Hallo, im Rahmen (m)einer Überarbeitung und praxistauglichen Ergänzung der OSM-Wiki-Schutzgebietsseiten geht es darum, welche protect_class Naturwaldreservate in Deutschland (auch Totalreservat, Bannwald …) https://de.wikipedia.org/wiki/Naturwaldreservat
Die BLE spricht sich für 1 aus:
“[…] Naturwaldreservate entsprechen damit […] den IUCN[…]-Kategorien I (a [Naturwaldreservate]; b [Wildnisgebiete]) und II (im Falle großflächiger Gebiete, z. B. in Nationalparks).[…]” https://www.naturwaelder.de/
Da mich die konkrete Formulierung stutzig machte, habe ich mal beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) nachgefragt, die sind für IUCN-Kategorien in Deutschland zuständig:
“… BfN meldet die NWR nicht als I oder II - Kat. der IUCN (da zu kleinflächig). Der dortige Text scheint nicht mit uns abgestimmt.”
Persönlich hätte ich mit 1 kein Problem, die internationale Vergleichbarkeit mit großen Gebieten könnte natürlich darunter leiden …
Rein von der Beschreibung her kommt für mich auch protect_class=1(a) am nächsten, die Größe ist natürlich international kaum vergleichbar. Das ist aber in OSM nichts Ungewöhnliches, ein hw=trunk ist von Land zu Land auch nicht zu vergleichen, außer in der Definition “Hauptverbindungsstrecke”.
Es müsste nur vermerkt werden, dass protect_class und IUCN nicht identisch sind.
Die Klasse 4 (und damit auch 7) passt nicht so recht, da dort regelmäßig Eingriffe zu Gunsten des Schutzobjektes üblich sind, was ja bei Bannwald und Konsorten gerade nicht erfolgen soll. Meinem Verständnis nach geht es da nicht um das Gebiet (Wald) als solches, sondern um darin zu schützende Tierarten oder Pflanzen.
Ich hatte ja eine Zeit lang (auch) protect_class=1a verwendet, wil ich das Wiki dahingehend missverstanden hatte. Soweit ich mich erinnere, habe ich das wieder auf protect_class=1 geändert…
Ja, ich finde es auch ausreichend, da meiner Meinung nach die fachlichen Kriterien weitestgehend sie selben sind.
Darum volle Zustimmung meinerseits…
Sven
…der nachher mal schaut, ob auch wirklich alle seine ehemaligen protect_class=1a-Flächen entsprechend geändert sind.
Ja, die a/b-Indexe haben mich auch verwirrt,
aber soweit ich das verstehen stammen die aus der zugrundliegenden Definition “Ia” ODER “Ib” wird zu OSM “1”,
jedenfalls werden die Indexe international lt. taginfo kaum verwendet, für D erscheinen sie mir komplett entbehrlich …
Das hatte ein Mapper erfreulicherweise auch vorbildlich im description-Tag dargestellt.
protect_class=1 ist da durchaus möglich (aber auch 2), aber diese innere Kernzonen würde ich nicht mit
boundary=national_park
sondern mit
boundary=protected_area
taggen, weil es eben nur eine Teilfläche/Zone des umgebenden, eigentlichen Nationalparks ist. Auch ist fraglich ob der “name” so gerechtfertigt bzw. sinnvoll ist.
Ia Strenges Naturreservat: hauptsächlich zum Zwecke der Forschung oder des Schutzes
großer, unbeeinflusster Wildnisareale verwaltete Gebiete. Zugang weitestgehend eingeschränkt.
Ib Wildnisgebiet: ähnlich Ia, aber zugänglich für indigene Völker Zum Unterscheiden können
Zone-Tags genutzt werden.
Auch die Kernzone ist durchzogen von einer Vielzahl an Wegen. Früher war das ja ein als Wanderpark entwickeltes Gebiet.
Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass die “Kernzone” eines protect_class=2 Schutzgebietes eine höhere/bessere protect_class haben sollte als das Gesamtschutzgebiet. Für Deutschland würde ich aber abraten, dies so generell anzunehmen, für das Ausland würde ich raten nur zu agieren, wenn man das Schutzsystem kennt (ich nicht).
Die Fläche auf dem Link entspricht der Kategorie II , ist aber viel mehr als nur die Kernzone.
Da die Kernzone mit den vielen Wanderwegen betreten werden darf, dürfte sie auch m.E. ein protect_class=2 nur im Innenbereich erhalten und für das restliche NP-Gebiet eher ein protect_class=3 oder 4 in Betracht gezogen werden.
Im April war ich überrascht im Bereich der Lorenzsteine sogar Harvester großflächig im Einsatz zu sehen. Zwar war das nicht in der o.g. Kernzone, aber geschätzt 200fm Fichte lagen da bereits aufgearbeitet am Forstweg und zum Abtransport bereit. Hätte ich innerhalb eines Nationalparks nicht erwartet.
Cepesko