Nasse Waldwege mit Spurrillen

Hallo!

Ich bin ganz neu hier und habe angefangen, geloggte Wege mit JOSM zu ergänzen. Hier im Solling haben wir viele Wege, die rein forstlichen und jagdlichen Interessen dienen, die ich aber selbst gerne gehe. Der Untergrund ist der Erdboden, zum Teil sind sie aber so naß, daß lange Wasser in den Spurrillen steht. Wie kann ich gegenüber einem trockenen, erdigen Weg diesen wichtigen Unterschied durch ein Attribut darstellen? Ist ein wichtiges Kriterium für Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen.

Gernot

Hi,
highway=track
tracktype=grade4
smoothness=bad
surface=ground

Und falls der Weg per Schild für Autos gesperrt ist: motor_vehicle=forestry

Tag und willkommen im Forum,

Du suchst nach

tracktype: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:tracktype
smoothness: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:smoothness
und surface: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:surface

Matschige Waldwege könnten z.B. tracktype=grade4 oder grade5, smoothness=bad bis horrible und surface=earth oder mud sein. Zumindest der tracktype wird von vielen Renderern und Navis ausgewertet. Bei den anderen beiden weiss ich nicht, wie weit sie Auswerter interessieren, aber schaden können sie nicht.

Grüße, Max

Willkommen im Forum!

Da es sich um forstwirtschaftlich genutzte Wege handelt, gehe ich davon aus, dass dort zweispurige Fahrzeuge entlang fahren. Es sollte also ein track sein (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dtrack). Für die Befestigungsart der Oberfläche eines solchen Weges findest du unter tracktype (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:tracktype) ein paar Möglichkeiten. Mit surface (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:surface) kannst du die Oberfläche weiter definieren. Die Oberflächenbeschaffenheit bzw. die Ebenheit kannst du mit smoothness (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:smoothness) weiter definieren.

Nach deiner Beschreibung des Weges würde ich folgendes wählen:
highway = track … Waldweg, der hauptsächlich für die Forstwirtschaft angelegt wurde und für zweispurige Fahrzeuge geeignet ist
tracktype = grade4 … unversiegelter/unbefestigter Weg aus weichen Materialien, ggf. Pflanzenwuchs entlang der Spurmitte
surface = ground … gewachsene, naturbelassene Oberfläche
oder
surface = mud … Matsch oder Schlamm da der Feuchtigkeitsgrad eines Weges jahreszeitlich unterschiedlich und wetterabhängig ist
smoothness = very_bad … ich gehe davon aus, dass es tiefe Spurrinnen sind und Fahrzeuge eine hohe Bodenfreiheit benötigen

Dazu kommen noch die Zufahrtsbeschränkungen über access (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:access)

Edit sagt: Chris und Max waren schneller.

Erstaunlich dass sich die Profis beim tracktype so einig sind, ich wünschte alle tracks in OSM wären so gut gemappt. :sunglasses:

Wie kommt Ihr auf grade4?

Für einen Weg der so wenig befestigt ist daß er matscht und Wasser in den Spuren steht, vergebe ich immer grade5.

bye, Nop

Im Wiki steht unter tracktype=grade5: Unbefestigter Weg, Oberfläche besteht aus Sand, Erde etc., oft nur Abdruck in Gras, teilweise schwer von umgebendem Gelände unterscheidbar.

Nach der Wegbeschreibung sind Spurrinnen mit Wasser vorhanden. Da treffen beide Aussagen nach dem Komma m.M.n. nicht zu.

Da sind wir schon beim Thema Einigkeit: Bei einem reinen Wiesen(fahr)weg gibt es wohl Einigkeit für grade5. Wird deshalb gern als “völlig überwachsen” aufgefasst, im dichten Wald sieht es aber mit dem Bodenbewuchs nicht so gut aus.

Nach Wiki (deutsch und englisch haben sich inzwischen etwas angeglichen) steht der tracktype aber für das Maß der Befestigung, wobei grade4 noch ein wenig festes Material (in der Spur) enthält, grade5 aber keines mehr d.h. der Weg wird nur durch Befahren erzeugt.
Tiefe Spurrillen kann ich mit schweren Fahrzeugen in grade3 bis grade5 ziehen.

Im beschriebenen Fall wurde der Untergrund wohl nicht bearbeitet, das spricht für grade5.

Das Taggen von smoothness und surface kann nicht schaden (s.o.), auch wenn es im Moment kaum ausgewertet wird und von manchen auch als subjektiv verschmäht wird (wird von einem Mountainbiker anders gesehen als von der Dame mit Sandaletten).

Ja, stimmt. Aber im Wald sind tracks ja immer gut sichtbar. Abweichend vom Wiki würde ich wie Nop in tracktype eine Art Wegequalität sehen. Je mehr befestigt und je besser befahrbar, umso so mehr geht die Tendenz zu grade1; im umgekehrten Fall bei schwer befahrbar, teilweise Unkraut und wenig befestigt würde ich auch zu grade5 tendieren. Vor allem, wenn der Weg auch noch so selten befahren wird, dass der Weg über die gesamte Breite bewachsen ist

Ich habe das Wiki bislang so aufgefaßt, daß der tracktype ein Maß für die Befestigungsqualität ist, also wieviel festes Material wurde ich die Oberfläche des Weges eingebracht. Das ist auch etwas besser objektivierbar, als Dinge wie Spurrillen, etc. Daher: völlig unbefestigt = grade5. Bei dem beschriebenen Weg würde ich am ehesten auf tracktype=grade5 tippen, nicht grade4.

grade1 = fester Belag wie Straße, asphaltiert.
grade2 = Feinschotter oder anderer sehr guter, aber nicht völlig fester Belag (wie Asphalt, da dann grade1)
grade3 = feste Materialien wurden in den Weg eingemischt (fest lose etwa 50/50), beispielsweise ein Schotterweg mit einem bewachsenen Grasmittelstreifen.
grade4 = es wurde etwas fester Belag in die Oberfläche des Weges eingebracht, aber der unbefestigte Teil überwiegt.
grade5 = keine festen Materialien im Weg (typische Schlammwege, viele Forstarbeitersackgassen mit tiefen Spurrillen gehören dazu, ebenso auch Fahrspuren in einer Wiese).

Gruß
unixasket

Naja, ob 4 oder 5 ist jetzt nicht kriegsentscheidend. :smiley:

Da stimme ich zu: Es gibt noch genügend highway=track ohne irgend welche weitere Tags (gelegentlich sogar da, wo gar kein Weg ist).

Soviel zum Thema einig sein. :D:cool:

Nicht wirklich. :slight_smile:
Nur mal nebenbei: Wenn ich selber Karten aus den OSM-Daten rendern lasse, dann gibt´s zwischen grade4 und grade5 keinen Unterschied in der (Karten)Darstellung.
Begründung: siehe Diskussion. :sunglasses:

@Landkartengernot, vielleicht solltest du du für

hazard = slippy [Bereiche an denen es häufig glatt und/oder rutschig ist.] verwenden. Ob das ber irgendwo ausgewertet wird weiß ich nicht.

In (Nord-) Brandenburg, wo tracks oft auch öffentliche Wege sind, hat sich eingebürgert:

grade1: glatt asphaltiert oder extrem guter Schotter-/Betonplattenweg, der auch mit handelsüblichen Pkw flott befahren werden kann
grade2: guter Schotter- oder Betonplattenweg, der mit Pkw gemächlich befahren werden, weil gelegentlich Kanten oder Schlaglöcher auftauchen
grade3: kann gerade so eben noch mit Pkw befahren werden - das sind u.U. auch Sandwege (Radfahrer sind für surface=* dankbar)
grade4: Der Förster kommt mit seinem Pickup durch
grade5: nur noch für Traktor oder Unimog geeignet

Ich habe auch schon zerbröselte Asphaltwege als grade3 eingetragen.

Regional gibt es bei den Trackgrades aber Unterschiede.

Wie wahr.
Die Befahrbarkeit bis zu welchem Wagentyp wäre eine andere Möglichkeit als im Wiki, Wege zu klassifizieren. Die Einordnung könnte dann aber schon abweichen: Es gibt Wiesenwege, die mit dem Pkw recht zügig befahren werden können, die fielen dann nicht mehr unter grade5.
Diese Klassifizierung hinge dann aber auch viel stärker von Wetter/Jahreszeit ab.

Ganz frei von Subjektivität ist das auch nicht: Ich kann mich an Wellblechpisten im hohen Norden erinnern, die die Einheimischen mit Tempo 80 bis 100 durchbretterten (mit Steinschlaggitter vor Scheinwerfer und Windschutzscheibe), die Touristen sich aber kaum schneller als 30 trauten.
Zum Thema Betonplattenweg fallen mir frühere Autobahnen ein, die keine Geschwindigkeitsbeschränkung brauchten (grade2?).

Dafür gibts schon einen anderen Key: smoothness! Laut Wiki ist nun mal smoothness die Befahrbarkeit mit Reifenfahrzeugen und tracktype die Befestigung des Untergrundes (während surface das Untergrundmaterial angibt).

Gruß
unixasket

Warum gibt es ein Wiki, wenn sich (fast) niemand daran hält? (1)

tracktype beschreibt eindeutig den Zustand des Weges - befestigt oder unbefestigt. Nirgends steht etwas von einer Geschwindigkeit, mit der man - mit welchem Fahrzeug auch immer - darüber rollen kann. Dafür gibt´s smothness. Aber das wurde ja schon gesagt. :slight_smile:

Ich sehe bei der Fülle von unterschiedlichen Auslegungen durchaus Probleme.
Wenn ich z.B. bei einer Routenplanung mittels einer beliebigen OSM-Karte auf tracktype zurückgreifen möchte und dabei einen Weg mit einer ungebundenen Befestigung (Schotter oder andere verdichtete Materialien) bevorzuge, versiegelte Flächen (Asphalt, Beton & Co.) ausschließe und somit Wege mit tracktype=grade2 auswähle, würde ich mich schon sehr ärgern, wenn ich plötzlich in der Wirklichkeit einen Betonplattenweg vorfinde. (2)

Ein Betonplattenweg ist nun einmal mit Betonplatten (egal welche Abmessungen diese haben) befestigt und mit einer Beton- oder Pflasterbefestigung vergleichbar. Und das gehört zu grade1.

(1) Ich erwarte keine Antwort.
(2) Leider kommt das nur allzu häufig vor.

  • grade2 und Betonplattenweg im Zitat von mir hervorgehoben.

Sehe ich auch als sehr bedauerliche Fehlinterpretation. tracktype gibt den Befestigungsgrad an. Ein Betonplattenweg kann niemals grade2 sein. Grade die Unterscheidung zwischen Teer/Beton und Schotter/Sand/Erde ist für mich das Hauptkriterium bei der Planung und ich finde es sehr bedauerlich wenn das so ausgehebelt wird. Ein solches tagging korrigiere ich auch grundsätzlich wenn es mir vor Ort begegnet.

Die Orientierung an Fahrezugtypen ist schlichtweg falsch, dafür gibt es in der Tat smoothness. Und auch das ist wegen der Auslegung für Radfahrzeuge nur bedingt nützlich für andere Nutzer.

bye, Nop

Deshalb auch im Konjunktiv mit Beschreibung von (vermutlich nicht gewollten) Konsequenzen.

Zum Wiki: Je einsichtiger die Tagnamen und nachvollziehbarer die Beschreibung, desto größer die Chance, dass es auch so gemacht wird.
Ein gewisser Anteil von RTFM wird aber immer bleiben.