würd mir extrem widerstreben. Nebenstrasse klingt mit dem Wort Strasse darin für mich als “gängig für jedermanns Auto”. Das ist jetzt natürlich komplett Handgelenk mal Pi … aber ich fänds seltsam, wenn ich mich auf der Karte bei einer Nebentrasse auf einem ausgedehnten Grade 3 Track quer durch die Alpweide wiederfinde. Das ist für mich einfach ein Track.
Wie Simon schon meinte, Nebenstraße muss nichts über die Beschaffenheit aussagen. Da geht es rein um die Nutzung.
Nebenstraße=jeder darf es nutzen (bzw Anlieger und deren besuch dürfen da lang fahren)
highway=track = nur Forst und Landwirtschaft
Guter Indikator wie flohoff schon sagte, sind aber auch nicht Wohngebäude. Dort ist davon auszugehen, dass man bis zu denen auch fahren darf (abgesehen von langen highway=service Zufahrtswegen)
Alle anderen Eigenschaften können über surface / smoothness /… Ergänzt werden.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass in anderen Ländern manche tertiary Straße bei Regen und Co nur mit 4x4 Antrieb fahrbar sind, aber dennoch eine entsprechende Verkehrsbedeutung haben.
Couch mapping von völlig unbekannten Straßen würde ich vermutlich eher lassen. Gerade bei so verstreuten Gebieten, ist oft nicht klar ob eine Straße öffentlich zugänglich ist und zu einem Wohnhaus führt oder nicht.
Da ist OSM aber ziemlich Stumpf. Physischer Zustand sagt nichts über die Straßenklasse. Wenn das so wäre gäbe es in Madagaskar 90% der “Rue National” nicht weil die oft nicht Asphaltiert sind.
Ich empfehle immer sich mal Videos zur RN5 in Madagaskar anzusehen. Ich bin da schon gewesen - und natürlich kommen in dem Video die “schlimmsten” stellen. Aber in weiten teilen sind Primarys nicht asphaltiert sondern “Sandpisten”. Das sind aber rechtlich Primaries - Und die haben auch exakt diese übergeordnete Bedeutung.
Die Straßenklasse hat was mit Bedeutung und Nutzung zu tun, der physische Ausbauzustand kommt in tags wie surface, smoothness, width, lit, lanes, sidewalks, cycleways, shoulder etc …
Zurück zu der Straßenklassifikation im Aussenbereich. Wenn da (bewohnte) Häuser stehen dann ist immer die überwiegende Nutzung die Wohnnutzung - Damit kann das kein track sein - Ein track ist erstmal von der überlegung sowieso keine öffentliche Straße, und dann ist die definition ja “Überwiegend oder Ausschliesslich Landwirtschaftliche Nutzung” - Nur wenn der Postbote da fährt, der Schulbus, der Pflegedienst etc → Kein Track.
Ich persöhnlich gehe da noch viel weiter - Steht da ein Name der Straße → Kein track. Die Argumentation ist: Nur öffentliche Straßen werden benannt. öffentliche Straßen können eigentlich keine Tracks sein. (Es gibt immer die 0.5% Ausnahmen)
Ich sehe das ähnlich wie @flohoff und @Hedaja, wird ein Gebäude erschlossen, ist es für mich nicht highway=track. Routing per Auto nur in äussersten Notfällen über tracks.
Was eine “Nebenstrasse” ist, weiss ich nicht, ist schlussendlich auch einfach nur eine Benamsung. Das wiki zu highway=track bzw. highway=service liefert starke Hinweise, wie die Tags zu benutzen sind.
Die Swisstopo hat da auch ganz eigene Vorstellungen ( Unterschied zwischen Strassen und Wegen ). Der 2m Weg mit Hartbelag zB. Hat nach dem, was hier gesagt wurde Nebenstrassencharakter. Ist aber ein Weg, keine Strasse. Führt aber trotzdem kilometerweite durch die Pampa und verbindet lauter Wohnhäuser, hat aber idR generelles Fahrverbot für Autos/Motorräder. Wollen wir das jetzt als asphaltierten Grade 1 Track oder nebenstrasse klassifizieren in OSM? Btw, was Marokko macht find ich für die CH nicht so relevant … ich gehe davon aus, dass wir uns primär in der CH auf etwas einigen möchten.
Eindeutig eine falsche Annahme in der Schweiz, 100m von wo ich jetzt sitze hat jeder Forst/Waldweg ein Name.
Und es gibt sogar eine interessante Erklärung dazu: dass Schweizerische Mittelland ist viel mehr bewaldet als früher, gesamtschweizerisch haben wir ~30% mehr Wald als im späten 19. Jahrhundert.
Beispiel: OpenStreetMap das war in modernen Zeiten (sprich es gibt Luftbilder davon) noch unbewaldet und bewirtschaftet, sprich da gabs überall Höfe und Zugang dazu.
Beispiele finden sich in der CH xbeliebig viele. Sachen wie sowas hier:
Asphaltierte Strasse zu mehreren Wohnhäusern ohne Fahrverbot. Sackgassen.
Asphaltierter Feldweg? Zugangsstrasse? Nebenstrasse? Grundstückzugang?
Links hochführende Wildspitzstrasse. Hat Namen, asphaltiert. Exakt gleicher Typ, wie die hierhinführende Strasse nach unten. Aber ab hier ein Fahrverbot. Erschliesst aber weitere Wohnhäuser und Beiz.
Immer noch Nebenstrasse? Swisstopo nennt sowas Weg.
Der Klassiker aus Emmental, Oberland etc. X-Beliebig verteilte Bauernhöfe, alle irgendwie untereinander vernetzt, wirres durcheinander aus Feldwegen jeglichen Belags, die nach Kriterium des Wohnhauserschliessens hier aber alles Nebenstrassen wären.
Ich hab keine Ahnung was du mit der swisstopo hast (die auch nur die Daten von den Kantonen übernimmt übrigens), sie ist für unsere Klassifizierung nicht relevant.
Mit Swisstopo meine ich nicht, dass die für uns relevant ist, sondern lediglich ein Diskussionsanhaltspunkt für eine Einteilung, Die haben sich ja auch irgendwas dazu überlegt, was in der Diskussion hier hilfreich sein könnte.
Kannst du das Fahrverbot nochmal erläutern? Wie genau ist es beschildert? Dürfen dort Anwohner auch nicht mit dem Fahrzeug hin und müssen laufen?
Bei Anlieger frei würde ich es als Nebenstraße mit motor_vehicle=destination taggen
Wenn für alle Fahrzeuge gesperrt (am besten noch Forst/Landwirtschaft frei Schild), würde ich als track taggen
Hab bei Beispielsuchen das ganze nur per Maps erledigen können… Ist ein totales, generelles Verbot … darunter aber ne Tafel mit Text, den ich nicht entziffern kann