Bleibt die Frage, wie man POIs sinnvoll einem Eingang zuordnet. So wie ich das sehe, gibt es mehrere Probleme und Ansätze. Zum einen mappen wir POIs in der Regel am ehesten dort, wo sie sind, nicht wo man sie betritt. Von dieser Norm kann man aber abweichen, wenn es sich z.B. um ein Geschäft mit einem einzelnen, separaten Eingang für selbiges handelt. In diesem Fall ziehe ich gerne den POI nahe an den Eingang heran. Wenn jemand auf die Karte schaut, wird er oder sie die Zuordnung wohl machen können:
Die Königslösung wäre in diesem Fall allerdings, die POIs als Fläche zu erfassen, denn dadurch läge der Eingang an der Kante der Fläche und der Zusammenhang wäre eindeutig. So wie hier (linkes der drei Geschäfte steht leer):
Leider ist es gerade in Innenstädten nicht immer möglich, die Ausdehnung eines Geschäftes zu erahnen, aber mit Mut zur Lücke wäre das für die meisten Geschäfte im Erdgeschoss machbar. Nachteil des Erfassens als Fläche ist, dass man den POI schlecht „umziehen“ kann, wenn das Geschäft umzieht. Vorteil ist, dass das Nachfolgegeschäft sofort schon eine Flächengeometrie hat. Auch funktioniert dieser Ansatz gut für Kaufhäuser mit mehreren Ein- und Ausgängen, weil sie eindeutig dem Geschäft zugeordnet werden können.
Das ganze Konzept funktioniert nicht mehr identisch, sobald man es mit einer Tür zu einem Treppenhaus zu tun hat, was gerade in Arztpraxen häufig vorkommt, weil man dann korrekterweise Indoor-Tagging bräuchte, um die Verbindung des Gebäudeeingangs zur Wohnung/zum Geschäft herzustellen. Ein Beispiel für unvollständiges Tagging dieser Art:
Es sind zwei Arztpraxen (links Zahnarzt, rechts Hausarzt) nebeneinander jeweils als Fläche erfasst, ich habe den Zahnarzt mal rot umrandet. Die Pfeile zeigen jeweils auf Eingänge. Der Eingang zum Gebäude hat eine explizit erfasste Hausnummer, weil sich das Gebäude nicht aufteilen lässt (auch nicht nach Rückfrage mit dem Bauträger, das ist eigentlich durchgehend). Was fehlt, wäre also eine Verbindung vom Gebäudeeingang zum Praxiseingang. Da es sich allerdings um ein 4+2-stöckiges Haus handelt, und ich das Indoor-Tagging als extrem fiddlig und ungenau empfinde, habe ich das bisher nicht getan.
Wenn ich mich recht entsinne, ist der letzte Fall genau das, was vom TO geschildert wurde. Mittlerweile tendiere ich dazu, zu sagen: Relationen zu erstellen, die Eingang, Parkplatz und POI verbinden ist für den Ottonormalmapper weitaus einfacher, als ein Treppenhaus mit Indoormapping zu erfassen. Vor allem, weil es dann auch ohne Betreten des Gebäudes oder gar der Geschäftsräume geht. Und dann noch erfassen zu können, welcher Parkplatz (oder auch welche Parkplätze) zu einem Geschäft gehören, ist eigentlich auch praktisch, weil sich dann auch klärt, was access=customer
bedeutet.
Ich möchte diese (leider sehr lange) Antwort übrigens wirklich als Antwort auf die ursprüngliche Frage verstanden wissen: am sinnvollsten ist es, die einzelnen Praxen als Fläche, jeweils mit level=*
zu erfassen und über Indoor-Tagging dann die Eingänge der Praxen mit dem, oder den Gebäudeeingängen zu verbinden. Die eigentliche Frage ist also, ob es eine akzeptierte „Abkürzung gibt“
Wie seht Ihr das: sollte man so eine Relationslösung vielleicht ein wenig mehr pushen und das ursprüngliche Proposal aufhübschen, oder befürchtet Ihr, dass dann bald jedes Geschäft eine eigene Relation bekommt, bzw. haltet Ihr grundsätzlich von so einer Lösung, bzw. „Abkürzung“ nichts?